Autor Thema: Feminin - und was ist schlecht daran?  (Gelesen 44943 mal)

teerpirat

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #30 am: 07.01.2011 15:38 »
Wobei ich mich bei dem Wort mittlerweile frage, ob diese „Krise“ wirklich den Mann betrifft, weil er sich neu ausrichtet oder ob es nicht die Umwelt ist, die es nicht nachvollziehen kann und dadurch eine ‚Krise‘ bekommt.

Hallo Hansi,

Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Der Begriff Midlife-Crisis ist aus meines Empfindens nach negativ behaftet: Der Mann beginnt über sein bisheriges Leben Bilanz zu ziehen und stellt alle erreichten Lebensziele plötzlich in Frage, und ob sein Leben jetzt im grauen Alltag so weiterdümpeln soll, bis zu seiner Beerdigung. Er merkt, dass seine besten Jahre, wo er sich austoben kann, vorbei sind und er älter wird.
Die Gesellschaft sagt uns folgendes: Alt werden ist unpopulär, die gesamte Medienwelt ist auf die Jugend ausgerichtet - zum grössten Teil jedenfalls.

Ich behaupte sogar zu sagen, dass auf diesem Gebiet Frauen noch viel stärker betroffen sind, weil die Gesellschaft scheinbar sich nur nach jungen Frauen orientiert. Das merkt man auffällig bei der Damenmode und Kosmetik. Das Angebot nimmt für Frauen um 40/50 schlagartig ab, bzw. wird propagiert, dass für ältere Frauen Mode, die auf 20jährige abzielt, nicht mehr tragbar ist. Ein 50jähriger Mann in Jeans und modernen Sneakers findet da mehr Zuspruch.
Eine 50jährige Frau kann sich mal nicht mehr so eben in eine Leggings zwängen. Wobei, Ausnahmen gibt es immer.

Aber zurück zu den Männern und deren Midlife-Crisis: Ich denke, ob man für eine solche Krise prädestiniert ist oder nicht, ist letztendlich auch Frage des Charakters. Wer immer jung geblieben ist und aktiv am öffentlichen Leben teilnimmt (ich schliesse mich da mit ein), kommt gar nicht erst in die Midlife-Crisis, da er schon bereits das ganze Leben immer wieder nach neuen Wegen sucht. Quasi man stellt sich der Midlife-Crisis und orientiert sich, wenn der Zeitpunkt es erfordert neu. Also entgeht man der Midlife-Crisis.
Das kann aber bei manchen Männern, die ihr bisheriges Leben eher phlegmatisch betrieben hatten, ziemlich üble Folgen haben, wenn sie es mit dem "Jungbleiben" übertreiben: Da wird wegen einer 20jährigen die ganze Ehe und Familie aufs Spiel gesetzt, um zu beweisen, dass man auch im Alter immer noch ein toller Hecht ist.
Ober man quält sich im Fitnesstudio, um den Waschbrettbauch zu bekommen, der eh nie erreicht wird. Oder man lässt Fett absaugen, oder betreibt Extremsportarten mit hohem Gefahrenpotential.

Ich finde, eine Neuorientierung in der Mode ist dagegen als ganz harmlos einzustufen, und in der heutigen Modewelt auch gerechtfertigt, denn die Männermode ist seit Jahren trist und öde, und es gibt immer mehr Männer, die das feststellen, und den öden Kram einfach nur satt haben.
Das hat dann glaube ich auch nichts wirklich mit einer Midlife-Crisis zu tun, da man lediglich in der Mode neue Wege gehen will, aber sein eigenes Alter durchaus akzeptiert.
Das Bedürfnis, sich nicht auf eine einzige Rolle im Leben zu beschränken, ist nun mal auch beim Manne vorhanden. Frauen können sich modisch jeden Tag neu verwandeln. Mal zum Vamp, mal zur Prinzessin. Männer wollen das auch. Es darf nicht vergessen werden, dass das Leben eines Mannes nicht in einer Einbahnstrasse verlaufen muss.

Ich fühle mich weder alt noch verläuft mein Leben im Sessel mit einer Flasche Bier vor dem Fernseher. Ich war immer aktiv im Leben, und bin es auch heute noch. Dass ich mich modisch neu orientiert habe, ist mehr aus dem Wunsch heraus, meinen eigenen Stil zu finden, der zu mir passt, als der Drang, jetzt aus Angst vor dem Altwerden auf Teufel komm raus, was zu tun, was zu meinem Charkter eigentlich nicht passt.

Meine Haare werden lichter und beginnen auch grau zu werden, meine sportliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, meine gesundheitlichen Gebrechen zu. Und? Ich kann nichts daran ändern. Also werde ich mit Anstand alt. Das geht auch ohne Muckibude und Affaire mit einer 20jährigen Frau (die könnte ja u.U. auf die Idee kommen, mir meinen Modestil auszureden ::))
Erfahrungen sammeln, soziale Netze zu pflegen, Reisen, und neuerdings auch Mode - das bringt mir mehr. Zumindest, wenn ich morgen auf dem Sterbebett liegen würde, kann ich sagen, dass ich was aus meinem Leben gemacht hatte.
Und solange ich lebe, mache ich auch was daraus. Alleine schon aus dem Grund, dass ich bereits 5mal dem Tode von der Schippe gesprungen bin, lebe ich erst recht jeden Tag bewusst, egal welches Alter ich habe.

Modisches Bewusstsein geht meiner Ansicht auch mit einer Steigerung der Lebensqualtät einher. Zumindest in meinem Falle ist das so. Und ich vermute, dass es sich bei Rockträgern ebenso verhält. Rock tragen ist das Gefühl von Freiheit, frei von gesellschaftlichen Zwängen.
Bei mir ist es halt andere Kleidung.

LG
teerpirat

Offline Stanley McLeod

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #31 am: 07.01.2011 16:45 »
Toll formuliert, ich lese diesen Thread gerade sehr interessiert, weil ich ja noch ein wenig von diesem Alter entfernt bin und mir ja jetzt schon in jüngeren Jahren Gedanken um solche Dinge mache, anscheinend hats da bei mir etwas vorher schon "geklickt" :) obwohl ich eigentlich eher einer bin, der mit allem etwas später anfängt, sei es Führerschein etc.

Aber gerade der modische Aspekt, kann eine Beziehung doch ganz schon durchschütteln, gerade wenn Paare schon vielleicht mit Anfang 20 geheiratet haben oder so zusammenleben und schon einige Jahre hinter sich haben.

Wenn da der Partner kommt und sagt, hey ich möchte mich endlich so kleiden, wie ich das möchte, das beinhaltet z.b. einen Rock oder etwas ähnlich ungewöhnliches, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass es da bei den Frauen bestimmt erstmal große Augen geben wird.

Schön fände ich es natürlich auch, wenn sowas ohne größere Diskussion akzeptiert werden würde.

Na mal sehn, hoffentlich wirds mich nicht mal so treffen, wobei wenn ich jetzt schon anfange, diese modischen "Regeln" zu hinterfragen und mich hier aktuell bereits in neues Fahrwasser begebe, könnte es eventuell anders werden.

LG Metalstanley
Mutige Menschen können etwas verändern....dann fange ich mal bei mir selbst an ;)

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Offline GregorM

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #32 am: 07.01.2011 17:27 »
Zur Midlife Krise habe ich es noch nicht gebracht. Bei welchem Alter kann man eine solche erwarten?

Gruss
Gregor
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Gregor

Offline kalotto

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #33 am: 07.01.2011 17:56 »
Noja, Gregor, mit ungefähr 40 hatte ich die zweite Pubertät, jetzt bin ich mitten in der dritten...
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Offline Peterjo

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #34 am: 07.01.2011 20:16 »

Modisches Bewusstsein geht meiner Ansicht auch mit einer Steigerung der Lebensqualtät einher. Zumindest in meinem Falle ist das so. Und ich vermute, dass es sich bei Rockträgern ebenso verhält. Rock tragen ist das Gefühl von Freiheit, frei von gesellschaftlichen Zwängen.
Bei mir ist es halt andere Kleidung.

LG
teerpirat

So geht es mir auch. Wenn ich im Rock auftauche, habe ich gute Laune. Die lasse ich mir dann nicht  (kommt nur sehr sehr selten vor) durch irgendeinen Spruch verderben.

Vielleicht nehme ich mir den Rock auch gerade dann, wenn es mir gut geht und meine Stimmung auch auf andere abfärbt.
 Egal wie rum  es geht. Im Rock habe ich richtig gute Laune

Also macht es nach!

Gruß
Peterjo

Offline GregorM

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #35 am: 07.01.2011 21:05 »
Noja, Gregor, mit ungefähr 40 hatte ich die zweite Pubertät, jetzt bin ich mitten in der dritten...

Also, wenn sie nicht innerhalb der nächsten 20 Jahre kommt, diese Krise, werde ich ja uralt!

Gruss
Gregor
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Gregor

Offline nasenbaer

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #36 am: 09.01.2011 20:24 »
Wenn man darüber nachdenkt, im Parlament eine Frauenquote einzuführen, sollte man dies aber umgekehrt an anderer Stelle auch machen, z.B. eine Männerquote in Schule und Kindergarten. Komisch, dass dies niemand der Gleichstellungskämpfer(innen) einsieht, geschweige denn sich dafür einsetzt.

Zumindest das stimmt so aktuell nicht mehr wirklich. Es gibt derzeit auf Bundesebene eine Initiative, die genau das zum Ziel hat, daß es in Kindergärten (mehr) Erzieher und an Schulen (mehr) Lehrer gibt, weil es die Erkenntnis gibt, daß Kinder die Einflüsse von beiden Geschlechtern in ihrer Erziehung haben sollten.
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Offline Jo 7353

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #37 am: 20.01.2011 23:27 »
Hallo Gregor,

zunächst möchte ich Dir mal in den Punkten 1-3 Deiner Antwort vom 6.1.2011  zustimmen. Wir liegen wahrscheinlich bei den Zielen gar nicht so weit auseinander, jedoch bei der Sicht auf die Welt gibt es starke Unterschiede.

Aber glaubst du, dass es Frauen gibt, die den Vätern das Teilnehmen und Prägen der Kinder verbieten?
Das gibt es in verschieden starker Ausprägung. Die extremste, Kinder krank machende kommt bei Scheidungskriegen vor. Die Krankheit heißt PAS (parential alienation syndrom).

Liegt es nicht näher, sich vorzustellen, dass es Väter gibt, die sich mehr um die eigene Karriere Gedanken machen
Wenn man das traditionelle Männerbild retten möchte, liegt das natürlich näher, aber das ist obere-10%-Sicht. Zwar kommt sowas auch vor, aber bei den meisten Männern kann man den Berufsverlauf nicht ernsthaft Karriere nennen. Andererseits führt mangelnder Erfolg im Beruf zu Problemen in der Beziehung zu Frauen. Demnach muß ein Mann, der Kinder haben möchte, sich zuerst um seinen Beruf kümmern, sonst bleibt er mangels Frau kinderlos. Wenn er sich aber um seinen Beruf kümmert, fehlt ihm diese Zeit für die Kinder. So können Frauen auch ohne Absicht, Männern den Einfluß auf die Kinder nehmen.

und deshalb sehr gerne, freiwillig die Erziehung der gemeinsamen Kinder den, meistens auch verdienenden, Müttern überlassen?
Wenn das die Hauptursache wäre, müßte mit der Bereitschaft sich um Kinder zu kümmern, auch die Beteiligung der Männer an der Erziehung erhöhen. Das ist aber nicht geschehen.

Jo, anstatt den armen, starken Frauen für alles Ungerechtes dieser Welt verantwortlich zu halten, gebe sie doch eine Chance.
Wie kommst Du auf die Behauptung, daß ich Frauen für alles Ungerechtes dieser Welt verantwortlich zu halte?
Schau mal hin, was ich wirklich geschrieben habe, und antworte nicht auf das, was ich nach Deiner Meinung denken müßte.

Wieso betonst Du:
Männer dürfen alles, aber auch alles, was Kleidung angeht. Aber sie trauen sich nicht.
wenn Du kurz darauf zu jemand, dem seine Frau Probleme wegen dem Rock macht, sagst:
Und hier solltest du aufpassen, glaube ich, Signale berücksichtigen. Es ist, wie sich einen Abgrund zu nähern.
Diese Warnung sehe ich zwar als sehr berechtigt an, aber dann kann man das mit dem "alles dürfen" schwerlich noch ernst nehmen.

Wo ich Dir noch widerspreche ist:
weil weiblich stets als minderwertig betrachtet wird. Das und nichts anderes ist meine Pointe.
und ich widerspreche dem Wort "stets". Meine Gegenthese lautet:
Die Bewertung von Weiblichkeit geht je nach Aspekt und Zusammenhang von Vererhrung bis Verachtung.

Bei der Schönheit zum Beispiel wird Weiblichkeit gern als positives Maß genommen.

Natürlich gibt es auch Weiblichkeitsverachtung, die sich zum Beispiel in Floskeln wie:
Dazu fehlt uns Mut - und, sollte ich sagen, eben Männlichkeit.
äußert. Dir haben die Männer demnach zu viel von der schlechten Weiblichkeit (Was bedeudet fehlende Männlichkeit sonst?), weil sie Dir zu ängstlich oder zu machtlos sind.
(Ach ja, da taucht wieder so ein seltsammes "uns" auf, wo wohl korrekterweise "euch" stehen müßte, oder fehlt auch Dir der Mut?)

Der Weg dieser Weiblichkeitsverachtung verläßt man auch nicht mit:
Hoffen, dass die Frauen, nachdem sie Männern - in der generellen Auffassung - 100 % ebenbürtig sind oder gar in der Praxis das starke Geschlecht werden,
denn hier wird nur der Wert "Macht" aus dem Männlichkeitsbild den Frauen zugeschrieben, und dannach sind Frauen die besseren Männer und die Männer mit ihrer Schwäche zu weiblich, also verächtlich. Das Wertesystem bleibt konstant, nur die bewerteten Person sind geändert.

Weiblichkeit wird vor allem an Männern verachtet, wenn diese nicht dem Bild des "richtigen Mannes" entsprechen.

Letzlich finde ich sogar gut, daß wir Männer so selten dem Bild des "richtigen Mannes" entsprechen. Schließlich gehört dazu, daß er gefühllos ist, und seine Macht mit Rücksichtslosigkeit und Brutalität erreicht.

Warum fällt es den Menschen (inclusive den Frauen!) so schwer, einem schwachen Mann respektvoll zu begegnen?
Dann könnten die Männer leichter "Weiblichkeit" an sich akzeptieren.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Ingo_ZS

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #38 am: 21.01.2011 13:26 »
Jetzt muss ich auch mal.

Mir sagte mal ein Lehrer, dass wir im Grunde alle nur Tiere seien die eigentlich
gerade erst die Bäume verlassen hätten.

Frauen: Bei der Suche nach dem richtigen Partner versuchen sie immer den Stärkeren zu nehmen,
in der Jugend sind das meist die, die auch ein Mofa haben und angeben können. Ob sie es wirklich sind
wüssen die Damen meist später und lassen sich scheiden.

Männer: Meine Frau, mein Auto, mein Pferd.... (ohne Worte)

Oder meint Ihr das ist einfach so aus der Gesellschaft zu elemenieren?

Ich sage nein!


Ingo

Offline Asterix

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #39 am: 21.01.2011 13:42 »
Oder meint Ihr das ist einfach so aus der Gesellschaft zu elemenieren?

Ich sage nein!

So einfach vielleicht nicht, aber darum geht es letztlich nicht. Auch wenn ein falsches Verhaltensmuster noch so oft wiederholt wird, und es darum den Anschein der Richtigkeit hat, ist es noch lange nicht richtig und müsste geändert werden...

Asterix
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Ingo_ZS

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #40 am: 21.01.2011 18:16 »
Oder meint Ihr das ist einfach so aus der Gesellschaft zu elemenieren?

Ich sage nein!

So einfach vielleicht nicht, aber darum geht es letztlich nicht. Auch wenn ein falsches Verhaltensmuster noch so oft wiederholt wird, und es darum den Anschein der Richtigkeit hat, ist es noch lange nicht richtig und müsste geändert werden...

Asterix


...da werde ich dir wohl recht geben.

Ich habe meinen Weg gefunden. Mich kann man in Berlin oder hier in meinem Wohnort sehen. Ja, auch den Rock trage ich hier in der kleinen Gemeinde und habe keine Probleme damit.
Denn nur so kann man die Gesellschaft ändern.

Wenn man nur zu hause sitzt und den Rock in den "sicheren" 4 Wänden genießt, wird sich mit der Akzeptanz des Rockes in der Gesellschaft nie etwas ändern, leider.

Aus diesem Grunde werden wir auch die nächsten 50 Jahre mit dem Gedanken leben, dass wir uns die Frage stellen, warum die und wir nicht.

Ingo

Offline Ce_Jäger

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #41 am: 22.01.2011 00:25 »
[...]
Mir sagte mal ein Lehrer, dass wir im Grunde alle nur Tiere seien die eigentlich
gerade erst die Bäume verlassen hätten.
[...]
...auch Lehrer sind nicht perfekt bzw. können nicht alles wissen ;)
ein netter Spruch, ähnlich dem "Lieber reich und gesund als arm und krank..." :), aber nur äusserst grob zutreffend.

denn:
wenn wir zu den Tieren gehörten... müsste u.a. das Männchen sich schön machen um damit das Weibchen zu erobern.

(ich bin ganz zufrieden damit, dass ich eben nicht vom Affen abstamme. Doch natürlich gibt es Leute, denen nehm ich das ohne Einschränkungen ab... ;))

Gruß
Ce-
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Hansi1973

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #42 am: 22.01.2011 01:45 »
Mir sagte mal ein Lehrer, dass wir im Grunde alle nur Tiere seien die eigentlich
gerade erst die Bäume verlassen hätten.

So einfach ist es nicht.

Wären wir Tiere, würden wir auch keiner 90-jährigen Oma eine neue Hüfte verpassen oder den alten Opi jahrelang an den Schlauch klemmen. Und das sind nur zwei Extrembeispiele unseres ethischen Verständnisses, wo wir uns deutlich von den Tieren unterscheiden.

Warum wir Männer so sind und Frauen so, lässt sich ganz gut im Buch von Barbara und Allen Pease nachlesen:
"Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können."

Das Buch ist zwar nicht hochwissenschaftlich, aber hat einige nachvollziehbare Punkte, warum Frauen und Männer doch so unterschiedlich in ihren Denkmustern sind. Ob es der jagdliche Blick in die Ferne ist, die den Mann die Butter im Kühlschrank nicht finden lässt; warum Frauen gerne shoppen und Männer nur das Nötigste einkaufen, warum Männer nicht nach dem Weg fragen, usw.
Dem Buch nach sind wir nicht gerade erst von den Bäumen gestiegen, sondern wären gerade erst in der industriellen Zeit angekommen, wo doch Jahrtausende das Leben von der Natur und dem einfachen Überlebenstrieb (essen, trinken, schlafen, fortpflanzen) bestimmt war.
Auch werden mögliche Gründe genannt, warum Frauen kommunikativer sind, und warum uns Männern meist ein Grill und ne Kiste Bier und ein paar lockere Sprüche mit Freunden reichen. (vgl. a. Mario Barth "Männer sind primitiv, aber glücklich": Männer + Grillen = glücklich).

Just my two cents.


@Ce_Jäger:
Was die Verwandtschaft zum Affen angeht... da hilft mir Gilette, um diesem Problem zumindest temporär Herr zu werden.
 ;)

Offline GregorM

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #43 am: 22.01.2011 07:59 »
zunächst möchte ich Dir mal in den Punkten 1-3 Deiner Antwort vom 6.1.2011  zustimmen. Wir liegen wahrscheinlich bei den Zielen gar nicht so weit auseinander, jedoch bei der Sicht auf die Welt gibt es starke Unterschiede.

Hallo Jo,

aber wunderbar. Also zur 60% einig, oder?

Wie kommst Du auf die Behauptung, daß ich Frauen für alles Ungerechtes dieser Welt verantwortlich zu halte?
Schau mal hin, was ich wirklich geschrieben habe, und antworte nicht auf das, was ich nach Deiner Meinung denken müßte.

Ich hatte/habe wohl noch den Eindruck, dass du den Frauen nicht viel Gutes zutraust. „Alles“ ist ganz sicher eine Übertreibung, hier musst du aber den speziellen dänischen Humor verstehen. Wir sind zwar sehr freundlich und entgegenkommend, aber auch ausgeprägt ironisch und oft bitter sarkastisch und übertreibend. Es fordert ganz bestimmt seinen Mann, um das zu verstehen.

Das kam auch 1940-45 zum Ausdruck. Die deutsche Zensur verstand uns einfach nicht und ließ deshalb vieles passieren, was sonst ernsthafte Konsequenzen für uns hätte mitführen können. Ich schreibe „uns“, obwohl ich kaum geboren war, und nicht „die Dänen“. Man kann halt Teil einer Gruppe, eines Geschlechts, eines Volkes sein, ohne selbst direkt „verantwortlich“ zu sein und sich doch „schuldig“ fühlen, oder kennst du das nicht?

Damit habe ich einen deiner Einwände beantwortet, wo ich wiedermal „uns“ statt „euch“ schreibe, glaube ich.

Zu dem Rest:

Das Leben nicht ernsthafter nehmen, als es ist. Dass rund die Hälfte der Menschheit aus Frauen besteht, müssen wir in Kauf nehmen, oder besser uns darüber freuen.

Frauen wollen nicht nur reiche Männer, gut ausgebildete Männer und Macho-Männer. Frauen wollen auch gute Männer, ehrliche Männer, treue Männer.

Männer wollen nicht nur hübsche, dafür dumme Frauen (kennt man in Deutschland den Begriff die dumme Blonde?).
Männer wollen auch süße Frauen, ehrliche und treue Frauen, mit denen sie ein Leben lang glücklich zusammen sein können.

Alle Männer meiden nicht starke Frauen, tüchtige Frauen, gut verdienende Frauen.

Von meiner Seite keine Weiblichkeitsverachtung, wie auch keine Weiblichkeitsfurcht. Im Gegenteil. Und hier bin ich bitterernst.

Hätte ich es nicht so, wären wir wohl übrigens 100% einig?

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline MasinAD

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Re: Feminin - und was ist schlecht daran?
« Antwort #44 am: 22.01.2011 12:06 »
Hallo!

...auch Lehrer sind nicht perfekt bzw. können nicht alles wissen ;)
ein netter Spruch, ähnlich dem "Lieber reich und gesund als arm und krank..." :), aber nur äusserst grob zutreffend.

Na, evolutionshistorisch stimmt das schon fast, auch wenn der Mensch wohl nie von den Bäumen kam, sondern ein Steppen- und Savannentier ist. Aber unsere Verstandesleistung steht immer wieder im Konflikt mit unserer Ausstattung an Instinkten und Trieben.

denn:
wenn wir zu den Tieren gehörten... müsste u.a. das Männchen sich schön machen um damit das Weibchen zu erobern.

Tun männliche Säugetiere doch auch gar nicht. Das 'schön machen' betreiben Vögel. Ich habe mal irgendwas dazu gelesen, dass sich 'schön' macht, wer nicht über das Geschlecht 'entscheidet'. Bei **** entscheidet sich das Geschlecht über die DNS des Weibchens. Bei Säugetieren hängt es von der DNS des Männchens ab. Ist aber schon ein Weilchen her und nur noch bruchstückhaft im Gedächtnis geblieben.

Was hier gerne mal als 'schön' bezeichnet wird, soll männliche Konkurrenten einschüchtern oder bezwingen: größere körperliche Kraft, bessere Duellausstattung (Hörner, Geweih, Stoßzähne), ausgeprägte Mähnen o.ä. Weibchen lassen sich schlicht vom Sieger begatten. Also ähnlich wie beim Menschen ;-).

(ich bin ganz zufrieden damit, dass ich eben nicht vom Affen abstamme. Doch natürlich gibt es Leute, denen nehm ich das ohne Einschränkungen ab... ;))

Menschen stammen nicht vom Affen ab. Mensch und Affe haben gemeinsame Vorfahren. Bei Mario Barth bin ich mir aber nicht so sicher. Womit ich überleite zuuuuu ... Haaansiiii!

Wären wir Tiere, würden wir auch keiner 90-jährigen Oma eine neue Hüfte verpassen oder den alten Opi jahrelang an den Schlauch klemmen. Und das sind nur zwei Extrembeispiele unseres ethischen Verständnisses, wo wir uns deutlich von den Tieren unterscheiden.

Auch Tiere zeigen moralisches Verhalten entsprechend ihrer geistigen Fähigkeiten. Und dass sie keinen Daumen haben, ist wohl das größere Hindernis für mehr ethischen Ausdruck. Das ist also kein Argument.

Außerdem steht zur Disposition, ob unhinterfragte Verlängerung des Lebens in jedem Fall so sinnvoll ist. Ich kann den Mißfelder schon nachvollziehen, der den Nutzen einer künstlichen Hüfte bei Patienten jenseits der 80 infragestellt. Man kann bis ins hohe Alter richtig gesund sein, sobald der erste Sturz kommt, geht es mit den Menschen aber rapide bergab. Sie erholen sich praktisch nie mehr richtig davon. Wer mit 80 stürzt und eine neue Hüfte bräuchte, wird es wohl nur noch 2 bis 5 Jahre machen. Eine der Lektionen aus meinem Zivildienst. Darüber kann man also streiten.

Ob das Verweigern eines würdevollen Todes und das Verdammen zu einem langen Dahinsiechen auch so hochmoralisch ist, mag man auch bezweifeln. Es zeigt wohl eher unsere Hilflosigkeit im Umgang mit Leben und Tod.

Und zuguterletzt: Unsere geistigen Fähigkeiten mögen uns erlauben, ethisches Handeln zu planen und komplex umzusetzen, aber im Gegenzug auch das komplette Gegenteil zu tun. Siehe Massenmord, Massaker, Atomwaffen, heilige Kriege usw. Oder schlicht Chauvinismus und Diskriminierung. Weit her ist es also nicht mit dem ethischen Menschen.

Warum wir Männer so sind und Frauen so, lässt sich ganz gut im Buch von Barbara und Allen Pease nachlesen:
"Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können."

So lustig das Buch ist, verkennen die beiden Autoren aber, dass sie nur über statistische Werte und nicht über individuelle Gesamtheiten reden. Auch als modebegeisterter Mann muss ich immer wieder darauf hinweisen, dass die Unterschiede innerhalb eines Geschlechtes größer ausfallen als der Unterschied zwischen den statistischen Mitteln beider Geschlechter. Es gibt sehr wohl und auch nicht wenige Frauen, die gut einparken, wie es auch Männer gibt, die zuhören können.

Das Buch ist zwar nicht hochwissenschaftlich, aber hat einige nachvollziehbare Punkte, warum Frauen und Männer doch so unterschiedlich in ihren Denkmustern sind. Ob es der jagdliche Blick in die Ferne ist, die den Mann die Butter im Kühlschrank nicht finden lässt; warum Frauen gerne shoppen und Männer nur das Nötigste einkaufen, warum Männer nicht nach dem Weg fragen, usw.

Ich frage z.B. nach dem Weg, da steht mir kein Stolz im Weg. Ich will mein Ziel schnell finden. Visuelle Analyse wiederum ist stark abhängig vom Hormonspiegel. Hoher Testosteronspiegel erlaubt starke Tiefenanalyse, niedriger Testosteronspiegel erlaubt flache Analyse des Bildinhalts. Das ist somit tagesformabhängig. Mal finde ich schneller Sachen als meine Frau, mal sie. Während der Menstruation klappt das auch bei Frauen nicht immer so gut mit dem Auffinden der Butter, dafür sind sie bei Egoshootern ('Killerspiele') auf einmal ihren männlichen Mitspielern ebenbürtig, zumindest was räumliche Orientierung angeht.

Ungeklärt in dem Buch bleibt, wie stark die kulturelle Prägung Anteil daran hat, dass Männer und Frauen sich in ihre Rollen einfügen und Verhalten des jeweils anderen ablehnen. Da findet eine positive Mitkopplung statt, wodurch leichte Tendenzen im Denken und Fühlen verstärkt werden.

Männer kaufen nämlich nicht nur das Nötigste, sie kaufen 'männliche' Sachen und das gerne viel und häufig: Messer, Dekowaffen, Werkzeuge, Computer- & Unterhaltungstechnik, Autos usw. All das soll wohl ihre Virilität bezeugen. 'Weibliche' Sachen hingegen werden gemieden, z.B. Kleidung und Schuhe. Sowas zu kaufen, ist nicht 'männlich', aber ein Minimum muss man ja haben.

Dem Buch nach sind wir nicht gerade erst von den Bäumen gestiegen, sondern wären gerade erst in der industriellen Zeit angekommen, wo doch Jahrtausende das Leben von der Natur und dem einfachen Überlebenstrieb (essen, trinken, schlafen, fortpflanzen) bestimmt war.

D'accord! Dem Schluss setze ich nichts entgegen.

Auch werden mögliche Gründe genannt, warum Frauen kommunikativer sind, und warum uns Männern meist ein Grill und ne Kiste Bier und ein paar lockere Sprüche mit Freunden reichen. (vgl. a. Mario Barth "Männer sind primitiv, aber glücklich": Männer + Grillen = glücklich).

Ich bin gar nicht so sicher, ob es nicht schlicht fehlende kindliche Übung ist. Wo Mädchen zusammenspielen, Geschichten erzählen und Austausch pflegen, bolzen Jungen auf dem Fußballplatz, wo nicht viele Worte gewechselt werden, dafür aber der Körper geübt wird. Ich will nicht bestreiten, dass die Anlagen für beiderlei Verhalten schon gelegt sind, aber die jeweilige Übung vergrößert nur den Spalt. Männer kriegen als Jungen nur selten genug vorgelebt, dass es neben schlichter Triebbefriedigung --und damit meine ich mehr als nur poppen-- auch noch andere 'Freuden' gibt, z.B. der intellektuelle Diskurs mit Freunden, das Entdecken von Gedankenwelten eines anderen (Bücher?), oder schlicht die Freude der Mitmenschen, die man selbst verursacht hat.

Bei mir selber hat es zumindest funktioniert, dass ich ein für mich komplett uninteressantes Ärgernis zu einem Quell der Freude umgedeutet habe. Seit ich vor sechs oder sieben Jahren das erste Mal dem Problem unseres Mangels an Nachwuchs begegnet bin (journalistisch, nicht persönlich), habe ich mir vorgenommen, Kinder als etwas Schönes wahrzunehmen. Heute lächele ich ganz automatisch, wenn ich spielende Kinder sehe und muss meine Freundin zur Räson rufen, dass es doch nur Kinder sind, die uns samstags um 9 aus dem Schlaf gerissen haben -- die wollen doch nur ihre Kindheit ausleben. Als Mann muss ich wohl nur immer aufpassen, nicht zu viel Interesse an Kindern zu zeigen.

Verhaltensweise eliminieren geht also. Ob das jeder hinkriegt, kann ich nicht sagen. Ich würde mich aber nicht als etwas derart Besonderes sehen, dass nur mir sowas möglich ist. Es ist wohl eine Überzeugungssache; man muss daran glauben, dass es notwendig ist und dass es sinnvoll ist.

LG
Masin


 

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