Ja, das ist auch immer so eine Typfrage.
Es gibt Menschen, die brauchen Gemeinschaft, um einen Fuss vor die Tür zu setzen. Das sind oft auch jene Menschen, die besonders offensichtlich versuchen, die Erwartungen anderer bestmöglich zu erfüllen. Da schwingen Verlustängste mit, die einen zwingen, sich anzupassen.
Ich zum Beispiel kriege auch meine Füsse vor die Tür, wenn gerade niemand Zeit für mich hat. Ich habe auch keine Probleme damit, wenn ich tiefgründige oder flache Gespräche führe mit mir bis dahin völlig unbekannten Menschen, und da auch mal gelegentlich den ersten Schritt zu unternehmen. Bei mir schwingen die Verlustängste deutlich schwächer mit als die Freude, neues hinzu zu gewinnen können. Da dies sogar am besten funktioniert und am meisten Freude macht, wenn ich mich nicht verstellen muss, gestatte ich mir auch selber, so zu sein, wie ich bin. Und das betrifft auch, ja vor allem wohl, die Kleidung.
Auf diese Weise mag man zwar Freunde und Bekanntschaften verlieren, oder manche neue verhindern. Dafür eröffnen sich mir die Chancen, jene Menschen um mich zu "scharen", die besser zu mir passen.
Verluste wegen Ausgrenzung, Zugewinn wegen "Coming-Out" (Rock oder Kleid an mir) gleichen sich gegenseitig mindestens wieder aus.
Ich habe es geschafft, zu mir selbst zu stehen. Zwar stehe ich jetzt an einem anderen Platz, als ich durch permanente Anpassung stehen würde. Dafür stehe ich jetzt am rechten Platz, näher bei mir. Und die richtigen Leute stehen um mich herum.