Autor Thema: Im Kleid fühle ich mich männlicher als je im Anzug - Artiklel in Men's Health  (Gelesen 10649 mal)

JoHa

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"Nun generell:
weil ich keine Hilfsmittel, keine Symbole benutze, um mich männlich zu markieren, sondern dass meine Männlichkeit aus mir heraus mit meiner Aura, meinem Wesen, meinem Verhalten erzeugt werden muss, soll, darf, will"
So isses!

Offline high4all

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Oder ganz prägnant: Ich fühle mich nicht mehr oder weniger männlich auf Grund von Kleidungstücken. Ich bin männlich. Übrigens mit und ohne Kleidungsstücke.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline MAS

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aber seine Schuhe fand ich viel interessanter. Er trug nämlich Crocs in knalligem Pink und die hatten eine dicke Absatzsohle, wie man sie von Buffalos aus den 90ern kennt. In die Löcher hatte er Anstecker geheftet. Das waren bestimmt fünfzehn verschiedene Buttons, von Iron Man über Smileys bis hin zu Hello Kitty.

Das waren dann Crocs Monsieur! ;D

LG, Micha

PS: Ach so, das schreibt man "Croques".
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Offline MAS

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Für Dich, Yoshi, hat es also doch mehr mit Klischees von Männlichkeit zu tun.

Vielleicht auch für Dich, Joachim? Denn kann eine Frau nicht auch einfach aus sich selbst heraus Frau sein, ohne Hilfsmittel. Oder sonst wer ohne Hilfsmittel das sein, was er:sie:es ist? Oder ist das ein Privileg des Mannes?

Und Hajo, Du sagst aus, was ich denke: Wir sind nicht mehr oder weniger männlich durch bestimmte Kleidungsstücke, sondern wirken auf andere höchsten mehr oder weniger männlich, weiblich, geschlechtsneutral oder was auch immer.

Aber kehre ich zu Yoshi zurück: Ja, wenn ich diese Klischees anwende, kann ich mich dann männlicher fühlen. Oder auch weiblicher, wenn ich andere Klischees anwende. Usw. usf.

LG, Micha
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Yoshi

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Ich habe ja nicht gesagt, dass ich mich dadurch "männlich" fühle, sondern mir meiner Männlichkeit stärker bewusst bin. Das liegt vor allem an der Außenwirkung, dass man mich als Mann wahrnimmt und der Rock deswegen Reaktionen und Fragen hervorruft. Durch die Offenheit und Neugierde der Kinder wird das ja auch viel häufiger bei mir thematisiert als bei den meisten Forenmitglieder. Hinzu kommt obendrein, dass ich als männlicher Erzieher nochmal anders von Team, Kindern und Eltern wahrgenommen werde als meine weiblichen Kolleginnen.

Ich habe ja schonmal an anderer Stelle geäußert, dass ich mich als Mensch identifiziere und die Kategorien "männlich/weiblich" mir nicht so wichtig erscheinen. Es ist aber egal, wie ich mich fühle, denn für Außenstehende bin ich der "Mann im Rock" oder der "Junge in Mädchensachen". Ich bekomme ständig zu hören, was mein Geschlecht ist, oder werde ständig gefragt, was mein Geschlecht ist. Das ist manchmal ziemlich anstrengend.

Ich bin nun mal biologisch ein Mann und werde als solcher angesehen. Dieser Erkenntnis bin ich mir eben durch die Röcke stärker bewusst geworden als ich es jemals in Hosen geworden wäre. In Hosen wurde logischerweise mein Geschlecht nie so wirklich thematisiert, in Frage gestellt oder als verwirrend empfunden wie es nun in Röcken der Fall ist. Ebenso wird mein Geschlecht als Erzieher dauernd thematisiert, was ich als Schüler, Student oder in Praktika beim Steuerberater auch nie hatte. Ich bin durch die Außenwirkung quasi veranlasst worden über meine Geschlechtsidentität und -rolle zu reflektieren. Ein Hosen tragender Bauarbeiter oder Unternehmer stellt sich diese Fragen wahrscheinlich eher nicht und ist diesen nicht so sehr ausgesetzt wie ein Röcke tragender Erzieher im Frauenberuf.

Fühle ich mich durch die Röcke männlich (in meiner Identität)? - Nein.
Bin ich mir durch die Röcke meiner (biologischen) Männlichkeit mehr bewusst geworden? - Ja.

Offline MAS

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Danke für die Klarstellung, lieber Yoshi!

Dir ist es also eher unwichtig, Dich männlich zu fühlen. Ähnlich auch Cephalus. Anderen hier, z.B. Wolfgang, Joachim und Gregor, scheint es aber wichtig zu sein. Oder, ihr drei? Ist es Euch wichtig, Euch männlich zu fühlen?

LG, Micha

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Offline cephalus

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Die Lebensumstände entscheiden maßgeblich mit welchen Fragen man konfrontiert wird.

Fragen zu meinem Geschlecht oder ähnliche habe ich noch nie erhalten. Die direkteste "Frage" kam einmal von einem kleinen Mädchen das meinte "du siehst aus wie ein Mädchen".

Das trotz Vollbart.
Danach wollte sie nur die Haarlänge mit mir vergleichen.



.....


Ja, männlich fühlen - wie fühlt man einen Fakt, der noch nie wirklich in Frage gestellt wurde?

Auch wenn man mir sagen würde "Du bist kein Mann" - es wäre mir egal. Für würde sich nichts ändern.

Offline Silkman

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Mit dem männlicher/weiblicher Fühlen kann ich nichts anfangen.

Ich fühle mich immer gleich.
[....]

Das geht mir ähnlich, ich habe mich nie "männlich" gefühlt, auch nicht (achtung Klischee) auf dem Mopped oder mit der Kettensäge im Anschlag, auch nicht weiblich (auch wenn ich gerne feine Stoffe trag) und auch nicht divers - ich möchte männlich wahrgenommen werden aber das ist mein Wunsch, kein Gefühl.

Offline Silkman

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Mehr hat mich bisher unser Marketingleiter getroffen mit einem "Du bist ja auch alt" ... Der Drecksack, ich könnte sein Vater sein  ;)

Offline Ludwig Wilhem

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"Ist es Euch wichtig, Euch männlich zu fühlen?"   Diese Frage kann sich jeder selbst stellen und seine Position nennen, ich bin ein Mann, fühle und lebe wie ein Mann, möchte aber durch meinen Rock/Kleid nett und anders aussehen, als der Durchschnittsmann;  mit meinen langen Haaren falle ich schon auf und ich finde, zu meiner Status passen Röcke und Kleider besser als Hosen. Jetzt im Sommer eine Short - NEIN, ein Rock/Kleid - JA. Schön wäre es, wenn wir von den Klischees wegkommen und JEDER, egal welchem Geschlecht zugehörig, das Tragen kann, was ihm/ihr gefällt. So stelle ich mir die Zukunft vor, die ich aber sicherlich nicht mehr erlebe. LG Ludwig
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Ich trage Röcke oder Kleider gerne, denn es sind Kleidungsstücke für uns alle.

Offline MAS

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Schön wäre es, wenn wir von den Klischees wegkommen und JEDER, egal welchem Geschlecht zugehörig, das Tragen kann, was ihm/ihr gefällt. So stelle ich mir die Zukunft vor, die ich aber sicherlich nicht mehr erlebe. LG Ludwig

Das wünsche ich mir auch.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Ja, ebendrum ist es mir wichtig,
dass ich *als Mann*
tragen kann, was ich möchte.

Ich sage zwar auch manchmal, dass ich in erster Linie "Mensch" bin, also meine männliche Identität nicht in allen Dingen die primär entscheidende ist,

dennoch wäre eine Gleichgültigkeit, ob ich nun männlich oder weiblich oder was immer sei, nicht ausdrucksstark genug für das Ziel,

dass jeder anziehen kann, was er will.

Wenn mit "jeder" auch wirklich jeder gemeint ist, dann sind da Frauen und Männer und sonstwas gleichermaßen gemeint,

also sind auch Männer gemeint.

Und dass auch Männer anziehen können, was sie wollen, diese Idee muss sich erst noch verbreiten.

Daran kann ich am besten mitgestalten, indem ich mich als Mann zu erkennen gebe und ich mich offen zu meinem Mannsein bekenne und mich auch uneingeschränkt wie ein Mann fühle,

und anziehe, was ich möchte.

Dass ich biologischer Mann bin, ist reiner Zufall, kann ich nicht verbergen, will ich nicht verbergen, und ist in manchen Situationen auch von angenehmem Vorteil, wenn das nicht nur ich weiss.

Vor allem auch mit Blick darauf, dass auch Männer anziehen sollen, was sie wollen. So wie jeder andere Mensch auch.

Offline MAS

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Danke, lieber Wolfgang, jetzt ist es mir verständlicher, was Du meinst! :)

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Offline GregorM

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Danke für die Klarstellung, lieber Yoshi!

Dir ist es also eher unwichtig, Dich männlich zu fühlen. Ähnlich auch Cephalus. Anderen hier, z.B. Wolfgang, Joachim und Gregor, scheint es aber wichtig zu sein. Oder, ihr drei? Ist es Euch wichtig, Euch männlich zu fühlen?

In meinem Fall Nein.

Ich bin männlich geboren, und für mich ist es natürlich und etwas, das ich nicht infrage stelle, und es niemals getan habe. Wie auch in anderen Zusammenhängen will ich treu zu dem sein, was ich bin. Ich versuche es nie, klüger oder smarter zu sein, als ich bin, auch nicht reicher oder besser. Oder männlicher. Den Macho-Typ liegt mir unendlich fern. Das alles wäre unehrlich, denke ich.

Aus demselben Grund wünsche ich mir nicht, mit der Kleidung etwas zu signalisieren, das nicht mich spiegelt. Trage ich Röcke, will ich einfach ICH im Rock sein und demzufolge als Mann im Rock wahrgenommen werden, und zwar als den Mann, der ich bin.

Und wie sollte ein Rock oder ein Kleid oder eine Strumpfhose oder Damenunterwäsche oder Halsringe, Armbänder und ähnliches daran ändern können, wie ich mich fühle? Was ich auch trage oder tragen würde, würde es mich nicht gefühlt weiblicher oder männlicher machen, aber ich könnte anders wahrgenommen werden, und ginge ich ins Extreme könnte man mich für eine Transfrau halten.

Ich habe nichts gegen Transfrauen und andere, die, von in der Gesellschaft herrschenden Normen, abweichen, und für jenen ist es ihre Art und Weise sich der Gesellschaft zu zeigen, ihre ehrliche Präsentation.

Für mich aber nicht. Ich möchte ICH im Rock sein. Ich möchte dem Umfeld beweisen, dass Männer wie ich Röcke tragen können und gerne dazu beitragen, dass andere Männer, die sich mit mir identifizieren können, sich auch trauen, ehrlich zu sich selbst zu sein.
 

Gruß
Gregor

Offline cephalus

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Ich bin absolut bei Dir, Gregor,  auch wenn es nicht wirklich mein Ziel  ist, anderen Männern den Weg zu weisen.


 

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