Ich möchte verschiedene Gedanken aus den vorhergehenden Beiträgen aufgreifen / bestätigen.
Zu allererst ganz kurz zu
Michas Wandertante: Ja, jedes Kleidungsstück kann auf seine Weise seine Vorteile haben.
Holgers Outfit: Zum einen sieht es nicht unelegant aus, was Holger uns vorstellt.
Zum anderen scheint Holger den "Bleistift"-Begriff anders aufzufassen, als das, was man allgemein mit einem "Bleistift"-Rock verbindet.
Bleiben wir beim
Thema "Begriffe":
Wenn die Ein- bzw. Zweiröhrigkeit die Definition bestimmt, müssten diese Beinkleider eigentlich "Rockhosen" heißen.
Es hat wohl historische Gründe, dass sie "Hosenröcke" genannt werden, damit Frauen, als ihnen Hosen noch verboten waren, sie tragen konnten.
Es gab auch mal
"Rockhosen", so Anfang der 80er Jahre. Irgendwie als Gegenbegriff von "Hosenröcken". Durch welche konkreten Merkmale die beiden Begriffe voneinander abgegrenzt wurden, kann ich mich nicht mehr erinnern. Vielleicht griffen Rockhosen mehr von der Form einer Hose auf, gerade was den Bereich des Unterleibs betraf, weniger die Ausgestaltung der Beinlinge. Die Weite der Beinlinge war es dann wahrscheinlich, weshalb dieser Hose die Spezifikation "Rock" als "Rockhose" einbrachte.
Genaugenommen, Micha, kann ich Deiner Auslegung folgen, dass ein Hosenrock eigentlich eher Rockhose heissen müsste, da dieses Kleidungsstück mehr die Struktur einer Hose hat und nur im optischen Endbild dem eines Rocks nahekommt.
Ich konnte jetzt mit nur lediglich einer Ausnahme (und da könnte es was mit sturer Übersetzung aus dem Englischen zu tun haben von
"skirt-like trousers" von
Sheego) keine Kleidungsstücke finden, die aktuell als Rockhose im Handel angeboten würden. Dagegen bezeichnen
"Hosenröcke" im Handel aktuell wohl mehr diese Hybriden mit eingebautem Innenhöschen, was eher in Richtung Skorts schon tendiert.
Hosenrock als Alternative zum Rock? Für uns Rockträger wohl eher nicht. Wir tragen ja schon Rock. Da brauche ich nicht noch ein verkapptes Pseudo-Alibi einer Hose. Das Interesse zu Hosenröcken will ich aber niemandem unserer Rock-Kollegen nun per se absprechen.
Für mich persönlich kommt ein Hosenrock (vor allem nach Holgers Wort-Auffassung)
nicht in Frage. Ich habe vor 40 Jahren
die Hösenröcke meiner Schwestern probiert und abgelehnt. Zwar bieten sie im Sitzen mehr Platz für die Genitalien - aber nicht zwingend die ultimative Freiheit eines Rockes. Aber mich hielt das Gefühl ab, dass zwischen den Beinen mehr Stoff als erforderlich baumelt.
Irgendwie bringt der "Schritt" des Kleidungsstücks mehr Stoff in meinen persönlichen "Schritt" ein, was mich vor allem in Bewegung erheblich stört.
Warum also muss es
diese Alibi-Zweiteilung sein, um mehr Platz - aber noch immer nicht den definitiv meisten Platz in meine Sitzbeuge zu bringen?
Gegenwind zu meinem Rocktragen kam anfangs auch besonders aus dem familiären Umfeld, aber auch von anderen hadernden Frauen: deren Kritik lautete "
Warum reicht nicht eine weite Hose?"
Meine Gegenfrage: "
Warum muss es
auf Gedeih und Verderb denn eine
Hose sein
? Nur weil ich als Junge geboren wurde??"
Auch weite Hosen schränken spätestens im Sitzen die Genitalien ein. Da mag ein Hosenrock noch die meiste Körperfreiheit beisteuern. Bei Hosen, wo das definitiv nicht mehr der Fall ist, ist aber deren Erscheinungsform schon wieder soweit jenseits des Gewohnten, dass diese Hosen ebenfalls als automatisch unmännlich gelten - und man auch da wieder Erklärungsbedarf hat.
Wie wir´s drehen und wenden:
Hosen, die mit ihrem Schnitt wesentlich von klassischen Männerjeans
abweichen, gelten als weiblich. Und erfordern für den Mann Rechtfertigungsbedarf.
Da kann ich mich auch gleich für einen Rock rechtfertigen.
Aber ja. Für manchen rockwilligen Mann, der auf Akzeptanzgrenzen seiner Partnerin stößt,
kann vielleicht ein
Hosenrock eine gangfähige Alternative zur klassischen Hose darstellen - sozusagen das Einsteigermodell für manche Männer, deren Frauen sich zum Rock an ihrem Mann querstellen.