Rockmode.de

Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: vortex am 15.04.2021 15:26

Titel: Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 15.04.2021 15:26
Hallo,

gerade habe ich den "Wo zieht ihr die Grenze" Thread gelesen.

Dabei habe ich versucht selbst etwas zu reflektieren wie ich das eigentlich sehe.

Ehrlich gesagt bin ich mir über vieles auch noch nicht so ganz im klaren.

Oft stelle ich mir die Frage: "Warum mach' ich das eigentlich?"

Eine eindeutige Antwort habe ich noch nicht gefunden.

Ich denke auch so einfach lässt sich das nicht beantworten, weil viele Aspekte zusammenspielen:

Sicher kann ich gewisse Fetisch-Anteile beim Tragen weiblicher Kleidung nicht leugnen. Und es kann auch was mit Sexualität oder
zumindest Erotik zu tun haben. Aber das mache ich dann zu hause und ich würde in entsprechender Kleidung nicht auf die Straße gehen.
Ich muss schon zugeben, dass mich das früher verwirrt hat. Inzwischen kann ich die Grenze aber problemlos ziehen.

Wenn es nun auf der anderen Seite um (weibliche) Kleidung geht, die ich auch im Alltag bzw. auf der Straße trage, dann ist das immer noch kompliziert.
Denn mit irgend einer Form sexueller Erregung hat das in dem Fall ganz sicher nichts zu tun. Irgendwie scheint es aber trotzdem enorm wichtig zu sein,
denn wenn ich diesen Teil nicht ausleben kann, bin ich sehr unzufrieden. Aber warum ist das so? Letztlich ist es ja doch nur ein Stück Stoff.

Man könnte sich auf den Standpunkt stellen: "Alles, egal, mach einfach wozu Du Lust hast und ignoriere die Meinung der anderen."
Funktioniert bei mir jedenfalls nicht. Natürlich würde ich mir wünschen, dass andere das vielleicht auch irgendwie ganz cool finden.
Ist das jetzt vom Grundsatz her schon verkehrt?

Letztlich wird es doch immer so sein, dass die Wahrnehmung einer Person durch eine andere erst durch den Abgleich mit gängigen Normen entsteht.
Davon kann sich meiner Meinung nach niemand frei machen. Wir leben nicht im luftleeren Raum. Und wenn mir das Urteil anderer Menschen nicht völlig
egal ist, muss ich mich mit den Normen auch irgendwie auseinandersetzen und arrangieren.



Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 15.04.2021 16:17
Ein sehr schöner, differenzierter Beitrag, Vortex! :)

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 15.04.2021 16:45
Ein sehr schöner, differenzierter Beitrag, Vortex! :)

LG, Micha

Hm, weiß nicht. Auf jeden Fall noch nicht zu ende gedacht. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 15.04.2021 17:25
Das ist ja kein Widerspruch. Ich kann jedenfalls einiges damit anfangen und freue mich auf weitere Gedanken, auch wenn sie nicht zum Ende führen.

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Skirtedman am 15.04.2021 18:52
Irgendwie, Vortex, hast Du mich mit Deinen Worten auch teilweise an meine frühe Zeit erinnert.

Auch da, also recht früh, machte ich mir so manche ähnliche Gedanken wie Du sie äusserst. Das war so im zarten Teenager-Alter.

Als Jugendlicher ohne jeglichen jemaligen Bravo-Kontakt kannte ich da nix anderes ausser das seit den 50er Jahren gefestigte, bürgerlich festgefahrene Rollenmodell. Selbst, dass Männer Männer lieben können, ging an mir als Tatsache eher vorüber. Oder als mein Onkel sich mal empörte, es gäbe "Mannfrauen" oder "Fraumänner", hatte das zwar meine Aufmerksamkeit sekundenweise erhöht, spielte bei mir aber trotzdem irgendwie keine besondere Rolle.

Im Grunde war ich "die Unschuld vom Lande' und schaffte es, gelegentlich so Parolen wie "Röcke für Männer" oder "Jungs können auch Röcke tragen" in ausgediente Zeitungen an den Rand zu schreiben, sozusagen als Hilferuf, ehe sie ins Altpapier wanderten und drei Tage später samstags von der Dorfjugend abgeholt wurden. In der Hoffnung, irgendjemand da draussen möge sich mit meiner Idee infizieren.

Vermutlich ging das ungesehen in den Einweichbottich. Aber der formulierte Gedanke lebt jetzt vielleicht in unzähligen Altpapierbüchern oder sonstigen Kartons weiter.

Einzige Informationsquellen waren für mich irgendwelche Zahnarztheftchen im Wartezimmer oder mal eine Fernsehzeitschrift, woraus ich dann von der Existenz von Crossdressern ("normale Männer", die es lieben, bevorzugt zusammen mit ihren Ehefrauen, gelegentlich als Frau ins Café oder sonstwie ins Städtchen zu gehen).

All die Sonderformen, die ich dann doch ohne Bravo über die Jahre kennenlernte, machten mich aber in keinster Weise an.

Und so schrieb ich noch im Studium auf Tafeln, auf die vollgekritzelten Tische und Möbel immer mal schön fleissig meine Parolen wie "Röcke für Männer". Es dauerte etliche Semester, bis ich dann anfing, in Röcken dort zu erscheinen. Angefangen damit habe ich, als ich in den Sommersemesterferien dort hin bin. Da war nicht viel los, bin dem ein oder anderen Bekannten begegnet, ja, dann war´s raus, dann praktizierte ich das immer öfters - und lustvoll.

Aber sicher war ich mir immer, ich bin nix, was mir sonst in den Medien begegnete, ich bin ein Mann, so wie man sich das rollenklischeemässig vorstellt, der einfach nur Hosen unbequem findet und deswegen keine anziehen will.

Die Fragen, die Dich umtreiben, Vortex, die stellte ich mir auch immer wieder, mit ziemlich immer der gleichbleibenden Antwort.

Von Fetisch wusste ich damals als "Unschuld vom Lande" nichts. Und ja, retrospektiv, ein klein wenig machte mich das schon im Privaten sexuell an - aber kein Wunder, das war in der Zeit - also das Alter, wo sowieso einiges rauswollte, ob es grade die passendste Gelegenheit war oder weniger.

Ich denke, das sind alles so Gedanken, die die meisten von uns so ziemlich bewegten oder noch bewegen. Ich finde spannend, wie die Parallelen zwischen uns allen zu entdecken sind, aber auch die individuellen Nuancen. Darum nur Mut, lasse uns weiter teilhaben an Deinen Gedanken und Fragen.

Meine - schnellgefasste - Antwort auf all diese Fragen ist: Einfach machen und wohlfühlen. Und entdecken, womit/worin man sich noch wohlfühlt.

Und das wichtigste ist: Deine, meine, unsere Mitmenschen haben am meisten Lebensqualität, wenn wir uns wohlfühlen!

Gruß,
Wolfgang
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2021 19:17
und schon geht das nichtssagende Gesabbel weiter.

Ein sehr schöner, differenzierter Beitrag, Vortex! :)

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2021 19:22

Und das wichtigste ist: Deine, meine, unsere Mitmenschen haben am meisten Lebensqualität, wenn wir uns wohlfühlen!

Gruß,
Wolfgang
Das halte ich für goßen Unsinn. Eher gelten wir für fast alle, immer noch als visuelle Umweltverschmutzung, obwohl andere selber draußen wie Penner rumlaufen..
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Skirtedman am 15.04.2021 19:39
Eher gelten wir für fast alle, immer noch als visuelle Umweltverschmutzung, obwohl andere selber draußen wie Penner rumlaufen..

Schön, Jule, dass Du das im Thread "Meine Erfahrungen" postest. Das sind dann wohl Deine Erfahrungen.

Meine Erfahrungen sind glücklicherweise andere.


und schon geht das nichtssagende Gesabbel weiter.

Ein sehr schöner, differenzierter Beitrag, Vortex! :)

LG, Micha

Zum einen konnte Vortex ganz offensichtlich etwas damit anfangen, zum anderen kann ich damit etwas anfangen.
Es tut mir leid, wenn Du damit nichts anfangen kannst, Jule, aber deswegen musst Du niemand anderen beleidigen!
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 15.04.2021 20:31
Ja, wem es nichts sagt, fehlt einfach die Passung.

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2021 20:33
Dann erklär mir mal wie und wieso sich die Lebensqualität der Mitmenschen verbessern sollte, wenn du dich wohlfühlt?
Füllt sich dadurch deren Konto, wenn die an chronischen Geldmangel leiden? Können die sich wegen dir ein größeres Haus leisten, für eine bessere Lebensqualität oder ein besseres Auto? Was?
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 15.04.2021 20:39
Wenn ich gesunde und gut gelaunte Menschen um mich herum habe, geht es mir besser, als wenn ich kranke und schlecht gelaunte Menschen um mich herum habe.
Wenn ich also gesund bin, vor allem auch seelisch, und eine gut gelaunte, positive Ausstrahlung habe, geht es den andern Menschen auch besser. Vorausgesetzt natürlich, sie sind empathiefähig/mitfühlend. Wer nicht empfänglich ist für die Signale anderer Menschen oder autistisch nur in sich selbst verschlossen ist, mag das anders empfinden.

Ich gucke jetzt "Mare-TV" über die Ionischen Inseln, habe ein Hook-Norton Flagship India Pale Ale im Glas, mir geht es gut, ich fühle mich wohl. Spürt das jemand?

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2021 20:48
Wenn ich gesunde und gut gelaunte Menschen um mich herum habe, geht es mir besser, als wenn ich kranke und schlecht gelaunte Menschen um mich herum habe.
Wenn ich also gesund bin, vor allem auch seelisch, und eine gut gelaunte, positive Ausstrahlung habe, geht es den andern Menschen auch besser.
schon klar... Die sind dann alle plötzlich schmerzfrei und quick vitel. Ich glaubs auch. Komisch, dass viele ne Schnauze ziehen, wenn man fröhlich im Rock durch die Stadt läuft, bis die einen selber mit ihrer Laune runtergerisse haben.

Spürt das jemand?

LG, Micha
Nein.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Skirtedman am 15.04.2021 20:52
Danke für Deine Nachfrage, Jule.

Ja, alles, was Du anführst, kann das Ergebnis sein.

Indirekt natürlich.

Jule, Du kannst Dir doch sicherlich leicht vorstellen, wenn Du unter einem Dach (will heißen in der selben Wohnung) mit jemandem zusammenwohnst, der/die /das ein wahrer Quälgeist ist, dann schlägt Dir das irgendwann bestimmt auf die Psyche.

Du wirst weniger entspannt, Dein Blutdruck steigt, Du fühlst Dich gereizt, Du schläfst schlecht, Du ärgerst Dich ständig aufs Neue, Du wirst fast wahnsinnig, selbst Deine Kollegen merken das, vielleicht auch der Chef, Du wirst nicht befördert, Du laufst griesgrämig draussen rum, die Welt gefällt Dir nicht.

So. Jetzt nimm an, Dein/e Mitbewohner*in wird von einem Mal von einem fortwährenden Quälgeist plötzlich und dauerhaft zu einem gut verträglichen Menschen. Mit einem Mal schläfst Du besser, Du bist längst nicht mehr so angespannt, Du musst Dich nicht mehr fortwährend ärgern, das Schöne in der Welt gefällt Dir auf einmal usw. usf. Kurzum: Deine Lebensqualität verbessert sich ungemein!

Jetzt stell Dir alles wie oben vor, nur mit vertauschten Rollen: Also, Du bist der Mitbewohner*in. Du bist also der immerwährende Quälgeist. Auf einmal entdeckst Du, dass Du endlich was für Dich tun kannst, dass es Dir innerlich besser geht. In unserem Fall also: Du ziehst Dir Kleidung an, die Dich schon immer angesprochen hat. Du hast es aber nicht getan, weil Du dachtest, das ginge nicht. Jetzt siehst Du, dass es doch geht und nimmst Dir einfach das Recht heraus, das zu tun, was Dir endlich guttut.

Kein Wunder also, dass Du zuvor, weil Du unzufrieden mit Dir warst, auch nicht ein allzu angenehmer Mensch im Umgang mit anderen, und auch mit Deiner/m Mitbewohner*in/Partner*in sein konntest, da Du ja innerlich und körperlich mit Dir im Unreinen warst. Das aber hast Du jetzt behoben (bzw. bist im Prozess, das zu beheben) und folglich kannst Du auch viel netter, liebevoller, offener zu Deinen Mitmenschen sein. Deine Wandlung nutzt nicht nur Dir etwas, diese Wandlung nutzt auch Deinen Mitmenschen. Ergo, wie wir oben auch schon in der ursprünglichen Rollenverteilung auch gesehen haben, steigt die Lebensqualität Deiner Mitmenschen, da Du sie nicht mehr runterziehst, da es Dir ja jetzt besser geht als zuvor.

Ich dachte, dieser Zusammenhang wäre allgemeinverständlich offensichtlich und bekannt. Ich habe Dir diesen Zusammenhang aber gerne noch einmal ausführlich sabbelnderweise erklärt - auch wenn es Mühe machte. Vielleicht war das aber auch längst nicht jedem anderen Mitlesenden hier auf diese Weise klar.

Gruß
Wolfgang
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 15.04.2021 22:15
och mensch, kannst du dich kürzer fassen. Dieses Gesabbel.

Du wirst weniger entspannt, Dein Blutdruck steigt, Du fühlst Dich gereizt, Du schläfst schlecht, Du ärgerst Dich ständig aufs Neue, Du wirst fast wahnsinnig, selbst Deine Kollegen merken das, vielleicht auch der Chef, Du wirst nicht befördert, Du laufst griesgrämig draussen rum, die Welt gefällt Dir nicht.
Befördert werde ich so und so nicht. Auf welche Position? Ich arbeite in einem privaten Betrieb und nicht in einer steuerfinanzierten Staatsbude wie du vielleicht. Und derzeit nervt mich mein Chef mit seinen erstellen von Konzepten.

So. Jetzt nimm an, Dein/e Mitbewohner*in wird von einem Mal von einem fortwährenden Quälgeist plötzlich und dauerhaft zu einem gut verträglichen Menschen. Mit einem Mal schläfst Du besser, Du bist längst nicht mehr so angespannt, Du musst Dich nicht mehr fortwährend ärgern, das Schöne in der Welt gefällt Dir auf einmal usw. usf. Kurzum: Deine Lebensqualität verbessert sich ungemein!
Wo ist der Unterschied, zu dem, wenn ich alleine bin? Nichts ist anstrengender als unter Menschen, denen man sogar als 5 mal erklären muss, wie meinem Chef derzeit, weil er wie Michael jetzt genauso irgendwelche Wörter doppelt interpretiert.
Da steht im Konzept um was es geht, dann folgt der Punkt Anforderungen und er fragt, Anforderungen von was? Eh....

Jetzt stell Dir alles wie oben vor, nur mit vertauschten Rollen: Also, Du bist der Mitbewohner*in. Du bist also der immerwährende Quälgeist. Auf einmal entdeckst Du, dass Du endlich was für Dich tun kannst, dass es Dir innerlich besser geht. In unserem Fall also: Du ziehst Dir Kleidung an, die Dich schon immer angesprochen hat. Du hast es aber nicht getan, weil Du dachtest, das ginge nicht. Jetzt siehst Du, dass es doch geht und nimmst Dir einfach das Recht heraus, das zu tun, was Dir endlich guttut.

Kein Wunder also, dass Du zuvor, weil Du unzufrieden mit Dir warst, auch nicht ein allzu angenehmer Mensch im Umgang mit anderen, und auch mit Deiner/m Mitbewohner*in/Partner*in sein konntest, da Du ja innerlich und körperlich mit Dir im Unreinen warst. Das aber hast Du jetzt behoben (bzw. bist im Prozess, das zu beheben) und folglich kannst Du auch viel netter, liebevoller, offener zu Deinen Mitmenschen sein. Deine Wandlung nutzt nicht nur Dir etwas, diese Wandlung nutzt auch Deinen Mitmenschen. Ergo, wie wir oben auch schon in der ursprünglichen Rollenverteilung auch gesehen haben, steigt die Lebensqualität Deiner Mitmenschen, da Du sie nicht mehr runterziehst, da es Dir ja jetzt besser geht als zuvor.
Ich krieg den Boge nicht. Wieso sollte jemand, der auf der Straße nervig und mit sich unzufrieden ist, plötzlich was angenehmes für sich  entdecken, nur weil er mich sieht?
Ja genau, ein Nazi wird natürlich sehr nett und liebevoll zu einem sein.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 15.04.2021 23:24
Es gibt ein altes Sprichwort, liebe Jule:

Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.

Da steckt viel erfahrungsbezogene Weisheit drin.

Ich frage mich dann: Will ich der Wakd sein oder der Rufer? Oder moderner ausgedrückt: Will ich ein Thermometer sein oder ein Thermostat?
Oder für Leute, die Metaphern nicht so sehr mögen, sondern lieber wortwörtliche Rede: Will ich reagieren oder agieren?

Was willst Du sein, Jule?

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 16.04.2021 00:57

Meine - schnellgefasste - Antwort auf all diese Fragen ist: Einfach machen und wohlfühlen. Und entdecken, womit/worin man sich noch wohlfühlt.

Und das wichtigste ist: Deine, meine, unsere Mitmenschen haben am meisten Lebensqualität, wenn wir uns wohlfühlen!

Im Prinzip hast Du zwar recht, aber auf Dauer ist mir die Antwort ZU einfach.

Ich hab inzwischen selber einen Sohn und der findet das z.B. überhaupt nicht cool.

Ich denke das ist ein wichtiger Grund weshalb ich die Frage ("warum mach ich das eigentlich?") wenigstens mal für mich selber
gerne beantwortet hätte.

Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Skirtedman am 16.04.2021 02:45
Ooch Jule, kannst Du mal mit Deinem Geheule aufhören!

Und vermittle uns nicht permanent den Eindruck, dass Du keine sieben Sätze in einen Zusammenhang bringen kannst, weil es Dich überfordert. Entweder Du verstellst Dich so genial verdeppert und treibst mit uns ein Spielchen, oder bei Dir ist wirklich Hopfen und Malz verloren, dass Du nichts kapierst.

Dann wird aber nicht Dein Chef der Nervige sein, sondern Du bist dann wohl auch im Job der Quälgeist, den Du hier bei uns abgibst. Wie oft falle ich noch auf Deine Fragerei und Verdreherei rein!

Vielleicht gab´s ja noch andere Mitleser, die den Erläuterungen was abgewinnen konnten, auch wenn Du es nicht kapierst oder kapieren willst.

@Vortex

Für Dich ist es zu einfach. Für andere ist diese Einsicht bereits zu schwer.

Klar, schwer ist es, diese Einsicht auch seinen Mitmenschen zu vermitteln. Jedoch die Theorie ist das eine, die einen zu intensiven Gesprächen mit seinen Mitmenschen verleiten kann. Gespräche bleiben oft theoretisch.

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Gespräche oft ins Nirwana führen. Der bessere Weg ist die Praxis. Aber auch zur Praxis gibt es eine Theorie. Die Praxis können wir hier also nur theoretisch behandeln. Praxis bedeutet, nicht nur zu Träumen, sondern seine Träume auch beginnen, in Realität umzusetzen.

Natürlich ist Praxis dann auch von Gesprächen mit seinen Mitmenschen begleitet. Der Vorteil der Praxis ist, es werden bei Gesprächen weniger bzw. nicht ausschließlich Phantasie- und somit Klischee-Bilder im Kopf der Mitmenschen erzeugt, sondern es gibt praktische, reale Bilder, die Du ihnen durch Deine Präsenz lieferst.

Nicht für alle von uns mag das der Weg gewesen sein, sich seinen Träumen anzunähern; hier im Forum war auch schon zu lesen davon, dass Fotos von sich oder von anderen gezeigt wurden, um sich in Gesprächen der Praxis anzunähern. Meine Erfahrungen aber zeigten mir, dass ausgeübte, praktizierte ;) Praxis das Gesprächsaufkommen drastisch reduziert.

Vortex, ich weiß nicht, auf welchem Stand Du bist, Dich Deinem Sohn zu offenbaren. Bist Du noch in der Theorie? Oder kennt Dich Dein Sohn zur Genüge in Deiner praktizierten Praxis?

Natürlich ist für Deinen Sohn, gleich welchen Alters, es vorteilhafter, er kann unter seinen Peers mit einem Vater aufwarten, der so alle gängigen Klischees erfüllt, wie sie eine Margarine- oder Steaks-Werbung, Autowerbung oder Cowboy-Filme suggerieren. Den Grund, warum Dein Sohn stolz sein soll, dass sein Vater nicht immer Hosen trägt, den musst Du irgendwie selber finden.

Einfach nur, dass er sich besser fühlt, nachdem Du Dich besser fühlst, wird er so nicht einfach akzeptieren. Die meisten Mitmenschen können sich auch gar nicht vorstellen, dass es so ist - in der Theorie. Darum ist es besser, diese Mitmenschen einfach allmählich in die Praxis mit hineinwachsen zu lassen - und über kurz oder lang ganz allmählich zu erkennen, welchen prima Menschen Sie in/an Dir haben. Das wussten Sie vielleicht auch schon vorher - in der Phase vor Theorie und Praxis - wenn, dann aber wahrscheinlich nur, weil Du Dich angestrengt hast, die Erwartungen möglichst tadellos zu erfüllen.

Wenn Du in der Praxis Deinen Wünschen nähergekommen bist - oder gänzlich erfüllt hast -, dann wird es Dich, die Anforderungen zu erfüllen, weniger anstrengen - es macht mehr Spaß; Du bist nicht aus Anstrengung, sondern aus Freude ein prima Mensch.

Das sind die Lehren, die ich aus meinen Erfahrungen gezogen habe.

Mit einfachen Antworten bist Du nicht so leicht zufrieden, Vortex. Du bist auch weiterhin noch ein Suchender.

Frage Dich nicht, warum und wozu Du Deine Mitmenschen in sowas hineinziehst. Sage Dir, dass es für Deine Mitmenschen eine Bereicherung ist, auch wenn es für sie erstmal nicht so aussieht. Dann ist das Warum vielleicht auch gar nicht so wichtig, sofern Deine Träume Dich nicht noch weitweitweg bringen wollen.

Bei Deiner Suche kann ich Dir nur meine Gedanken, meine Erfahrungen teilen. Finden musst überwiegend Du selbst.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: cephalus am 16.04.2021 11:31

Ich hab inzwischen selber einen Sohn und der findet das z.B. überhaupt nicht cool.

Wie alt ist Dein Sohn?
Stört es ihn persönlich,  oder hat er Angst seinen Vater vor seinem Umfeld rechtfertigen zu müssen?

Ich habe auch zwei Söhne,  8J und 10J, die nehmen von meiner Kleidung meist keine Notiz, für sie ist sie normal - seit Geburt. Dass ich mittlerweile Röcke und Kleider nicht mehr nur zuhause trage macht für sie keinen Unterschied.


Als ich in Rücksicht auf meinen Sohn vorsichtshalber Kleid gegen Hose tauschen wollte um ihn zu einem Freund zu fahren  hat er das abgelehnt  - es wäre im wichtig schnell dort zu sein und ausserdem sähe mein Kleid gut aus.

Hat bei Dir evtl. Deine Frau Einfluss auf die Meinungsbildung deines Sohnes?


Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 16.04.2021 12:34
Er ist 15.

Und ich kann Dich schon mal schonend darauf vorbereiten, dass zwischen 10 und 15
mindestens Welten liegen.

Woher willst Du eigentlich wissen dass ich verheiratet bin?
Naja, zumindest mit der Vermutung hast Du schon recht :-).
Ich glaube jedoch nicht dass seine Haltung durch sie beeinflusst ist.

Über seine genauen Gründe kann ich nur spekulieren.

Letztlich finde ich es nicht so verwunderlich. Ich denke ich hätte auch ein Problem
damit gehabt, wenn mein Vater das gemacht hätte.
Durch eine Familie verliert man leider einen Großteil seiner Freiheiten.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: high4all am 16.04.2021 13:56
Er ist 15.

Und ich kann Dich schon mal schonend darauf vorbereiten, dass zwischen 10 und 15
mindestens Welten liegen.



Über seine genauen Gründe kann ich nur spekulieren.

Letztlich finde ich es nicht so verwunderlich. Ich denke ich hätte auch ein Problem
damit gehabt, wenn mein Vater das gemacht hätte.

Ah, die Pubertät. Das ist Grund genug.

Dann ist es nicht verwunderlich, dass ihm "die Alten" peinlich sind.  Hat absolut nichts mit Rock oder Hose zu tun. Für Pubertierende sind die Eltern immer peinlich. Das geht nach höchstens fünf Jahren vorbei. Und nach weiteren zehn oder zwanzig Jahren sind die Ansichten der Alten doch nicht völlig daneben.... ::)

Seine kritische Haltung Dir gegenüber wird sich nicht dadurch ändern, dass Du aus Rücksicht auf ihn auf Röcke verzichtest. Das sieht er unter Umständen als einschleimen. Und damit noch kritischer.

Ein Leben auf dem Minenfeld. Egal, in welche Richtung Du gehst, es kann immer knallen.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 16.04.2021 15:35
Ah, die Pubertät. Das ist Grund genug.

Dann ist es nicht verwunderlich, dass ihm "die Alten" peinlich sind.  Hat absolut nichts mit Rock oder Hose zu tun. Für Pubertierende sind die Eltern immer peinlich.
Ja, aber der eigene Vater im Rock setzt dem ganzen nochmal das Sahnehäubchen oben drauf. Du kennst dein Ehe nur aus dem christlich verbindlichen Bündnis bis zum Tod. Die meisten verheirateten Menschen leben nicht so ein festgelegtes Wertesystem. Wenn es kriselt wird sich geschieden.

Für viele die hier keine Kinder haben, wird auch die unbewusste Entscheidung eine Rolle spielen, dass sie den Fall, dass es ein Junge und kein Mädchen werden könnte, so vermeiden.


Ein Leben auf dem Minenfeld. Egal, in welche Richtung Du gehst, es kann immer knallen.
Ach so denkst du. Ja.


Gruß
Jule
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 16.04.2021 22:28
Ah, die Pubertät. Das ist Grund genug.

Dann ist es nicht verwunderlich, dass ihm "die Alten" peinlich sind.  Hat absolut nichts mit Rock oder Hose zu tun. Für Pubertierende sind die Eltern immer peinlich. Das geht nach höchstens fünf Jahren vorbei. Und nach weiteren zehn oder zwanzig Jahren sind die Ansichten der Alten doch nicht völlig daneben.... ::)

Seine kritische Haltung Dir gegenüber wird sich nicht dadurch ändern, dass Du aus Rücksicht auf ihn auf Röcke verzichtest. Das sieht er unter Umständen als einschleimen. Und damit noch kritischer.

Ein Leben auf dem Minenfeld. Egal, in welche Richtung Du gehst, es kann immer knallen.

Hmmmm....

Also ich würde nicht einfach alles auf die Pubertät schieben wollen.

Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: cephalus am 17.04.2021 00:46
d ich kann Dich schon mal schonend darauf vorbereiten, dass zwischen 10 und 15
mindestens Welten liegen.

Woher willst Du eigentlich wissen dass ich verheiratet bin?
Naja, zumindest mit der Vermutung hast Du schon recht :-).
(...)
Über seine genauen Gründe kann ich nur spekulieren.

Letztlich finde ich es nicht so verwunderlich. Ich denke ich hätte auch ein Problem
damit gehabt, wenn mein Vater das gemacht hätte.
Durch eine Familie verliert man leider einen Großteil seiner Freiheiten.

Wissen? Nein  tief  verwurzeltes Rollenklische - Kind hat man mit seiner Frau  ;)

Dass Pubertiere eine eigene Gattung sind, ist mir durchaus klar, ob sich die Einstellung grundsätzlich wandelt werde ich sehen, aber ich bin mir relativ sicher mich nicht den Wünschen meines Sohnes gemäß anzupassen - zumindest nicht wenn er sich nicht auch im selben Maße meinen beugt.

Hat sich die Meinung deines Sohnes zu deinem Röcken zwischen 10und 15 grundlegend geändert?

Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: MAS am 17.04.2021 20:42
Alles auf einen Grund zu schieben, egal ob Pubertät oder was auch immer, ist sicher falsch. Wenn Väter, die das mit ihren Kindern schon hinter sich haben, aber so begründen, ist das sicher zumindest ein Grund neben anderen, individuelleren.

LG, Micha
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 18.04.2021 00:44
Hat sich die Meinung deines Sohnes zu deinem Röcken zwischen 10und 15 grundlegend geändert?

Ich denke vorher war das kein großes Thema.

Naja, ich kanns nur nochmal wiederholen:
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Vater früher so rum gelaufen wäre, wäre ich auch nicht begeistert gewesen.
Da stellt sich jetzt halt die Frage ob man die Selbstverwirklichung um jeden Preis durchsetzen sollte.
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Matthias am 18.04.2021 01:17
@vortex

Ich kann schon gut nachvollziehen, was du meinst...

Die Zeiten haben sich aber zum Glück in den letzten Jahren geändert. Die Vorbereitung dazu war und ist noch langsam aber stetig und ging schritt für schritt ein klein wenig voran. Wenn es nur kleine kaum merkbare Schritte sind, realisiert man es selber am wenigsten.
Irgendwann merkt und spürt man für sich selber aber einen positiven Unterschied zu früheren Zeiten.

Grüße Matthias
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: vortex am 18.04.2021 02:40
@vortex

Ich kann schon gut nachvollziehen, was du meinst...

Die Zeiten haben sich aber zum Glück in den letzten Jahren geändert. Die Vorbereitung dazu war und ist noch langsam aber stetig und ging schritt für schritt ein klein wenig voran. Wenn es nur kleine kaum merkbare Schritte sind, realisiert man es selber am wenigsten.
Irgendwann merkt und spürt man für sich selber aber einen positiven Unterschied zu früheren Zeiten.

Grüße Matthias

Ja, da hast Du sicherlich recht.
Allerdings muss ich sagen, dass ich in der Öffentlichkeit nicht nur positive Erfahrungen gemacht habe. Aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
Eigentlich habe ich das offensive Tragen ausgefallener Kleidung auch immer so betrachtet als würde es zu positiven Veränderungen beitragen.
Aber ich will eigentlich auch nicht dass die Kinder darunter leiden müssen.

Hm.


Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: Matthias am 18.04.2021 12:05
Welche negativen Erfahrungen hast du denn in der Öffentlichkeit gemacht?

Grüße Matthias
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: culture skirt am 18.04.2021 12:07
Heute wissen die Leute, was man in der Öffentlichkeit lieber nicht mehr sagt, um nicht anzuecken. In der DDR gabs offiziell auch keinen Nationalsozialismus. Alles was staatlich von oben herab doktriert wird, verlagert sich in den Privatraum. Darum wird das in vielen Familien immer noch nicht geduldet und bei Fremden ist es egal. Da geht es nicht darum, dass der Mann sein Gesicht und die Anerkennung verliert. Schon gar nicht, wenn er vorher schon kaum eine hatte.

Gruß
Jule
Titel: Antw:Meine Erfahrungen
Beitrag von: cephalus am 18.04.2021 12:10
Hat sich die Meinung deines Sohnes zu deinem Röcken zwischen 10und 15 grundlegend geändert?

Ich denke vorher war das kein großes Thema.

Naja, ich kanns nur nochmal wiederholen:
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Vater früher so rum gelaufen wäre, wäre ich auch nicht begeistert gewesen.
Da stellt sich jetzt halt die Frage ob man die Selbstverwirklichung um jeden Preis durchsetzen sollte.

Hm, dann muss ich mal abwarten, wie und ob sich die Ansicht meiner Söhne ändert. Wenn ihnen meine Kleidung nicht gefällt, dann beruht das derzeit schon auf Gegenseitigkeit.

Um jeden Preis etwas durchzusetzen ist sicher nicht der Weg, aber es bleibt ein Dilemma: Eine Seite ist unzufrieden.

Wie ich auf meinen Vater im Rock reagiert hätte, kann ich nicht sagen, zu unrealistisch und eine ganz andere Zeit,  aber ich erinnere mich noch gut, dass mir eigentlich ziemlich egal war, wie er sich gekleidet hat, und was er tat - solange er von mir nicht das Gleiche erwartete.
Aktiv Tennis spielen, Begeisterung für Couchfußball oder Showsendungen im Fernsehen. Das waren unsere Themen und seine Enttäuschung.

Aber sieh es positiv, mit 15 dauert es nicht mehr lange, bis man eine größere Distanz zu den Eltern hat und es nicht mehr wirklich relevant ist, was sie machen.