Wie kann man Designer Röcke für utopische Preise als Trend bezeichnen die nur von Millionäre in London, New York oder Paris getragen werden? Das macht nur eine hauchdünne Schicht aus der Mode Szene.
Wenn es Trend werden soll dann muss das in der Breite verfügbar und auch bezahlbar sein.
Weil man irgendwie anfangen muss. Ich selbst sehe das auch nicht als Welle; sondern als einen Trend, der zumindest eine momentan verschwindend kleine Minderheit deutlich vergrößert. Ich selbst habe z.B. in den letzten 20 Jahren vielleicht drei Männer gesehen, die einen Rock trugen. Einer davon war transmäßig mindestens angehaucht, was man auch sehen konnte.
Und die wenigsten Röcke in der Damenabteilung haben einen Stil wie die genannten von Tom Brown oder anderen.
Das ist ja sehr einfach gedacht. Diese Alternative sehe ich kaum um daraus einen Trend werden zu lassen.
Und Adidas sehe ich auch nicht als Massstab. Wenn das mal nicht Marketing ohne Risiko ist. Der Genderdebatte geschuldet, auf der Welle mitschwingen. Ein paar Fotos machen, auf der Website zeigen. Fast Null Kosten aber ein modernes Image.
Aber setzen diese Röcke einen Trend und Zeichen? Spielen sie vom Design her in der Liga der ModeDesigner? Für mich nur eine Randerscheinung.
Ja; es ist eine Randerscheinung. Sie wird durch Majors wie Adidas oder auch Asos, der auch schon mal einen Männerrock anbietet, allerdings etwas näher in den Mittelpunkt gerückt und regt bestimmte Herren(auch mich übrigens) dazu an, mal nachzudenken. Vor allem über Design und damit auch über das Thema Mode oder Klamotten an sich.
Was die Liga angeht, in der sie spielen: Der Adidas- Rock würde wegen seiner Asymmetrie sicher auch als Designerklamotte durchgehen. Und erst recht das Hemdkleid, weil es einfach durch Schlichtheit besticht, denke ich. Das Asos- Modell ist aus meiner Sicht einfach ein Faltenrock, der auch in der Qualität wahrscheinlich nicht mit Adidas mithält, aber praktisch nicht billiger ist: Ich meine dass der Preisunterschied bei fünf Euro liegt, wenn man die Rabattaktionen zu nutzen weiß und beim Kauf Geduld walten lassen kann.
Günstige Designerröcke für 100 Euro bei Karstadt würden Schub und Trend bringen. Es gibt ja auch günstige Designer für die Breite.
Aber so wird das nichts.
Zu teuer und nur Nischenprodukt.
Die Idee ist gut aber für die Verbreitung nicht geeignet.
Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass Karstadt längst nicht mehr der Hauptvertriebsweg für Kleidung ist, auch wenn das Preisleistungsverhältnis bei denen durchaus stimmig ist. Als Trendsetter eignen die sich nicht. Karstadt ist eher ein typischer Mainstreamanbieter für die Generation ab 30+ Jahre und funktioniert in gewisser Weise wie ein großer Kramladen. Versender wie Otto, Asos oder Zalando oder der Direktvertrieb(teilweise Adidas) sind schon lange wichtiger. Allerdings kaufe ich gelegentlich auch dort.
Vor allem fehlt doch ein Gesamtkonzept. Jeder stellt sich die Frage mit was trage ich den Rock? Welche Schuhe, welche Jacken, welche Strümpfe? Oder vielleicht mit Leggings oder sogar Strumpfhose? Wenn ja Blickdicht oder Halbtransparent? Da fehlt was.
Nicht ohne Grund habe ich mir einen neuen Trenchcoat gekauft!!!
Das schlüssige Konzept fehlt manchmal auch einigen hier im Forum, ohne Leuten zu nahe treten zu wollen; weil ich am Ende auch nicht besser bin. Wichtig ist vor allem, dass der Rock aus seiner Ecke kommt und sichtbarer wird.
Mode muss sich bei Männern langsam einschleichen, wenn sie dauerhafte Wirkung entfalten soll.
Was die Designtipps in den Zeitschriften angeht, kann man sich inspirieren lassen. Man sollte aber im Hinterkopf haben, dass Modedesign Kunst ist, die zu Übertreibungen neigt. Das macht die Klamotten auf dem Laufsteg zwar nicht straßentauglicher, zeigt aber Wege auf, wenn man reduzierter an die Sache herangeht. Soll heißen: Wer rote Leggings nicht mag, kann es auch mal in einem Blauton versuchen. Gehen Strumpfhosen irgendwie nicht, tun es vielleicht Leggings oder auch Lauftights. Ist der gezeigte Mantel überzogen, hilft vielleicht dein relativ schlichter Trenchcoat usw. Wichtig ist bei der ganzen Sache, nicht zu übertreiben und den Fokus geschickt zu setzen. Ich arbeite auch daran und gehe deshalb vorsichtig an die Designsache heran. Also eher Trekkingschuhe als Stiefel oder Hochhackiges und eher dunkle als plakative Oberteile zum Rock usw.
Gruss Hummerbrummer