Besser wäre eine wirklich gelebte Offenheit für alle Menschen und deren Neigungen, ohne Polemik, Politik und Spaltung.
Bei Deinem letzten Satz bin ich ganz bei Dir, eigentlich. Wenn da nicht der Hauch der Utopie darüber liegen würde.
Das Thema Gendern eignet sich halt wirklich wunderbar zu politisieren.
Aber ein Leben ganz frei von Politik ist nicht möglich. Politik fängt da an, wo ein Mensch einem anderen Menschen aus dem Wege gehen muss. Bildlich gemeint, aber auch ganz gemäß dem Wortsinn des Satzes gemeint.
Da bin ich zum Beispiel froh, dass die Politik geregelt hat, wie man sich verhält, wenn zwei Autos auf einer Kreuzung sich in die Quere kommen. Das macht das Leben viel einfacher. Ohne Politik müsste das an jeder Straßenecke neu ausgehandelt werden.
Steuern erhöhen, Steuern senken, ist politisch. Straße bauen, Straße nicht bauen, ist politisch. Röcke tragen, Röcke nicht tragen, ist politisch - oder kann zumindest politisch sein - nein, ist genau betrachtet politisch.
So geht es auch mit anderen Dingen, die das Zusammenleben regeln. Dazu gehört, dass nicht alles, was geregelt ist, immer und jedem schmeckt. Und Polemik wird gerne angewandt, um Überzeugungen zu verbreiten, wo Argumente nichts mehr helfen.
Zugunsten eines verträglichen Miteinanders darf Politik, ja, muss Politik sich einmischen.
Es ist nicht alles schlecht, was mir nicht schmeckt.
Ich bin auch kein brennender Befürworter vom 'Gendern', wenn es aber dazu beiträgt, langfristig mehr Offenheit zu leben, dann kann es sein, dass ich es doch nicht so schlecht finde.