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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 28.02.2024 14:58

Titel: Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 28.02.2024 14:58
Ein Artikel, den ich bei dpa gefunden haben, beschäftigt sich mit einem neuen Männertyp, der außen ganz hart aber innen auch weich sein kann. Und da Röcke ja auch was für "Weicheier" sind, habe ich gedacht, dass das auch gut zum Gesellschaftsbild vom Mann im Rock passt. Als typische Vertreter der Soft-Jocks gelten unter anderem der Rock tragende Harry Styles und Footballer Travis Kelce (Der Freund von Taylor Swift).

https://www.msn.com/de-de/gesundheit/medizinisch/neuer-typus-kerl-sind-soft-jocks-die-m%C3%A4nner-der-stunde/ar-BB1j1qwO?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=c78dee9ee60d4637b2e6de3eee70aef7&ei=44
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 28.02.2024 15:49
Dabei sind Röcke etwas für echte Kerle! Nur Weicheier verstecken sich in einer Hose! ;D

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: hirti am 28.02.2024 15:51
Na das halte ich für eine eher unnötige neue Wortschöpfung.
Den Männertyp der außen ganz hart ist und innen ganz weich sein kann wird's wohl schon immer gegeben haben.

Vermutlich gabs in der Steinzeit auch schon Männer die tagsüber schreiend mit der Keule hinter dem Säbelzahntiger hergerannt sind und abends ihr kleines Mädchen in den Schlaf gekuschelt haben.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: high4all am 28.02.2024 16:27
Das ist echt ein alter Hut. Schon 1984 hat Herbert Grönemeyer den Typus besungen:
https://www.youtube.com/watch?v=_IZsxfo8ITw (https://www.youtube.com/watch?v=_IZsxfo8ITw)

Zitat
Männer nehmen in den Arm,
Männer geben Geborgenheit,
Männer weinen heimlich,
Männer brauchen viel Zärtlichkeit,
ohh Männer sind so verletzlich,
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich

Männer kaufen Frauen,
Männer stehen ständig unter Strom,
Männer baggern wie blöde,
Männer lügen am Telefon,
ohh Männer sind allzeit bereit
Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit

Männer habens schwer, nehmens leicht
aussen hart und innen ganz weich,
werden als Kind schon auf Mann geeicht.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann???

Männer haben Muskeln,
Männer sind furchtbar stark,
Männer können alles,
Männer kriegen 'nen Herzinfakt,
ohh Männer sind einsame Streiter
müssen durch jede Wand, müssen immer weiter.

Männer habens schwer, nehmens leicht
aussen hart und innen ganz weich
werden als Kind schon auf Mann geeicht.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann???

Männer führen Kriege,
Männer sind schon als Baby blau,
Männer rauchen Pfeife,
Männer sind furchtbar schlau,
Männer bauen Raketen,
Männer machen alles ganz genau.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann???

Männer kriegen keine Kinder,
Männer kriegen dünnes Haar,
Männer sind auch Menschen,
Männer sind etwas sonderbar,
ohh Männer sind so verletzlich,
Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich.

Männer habens schwer, nehmens leicht
aussen hart und innen ganz weich,
werden als Kind schon auf Mann geeicht.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann???

Wann ist ein Mann ein Mann?
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Thomas57 am 28.02.2024 16:35
Dabei sind Röcke etwas für echte Kerle! Nur Weicheier verstecken sich in einer Hose! ;D

LG, Micha


... so und nicht anders...!
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 28.02.2024 18:14
Röcke sind gar nicht das eigentliche Thema. Schade das einige den Bericht verwässern müssen. Er zeigt nämlich den Zwiespalt des Mannes im Jahr 2024. Er soll männlich sein. Aber nur etwas.. Er soll Elternzeit nehmen aber trotzdem ein sicherer ( auch finanziell) starker Anker für die Familie sein. Er soll männlich sein und  sensibel und keinesfalls feminine Züge und Attribute präsentieren.
Nennt man Quadratur des Kreise.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 29.02.2024 10:44
Sicher gab es wie hirti meint schon in der Steinzeit harte jagende Männer, die abends ihre Kleinen in der Höhle in den Schlaf wiegten. Mir fallen in dem Zusammenhang auch die Hippies meiner Zeit ein, die nicht durchgehend, aber tendenziell eher antiautoritär waren und Aggression wegmeditierten. Im Artikel wird darauf am Beispiel von Grönemeyers Lied auch eingegangen.

Das ist aber nicht unbedingt das verbreitete Männermodell. Das ist wenig kooperativ, eher dominiant, durchsetzungsstark und auch schon mal gewaltbereit - und überlegen, gerade in Bezug auf Frauen. Oder, wie der Europaabgeornete Eugen Krah auf seinem Telegram-Kanal sagt, richtige Männer haben im Leben und zu Hause immer die Hosen an. Er hat mehr Follower als jede Männerrockseite.

Was der Artikel hervorhebt, ist also nicht, dass es da was Neues gibt, sondern das sich das Gleichgewicht verschiebt. Es geht darum, dass das gleiche genetische Material sich nach der Geburt zunehmend anders sozialisiert, weil bestimmte Einflüsse der Elterngeneration sich ausschleichen. Das fällt mir auch auf, wenn ich mich mit meinem Vater und dessen Vater vergleiche. Weiteren Einfluss haben u. a. zunehmend emanzipierte Frauen, die im Arbeitsumfeld oder gegenüber einem Partner vieles nicht mehr durchgehen lassen. Mein Vater hat noch meiner Mutter bis Ende der 70er jahre verboten einen Führerschein zu machen, und mein Großvater hat seiner Frau eine Arbeitserlaubnis sogar noch in den mauen Nachkriegsjahren verweigert, als jeder Groschen in der Haushaltskasse zählte.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: cephalus am 29.02.2024 11:38
. Er zeigt nämlich den Zwiespalt des Mannes im Jahr 2024. Er soll männlich sein. Aber nur etwas.. Er soll Elternzeit nehmen aber trotzdem ein sicherer ( auch finanziell) starker Anker für die Familie sein. (...)
Nennt man Quadratur des Kreise.

Ich sehe darin keinen Widerspruch.

Es stellt sich vor allem die Frage, was man als männlich definiert.
Das Wichtigste ist,  dass Mann mit sich und seinem Leben im Reinen ist und sich nicht irgendwelchen externen Forderungen und Erwartungen beugt.

Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 29.02.2024 12:17
Da du aber immer im Kontakt zu deinem Umfeld stehst wirst du immer mit Erwartungen konfrontiert.
Bestes Beispiel ist Hirti und die Spannungen bezüglich seiner Frau.
Das SIND Erwartungen!
Wird da nicht eine Lösung gefunden gibts richtig Ärger.
Auch du würdest es dir dreimal überlegen im Kleid rumzulaufen wenn sie mit Auszug droht weil sie andere Vorstellungen von einem männlichen Partner hat.
Was sagst du wenn sie zu dir sagt Freundinnen hat sie genug?
Würdest du es drauf ankommen lassen?
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 29.02.2024 23:48
Ich denke, je nach Konstellation gibt es zwischen harter Frontenbildung, beiderseitigen Kompromissen und Unterwerfung der einen unter die andere Partei viele Möglichkeiten.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 01.03.2024 05:33
Und diese vielen Möglichkeiten Micha, nehmen eben zu, weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich ändern, bzw. die Summe der Individuen sie ändert. Auch die Geschlechterrollen werden nicht mehr so rigide definiert und umgesetzt, wie ich es in Bezug auf meinen Vater und dessen Vater angesprochen habe.

Es geht immer mehr. Hybride Männlichkeit ist möglich. Ehemals weiblich konnotierte Aspekte wie Emotionalität, Weichheit, Offenheit, Sensibilität, Verletzlichkeit und Mode können integriert werden. Das eine schließt das andere nicht mehr aus. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Mann kann sich auch dazwischen bewegen. Die jeweilige Dosis und Balance ist dann eine individuelle geschlechtsrollenunabhängige Angelegenheit.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 01.03.2024 06:42
He he , ja eine individuelle Angelegenheit!
Und die rechnet ihr einfach mal auf Millionen hoch.
Das Bild auf der Straße ist recht eindeutig und spricht eine deutliche Sprache. Den Durchbruch des „ weichen „ Mannes sehe auf der Straße ( nicht).
Aber vielleicht wohne ich auch nur in der falschen Stadt.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: cephalus am 01.03.2024 08:38
Natürlich sind gesellschaftliche Vorgänge langsam, aber die Tendenz sehe ich schon, ich muss nur 30 Jahre zurück denken. In weiteren 30-60 Jahren ändert sich sicher auch noch viel.

Auf der Straße? Ich kann nicht unbedingt das Mindset dr Menschen am Äußeren festmachen, aber ich gebe zu, es gruselt mich oft, welchen Menschen ich begegne,  wenn ich mal ÖPNV nutze.
Sehe ich mir aber die Leute an, mit denen ich privat oder beruflich zu tun habe,  sehe ich eine ganz deutliche Entwicklung.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 01.03.2024 09:01
Global auf Deutschland magst du recht haben.
Nimmt man aber die Dinge differenziert und individuell unter der Lupe kann das im jeweiligen Fall dann eher so aussehen das die Partnerin das Handtuch wirft weil sie nicht noch eine Freundin ( zumindest optisch) braucht sondern doch eher zu der starken Schulter neigt die sich auch optisch so darstellt.
Wir können hier lange orakeln , ein echtes Bild, Aussage können nur die geben die genau in der Problematik drinstecken. Nicht die bei denen die Partnerin alles mitmacht. Das ist nicht der Maßstab.

https://www.berliner-zeitung.de/news/homophobe-attacken-in-tempelhof-und-gesundbrunnen-maenner-angespuckt-und-beleidigt-li.2192457

Deutschland März 2024…….
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Skirtedman am 01.03.2024 11:01
Wieso gruselt es Dir im ÖPNV?
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: cephalus am 01.03.2024 11:14
Es ist meist der optisch Eindruck kombiniert mit der Art der Kommunikation der Mitfahrer.  In vielen Fällen empfinde ich das abstoßend, vor allem ausserhalb der typischen Berufsverkehrzeiten.

ÖPNV ist für mich alles andere als ein Wohlfühlort, weshalb ich ihn vermeide. Im Rock habe ich ihn noch nie benutzt.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 01.03.2024 11:19
Dem kann ich nur zustimmen. Im Rock im ÖPNV nur wenn es nicht anders geht.
Vielleicht braucht man da auch mehr Gewöhnung. Das ändert aber wenig an anderen ÖPNV Nutzern.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Skirtedman am 01.03.2024 13:24
Im ÖPNV ist man eben in einer argen Zwangsgemeinschaft. In Rock und Kleid benutze ich den ÖPNV im Abo nahezu täglich.

Ich fragte deswegen, weil in Bezug auf das Thread-Thema die harten Kerle doch eher nicht im ÖPNV mitfahren. Soweit sie´s -wie auch immer - hinkriegen, diese harten Kerle, findest Du sie auf den Straßen und der Autobahn, eingehüllt in ihren blechernen Statussymbolen, nicht im ÖPNV.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 01.03.2024 13:45
Zitat Timper: "Nimmt man aber die Dinge differenziert und individuell unter der Lupe kann das im jeweiligen Fall dann eher so aussehen das die Partnerin das Handtuch wirft weil sie nicht noch eine Freundin ( zumindest optisch) braucht sondern doch eher zu der starken Schulter neigt die sich auch optisch so darstellt."

Antwort: Ich hatte auf den Soft-Jock Artikel verwiesen, weil es eben nicht um das entweder oder, also hart oder weich geht, sondern um das sowohl als auch. American FootballerTrevor Kelce ist bestimmt nicht die neue beste Freundin an der Seite von Taylor Swift, sondern genau die starke Schulter, die gegebenenfalls auch jemanden platt macht, wenn er sich an seiner Liebsten vergreift.

Der Begriff Jock bezeichnet, wie im Artikel nachzulesen, einen sportlichen Kraftprotz, den kann man schwerlich mit einer Freundin vergleichen, es sei denn sie heißt Franziska van Almsick (Schwimmerin) oder Regina Halmich (Boxerin)
Ein Soft-Jock ist somit ein klassischer vor Kraft und Brusthaaren strotzender Kerl, der aber auch anders kann.

Übrigens im Rock habe ich in den deutschen Öffis noch nie negative Erfahrungen gemacht, die sich auf meine Röcke oder Kleider beziehen.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 01.03.2024 15:29
Ich habe nirgends bezweifelt das ein Football Spieler Gefühle und Emotionen hat und die zuweilen auch zeigt. Das wäre ja Unsinn. Nur verkörpert Kelce aber auch durch seine physische Erscheinung von ca 1.90—2 m und geschätzt 100 kg das männliche. Das kann man nicht weg diskutieren. Hier wäre ein Sommerkleid ala Skm geradezu eine Parodie. Da würde dann doch eher ein Kilt oder ein Lederrock besser passen. Damit würde Taylor Swift wahrscheinlich auch keine Probleme haben. Auch Angesichts ihrer Aussagen zu der Lgbt Gruppe und dem aufgreifen des Themas in „ You Need  to calm down“. Aber auch dem Thema Männlich hat sie sich angenommen ( The Man“.) Lustiges Video wo männliche Attitüden parodiert werden. Unterhaltsam.
Wie viel maskulines Taylor Swift nun bevorzugt darüber kann man nur spekulieren.

Übrigens erschließen sich die Songtexte nicht sofort sondern man muss da die Zusammenhänge im Hintergrund erkennen. Google hilft da falls man das übersetzt.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Thomas57 am 01.03.2024 22:14
Es ist meist der optisch Eindruck kombiniert mit der Art der Kommunikation der Mitfahrer.  In vielen Fällen empfinde ich das abstoßend, vor allem ausserhalb der typischen Berufsverkehrzeiten.

ÖPNV ist für mich alles andere als ein Wohlfühlort, weshalb ich ihn vermeide. Im Rock habe ich ihn noch nie benutzt.


Da habe ich in unserer schönen Stadt Müchen keinerlei Hemmungen, und auch noch nie unangenehme Erlebnisse gehabt. Auch nicht auf dem Weg zum Stammtisch...
Der nächste Durchlauf ist am nächten Dienstag, da steht eine halbe Stadtrundfahrt auf dm Programm. Ich werde berichten.


Gut, ja, die Gestalten die da teilweise unterwegs sind... auch außerhalb von Oktoberfest etc.   ist manchmal kein Spaß, hast schon Recht
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Zwurg am 01.03.2024 22:34
Dieser Gegensatz des weichen und harten Mannes verfolgt mich nun schon seit meiner Kindheit.
Ganz klar wollte ich als kleiner Junge mal seine wie Old Shatterhand oder Kapitän Vallo.
Es waren Männer die die Freiheit der Prärie oder des Meeres genossen, und mit ihren athletischen Körpern sämtlichen Feinden trotzen konnten. Dabei konnten sie dank der Beherrschung ihrer Waffen, Gewehr, Pistole, Degen, oder auch den bloßen Fäusten, immer Herr der Lage bleiben, und immer flogen ihnen die Frauenherzen zu.
Ich weiß nicht ab wann ich mich tatsächlich für Röcke und Strumphosen, also die Kleidung des anderen Geschlechts interessiert habe.
Wahrscheinlich miz Beginn der Pubertät. Vielleicht auch mit gewissen Mantel/Degen Piratenfilme  die in früheren Jahrhunderten spielten, als die Herren die Haare lang trugen und auch oft im Nacken zusammengebunden trugen. Dabei hatten sie auch trotzdem tolle Gewänder. Die Mode vergangener Zeiten spiegelte sich aber nicht mehr in der Herrenmode der 70iger und 80iger Jahre wieder, sondern eher in der Damenmode.
Und dort bin ich irgendwo hängengeblieben.
Zwischen den alten Filmhelden und der Damenmode der 70iger 80iger. Ich fand die amerikanischen Damen in ihren Powerblusen der Anfang 80iger Serien interessant, so wie wenig später Don Johnson mit seinem Miami Vive Style, den ich als Anfangs Zwanziger in der Freizeit oft kopiert habe. Auch die Körpernahe Unterbekleidung fand ich interessant. Das gabs in der Männermode so ja nicht.
In den 90igern war ich Mitglied in der Landesmännergruppe der KLJB und wir trafen uns regelmäßig zu Gegenpositionen zur damaligen starken feministischen Frauenbewegung in der KLJB, die der Landesverband dann von uns Formuliert nach aussen tragen sollte.
Da ging es aber weniger um Mode, sondern einfach, wie man als Mann, aus der klassischen Rolllenbeschreibung ausbrechen kann um so ein besseres und längers Leben zu haben.
Zum Teil habe ich das ja in meinem Ritterverein wiedergefunden, ebenso wie in der Rockmode, mit Strumpfhosen und Stiefeln, die ich ab und zu gerne trage.
Von der Persönlichkeit bin ich eher der Softie, war aber trotzdem eine Zeit lang recht erfolgreich Montageleiter auf dem Bau.
Und ich betreibe dieses recht männliche Hobby des mittelalterlichen Schaukämpfens meist mit dem Schwert.
Was dem alten Heldentypus nahe kommt und es freut mich immer wieder im Kostüm auf Lager zu fahren und den Stahl klingen zu hören.
Irgendwie würde ich diese ganzen Strömungen gerne einmal vereinen und auch modisch ganz neue Wege zu gehen.
Tja und da ist dann der Alltag in Jeans und abends liegt man dann meist ohne Beinbekleidung unter einer Decke auf der Couch und sieht fern.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 01.03.2024 22:52
Und diese vielen Möglichkeiten Micha, nehmen eben zu, weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich ändern, bzw. die Summe der Individuen sie ändert. Auch die Geschlechterrollen werden nicht mehr so rigide definiert und umgesetzt, wie ich es in Bezug auf meinen Vater und dessen Vater angesprochen habe.

Es geht immer mehr. Hybride Männlichkeit ist möglich. Ehemals weiblich konnotierte Aspekte wie Emotionalität, Weichheit, Offenheit, Sensibilität, Verletzlichkeit und Mode können integriert werden. Das eine schließt das andere nicht mehr aus. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Mann kann sich auch dazwischen bewegen. Die jeweilige Dosis und Balance ist dann eine individuelle geschlechtsrollenunabhängige Angelegenheit.

Genau. Das beobachte ich und lebe es auch selbst.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 01.03.2024 22:54
He he , ja eine individuelle Angelegenheit!
Und die rechnet ihr einfach mal auf Millionen hoch.
Das Bild auf der Straße ist recht eindeutig und spricht eine deutliche Sprache. Den Durchbruch des „ weichen „ Mannes sehe auf der Straße ( nicht).
Aber vielleicht wohne ich auch nur in der falschen Stadt.

Oder eben in einer Straße, die eine unter vielen ist, die sich aber nicht gleichen.

Außerdem trifft man Menschen ja nicht nur auf der Straße, sondern z.B. auch in den Häusern.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 01.03.2024 22:56
Natürlich sind gesellschaftliche Vorgänge langsam, aber die Tendenz sehe ich schon, ich muss nur 30 Jahre zurück denken. In weiteren 30-60 Jahren ändert sich sicher auch noch viel.

Auf der Straße? Ich kann nicht unbedingt das Mindset dr Menschen am Äußeren festmachen, aber ich gebe zu, es gruselt mich oft, welchen Menschen ich begegne,  wenn ich mal ÖPNV nutze.
Sehe ich mir aber die Leute an, mit denen ich privat oder beruflich zu tun habe,  sehe ich eine ganz deutliche Entwicklung.

Ich fahre ja auch viel und oft ÖPNV, aber gruseln tut mich da kaum einer. Ich sehe da sehr viele verschiedene Menschen, die, nehme ich an, alle glücklich sein wollen.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 01.03.2024 22:58
Dem kann ich nur zustimmen. Im Rock im ÖPNV nur wenn es nicht anders geht.
Vielleicht braucht man da auch mehr Gewöhnung. Das ändert aber wenig an anderen ÖPNV Nutzern.

Ich fahre ständig im Rock ÖPNV uns hatte damit bisher nie Probleme. Doch einmal, als ich in einem engen langen Rock einen steilen Einstieg einer Stadtbahn benutzte und die Beine kaum hoch genug bekam, weil der Rock so eng war. Inzwischen sind aber fast alle Haltestellen so umgebaut, dass man ebenerdig einsteigen kann.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Yoshi am 01.03.2024 23:02
Ich fahre täglich auf die Arbeit mit den Öffis. Die Reaktionen sind nicht anders als auf der Straße oder sonstwo.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 01.03.2024 23:07
Dieser Gegensatz des weichen und harten Mannes verfolgt mich nun schon seit meiner Kindheit.
Ganz klar wollte ich als kleiner Junge mal seine wie Old Shatterhand oder Kapitän Vallo.
Es waren Männer die die Freiheit der Prärie oder des Meeres genossen, und mit ihren athletischen Körpern sämtlichen Feinden trotzen konnten. Dabei konnten sie dank der Beherrschung ihrer Waffen, Gewehr, Pistole, Degen, oder auch den bloßen Fäusten, immer Herr der Lage bleiben, und immer flogen ihnen die Frauenherzen zu.
Ich weiß nicht ab wann ich mich tatsächlich für Röcke und Strumphosen, also die Kleidung des anderen Geschlechts interessiert habe.
Wahrscheinlich miz Beginn der Pubertät. Vielleicht auch mit gewissen Mantel/Degen Piratenfilme  die in früheren Jahrhunderten spielten, als die Herren die Haare lang trugen und auch oft im Nacken zusammengebunden trugen. Dabei hatten sie auch trotzdem tolle Gewänder. Die Mode vergangener Zeiten spiegelte sich aber nicht mehr in der Herrenmode der 70iger und 80iger Jahre wieder, sondern eher in der Damenmode.
Und dort bin ich irgendwo hängengeblieben.
Zwischen den alten Filmhelden und der Damenmode der 70iger 80iger. Ich fand die amerikanischen Damen in ihren Powerblusen der Anfang 80iger Serien interessant, so wie wenig später Don Johnson mit seinem Miami Vive Style, den ich als Anfangs Zwanziger in der Freizeit oft kopiert habe. Auch die Körpernahe Unterbekleidung fand ich interessant. Das gabs in der Männermode so ja nicht.
In den 90igern war ich Mitglied in der Landesmännergruppe der KLJB und wir trafen uns regelmäßig zu Gegenpositionen zur damaligen starken feministischen Frauenbewegung in der KLJB, die der Landesverband dann von uns Formuliert nach aussen tragen sollte.
Da ging es aber weniger um Mode, sondern einfach, wie man als Mann, aus der klassischen Rolllenbeschreibung ausbrechen kann um so ein besseres und längers Leben zu haben.
Zum Teil habe ich das ja in meinem Ritterverein wiedergefunden, ebenso wie in der Rockmode, mit Strumpfhosen und Stiefeln, die ich ab und zu gerne trage.
Von der Persönlichkeit bin ich eher der Softie, war aber trotzdem eine Zeit lang recht erfolgreich Montageleiter auf dem Bau.
Und ich betreibe dieses recht männliche Hobby des mittelalterlichen Schaukämpfens meist mit dem Schwert.
Was dem alten Heldentypus nahe kommt und es freut mich immer wieder im Kostüm auf Lager zu fahren und den Stahl klingen zu hören.
Irgendwie würde ich diese ganzen Strömungen gerne einmal vereinen und auch modisch ganz neue Wege zu gehen.
Tja und da ist dann der Alltag in Jeans und abends liegt man dann meist ohne Beinbekleidung unter einer Decke auf der Couch und sieht fern.

Ein interessanter, authentischer Text, lieber Zwurg! Danke fürs Teilen!

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Yoshi am 02.03.2024 00:02
Wie viel maskulines Taylor Swift nun bevorzugt darüber kann man nur spekulieren.

Sie war mal mit Harry Styles zusammen, also von daher scheint sie "Femininität" am Mann etwas aufgeschlossener sein.

Ich muss Timper aber Recht geben, dass es nicht wenige Frauen gibt, die eher den "harten Kerl" bevorzugen und sich traditionelle Geschlechterrollen in der Beziehung wünschen. Die liberaleren Frauen hingegen, die diese Rollen aufbrechen wollen, akzeptieren softe Züge ebenfalls nur in Ergänzung zum selbstbewussten, starken Mann, denn Männer, die nur sanft und zu lieb sind, sind aus evolutionsbedingter Sicht für Frauen nun mal uninteressant und sorgen nicht für sexuelle Anziehung. Der moderne Mann lebt in dem Dilemma, dass er eine harte und weiche Seite haben soll, aber nicht zu hart sein sollte, denn das wäre toxisch männlich, aber auch nicht zu weich, denn das wäre schwächlich und weibisch.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 02.03.2024 00:08
Mann muss halt flexibel bleiben und sich unterschiedlichen Bedingungen immer wieder anpassen. Das nennt man dann "Survival of the fittest"!

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 02.03.2024 04:27
Der Gegensatz von hart und weich ist eine Konstruktion, die der Rollenverteilung dient und unterschiedliche Erziehung mit sich bringt. Eigentlich ein zu starres Muster. Natürlich sollte man flexibel  bleiben, weil man im Leben schlicht unterschiedliche Situationen erlebt, die den unterschiedlichen Einsatz des einen oder anderen erfordern.

Deswegen würde ich wie Zwurg auch nicht von Gegensätzen sprechen, sondern vielleicht von unterschiedlichem Tuning oder Regulierung. Ein Rennfahrer, der nur Gas geben kann lebt nicht lange. Er sollte mindestens genauso gut bremsen können. Das eine gehört zum anderen. Das ist wie mit Ying und Yang, die untrennbar verbunden sind als Antipoden des Gleichen.

Yoshi unterscheidet wieder und trennt den evolutionär durchgesetzten toughen Kerl vom Softie. Das sind aber wieder nur die beiden Pole eines Kontinuums oder die Eckpunkte einer Skala. Sanft und hart sind mehr Dosierungen als Gegensätze - genauso wenig wie laut und leise. Beide sind auf meiner Stereoanlage im gleichen Regler vereint.

Beim Soft-Jock geht es um die Zwischentöne. Trevor Kelce dient als Beispiel für jemanden der mehr oder weniger beides ist. Der Muskelprotz, der zu hören kann und der Softie, der zuschlagen kann. Ein Soft-Jock als Partner von Talor Swift oder anderen Frauen bedient ein viel größeres Spektrum an weiblichen Bedürfnissen. Da fällt nix weg auf der sogenannten männlichen Seite, wenn er sich femininer gibt.

Was anderes ist die Männlichkeitskrise, die vor allem in rechtskonservativen Kreisen gesehen wird. Da geht es darum, dass Männer männliche Eigenschaften ablegen und durch weibliche ersetzen. Das hat mit dem Soft-Jock so gar nichts zu tun. Der Soft-Jock verlagert nicht seine Eigenschaften, sondern erweitert sie.

Als ich im Rahmen unseres Studentenaustauschprogramms in Erfurt von sehr martialischen Raufbolden angerempelt und als Fotze bezeichnet wurde, lag das wahrscheinlich daran, dass mir unterstellt wurde mit dem Anziehen eines Rockes meine Männlichkeit abgegeben zu haben. Aber nätürlich habe ich auch trotz Rock zurückgeschlagen.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 02.03.2024 09:51
He he , ja eine individuelle Angelegenheit!
Und die rechnet ihr einfach mal auf Millionen hoch.
Das Bild auf der Straße ist recht eindeutig und spricht eine deutliche Sprache. Den Durchbruch des „ weichen „ Mannes sehe auf der Straße ( nicht).
Aber vielleicht wohne ich auch nur in der falschen Stadt.

Oder eben in einer Straße, die eine unter vielen ist, die sich aber nicht gleichen.

Außerdem trifft man Menschen ja nicht nur auf der Straße, sondern z.B. auch in den Häusern.

LG, Micha

😂 . Ja . Wie viele folgen dir? Null. Wie viele tragen dein Outfit? Null. Wie viele siehst du täglich im Zug mit ähnlichen Outfit wie du? Tendenz gegen Null.
Und nun rechne dich mal hoch. Du schaffst das als wissenschaftliches Genie.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 02.03.2024 10:00
Wie viel maskulines Taylor Swift nun bevorzugt darüber kann man nur spekulieren.

Sie war mal mit Harry Styles zusammen, also von daher scheint sie "Femininität" am Mann etwas aufgeschlossener sein.

Ich muss Timper aber Recht geben, dass es nicht wenige Frauen gibt, die eher den "harten Kerl" bevorzugen und sich traditionelle Geschlechterrollen in der Beziehung wünschen. Die liberaleren Frauen hingegen, die diese Rollen aufbrechen wollen, akzeptieren softe Züge ebenfalls nur in Ergänzung zum selbstbewussten, starken Mann, denn Männer, die nur sanft und zu lieb sind, sind aus evolutionsbedingter Sicht für Frauen nun mal uninteressant und sorgen nicht für sexuelle Anziehung. Der moderne Mann lebt in dem Dilemma, dass er eine harte und weiche Seite haben soll, aber nicht zu hart sein sollte, denn das wäre toxisch männlich, aber auch nicht zu weich, denn das wäre schwächlich und weibisch.

So kann man das sehen! Das ist das was ich meine mit nicht noch eine Freundin 2.0 neben den anderen Freundinnen.
Dein Verweis auf Harry Style ist nicht von der Hand zuweisen. Unwahrscheinlich sie sie jemanden mit Macho Attitüden an ihrer Seite haben will. Aber sicher auch keine Freundin 2.0.
Und natürlich spielt überall unterbewusst die Evolution, die sexuelle Anziehung eine Rolle. Das hat die moderne Sozialisation noch nicht vollständig verdrängt.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 02.03.2024 10:13
Der Gegensatz von hart und weich ist eine Konstruktion, die der Rollenverteilung dient und unterschiedliche Erziehung mit sich bringt. Eigentlich ein zu starres Muster. Natürlich sollte man flexibel  bleiben, weil man im Leben schlicht unterschiedliche Situationen erlebt, die den unterschiedlichen Einsatz des einen oder anderen erfordern.

Deswegen würde ich wie Zwurg auch nicht von Gegensätzen sprechen, sondern vielleicht von unterschiedlichem Tuning oder Regulierung. Ein Rennfahrer, der nur Gas geben kann lebt nicht lange. Er sollte mindestens genauso gut bremsen können. Das eine gehört zum anderen. Das ist wie mit Ying und Yang, die untrennbar verbunden sind als Antipoden des Gleichen.

Yoshi unterscheidet wieder und trennt den evolutionär durchgesetzten toughen Kerl vom Softie. Das sind aber wieder nur die beiden Pole eines Kontinuums oder die Eckpunkte einer Skala. Sanft und hart sind mehr Dosierungen als Gegensätze - genauso wenig wie laut und leise. Beide sind auf meiner Stereoanlage im gleichen Regler vereint.

Beim Soft-Jock geht es um die Zwischentöne. Trevor Kelce dient als Beispiel für jemanden der mehr oder weniger beides ist. Der Muskelprotz, der zu hören kann und der Softie, der zuschlagen kann. Ein Soft-Jock als Partner von Talor Swift oder anderen Frauen bedient ein viel größeres Spektrum an weiblichen Bedürfnissen. Da fällt nix weg auf der sogenannten männlichen Seite, wenn er sich femininer gibt.

Was anderes ist die Männlichkeitskrise, die vor allem in rechtskonservativen Kreisen gesehen wird. Da geht es darum, dass Männer männliche Eigenschaften ablegen und durch weibliche ersetzen. Das hat mit dem Soft-Jock so gar nichts zu tun. Der Soft-Jock verlagert nicht seine Eigenschaften, sondern erweitert sie.

Als ich im Rahmen unseres Studentenaustauschprogramms in Erfurt von sehr martialischen Raufbolden angerempelt und als Fotze bezeichnet wurde, lag das wahrscheinlich daran, dass mir unterstellt wurde mit dem Anziehen eines Rockes meine Männlichkeit abgegeben zu haben. Aber nätürlich habe ich auch trotz Rock zurückgeschlagen.

Das sind die immer wieder hochkommenden Argumente, die die Evolution durch Sozialisation auslöschen wollen.
Wo würdest du denn auf einer Attraktivitätskala von 1-10 den Mann mit Sommerkleid mit Blümchenmuster, Glitzerketten, roten Lippen und 10cm High Heels einordnen? Ganz oben? Oder eher unten? Da du keine Frau bist und natürlich Anhänger einer weichen Sozialisation ist eine Antwort natürlich etwas vorgefärbt. Eigentlich müsste man Frauen fragen. Vielleicht 5 Millionen.
Das gäbe ein aussagekräftiges Bild.
Was ich nicht meine ist das Frauen Machos wollen und brauchen. Aber sicher auch nicht eine Pseudofreundin.
Irgendwo dazwischen was noch Mann ist.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Thomas57 am 13.03.2024 18:32
Passend zu dem Thema war heute ein interessanter Beitrag, wieder mal im Radio...


https://www.br.de/radio/live/bayern2/programm/2024-03-13/3499751/#t=09:06:59


Ist nur abrufbar bis zum 19.03.24


Ich fand ihn gut, auch wenn ich mich nicht allen Aussagen anschließen möchte...
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 14.03.2024 16:58
Zitat Timper:
Das sind die immer wieder hochkommenden Argumente, die die Evolution durch Sozialisation auslöschen wollen.
Wo würdest du denn auf einer Attraktivitätskala von 1-10 den Mann mit Sommerkleid mit Blümchenmuster, Glitzerketten, roten Lippen und 10cm High Heels einordnen? Ganz oben? Oder eher unten? Da du keine Frau bist und natürlich Anhänger einer weichen Sozialisation ist eine Antwort natürlich etwas vorgefärbt. Eigentlich müsste man Frauen fragen. Vielleicht 5 Millionen.
Das gäbe ein aussagekräftiges Bild.
Was ich nicht meine ist das Frauen Machos wollen und brauchen. Aber sicher auch nicht eine Pseudofreundin.
Irgendwo dazwischen was noch Mann ist.


Antwort Holger:
Hm Timper, wenn du von Evolution sprichst, dann meinst du wohl genetisch fixierte und vererbte Merkmale. Sommerkleider mit Blümchenmuster und rote Lippen sind aber kulturelle Merkmale, die Menschen geschaffen haben unabhängig von genetischem Druck. Deswegen habe ich an anderer Stelle mal das Beispiel der Ethnie der Wodaabe genannt, wo die Frauen total auf schöne, geschminkte Männer abfahren. Die Frauen da unten in Niger und Nigeria haben aber die gleichen Gene wegen gleicher Evolution. Seit den 60er Jahren und unzähligen Studien in Anthropologie, Soziologie und Psychologie wissen wir, dass in Bezug auf die Beantwortung deiner Frage kulturelle Prägung, also Sozialisation verantwortlich ist. Die kann so stark sein, das wir mitunter das Gefühl haben, dass sie angeboren und genetisch sei. Es ist aber, wie seit Jahrzehnten bekannt, ein Trugschluss.

Ich bin übrigens kein Anhänger einer weichen Sozialisation. Das ist mir zu einseitig. Da sind wir wieder beim Rennfahrer, der nur Bremsen kann. So gewinnt der doch nie. Der soll ordentlich Gas geben, aber eben nicht das Bremsen vergessen, sonst rast er in den Tod und hat schon wieder verloren.

In jedem Falle sollte deine Frage von Frauen beantwortet werden. In Renaissance und Barock hatten die aufgedonnerten Schnösel mit ihren gepuderten Perücken, Rouge und Lippenpulver in ihren prächtigen, seidenen Kleiden und Blumen geschmückten Schuhen keine Probleme ein Weib zu ehelichen. In einer Studie meiner Studenten im Fach Deskriptive Statistik in der Marktforschung gaben von etwa 500 Studentinnen immerhin ein Drittel der Befragten an, dass sie Männer im Rock sexy finden. Je nach Kiez wirst du andere Antworten bekommen, was aber wieder ein Hinweis auf Sozialisation ist, denn sonst müsste es gleich sein.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: MAS am 15.03.2024 00:26
Passend zu dem Thema war heute ein interessanter Beitrag, wieder mal im Radio...


https://www.br.de/radio/live/bayern2/programm/2024-03-13/3499751/#t=09:06:59


Ist nur abrufbar bis zum 19.03.24


Ich fand ihn gut, auch wenn ich mich nicht allen Aussagen anschließen möchte...

Ich habe mir die erste Hälfte davon auch angehört. Interessant! Ob ich mich darin wiedererkenne? Teilweise.

LG, Micha
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Skirtedman am 15.03.2024 00:53
Nein, ich erkenne mich da nicht wieder.

Zwar erwähnt der Sprecher von irgendeinem Trans- oder Crossdresser-Verband - ich habe die Details schon wieder vergessen - auch mal den "Gender-Gap" (den ich jetzt so nenne), dass nämlich Frauen alles anziehen, das Männer aber nicht tun und aber eigentlich tun könnten, aber ansonsten dreht es sich nur um Männer, die Frauenkleidung tragen, weil sie sich irgendwie zumindest ein bisschen wie Frau fühlen oder aussehen wollen.

Ich trage "Frauenkleidung" - diese Bezeichnung lasse ich inzwischen tatsächlich gelten -, nicht weil ich irgendwie wie Frau fühle oder so aussehen will, sondern weil ich dieselben Freiheiten wie Frauen genießen will. Ausser dieser kleinen oben besagten Erwähnung fühlte ich mich von den 20 Minuten Beitrag nicht abgeholt.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 15.03.2024 07:31
Zitat Timper:
Das sind die immer wieder hochkommenden Argumente, die die Evolution durch Sozialisation auslöschen wollen.
Wo würdest du denn auf einer Attraktivitätskala von 1-10 den Mann mit Sommerkleid mit Blümchenmuster, Glitzerketten, roten Lippen und 10cm High Heels einordnen? Ganz oben? Oder eher unten? Da du keine Frau bist und natürlich Anhänger einer weichen Sozialisation ist eine Antwort natürlich etwas vorgefärbt. Eigentlich müsste man Frauen fragen. Vielleicht 5 Millionen.
Das gäbe ein aussagekräftiges Bild.
Was ich nicht meine ist das Frauen Machos wollen und brauchen. Aber sicher auch nicht eine Pseudofreundin.
Irgendwo dazwischen was noch Mann ist.


Antwort Holger:
Hm Timper, wenn du von Evolution sprichst, dann meinst du wohl genetisch fixierte und vererbte Merkmale. Sommerkleider mit Blümchenmuster und rote Lippen sind aber kulturelle Merkmale, die Menschen geschaffen haben unabhängig von genetischem Druck. Deswegen habe ich an anderer Stelle mal das Beispiel der Ethnie der Wodaabe genannt, wo die Frauen total auf schöne, geschminkte Männer abfahren. Die Frauen da unten in Niger und Nigeria haben aber die gleichen Gene wegen gleicher Evolution. Seit den 60er Jahren und unzähligen Studien in Anthropologie, Soziologie und Psychologie wissen wir, dass in Bezug auf die Beantwortung deiner Frage kulturelle Prägung, also Sozialisation verantwortlich ist. Die kann so stark sein, das wir mitunter das Gefühl haben, dass sie angeboren und genetisch sei. Es ist aber, wie seit Jahrzehnten bekannt, ein Trugschluss.

Ich bin übrigens kein Anhänger einer weichen Sozialisation. Das ist mir zu einseitig. Da sind wir wieder beim Rennfahrer, der nur Bremsen kann. So gewinnt der doch nie. Der soll ordentlich Gas geben, aber eben nicht das Bremsen vergessen, sonst rast er in den Tod und hat schon wieder verloren.

In jedem Falle sollte deine Frage von Frauen beantwortet werden. In Renaissance und Barock hatten die aufgedonnerten Schnösel mit ihren gepuderten Perücken, Rouge und Lippenpulver in ihren prächtigen, seidenen Kleiden und Blumen geschmückten Schuhen keine Probleme ein Weib zu ehelichen. In einer Studie meiner Studenten im Fach Deskriptive Statistik in der Marktforschung gaben von etwa 500 Studentinnen immerhin ein Drittel der Befragten an, dass sie Männer im Rock sexy finden. Je nach Kiez wirst du andere Antworten bekommen, was aber wieder ein Hinweis auf Sozialisation ist, denn sonst müsste es gleich sein.

Man kann es aber dann auch so sehen das 2/3,deiner Befragten Studentinnen es nicht sexy finden.
Mit Kiez meinst du wahrscheinlich Kulturkreis. Ich lebe in einem westeuropäischen ( deutschen) Kulturkreis. Das Frauen in anderen Kulturkreisen ggf andere Ansichten haben mag sein. Nur was hilft das in Deutschland bei deutschen Frauen?
Gehst du hin und sagst in Land Xy finden sie es toll? Dann wird sie sagen such dir eine Frau in Land Xy!
Auf mich wirken zb Kopftücher nicht anziehend. Bei Araber ist das vielleicht anders. Ihr Kulturkreis, ihre Ansicht.
Hier ist es anders, nicht immer aber ziemlich oft.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Holger Haehle am 15.03.2024 13:27
Natürlich Timper, wirken Kopftücher auf dich nicht anziehend. Du bist ein Kind des 21. Jahrhunderts. Das hättest du aber vielleicht in den 50er Jahren anders gesehen. Schau dir mal alte Hollywoodfilme mit Elisabeth Taylor, Grace Kelly oder Audrey Hepburn an. Damals machten Kopftücher aus Frauen begehrte Damen. Meine Oma zog sogar ein Kopftuch über, wenn sie in den 60er Jahren in den Garten ging. Noch in 70er Jahren sah ich beim sonntäglichen Kirchgang Spätaussiedlerinnen mit Kopftuch. Anständige und stilbewusste Frauen machten das, und den Männern gefiel es. Aber die Zeiten haben sich geändert. Evolution und Gene brauchen Jahrtausende für Veränderungen. Folglich betrachten wir angesichts nur weniger Jahrzehnte ein kulturelles Phänomen mit sich wandelnder Sozialisation. Bedenke, was alleine die sexuelle Revolution mit Deutschland gemacht hat, als Feministinnen Kopftücher und BHs aus ihren Kleiderschränken verbannt haben.

Oft glauben wir eine Meinung aus unserem tiefsten ich zu bilden und geben doch nur wider, wozu uns unser Kiez und unsere Sozialstruktur gemacht haben. Wir sind eben meistens nur Kinder unserer Zeit.

Kiez meint eigentlich verschiedene Mileaus mit unterschiedler Sozialstruktur. In Berlin Grunewald leben andere Menschen als in Neuköln oder Kreuzberg. Die einen sind bieder, die anderen woke usw. Ich bin sicher in jedem Stadtteil wird deine Frage anders beantwortet werden.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Ein de Waf am 15.03.2024 13:58
Nein, ich erkenne mich da nicht wieder.

Zwar erwähnt der Sprecher von irgendeinem Trans- oder Crossdresser-Verband - ich habe die Details schon wieder vergessen - auch mal den "Gender-Gap" (den ich jetzt so nenne), dass nämlich Frauen alles anziehen, das Männer aber nicht tun und aber eigentlich tun könnten, aber ansonsten dreht es sich nur um Männer, die Frauenkleidung tragen, weil sie sich irgendwie zumindest ein bisschen wie Frau fühlen oder aussehen wollen.

Ich trage "Frauenkleidung" - diese Bezeichnung lasse ich inzwischen tatsächlich gelten -, nicht weil ich irgendwie wie Frau fühle oder so aussehen will, sondern weil ich dieselben Freiheiten wie Frauen genießen will. Ausser dieser kleinen oben besagten Erwähnung fühlte ich mich von den 20 Minuten Beitrag nicht abgeholt.
Ich gebe Skirtedman absolut recht, nur den Terminus Frauenkleidung akzeptiere ich nicht, höchstens für Kleidung, die bestimmte anatomische / körperliche Merkmale zu berücksichtigen hat.
Habe mir auch den Radiobeitrag angehört... Einerseits nicht uninteressant.
Andererseits zeigt er aber klar, wo das Dilemma liegt. In dem Beitrag wird das Thema massiv sexualisiert. Jeder, der sich über eine Grenze begiebt, ist schon ein Crossdresser. Was für ein Unsinn. Darf ich mir auch keinen Schal von meiner Frau
ausborgen, ohne ein Crossdresser zu sein? Und mit den Bezeichnungen kommt dann die Schubladisierung: du bist x..., also musst du auch yyy.... sein.

Sind wir immer noch im 18. Jahrhundert, wo der König von Frankreich dem berühmten d'Eon (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont (https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont)) mit königlichem Erlaß
die Regelung, wonach er Frauenkleider zu tragen hatte, ausnahmlos und für alle Zeiten befohlen hatte? Weil unklar war, welches Geschlecht er hatte, die Regierung aber vermutete, dass er eine biologische Frau war.

Ist rockmode.de ein Crossdresser Forum? Wohl kaum!

LG. Peter.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Timper am 15.03.2024 16:25
Natürlich Timper, wirken Kopftücher auf dich nicht anziehend. Du bist ein Kind des 21. Jahrhunderts. Das hättest du aber vielleicht in den 50er Jahren anders gesehen. Schau dir mal alte Hollywoodfilme mit Elisabeth Taylor, Grace Kelly oder Audrey Hepburn an. Damals machten Kopftücher aus Frauen begehrte Damen. Meine Oma zog sogar ein Kopftuch über, wenn sie in den 60er Jahren in den Garten ging. Noch in 70er Jahren sah ich beim sonntäglichen Kirchgang Spätaussiedlerinnen mit Kopftuch. Anständige und stilbewusste Frauen machten das, und den Männern gefiel es. Aber die Zeiten haben sich geändert. Evolution und Gene brauchen Jahrtausende für Veränderungen. Folglich betrachten wir angesichts nur weniger Jahrzehnte ein kulturelles Phänomen mit sich wandelnder Sozialisation. Bedenke, was alleine die sexuelle Revolution mit Deutschland gemacht hat, als Feministinnen Kopftücher und BHs aus ihren Kleiderschränken verbannt haben.

Oft glauben wir eine Meinung aus unserem tiefsten ich zu bilden und geben doch nur wider, wozu uns unser Kiez und unsere Sozialstruktur gemacht haben. Wir sind eben meistens nur Kinder unserer Zeit.

Kiez meint eigentlich verschiedene Mileaus mit unterschiedler Sozialstruktur. In Berlin Grunewald leben andere Menschen als in Neuköln oder Kreuzberg. Die einen sind bieder, die anderen woke usw. Ich bin sicher in jedem Stadtteil wird deine Frage anders beantwortet werden.

Genau, ein Kind des 21 Jahrhunderts!
Und nicht aus römischer oder griechischer Zeit. Da trug Mann Röcke. Heute eben Hosen. Hosen haben unschlagbare Vorteile wenn es nicht nur um Schaulaufen vor der Handy Kamera oder um präsentieren auf Bälle oder ähnlichen Veranstaltungen geht. Deswegen tragen Frauen heute auch Hosen. Kinder des 21 Jahrhunderts! Aber wenn Mann das auch möchte darf er das natürlich ebenfalls.
Wie du schon gesagt hast :die Zeiten haben sich für alle geändert.
Titel: Antw:Bist du ein Soft-Jock?
Beitrag von: Ein de Waf am 15.03.2024 17:41
Nein, ich erkenne mich da nicht wieder.

Zwar erwähnt der Sprecher von irgendeinem Trans- oder Crossdresser-Verband - ich habe die Details schon wieder vergessen - auch mal den "Gender-Gap" (den ich jetzt so nenne), dass nämlich Frauen alles anziehen, das Männer aber nicht tun und aber eigentlich tun könnten, aber ansonsten dreht es sich nur um Männer, die Frauenkleidung tragen, weil sie sich irgendwie zumindest ein bisschen wie Frau fühlen oder aussehen wollen.

Ich trage "Frauenkleidung" - diese Bezeichnung lasse ich inzwischen tatsächlich gelten -, nicht weil ich irgendwie wie Frau fühle oder so aussehen will, sondern weil ich dieselben Freiheiten wie Frauen genießen will. Ausser dieser kleinen oben besagten Erwähnung fühlte ich mich von den 20 Minuten Beitrag nicht abgeholt.
Ich gebe Skirtedman absolut recht, nur den Terminus Frauenkleidung akzeptiere ich nicht, höchstens für Kleidung, die bestimmte anatomische / körperliche Merkmale zu berücksichtigen hat.
Habe mir auch den Radiobeitrag angehört... Einerseits nicht uninteressant.
Andererseits zeigt er aber klar, wo das Dilemma liegt. In dem Beitrag wird das Thema massiv sexualisiert. Jeder, der sich über eine Grenze begiebt, ist schon ein Crossdresser. Was für ein Unsinn. Darf ich mir auch keinen Schal von meiner Frau
ausborgen, ohne damit Crossdresser zu werden? Wer definiert die Grenze?
Und mit den Bezeichnungen kommt dann die Schubladisierung: du bist x..., also musst du auch yyy.... sein.

Sind wir immer noch im 18. Jahrhundert, wo der König von Frankreich dem berühmten d'Eon (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont (https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont)) mit königlichem Erlaß
die Regelung, wonach er Frauenkleider zu tragen hatte, ausnahmlos und für alle Zeiten befohlen hatte? Weil unklar war, welches Geschlecht er hatte, die Regierung aber vermutete, dass er eine biologische Frau war.

Ist rockmode.de ein Crossdresser Forum? Wohl kaum!

LG. Peter.