Ich stehe ja, in demokratischer Variation des Mottos von Ludwig XIV. auf dem Standpunkt: "L'êtat sommes nous", also "Der Staat sind wir". So gesehen möchte ich schon einen starken Staat, nämlich eine starke Gemeinschaft einander solidatischer Bürger, die die Gemeinschaft und die Einzelnen vor dem Raubtierkapitalismus schützt, statt dass unsere Politer sich zu Vasallen der Wirtschaftslobbyisten machen lassen.
Die Freiheit des Einzelnen darf nicht auf Kosten der Freiheit anderer Einzelner und der Gemeinschaft gehen.
Verantwortung auch für andere tragen, jetzt im konkreten Fall, indem man vermeidet, andere wenn auch unabsichtlich anzustecken, halte ich für einen Ausdruck dieser Solidarität.
Ich würde mich in meiner Freiheit beschränkt fühlen, wenn der Staat - also wir alle - hier nicht für Sicherheit durch Abstandhalten sorgen würde. Und wer sich unsolidarisch zeigt, indem er den Abstand nicht einhält, soll auch dazu gezwungen werden dürfen.
Aus demselben Grund der Sicherheit haben wir ja auch Straßenverkehrsregeln. Da darf man auch nicht einfach links fahren, wenn alle anderen rechts fahren - oder umgekehrt.
LG, Micha