Autor Thema: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...  (Gelesen 16955 mal)

pinguroid

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Hallo liebe Gemeinde!

Ich möchte über meine neuen Erfahrungen über Kleiderformen reflektieren. Zwar betrifft es nicht Röcke als Solches, das man sich als Ziel für dieses Forum gewählt hat, aber ich denke, alle verstehen, daß es um Röcke alleine nicht gehen kann, wenn auch nicht alle Mitglieder hier starke Erweiterung der Männergarderobe           

über den Rock hinaus nicht gut, oder zumindest voreilig finden... Als Hauptnachteil eines Rockes beim Tragen finde ich das Auftragen auf der Gürtellinie (ausgenommen besonders leichte Modelle aus elastischem Stoff und ohne Taschen) das mit den Hosen völlig identisch ist. An der Stelle fallen mir Kleider besonders positiv auf, denn:

ein Kleid bietet nicht nur immer einen Rock konstruktionsbedingt mit an, sondern auch beseitigt seine wesentlichsten Nachteile wie schon erwähnte Auftragen (gerade hier ist Frauenanatomie mit ihrer "Sanduhrform" vorteilhaft), bescheidene Tragkraft der eingearbeiteten Taschen und schwere Anpaßbarkeit

mit den Oberteilen und Unterwäsche. Außerdem, ein Kleid stellt praktisch schon das gesamte Erscheinungsbild in nur einem einzigen Kleidungsstück dar, was an sich auch eher ein Vorteil ist! Diese Gedanken hatte ich, als ich bei derzeitigen leichten minus Graden im Wald und der Stadt für mehrere Stunden

spazieren ging. Ich hatte einen robusten, aber schlank geschnittenen, langen Anorak mit Kunstfell verschönerten Kapuze, warmes Strickkleid von "Comma" mit langen Ärmeln und langem Schlauchkragen, das eine Handbreite über meinen Knien endete, schwarze, halterlose, fast blickdichte Feinstrümpfe mit Silikon

Haftrand und wadenhohe schlanke Winterstiefel mit Protektorsohle. Weil mein Anorak und Kleid aus festen Stoffen sind - habe ich mir die "Freiheit" gestattet, die Unterhose wegzulassen. Eine Wollmütze, Regenschirm und warmen Leggings ect. hatte ich in einer sehr beqemen, mittelgroßen Echtleder Tasche mit zwei

Tragegriffen und Schulter-Trageriemen verstaut (nichts davon aber wurde gebraucht). Es war sehr angenehm und leicht in dieser Kombination von Kleidung zu spazieren: weder zu kalt, noch zu warm und ohne störenden Bund am Körper! Ich hatte Eindruck, daß diejenigen Frauen, die mich genauer anschauten, gleich in mir

einen Mann sahen, und gleich ihre Blicke zur Seite wandten, mit teilweise leichtem,  nachsichtigem Lächeln im Mundwinkel. Die Männer machten einen versteinerten Tunnelblick, der anscheinend nichts ausgedruckt hat. Nur ein einheimisch aussehende Mann, etwa 40, hat mit seinem freundlichen "Hallo" durch die Tür ein

leichtes, giftiges Lächeln mit öligem Blick geleistet...zugegeben, ich hatte keinen wirklichen Menschenkontakt bei diesem Spaziergang gehabt, also darf ich auch nicht wirklich über "Reaktionen" berichten... Als Frau wahrgenommen zu werden war nicht meine Absicht, schon gar nicht durch die Feinstrümpfe, die

zusammen mit Anorak und "derben" Winterstiefeln kaum getragen werden... Inzwischen habe ich gar keine Lust mehr, in weiten "Männersachen" spazieren zu gehen, aber tue mich doch schwer, in meiner "alternativen Männerkleidung" mit Menschen, die mich kennen, oder Gleichaltrigen, interaktiv zu

werden...alles geht für mich nur unpersönlich, flüchtig und auf Distanz... Es ist kein Wunder, denn, sogar hier, in diesem Forum, von dem man Offenheit zumindest in der Kleidungsfrage erwarten dürfte, habe ich eine Ablehnung des Kleides beobachtet, obwohl das Kleid, eigentlich, mehr Argumente "dafür" hat! Nehme man die

Vorteile eines Kleides - wäre es an einem Mann im Vergleich zum Rock leichter zu "gerechtfertigen". Habt ihr Überlegungen, weshalb dem nicht so sein sollte? Über Feinstrümpfe frage ich nichts, weil diese sind sowieso die Geißel aller "Transen", "Schwule" und "Fetischisten"...

LG pinguroid       

androgyn

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #1 am: 06.02.2015 20:15 »
Kannst du endlich deine Absätze formatieren und zusammenrücken??!!! Danke.
Ist ja schrecklich zum lesen.
Wie alt bist du? Keiner der "älteren" ist hier so voller Selbstzweifel, wie du.
Ich nehme an, du bist etwas kräftiger gebaut, sonst würdest du nicht behaupten dass Röcke auftragen.
Das habe ich öfters von Frauen gehört, da sie eine breitere Hüfte haben, als Männer. Daher ist eine frauliche Form nicht immer von Vorteil. Vorteile haben oft die H-Typen weil an denen vieles besser sitzt.
Niemand ist gegen Kleider. Unsere Dikussion beruhte nur darauf, was typisch Männerkleid ist.
Röcke sind salonfähiger, weil sie mit einem maskulinen Oberteil in eine "männliche" Richtung geschupst werden können. Wenn du perse ein feminines Kleid trägst geht das nicht mehr so problemlos. Kleider sind genauso gerechtfertigt oder kritisch, wie Röcke.
Auch sind Röcke nicht so fern von Menschen, dass sie auch von Männenr getragen werden.
Feinstrümpfe..du meintest Nylonstrumpfhosen. Sie sind keine Geisel von Transvestiten oder Schwulen.
Ich kenne keinen Homosexuellen der sich anders, als die meisten Heterosexuellen kleidet. Also keine Röcke, FSH usw.
Dass Männer in eine Art Tunnelbick übergehen, während ihre Frauen nachschielen, - warum auch immer -  ist mir auch aufgefallen und habe ich in einem aneren Faden angsprochen. Ist abe rnoch lange kein Grund nicht in Interaktion mit deiner Familie und Freunden zu treten.
Deine Schreibweise klingt sehr schuldbelastet und das wirst du auch ausstrahlen. "Ich mache etwas verbotenes".
Zieh einfach Röcek oder von mir aus Kleider an. Niemand hindert dich daran. Weder Männer noch Frauen.
Bist du das aufallen nicht gewohnt, dann lass es und zieh normal konnotierte Kleidung an. Dann hast du auch keine Reaktionen von anderen zu befürchten. darauf zu warten, bis der Rock salonfähig wird, würde ich nicht allzuviel hoffen.

Offline MAS

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #2 am: 07.02.2015 00:07 »
Ich finde, Pinguroids (was für ein Name; klingt wie ein Fotofilm für Pinguine) Beitrag zeigt deutlich, wie sehr wir Geschlechterstereotype verinnerlicht haben, selbst wenn wir ihnen nicht zustimmen.

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #3 am: 07.02.2015 17:43 »
Warum zweifelt jemand an seinem Tun? Nur weil andere komisch gucken oder gar nicht gucken? Es ist doch egal, was andere denken. Wichtig ist, dass man sich seiner Sache sicher ist. Wer einen Rock trägt, tut es einfach. Rektione hin oder her. Wenn ich im Anzug zu Feinkost-Abrecht gehe, werde ich auch von manchen angeschaut. Ist nunmal meine Arbeitskleidung und ich ziehe mich nicht für eine kleine Besorgung extra um. Wen ich im Rock wohin gehe, wird auch geguckt. Doch diese Blicke sind freundlicher, das genieße ich. Es ergeben sich auch mehr Gespräche, als im Anzug. Alo nutze ich, worauf ich Lust habe. Will ich meine Ruhe, Anzug. Will ich Spaß und Gespräche: Rock statt Hose, Sakko+Krawatte weglassen, fertig. Klingt einfach, ist es auch für mich. Testet einfach aus, was Euch selbst Freude macht. Wenn nicht Rock, dann eben Kilt, oder?
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


pinguroid

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #4 am: 07.02.2015 18:27 »
Hallo!

@"Rock Aktiv": Ich erzähle über mich ungern im Internet. Hier kann sowieso alles erfunden sein, also...
Ja, natürlich bin ich in "Selbstzweifel", wenn es um meinen Crossdressing geht! Ich betrachte es für eine große Gefahr für mein soziales Leben und auch für Wohlsein meiner Verwandten in Bezug auf mich. Der Preis könnte zu hoch sein. Es gibt nur eine sehr enge Nische, in der man sich als Crosdresser wohl fühlen kann, z.B.: unter Gleichgesinnten, in einer völlig fremden Gegend, wo man keine Menschenkontakte sucht oder erwartet, oder alleine zu Hause. Erst wenn man keine Familie mit Frau und Kindern gründen will und finanziell unabhängig ist - dann kann man natürlich alles mögliche machen, aber man steht dann ziemlich alleine da und am Rande der Gesellschaft. Oder man hat alles schon erreicht im Leben, was man wollte und lebt nur für sich alleine, ohne Rücksicht auf Verluste.

Zu den Röcken sollte ich sagen lieber nicht, das sie "auftragen", sondern, daß sie drücken den Männern auf der Gürtellinie genauso wie Hosen, was bei den Kleidern nicht der Fall ist. Bei einer Frau drückt der Rock nirgends, sondern er liegt locker auf der Hüfte, nicht war:  https://www.youtube.com/watch?v=ioFgAIDRX4E
Ein Mann kann neben so was nur lächerlich aussehen, nicht war? Und der Mann muß sich der Konkurrenz stellen, wenn er es ernst meint! Klar, sieht Andrej Pejic besser in Frauenkleidung aus, aber ist er das, was eine normale Frau sich wünscht?

Lieber Rock Aktiv! Bitte halte mich nicht als für...gemein für meine folgende Frage, aber hast Du schon mal im Rock gekleidet versucht, eine Frau auf der Straße anzumachen? Ich dachte mir, ich dürfte solche Frage stellen, weil Du Dich sehr selbstsicher im Forum präsentierst... Wenn ja, wie ist es ausgegangen? Ich hatte mal zwei fern von Zuhause angemacht - die sind einfach weitergelaufen und so getan, als ob sie meinen Rock gar nicht gesehen haben, obwohl es natürlich nicht stimmte...

Und nun zu "Schuld" und Verwandten: was geht in Dir vor, wenn Du an Deine Eltern (Mutter und Vater), Deine Kindheit und Deine Schulkameraden denkst? Hättest Du Dich da problemlos einfügen können im Rock oder Kleid? Ich habe in meiner Kindheit nie den Wunsch oder einen Fall gehabt, irgend ein Kleidungsstück anzuziehen, das im entferntesten nicht an meine Vorstellungen über "Jungen Kleidung" entsprochen hatte. Ich habe sofort einen Skandal gemacht! Z.B., als ich Strumpfhosen plötzlich als "doof" empfunden hatte und nicht mehr anziehen wollte (es war, schätze ich mal, mit 6 Jahren). Meine Mutter konnte mich unmöglich überzeugen! War es bei Dir auch so?

Wenn ich Kleid gegen Rock ausspiele - meine ich damit, daß es unlogisch und unsystematisch wäre, nur Rock als erstrebenswerte "Erweiterung" zu begrüßen...

@MAS: mein Nickname is gut, wa? ;)

Ich hoffe, ich habe keinem die Lust fürs Röcketragen vermießt? Ich habe gerade meine Skepsisphase...

LG pinguroid    

Offline high4all

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #5 am: 07.02.2015 18:54 »
Hallo!

@"Rock Aktiv": Ich erzähle über mich ungern im Internet. Hier kann sowieso alles erfunden sein, also...
Ja, natürlich bin ich in "Selbstzweifel", wenn es um meinen Crossdressing geht! Ich betrachte es für eine große Gefahr für mein soziales Leben und auch für Wohlsein meiner Verwandten in Bezug auf mich. Der Preis könnte zu hoch sein. Es gibt nur eine sehr enge Nische, in der man sich als Crosdresser wohl fühlen kann, z.B.: unter Gleichgesinnten, in einer völlig fremden Gegend, wo man keine Menschenkontakte sucht oder erwartet, oder alleine zu Hause. Erst wenn man keine Familie mit Frau und Kindern gründen will und finanziell unabhängig ist - dann kann man natürlich alles mögliche machen, aber man steht dann ziemlich alleine da und am Rande der Gesellschaft. Oder man hat alles schon erreicht im Leben, was man wollte und lebt nur für sich alleine, ohne Rücksicht auf Verluste.
Eigentlich gibt´s nach der Schilderung Deiner Beweggründe nur eine Lösung: Laß es sein!

Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Aber jammere nicht in einigen Jahren herum, weil Du mit der Entscheidung unzufrieden bist. Sondern fälle eine neue Entscheidung. Mit allen Konsequenzen.

Zu den Röcken sollte ich sagen lieber nicht, das sie "auftragen", sondern, daß sie drücken den Männern auf der Gürtellinie genauso wie Hosen, was bei den Kleidern nicht der Fall ist. Bei einer Frau drückt der Rock nirgends, sondern er liegt locker auf der Hüfte, nicht war:  https://www.youtube.com/watch?v=ioFgAIDRX4E
Es gibt genug Frauen, bei denen ein Rock nicht sitzt. Frauen haben keine Einheitsfigur, es gibt große individuelle Unterschiede. Da muss es schon ein passend geschnittener Rock sein. Deshalb finden auch Männer gut sitzende Röcke in der Damenabteilung, im Moment habe ich einen perfekt sitzenden an. Das ist einer, der für Frauen mit H-Figur gedacht ist, und da ich eine H-Figur habe, passt er.

Ein Mann kann neben so was nur lächerlich aussehen, nicht war? Und der Mann muß sich der Konkurrenz stellen, wenn er es ernst meint! Klar, sieht Andrej Pejic besser in Frauenkleidung aus, aber ist er das, was eine normale Frau sich wünscht?
Muss ein Mann, der Röcke oder Kleider trägt, wirklich den Frauen Konkurrenz machen? Frauen sind Frauen und Männer sind Männer. Laß doch dieses krampfhafte Vergleichen mit Frauen sein. Vergleich Dich mit Männern.

Natürlich sehen viele (nicht alle!) Frauen in Röcken oder Kleidern besser aus als ich. Na und! Ist doch egal, darauf kommt es nicht an. Das geht mir am Allerwertesten vorbei. Bedeutet es doch nicht automatisch, dass ich in Röcken schlecht aussehe.

Lieber Rock Aktiv! Bitte halte mich nicht als für...gemein für meine folgende Frage, aber hast Du schon mal im Rock gekleidet versucht, eine Frau auf der Straße anzumachen? Ich dachte mir, ich dürfte solche Frage stellen, weil Du Dich sehr selbstsicher im Forum präsentierst... Wenn ja, wie ist es ausgegangen? Ich hatte mal zwei fern von Zuhause angemacht - die sind einfach weitergelaufen und so getan, als ob sie meinen Rock gar nicht gesehen haben, obwohl es natürlich nicht stimmte...


LG pinguroid    
Vielleicht lag der Mißerfolg nicht am Rock, sondern an Dir?

Als Frau würde ich jeden Mann, der mich anmacht, links liegen lassen, egal ob er Rock, Kleid oder Hose trägt.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #6 am: 07.02.2015 20:58 »
Lieber Pinguroid,

ich habe jetzt ein ganzes Jahr, in dem ich täglich Rock trug, hinter mit, egal ob in der Freizeit, bei der Arbeit in der Uni, auf öffentlichen Veranstaltungen im Publikum oder auf dem Podium, und während dieses ganzen Jahres habe ich keine einzige negative Reaktion mitbekommen.

Ich habe aber nicht versucht, eine Frau anzumachen, da ich glücklich verheiratet bin.

Natürlich kann man auch Kleider tragen, wenn sie einem passen und gefallen. Nur zu!

Mein Interesse an Röcken hatte ich schon im Vorschulalter. Das ist echt eine tiefsitzende Leidenschaft, die aber kein Leid, sondern Freude schafft, solange man sie mich ausleben lässt, was zum Glück der Fall ist.

Also nur Mut!

LG, Michael

PS: Heimlichtuerei ist eher kontraproduktiv.

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androgyn

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #7 am: 07.02.2015 21:10 »
Hallo Pinugroid,
sehr gern  möchte ich dir deine Fragen beantworten.

Hallo!
@"Rock Aktiv": Ich erzähle über mich ungern im Internet. Hier kann sowieso alles erfunden sein, also...
Ja, natürlich bin ich in "Selbstzweifel", wenn es um meinen Crossdressing geht! Ich betrachte es für eine große Gefahr für mein soziales Leben und auch für Wohlsein meiner Verwandten in Bezug auf mich. Der Preis könnte zu hoch sein. Es gibt nur eine sehr enge Nische, in der man sich als Crosdresser wohl fühlen kann, z.B.: unter Gleichgesinnten, in einer völlig fremden Gegend, wo man keine Menschenkontakte sucht oder erwartet, oder alleine zu Hause. Erst wenn man keine Familie mit Frau und Kindern gründen will und finanziell unabhängig ist - dann kann man natürlich alles mögliche machen, aber man steht dann ziemlich alleine da und am Rande der Gesellschaft. Oder man hat alles schon erreicht im Leben, was man wollte und lebt nur für sich alleine, ohne Rücksicht auf Verluste.
Zuerst solltest du dir die Antwort geben, Bist du ein Crossdresser, der als Frau wahrgenommen werden möchte oder willst du nur deine Garderobe erweitern? Ich kenne zwar keine persönlich, aber durch Partys doch flüchtig. Eine Draq-Queen, die in einer heterosexuellen Partnerschaft lebt und beruflich als solche, ihr Ding durchzieht. Sie leben es meist am WE aus. Aber ich denke, jene Crossdresser der jüngeren Generation haben weder mit sich, noch mit ihren Freunden noch mit ihrer Familie Probleme. Einige Freundschaften werden vielleicht gegangen sein, andere werden neu dazugekommen sein. Ich glaube nicht, dass eine Familienplanung, nur wegen einem Rock oder zu hohe Stiefel im Wege steht. Es gibt auch Frauen, die stehen auf sowas und haben schon vergebens versucht ihren Freund in einen Rock zu stecken. Ich denke, sie sind auch offen für Kleider, wenn es dem Mann schmeichelt.

Und der Mann muß sich der Konkurrenz stellen, wenn er es ernst meint! Klar, sieht Andrej Pejic besser in Frauenkleidung aus, aber ist er das, was eine normale Frau sich wünscht?
hach weißt du... ich stell' mir gerade eine Gruppe Vollhonks vor, ala "isch mach disch Messa alda!" während sie beim prügeln damit beschäftigt sind, ihre Baggyhosen aus den Kniekehlen hochzuziehen. Da bin ich und Du wohl in einem Minirock überlegen, was Schnelligkeit und Bewegungsfreiheit betrifft.
Achso zu Pejic, dem Schnuckel. Es gibt auch Frauen die auf solche Kerle stehen und einen Reiz auf sie ausüben. Aber er ist ja seit kurzem kein Mann mehr.

Lieber Rock Aktiv! Bitte halte mich nicht als für...gemein
nein, warum sollte ich?

für meine folgende Frage, aber hast Du schon mal im Rock gekleidet versucht, eine Frau auf der Straße anzumachen? Ich dachte mir, ich dürfte solche Frage stellen, weil Du Dich sehr selbstsicher im Forum präsentierst... Wenn ja, wie ist es ausgegangen?
Ich wurde von einem Mädchen angemacht. Ich lasse mich oft als erstes ansprechen. Auf eine Beziehung ist es nicht hinausgelaufen. Der Rock war aber nicht der Grund dafür. Sonst hätte sie mich nie angesprochen. Ich passe allein von meiner Statur nicht in das mainstream Frauenschema, was sich das Gro der Frauen wünscht. Da trägt ein Rock oder eine Hose nicht wesentlich zur Sache bei. Im Rock falle ich wenigsten noch auf und mache mich interessant.

Ich hatte mal zwei fern von Zuhause angemacht - die sind einfach weitergelaufen und so getan, als ob sie meinen Rock gar nicht gesehen haben, obwohl es natürlich nicht stimmte...
Natürlich sehen die das. (Sollen sie auch). Es ist das erste oder gleich das zweite nachdem sie dir ins Gesicht schauen. Ja, ich habe auch schon im Rock ein Mädel angesprochen und werde auch wiederum von deren Mädels irgendowhin problemlos mitgenommen. Man kann schon selbstsicher und überzeugt im Rock auf Frauen zugehen, ohne übertrieben machohaft auftreten zu müssen, um den Rock zu kompensieren.
Ich achte natürlich darauf, welche Frau Freie Fahrt gewährt, um mir keinen Korb einzufangen, wie die meisten Typen und mache generell keine wilfremden dahergelaufenen Mädels an. Ich halte aber selten nach Frauen Ausschau. Heißt, ich suche nicht. Die sollen ruhig mich finden.

Ein Rock ist wie ein Filter und schließt im vornherein ungeeignete Frauen für uns schon mal aus.
Ich denke, der entscheidene Punkt ist, dass sich Trauen auf die Frau zuzugehen. Die besten Voraussetzungen sind eh, Du hast kein Auto, dafür einen Rock. Gibt sich die Frau mit dir ab, ist sie die Richtige und du weißt, sie hat es nicht nur auf deine Knete abgesehen.

Und nun zu "Schuld" und Verwandten: was geht in Dir vor, wenn Du an Deine Eltern (Mutter und Vater), Deine Kindheit und Deine Schulkameraden denkst?
Was geht in mir vor? Kann ich nicht sagen. Jedenfalls keine Schuldgefühle, dass meine Mutti irgendetwas falsch gemacht hatte. Ich war schon sehr früh, neidisch auf die Mädels, wenn sie Röcke anziehen durften und ich hatte nur maximal halblange Hosen in Jeansstoff, in denen ich im Sommer schwitzte. Meine Mutter bzw. meine Eltern haben sich schnell daran gewöhnt, dass ich Röcke trage. Ich hab mir einfach einen Rock gekauft und ihn gleich am selben Tag angezogen, gut war. Worin ich mir sicher bin. Meine Mutter hätte mich nie in einem Mädchenrock zur Schule gehen gelassen und ich hätte es auch nicht unbedingt gewollt, weil es eben Schule war und ich keine große Interesse an Mode hatte.

Hättest Du Dich da problemlos einfügen können im Rock oder Kleid?
Hätte, hätte, Fahrradkette. Kann ich nicht sagen, weil ich es nie probiert habe. Zudem hat man als Kind noch nicht das Selbstbewusstsein und ein Ego, um sich über Mitschüler und Lehrer hinwegsetzen zu können. Man ist als Kind noch sehr vom Kollektiv abhängig. Meine Mutter mochte keine Röcke und hatte auch keinen. Nicht dass ich wüsste... darum bin ich nie in die Versuchung gekommen.  Dafür hatte ich aber schon mal ihre Stöckelschuhe oder Strumpfhosen anprobiert, um zu wissen, wie sich das so anfühlt. Ich hatte aber nie den Drang gehabt, mich so zu kleiden. Als kleiner Junge wollte ich eben das machen, was viele Jungs so machten. Draußen rumerennen, klettern, Buden bauen oder mal mit Freunden spielen.

Ich habe in meiner Kindheit nie den Wunsch oder einen Fall gehabt, irgend ein Kleidungsstück anzuziehen, das im entferntesten nicht an meine Vorstellungen über "Jungen Kleidung" entsprochen hatte. Ich habe sofort einen Skandal gemacht! Z.B., als ich Strumpfhosen plötzlich als "doof" empfunden hatte und nicht mehr anziehen wollte (es war, schätze ich mal, mit 6 Jahren). Meine Mutter konnte mich unmöglich überzeugen! War es bei Dir auch so?
Ich habe immer ein Skandal gemacht, wenn es neue Hosen oder Pullover gab. Vielleicht wollte ich einfach nur einen Rock haben. Cordhosen fand ich schreklich und empfinde sie immer noch als solches. Alte Opakleidung, braun, schwer, derb, brrr... Meine Mutter hat es sich dann oft so erklärt. "Der Junge mag keine neuen modischen Sachen". Kinderstrumpfhosen trug ich Anfang der 90er auch noch als Kind. Ob ich sie gemocht habe, weiß ich nicht mehr. Ich glaube es gab keinen Unterschied zu den LU's (Lange Unterhosen) in Schurrwolle. Ich glaube, kein Junge mochte irgendetwas, sobald er etwas hübscheres und luftigeres an warmen Tagen an Mädchen gesehen hatte. Wir Jungs wurden über die Jahre an unsere Bekleidung nur daran gewöhnt. Jedenfalls ging es mir so. Ich wollte mich auch früher schminken und war so pfiffig, dass die Indianer herhalten mussten.
Schotten mochte ich damals nicht. Sie kamen mir komisch vor, mit ihren roten Haaren und langen Bärten. Aber da siehst du, was vorgefertigte Bilder in den Köpfen von Kindern anrichten können.

Wenn ich Kleid gegen Rock ausspiele - meine ich damit, daß es unlogisch und unsystematisch wäre, nur Rock als erstrebenswerte "Erweiterung" zu begrüßen...
Erstrebenswert ist doch alles, worin man sich wohlfühlt.
Ich bin dennoch der Anicht und Meinung, dass ein gendercode in der Kleidung erhalten sein sollte. Das heißt nicht, dass man schwere, sackartige Lumpen oder andere Kleidungstücke, als wie sie Frauen tragen, als Mann anziehen muss. Ein Kleid ist ja perse nur ein verlängerter Rock.
Röcke werden durch den Schottenkult eher mit Männern verbunden und akzeptiert, als die paar Kulturen die kleiderähnliche Gewänder getragen haben oder noch tragen. Ich habe keinen Unterschied an den Reaktionen zwischen meinen Röcken und meinem Kleid festmachen können. Zwischen meinen verschiedenen Röcken selber klaffen durchaus schon Welten in der Fremdwahrnehmung.

Ich hoffe, ich habe keinem die Lust fürs Röcketragen vermießt? Ich habe gerade meine Skepsisphase...   
Nein. Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen halbwegs gut beantworten.

PS: Ich habe deinen Link noch nicht angeschaut.

androgyn

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #8 am: 07.02.2015 21:12 »
Eigentlich gibt´s nach der Schilderung Deiner Beweggründe nur eine Lösung: Laß es sein!

Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Aber jammere nicht in einigen Jahren herum, weil Du mit der Entscheidung unzufrieden bist. Sondern fälle eine neue Entscheidung. Mit allen Konsequenzen.
pssst... Jetzt sei doch nicht so hart zu ihm.

Ein Mann kann neben so was nur lächerlich aussehen, nicht war? Und der Mann muß sich der Konkurrenz stellen, wenn er es ernst meint! Klar, sieht Andrej Pejic besser in Frauenkleidung aus, aber ist er das, was eine normale Frau sich wünscht?
Muss ein Mann, der Röcke oder Kleider trägt, wirklich den Frauen Konkurrenz machen? Frauen sind Frauen und Männer sind Männer. Laß doch dieses krampfhafte Vergleichen mit Frauen sein. Vergleich Dich mit Männern.
*kopkratz*
Jetzt habe ich tatsächlich sich der Konkurrenz stellen, im Sinne "sich gegenüber anderen Männern stellen" interpretiert *stirnklatsch*

Offline Asterix

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #9 am: 07.02.2015 23:13 »
Ich bin dennoch der Anicht und Meinung, dass ein gendercode in der Kleidung erhalten sein sollte.

Irgendwie verstehe ich Dich nicht...warum? Wie wäre es Kleidung zu individualisieren? Und warum Gendercode? Und wie soll der aussehen?

Verwunderte Grüße...
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

androgyn

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #10 am: 07.02.2015 23:36 »
Ich bin dennoch der Anicht und Meinung, dass ein gendercode in der Kleidung erhalten sein sollte.

Irgendwie verstehe ich Dich nicht...warum? Wie wäre es Kleidung zu individualisieren? Und warum Gendercode? Und wie soll der aussehen?

Verwunderte Grüße...
Schau dir einfach mal an, was ich in den Stilvorlagen vorgestellt habe, z.B. der Neckholder. Die Designer haben es weg, trotz des gleichen Kleidungstücks das üblich Frauen tragen, dnnoch den Mann als Mann erkennbar lassen.
Ich bin kein designer, darum weiß ich nicht, wie ich es am besten erklären soll. jedenfalls geht keines der Models trotz "femininer" Kleidung als Frau durch.
ja, Wozu soll das alles gut sein? Das Problem sehen wir bei Pinguroid.
Kleidung zu individualisieren, ist ja eine Art gendercode oder costly signals setzen. Individualisiert auf den Mann oder die Frau. Alles klar ;)
Wenn ich die Designerfummel mit dem Zeug von der Stange vergleiche, fällt mir immer mehr auf, dass die Kleidungsstücke (von der Stange) für das jeweilge Geschlecht extrem geschlechtsspezifisch verschärft werden, als wie es bei den Designern der Fall ist. Trotz, dass sie auch manchmal Jungs in ihre Damensachen stecken, fällt dieser Bruch nicht so sehr auf, wie bei den "normalen" Sachen, die es zu kaufen gibt.

Offline MAS

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #11 am: 07.02.2015 23:38 »
Ich bin dennoch der Anicht und Meinung, dass ein gendercode in der Kleidung erhalten sein sollte.

Irgendwie verstehe ich Dich nicht...warum? Wie wäre es Kleidung zu individualisieren? Und warum Gendercode? Und wie soll der aussehen?

Verwunderte Grüße...

Na ja, ohne Gendercode haben Transvestiten ja keine Chance, sich zu verkleiden! Was sollten die denn machen, wenn alles nur noch individualisert wäre, wenn es keine Möglichkeit gäbe, sich als Frau zu verkleiden oder als Mann?

LG, Michael
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Offline Asterix

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #12 am: 08.02.2015 00:42 »
Na ja, ohne Gendercode haben Transvestiten ja keine Chance, sich zu verkleiden! Was sollten die denn machen, wenn alles nur noch individualisert wäre, wenn es keine Möglichkeit gäbe, sich als Frau zu verkleiden oder als Mann?

LG, Michael

Hoffentlich meinst Du das ironisch ;)

Gruß
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androgyn

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #13 am: 08.02.2015 00:48 »
nein. warum sollte Michael, es ironisch meinen? Er hat doch Recht.

Offline Dr.Heizer

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Re: Rock ist zwar ein "Hauptziel" dieses Forums, aber...
« Antwort #14 am: 08.02.2015 01:17 »
Ohne die Definition, wann ein Wein sich wirklich "Wein" nennen kann, könnten wir von Saft bis Essig alles als Wein bezeichnen. Daher halte ich es schon für sinnvoll, manche Dinge zu definieren.

Ohne Definition wüsste demzufolge keiner, wann er eine Grenze überschritten hat, unbewusst oder bewusst. Oft sogar gewollt. Manchmal ist es hart zu erkennen, dass man zu weit gegangen ist, weil man Grundsätze ausser acht ließ.
Doch wenn man taktvoll etwas tut, ist es so: "Der Takt der Frechheit besteht darin, zu wissen, bis zu welchem Punkt man zu weit gehen kann". Das bedeutet: Grenzen sind verschiebbar, veränderbar, wenn man taktvoll und mit Respekt fur den Menschen gegenüber (dann klappts auch bei der Partnerin) sympathisch und bestimmt daran arbeitet. Die Frechheit besteht darin, althergebrachtes Warschonimmerso in Frage zu stellen. Und damit kommt man weiter, auch mit dem Thema Rock. Man muss es wollen und können!

Wollen können wir niemanden beibringen, doch zum Können wollen wir gern behilflich sein!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


 

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