Wer Kommentare ungeliebter Schreiber ausblendet, verpasst das ein oder andere wichtige.
Da ist sicher viel Wahrheit bei. Andererseits macht es schwierig, die Beiträge, die erst zeitlich verzögert freigeschaltet werden, zumindest in meiner Leseweise des Forums nicht zu verpassen. Von Zeit zu Zeit suche ich gezielt nach den Beiträge jener Autoren, um eben nichts zu verpassen.
Leider ist manchmal aber auch die Aussage so verklausuliert verfasst, dass nicht jeder Leser denselben scheinbar offensichtlichen Gedanken fassen kann, die der Autor so offensichtlich empfand.
Für alle anderen dürfte klar sein, dass es mit dem extrem aggressiven Auftreten der Buchstabentruppe zu tun hat, die besagte Minderheiten ungefragt für ihre Zwecke gekapert hat. Und neu hinzukommende Kulturkreise akzeptieren Abweichungen von ihrem Weltbild ebenso wenig. Egal ob Kleidung, Partnerschaft oder Identität des einzelnen.
Auch hier stecken natürlich etliche Funken Wahrheiten mit drin, manche Frage wirft es in mir aber auch auf. Vielleicht ist mir manches auch zu plakativ schwarz und weiß - gibt es doch überall auch etliche Schattierungen dazwischen.
Klar ist, dass Lars, Dich und mich die "Propaganda" der oder für die "Buchstabentruppe" mehr nachdenklich macht, als es - um mal Fingerpointing zu betreiben - z.B. MAS auch nur anfangen würde zu stören.
Interessant, dass - um mal weiterhin mit dem nackten Zeigefinger umherzustacheln - z.B. Timper vor ein, zwei Jahren in diesen Fragen deutlich verunsicherter war als er wohl heute einen sehr entspannten Umgang dazu gefunden hat. Solch eine Entwicklung zu sehen, auch wenn ich nicht in allem mit Timper übereinstimme, ist schön mit anzusehen.
Sicher bin ich mir - um den Bezug zu Hirtis Thread wieder herzustellen -, dass ganz konkret Hirti in seiner Firma nicht so entspannt in Sneakers / Jeans oder Sitefel / Rock/Kleid ein- und ausspazieren könnte, wenn es nicht diese "Propaganda" bzgl. der "Buchstabentruppe" gegeben hätte.
Ich schätze, Hirti dürfte auch in Österreich davon profitiert haben, dass das aufoktroyierte Thema Gendergleichstellung (oder ähnlich) einen liberalen Umgang mit Normenabweichungen ermöglicht hat.
Ein größerer Konzern traut sich gar nicht mehr, allzu große (und zumeist ungerechtfertigte) Einschränkungen auszusprechen, um nicht wegen sexueller Diskriminierung angeprangert zu werden.
Durch dieses allgegenwärtige Thema ("Propaganda") dürfte den meisten der Kollegen von Hirti es egal sein, ob er nun irgendwas zwischengeschlechtliches ist oder nicht. Zumindest der Schock darüber dürfte wegen der "Propaganda" deutlich gemindert sein. Und ich bin mir sicher, Hirti kann das mit seinem Charme, soweit ich das aus den gepixelten Bildern von ihm schließen kann, auch ohne jegliche verbale Erklärung wieder wettmachen, falls ihn manche nun für andersrum oder divers oder sonstwas halten.
Ohne die "massive", "allgegenwärtige" Propaganda wäre mit Sicherheit Hirti an seinem ersten Tag sofort wieder nach Hause geschickt worden, sich umzuziehen - und hätte in Folge mit versteckten Repressionen rechnen müssen. So hat er aber trotz begleitender "Propaganda" die Chance, als Botschafter jenseits einer "Buchstabentruppe" auszustahlen, dass Hirti noch immer der identische Hirti ist, wie er in seiner strikten Hosenzeit als Hirti wahrgenommen wurde.
Ohne "Propaganda" - bin ich mir sicher - hätte er diese Chance nicht nutzen können!