Ist das nicht generell so, dass, wenn einer Normen aufstellt, er das tut, weil sich so wenige danach richten?
Ich behaupte nicht, dass Frau Starlay in Bezug auf Stil ein "anything goes" vertritt. Sie will mit ihren Stilvorgaben schon Regeln einführen. Diese Regeln sind in dem neuen Artikel aber nicht mehr so eindimensional wie in dem älteren.
Was aber bezweckt sie überhaupt mit solchen Regeln?
Einerseits sind es Tipps, wie man ihrer Meinung nach bei Geschäftspartnern besser ankommt, damit man so besser an dessen Geld heran kommt.
Aber die ist ja auch Mitglied im Deutschen Knigge-Rat:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen. Was will aber dieser erreichen?
Auf seiner Website heißt es: "Viel wichtiger als die strenge Etikette ist der Respekt vor den Mitmenschen."
Was hat nun aber ein Outfit mit Respekt zu tun? Der Knigge-Rat geht wohl davon aus, dass man sich so kleiden soll, wie es dem Mitmenschen gefällt. Umgekehrt kann man aber auch sagen, man soll den Mitmenschen sich so kleiden lassen, wie es ihm gefällt. Es ist doch ein Zeichen des Respekts, wenn ich den Mitmenschen in Bezug auf ihre Kleidung keine Vorschriften mache. So sehe ich das jedenfalls. Da beißen sich nun zwei Vorstellungen von dem, was man unter "Respekt" verstehen kann: Sich aus Respekt dem Geschmack der Mitmenschen anpassen oder aus Respekt den Mitmenschen den eigenen Geschmack nicht aufzwingen. Zusammengenommen würde das bedeuten: Ich passe mich dem Anderen an, fordere aber vom Anderen keine Anpassung an mich. Hui!
LG,
Michael