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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: androgyn am 02.11.2015 23:21

Titel: Auf dem Catwalk
Beitrag von: androgyn am 02.11.2015 23:21
Eine Frage stellt Kant nicht: Was wollen wir von der Mode? Wofür ist Mode da? Was fasziniert uns an ihr?
Frauen tragen Röcke, Männer Hosen. Frauen tragen Mode, Männer Kleidung?
Wäre Mode nichts außer Kleidung, gäbe es keine unbequemen Schuhe, keine Unterhemden, die trotz ihres Unterhemden-Daseins frieren lassen, Shirts aus Stoffen, die länger als eine Saison halten. Mode soll uns zu etwas machen, besser noch: zu dem machen, das wir sein wollen, oder was wir denken, sein zu wollen.

Modisch sein heißt: nicht zeitlos sein. Denn "zeitlos" ist langweilig, unauffällig, unsichtbar. Wer wünscht sich schon, nicht gesehen zu werden - im zeitlosen, sündteuren Maßanzug zum Beispiel.


Zitat
"Die raffinierteste Form des sexuellen Reizes besteht in einem Verstoß gegen die Natur des eigenen Geschlechts.
Das Schönste am männlichen Mann ist etwas Weibliches, das Schönste an einer weiblichen Frau ist etwas Männliches."

Susan Sontag
http://www.br.de/radio/bayern2/kultur/nachtstudio/mode-philosohpie-zeyn-100.html (http://www.br.de/radio/bayern2/kultur/nachtstudio/mode-philosohpie-zeyn-100.html)
Titel: Re: Auf dem Catwalk
Beitrag von: high4all am 03.11.2015 07:23
"In der Mode sein, ist eine Sache des Geschmacks; der außer der Mode einem vorigen Gebrauch anhängt, heißt altväterisch: der gar einen Werth darin setzt, außer der Mode zu sein, ist ein Sonderling. Besser ist es aber doch immer, ein Narr in der Mode als ein Narr außer der Mode zu sein."
 
Immanuel Kant

Dann bin ich lieber "ein Narr in der Mode" als ein "Narr außer der Mode" (Sonderling).

Ist doch schön, wenn man andere Menschen durch sein Outfit erfreut. Das geht jedoch nur, wenn man sich vom Mainstream sichtbar unterscheidet.

In den letzten Tagen meiner Zeit im Krankenhaus habe ich mich oft im Foyer hingesetzt und die Kleidung der Menschen (Angestellte und Besucher) beobachtet. Neben dem üblichen Kleidungs-Einheitsbrei von Männern und Frauen gab es vereinzelt Frauen, die gut gekleidet waren, vornehmlich mit Röcken oder Kleidern. Da passte alles zusammen. Für mich waren diese Menschen ein erfreulicher Anblick und eine Quelle der Inspiration.

Natürlich bin ich auch gesehen worden, wenn ich im Rock durch das Gebäude und das Aussenglände spaziert bin. Waren keine spektakulären Outfits, aber ein Mann im Rock fällt immer auf.