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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: rockfreund am 07.11.2014 20:47

Titel: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: rockfreund am 07.11.2014 20:47
so steht es hier

http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/panorama/ein-ganzer-kerl-im-rock-d50508.html (http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/buxtehude/panorama/ein-ganzer-kerl-im-rock-d50508.html)

Schick in der Öffentlichkeit, das ist sein Motto

Bravo Rudi, weiter so
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 07.11.2014 21:10
huch, ganz kurz musste ich an unseren High4all denken ;)
Der Artikel ist eher missmutig, als positiv und schürt wieder Angst unter den Männern die gerne Röcke tragen wollen, aber sich nicht trauen. Haben die den entdeckt oder hat er sich an die Presse gewendet? Wie kommt es, dass ihm Schläge angedroht wurden und von uns noch niemand mit solche Erlebnissen oder Reaktionen konfrontiert wurde? Vielmehr schlägt er auch nicht über die Stränge. Ich finde es jedenfalls unverschämt, seine Kinder vorzuschieben, nur weil Erwachsene selber ein Problem damit haben und nicht die Kinder. Und solche setzen Kinder in die Welt...na Prost.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 07.11.2014 21:15
Die violetten Haare sind wirklich die Krönung!  ;)

Allerdings würde Rudi hier im ehrenwerten Forum nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen, auch mit normaler Haarfarbe.

Der Artikel ist sachlich geschrieben, finde ich. Auch wenn die negativen Erlebnisse stark betont werden, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Sowas Extremes wie Rudi in der Bahn habe ich bisher nicht erlebt.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 07.11.2014 21:16
Ich habe mir mal die Bilder angeschaut. Klar, wenn er sich darin wohlfühlt, soll er es machen. Es wirkt aber vieles zusammengewürfelt und manches nicht typgerecht. Ihn deswegen auslachen, ist das letzte. Auch wenn man in der anderen Abteilung stöbert, sollte man sich dennoch an seinem Typ orientieren oder sich beraten lassen. Schließlich können Frauen auch nicht alles tragen, wenn es aussehen soll. Nur meine Meinung.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 07.11.2014 21:43
Der Artikel ist sachlich geschrieben, finde ich. Auch wenn die negativen Erlebnisse stark betont werden, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.
Gerade das finde ich kontraproduktiv. Andererseits sollte man auch nichts beschönigen, sonst heißt es: "Warum wurde einem nicht davor gewarnt".
Zu den Übergriffen und der Ablehnung in den eigene Kreisen, sehe ich starke Parallelen zu den Homosexuellen dieser Jahrgänge. Jüngere Homosexuelle haben eigentlich gar keine großen Probleme mehr und sind weitaus in vielerlei Hinsicht akzeptiert. Familie Beruf usw. Die vorhergehenden Jahrgänge haben aber leider immer noch große Schwierigkeiten akzeptiert zu werden und zu akzeptieren.
Zitat
„In Frauenklamotten setzt du dich aber nicht in meine Nähe“, hört er sogar von einigen seiner Bekannten.
Bestätigt mir, dass Frauen und alle die sich nicht den männlichen Idealen unterwerfen möchten, oder nur einen Hauch davon abweichen als 'Andersartig' eingestuft und abgewertet werden. Und genau diesen Menschen nehme ich nicht ab, dass sie ihre Frau oder Frauen im allgemeinen, jenseits ihres Sexualmarktes wertschätzen. Auch wenn dieser Rudi in seinen Outfits extrem erscheinen möge.

Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 07.11.2014 21:49
„In Frauenklamotten setzt du dich aber nicht in meine Nähe“, hört er sogar von einigen seiner Bekannten.
Bestätigt mir, dass Frauen und alle die sich nicht den männlichen Idealen unterwerfen möchten, oder nur einen Hauch davon abweichen als 'Andersartig' eingestuft und abgewertet werden. Und genau diesen Menschen nehme ich nicht ab, dass sie ihre Frau oder Frauen im allgemeinen, jenseits ihres Sexualmarktes wertschätzen. Auch wenn dieser Rudi in seinen Outfits extrem erscheinen möge.


[/quote]
Ich auch nicht, solche Leute sehen im tiefsten Grunde ihres Herzens auf Frauen herab und sehen sie nicht als gleichwertig an.
Und diese Herabsetzung übertragen sie auf weibliche Kleidung und sehen jeden Mann, der Frauenkleidung trägt, als minderwertig an.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 07.11.2014 22:48
Mal sehen ob er in den nächsten Tagen hier reinschaut ;)
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: BerlinerKerl am 08.11.2014 09:50
Mal sehen ob er in den nächsten Tagen hier reinschaut ;)

Warum soll er ?

Er scheint so wie er lebt glücklich zu sein und hat bestimmt auch andere Probleme.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: cephalus am 08.11.2014 11:56
Hi,
ich wage mal die These, dass die Ablehnung die er erfährt zu einem guten Teil auf dem Gesamtbild beruht. Auf mich wirken die meisten Fotos schlicht wie eine provokannte Karrikatur.

Mal spannt Jacke und Rock, zu einem herb männlichen Gesicht finde ich die Haarfarbe auch nicht harmonisch (in meiner Nachbarschaft wohnt ein Typ, der hatte die gleiche Haarfarbe - jetzt blau - und das sah wichtig gut an ihm aus) dann quellen die Speckröllchen aus dem Badeanzug usw.
Das einzig ansehnliche Outfit ist das mit der Spitzenstrumpfhose.

Ich bin mir in solchen Fällen immer nicht sicher, ob ich die Leute (das können manchmal auch entsprechend gekleidete Frauen sein) für ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung, oder für ihr zwanghaftes Handeln.

Ich denke mal ich entscheide mich für "Mut", denn egal was wirklich trifft, gäbe es sehr viele "Mutige" würde der einzelne der anders aussieht nicht mehr auffallen ;D
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: cryptoman am 08.11.2014 16:34

Ich auch nicht, solche Leute sehen im tiefsten Grunde ihres Herzens auf Frauen herab und sehen sie nicht als gleichwertig an.
Und diese Herabsetzung übertragen sie auf weibliche Kleidung und sehen jeden Mann, der Frauenkleidung trägt, als minderwertig an.


Völlig falsch, die Herabwürdigung eines Mannes, der nicht dem Stereotypen des nützlichen Werkzeugs entspricht ist unter Frauen verbreitet und wird von gynozentrischen Männern unhinterfragt übernommen. In dem solche Männer Frauen besser behandeln als ihresgleichen, werden sie nicht als gleichwertig betrachtet, sondern als heilige Kühe, denen man alle Freiheiten ohne Verantwortungen gewährt. Gynozentrische Frauen werten sich selber ab, in dem sie auf "weibische" Männer herabsehen. Ist das nicht lustig?  ;D Gynozentrische Kerle sind sexistisch gegenüber anderen Männern und gegenüber Frauen zugleich, indem sie Letztere wie Kinder und heilige Kühe behandeln und Erstere dadurch abwerten.

Zitat
Vielmehr schlägt er auch nicht über die Stränge.
Was soll das heißen? Wenn er gerne wie eine "Tranny" herumlaufen möchte, ist das auch in Ordnung.



Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 08.11.2014 16:52
Völlig falsch, die Herabwürdigung eines Mannes, der nicht dem Stereotypen des nützlichen Werkzeugs entspricht ist unter Frauen verbreitet und wird von gynozentrischen Männern unhinterfragt übernommen.
Vielleicht haben die Frauen das Bild einfach von gynozentrischen Männern übenrommen? Henne-Ei Problem. Obwohl es das Henne-Ei Poblem mit etwas nachdenken gar nicht gibt ;)
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 08.11.2014 17:09
@cryptoman
Ne, ne, ich entlasse die Männer nicht aus der Verantwortung für ihr Verhalten. Das ist mir zu bequem, sich wieder mal hinterm Weiberrock zu verstecken, wie es Männer seit Tausenden von Jahren tun. Das hat schon Adam gemacht (1.Mose 3, 12), hat ihm aber nix genützt, denn jeder ist für sein Denken und seine Taten verantwortlich. Adam hat auch unhinterfragt das getan, was Eva ihm vorgemacht hat. Statt seinen Verstand zu benutzen und selbstständig zu handeln.

Die Frauenverachtung, die hinter der Herabwürdigung eines Mannes in Frauenkleidern durch andere Männer steht, auf die Frauen zu schieben, ist doch wohl sehr seltsam.

Ich darf daran erinnern, dass in vielen Berufszweigen der Spruch existiert(e), dass Frauen Unglück bringen. Das kommt bestimmt nicht daher, Männer Frauen für heilige Kühe halten. Sondern eher daher, dass sie Frauen für unfähig halten.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 08.11.2014 17:33
Top, High4all. Es ist ja auch schwieriger die eigenen Geschlechtsgenossen in Frage zu stellen, denen man angehört.
Ich habe nie die Bibel gelesen. In Männerangelegenheiten scheint sich nichts geändert zu haben. Männer machen set je her das, was die Frau vom Mann verlangt. Zum Beispiel: "Wenn du einen Rock trägst, lasse ich mich scheiden". "Mein Mann muss so und so sein/aussehen. Und fast alle Männer tanzen danach, weil potentieller Sex winkt.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 08.11.2014 18:05
Top, High4all. Es ist ja auch schwieriger die eigenen Geschlechtsgenossen in Frage zu stellen, denen man angehört.
Ich stelle Männer nicht grundsätzlich in Frage, dazu habe ich keinen Grund. Aber wir haben einen Verstand und sollten ruhig kritische Fragen stellen und nicht bei allem so weitermachen wie bisher, weil "man" es eben so tut. Vielleicht müssen wir das Männerbild neu definieren oder überarbeiten (mit "wir" meine ich die Gesamteit der Männer), erstmal unabhängig von den Ansichten der Frauen (falls das überhaupt möglich ist). Was dabei herauskommt, weiß ich nicht. Nicht einmal, ob überhaupt etwas herauskommt und in welche Richtung das gehen mag.

Die Kleidung ist dabei nur einer kleiner Teilaspekt, um mal wieder zurück zum Thema zu kommen. Der Titel des Artikels ist schon mal gut:

Ein ganzer Kerl im Rock.

Das impliziert, dass ein Mann auch im Rock ein ganzer Mann ist und keine Frau oder irgendwas dazwischen.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 08.11.2014 19:02
Menschen die dazwischen sind, können genauso ein ganzer Kerl sein ihren Mann stehen, Kinder zeugen, eine Familie gründen. Wobei ich vermute, dass Männer, die stereotypisch männlich aussehen, es schwerer haben in "Frauenklamotten" akzeptiert zu werden, als wie ein Mann, der femininere Anteile hat oder den Körperbau einer Frau nahe kommt.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Jo 7353 am 08.11.2014 20:14
Ich sehe auch das Problem, daß ihm einiges, was er trägt, offensichtlich nicht paßt, weil es zu eng ist. Das merken die Leute, und fühlen sich bestätigt, daß "Frauensachen" an Männern eben nicht gehen, was Mut macht, sich dagegen zu wenden. Natürlich kann man auch auch bei der Oberkörperbekleidung in der Damenabteilung bedienen, aber es gibt da halt vieles, was einfach nicht paßt, weil der Schnitt nicht zum Männerkörper stimmt, und für einen mittelgroßen Mann ist dort das allermeiste zu klein. Man muß auf die Formen achten, wenn man gut ankommen will, und die Leute überzeugen will, daß Mann im Rock doch geht. Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 08.11.2014 20:43
Ich sehe auch das Problem, daß ihm einiges, was er trägt, offensichtlich nicht paßt, weil es zu eng ist. Das merken die Leute, und fühlen sich bestätigt, daß "Frauensachen" an Männern eben nicht gehen,
Ich vermute, weil es oft Männer probieren, die so gar nicht die Figur dafür haben oder es ihnen einfach nicht steht, als die, denen es stehen würde. Obwoh der Rudi für sein Alter eine gute Figur macht, als wie manch anderer Mann.

Natürlich kann man auch auch bei der Oberkörperbekleidung in der Damenabteilung bedienen, aber es gibt da halt vieles, was einfach nicht paßt, weil der Schnitt nicht zum Männerkörper stimmt, und für einen mittelgroßen Mann ist dort das allermeiste zu klein.
Es gibt auch Damenbekleidung für Übergrößen. Aber da scheint nicht das passende für Männer dabei zu sein, was noch sexy aussieht. Ich frage mich ernsthaft, ob diese auch die Damensachen anziehen würden, die eine 70jährige Omi anzieht, wenn sie später selber so alt sind.

Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich kann nachvollziehen was im Rudi vorgeht. Er färbt sich die Haare lila, weil stets vermittelt wird, Haare färben ist Frauensache. Er lackiert sich die nägel weil stets gesagt wird, Schminke ist Frauensachen. Er trägt Rock, Schmuck und High Heels, weil stets gesagt wird, all das ist nur für Frauen erfunden. Merkt ihr was vom Mann noch übrig bleibt? Dieses Phänomen kennt man von Kulturen, die ein enges Spektrum haben. Je enger der soziale Rahmen, desto mehr Subkulturen entwickeln sich. Zum Beispiel in Japan. Je freier ein Land oder eine Kultur ist, desto mehr Ästhetikempfinden entwickelt es dafür oder kehrt zu seinen traditionellen Wurzeln zurück, wiel sich keine Gruppe benachteiligt fühlt. So verhält es sich auch mit den Geschlechtern. Frauen haben in der Individualisierung mehr Freiheit. Darum rennen auch nicht alle Frauen so flippig und übertrieben herum, wie die Trannies oder mancher "Crossdresser". Denn sie haben die Wahl zwischen der ganzen Mode. Und wenn, haben sie sich schon als Teenies im schrägen oder gewagten Fummel ausprobiert. So das war etwas holprig. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen will.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 08.11.2014 21:57
Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 08.11.2014 22:17
Wie ich gesehen habe, zieht er alles mögliche aus der Frauenabteilung an. Vom Cocktailkleid bis zum High-Heel.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Tine am 08.11.2014 23:00
Ich denke, daß ich und die meisten hier im Forum nicht so viele schlechte Erfahrungen, wie im Artikel geschildert, gemacht haben, weil wir nicht zwanghaft alles aus der Damenabteilung anziehen, sondern nur was uns paßt.

Gruß,
Jo
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.

Hallo H4A,

ganz freiwillig trägt er diese Klamotte höchstwahrscheinlich auch nicht, Ich habe keine Ahnung, was dahinter steckt, wenn ein Mann Frauenkleidung tragen will. Im Grunde ist es mir auch egal. Meine Erfahrung mit meinem Mann war allerdings, dass es ihm bisweilen alles andere als leicht gefallen ist, mir zuliebe auf den Frauenkleidung zu verzichten und genau das würde ich mit zwanghaft umschreiben. Es gibt einen Grund, den der Mensch selbst nicht kennt, der ihn dazu veranlasst etwas zu tun, was er bei nüchterner Betrachtung nicht tun müsste oder besser noch bleiben ließe.
Erst heute wurde ich wieder wegen meines vermeintlichen Putzzwangs kritisiert.
Das Gemeine am Zwang ist, dass derjenige es selbst oft nicht als Zwang ansieht, sondern steif und fest der Meinung ist, dass das, was er/sie tut, absolut in Ordnung, notwendig und sinnvoll ist.
Jetzt frage ich mir nur noch, welches Schiedsgericht ich anrufen könnte, das mir bestätigt, dass mein Sauberkeitsbedürfnis im Rahmen des Gesunden liegt.

ich wage mal die These, dass die Ablehnung die er erfährt zu einem guten Teil auf dem Gesamtbild beruht. Auf mich wirken die meisten Fotos schlicht wie eine provokannte Karrikatur.
...
Ich bin mir in solchen Fällen immer nicht sicher, ob ich die Leute (das können manchmal auch entsprechend gekleidete Frauen sein) für ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung, oder für ihr zwanghaftes Handeln.
...

Hallo Cephalus,

danke für Deinen Beitrag, er spricht mir aus der Seele!
Ich entscheide mich inzwischen nicht mehr zwischen Bewunderung und Mitleid, mir ist es mittlerweile schlicht egal. Davor stand ich eindeutig mehr auf der Mitleidseite, denn wo Zwang anfängt wird Mut überflüssig.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: GregorM am 09.11.2014 07:14
Ich bin mir in solchen Fällen immer nicht sicher, ob ich die Leute (das können manchmal auch entsprechend gekleidete Frauen sein) für ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung, oder für ihr zwanghaftes Handeln.

Davor stand ich eindeutig mehr auf der Mitleidseite, denn wo Zwang anfängt wird Mut überflüssig.

Hallo Tine, hallo Cephalus,

sehr gut und treffend formuliert.

Es gibt Männer, denen ein Rock genügt. Woher er kommt, ist ihnen öfters egal, dürfte sogar gerne aus der Herrenabteilung stammen, wäre er dort zu finden. Ihre Motive können sein, dass sie ihn superbequem finden, dass er anders ist, dass er sie anders macht, oder dass er, ihrer Meinung nach, gut aussieht und ihnen steht.
Angriffe wie die, die Rudi erlebt, werden ihnen kaum zum Teil.

Dann gibt es Männer, die vorziehen oder es nötig haben, dass ihre Bekleidung in den Damenabteilungen zu kaufen ist. Es wird für sie das Hauptmotiv, wie im Fall Rudi: „Mit zehn habe er sein Faible für weibliche Kleidung entdeckt“, und vom Vater gab es dafür „ordentlich Prügel“.

Verbale Prügel bekommt er heute noch, mehr als 40 Jahre später, und einige drohen ihm mit richtigem Prügel. Hier ist die Gesellschaft leider nicht (überall) liberaler geworden. Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden. Aus diesem Grund habe ich mit ihm Mitleid.

Auch ist er ohne Arbeit, hat kaum eine Frau, obwohl er zu Frauen steht. Ob das mit seinem Erscheinungsbild zu tun hat, ist nicht zu sagen, könnte aber der Fall sein.

Vom Außen gesehen kein erstrebenswertes Leben.

Viele Grüße
Gregor

Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 08:58
Hi Tine, Cephalus,
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich. Ist ja auch bequem, denn mit Kranken kann man Mitleid haben, die verhalten sich ja auch irgendwie nicht ganz normal. Und man erspart sich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Beweggründen und ihrer Lebensgeschichte.

Zitat aus Wikipedia:

Zwangshandlung ist eine Handlung, die sich im Rahmen einer Zwangsstörung dem Betroffenen unwillkürlich und gegen dessen Willen ständig aufdrängt.

Der Zwangshandlung liegen oftmals Zwangsgedanken zu Grunde, die durch die Handlung abgewehrt werden: Beim Waschzwang, z. B. aus Furcht vor Bakterien und Schmutz, verspürt die Person den übermächtigen Drang, sich ständig die Hände oder den ganzen Körper zu waschen, obwohl die Haut durch das Schrubben verletzt wird. Der Betroffene hat zwar eine Einsicht in seinen Krankheitszustand. Da er von seinen Zwangshandlungen allerdings nicht ablassen kann, erlebt er diesen Zustand als qualvoll.
 
Milde Zwänge, wie z.B. der Sammelzwang, lassen sich in das normale Leben eingliedern. Im Extremfall ist es für den Betroffenen nicht mehr möglich, zu arbeiten oder aus dem Haus zu gehen. Dies kann bei einem stark ausgeprägten Kontrollzwang, bei dem der Betroffene z.B. ständig die bereits verschlossene Tür kontrolliert, oder bei einem Putzzwang unablässig die Fliesen putzt, der Fall sein. Bei der Kleptomanie, dem Stehlzwang, kann der Betroffene mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Auch die Kaufsucht wird zu den Zwängen gerechnet; sie kann zu Überschuldung und zu Diebstählen von Geld führen.
 
Der Leidensdruck führt den Betroffenen häufig dazu, sich einem Psychotherapeuten anzuvertrauen.
 
Zu Zwangshandlungen können auch Handlungen im Zusammenhang mit Drogen gehören. Hier ist jedoch differenzialdiagnostisch abzugrenzen: Sucht weist für den Süchtigen einen subjektiven Sinn auf. Der Betroffene einer krankhaften Zwangshandlung dagegen erkennt die Unsinnigkeit seiner Zwangshandlung. Er führt sie dennoch aus, da ein Unterlassen (auch durch Verhinderung durch Dritte) enorme Ängste hervorruft.
 

An Hand dieser Beschreibung mag sich jeder selbst prüfen, anstatt Urteile über Menschen zu fällen, die er nicht kennt.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 09.11.2014 10:54
Es gibt Männer, denen ein Rock genügt.
Und einigen vermutlich nicht. Wo zieht man eine klare Grenze wo es dem einen noch steht, aber einem anderen einfach lächerlich aussieht?

Woher er kommt, ist ihnen öfters egal, dürfte sogar gerne aus der Herrenabteilung stammen, wäre er dort zu finden. Ihre Motive können sein, dass sie ihn superbequem finden, dass er anders ist, dass er sie anders macht, oder dass er, ihrer Meinung nach, gut aussieht und ihnen steht.
Angriffe wie die, die Rudi erlebt, werden ihnen kaum zum Teil.
Das ist ein interessanter Gedanke. Obwohl ein Rock ebenfalls ein weiblich belegtes Kleidungsstück ist, (vom Kilt abgesehen) ist, sorgt es weniger für Aufsehen oder Aggressionen.
Den gleichen Effekt, mit den verbalen Agriffen sieht man häufig auch bei "schwul angehauchter" Kleidung. Sobald es etwas offensichtlich modisch und "erotisch" wirkt, egal ob aus der Herren oder Damenabteilung, verschwimmt es die soziale Konstruktion der Geschlechter. Das wird als Angriff auf, wie du sagst, eigene Identiät empfunden. Die Frau sollte möglichst viel Haut zeigen und der Mann weitgehenst verhüllen.


Es wird für sie das Hauptmotiv, wie im Fall Rudi: „Mit zehn habe er sein Faible für weibliche Kleidung entdeckt“, und vom Vater gab es dafür „ordentlich Prügel“.
Das zeigt doch deutlich, das Selbstverständnis über Männer. Töchter sind wneiger wert, als wie Jungen. Das mag für viele absurd klingen, aber das drückt sich schon über vermeintlich weibische Kleidung aus.


Verbale Prügel bekommt er heute noch, mehr als 40 Jahre später, und einige drohen ihm mit richtigem Prügel. Hier ist die Gesellschaft leider nicht (überall) liberaler geworden.
Vielleicht auch das und wahrscheinlich auch der Generation geschuldet. Ich kann mir vorstellen, dass ein 20 oder Anfang 30er weniger Probleme mit ähnlichen Outfit und im gleichen Ort hat, als wie der Rudi.

Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden. Aus diesem Grund habe ich mit ihm Mitleid.
Wenn mir ständig deswegen Prügel angedroht würde, mache ich mir schon Gedanken, was ich ändern könnte oder müsste. Für andere Menschen besonder Männer ist es schon zuviel, angestarrt zu werden, im Mittelpunkt zu stehen oder blöde Sprüche ertragen zu müssen. Das sind die Hauptgründe, warum sich Männer nicht trauen, Röcke anzuziehen. Viele Männer passen überhaupt nicht in die Schublade des starken Geschlechts.

Auch ist er ohne Arbeit, hat kaum eine Frau, obwohl er zu Frauen steht. Ob das mit seinem Erscheinungsbild zu tun hat, ist nicht zu sagen, könnte aber der Fall sein.

Vom Außen gesehen kein erstrebenswertes Leben.

Viele Grüße
Gregor
Tja...darf man sagen. dass es nun mal zu den wenigsten Männern passt, sich komplett weiblicher Kleidung zu bedienen, auch wenn er es noch so gerne möchte oder es bei manchen Male-Models sieht? Machen wir uns nichts vor. Es gibt zwar etliche Frauen die feminine Kerle mögen, aber es liegt an seinem Erscheinungsbild. Der Kontrast zu dem deutlich sichtbaren kantig männlichen Zügen, dem lichten Haar und der total weiblichen Kleidung. Vielleicht würde ihm androgyne Kleidung besser stehen. So sieht er aber eher nach "Trümmertranny" aus. Sorry.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 11:27
Er lebt aber damit/muss damit leben, weil sein Drang zu weiblichen Klamotten so groß ist, dass er sich lieber Prügel aussetzt (was natürlich nicht vorkommen können sollte), anstatt sich anders zu kleiden.

Wenn mir ständig deswegen Prügel angedroht würde, mache ich mir schon Gedanken, was ich ändern könnte oder müsste. Für andere Menschen besonder Männer ist es schon zuviel, angestarrt zu werden, im Mittelpunkt zu stehen oder blöde Sprüche ertragen zu müssen. Das sind die Hauptgründe, warum sich Männer nicht trauen, Röcke anzuziehen. Viele Männer passen überhaupt nicht in die Schublade des starken Geschlechts.



In dem Artikel steht nicht, dass Rudi ständig Prügel angedroht werden oder dass er oft im Zug angepault wird. Wenn die geschilderten Begebenheiten in den letzten 25 Jahren die einzigen negativen "Highlights" waren, dann geht´s ihm kaum anders als uns. Trotzt seiner z.T. schrillen Outfits.

Anders gesagt, wenn das alles an negativen Dingen war, was in dem Artikel steht, ist das eher zum Gähnen und ungeeignet für irgendwelche Aufgeregtheiten. Erst recht für uns in eigener Sache, die wir mit unseren Outfits doch überwiegend "bieder" und "konservativ" daherkommen, verglichen mit Rudi.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Jo 7353 am 09.11.2014 11:42
Ich bin mir nicht sicher, ob Rudi die Damenkleidung zwanghaft trägt. Das ist mir zuviel der Spekulation. Dazu müsste man ihn näher kennen und nicht auf Grund eines Artikels mit unvorteilhaften Fotos irgendwelche Rückschlüsse ziehen.
Ich habe auch nur das, was im Artikel steht, aber da kommt mir schon heraus, daß es ihm nicht um Rock an sich, der auch ein traditioneller Männerrock, wie den Kilt sein könnte, sondern um Frauenkleidung geht, was auch Damenhosen beinhaltet. Daß die Kleidung für Frauen gemacht sein muß, erschien mir zwanghaft.
Man kann davon ausgehen, daß er sich die Kleiung für die Photos ausgesucht hat, und daß die Photos eine Auswahl von mehreren Photographien sind. Wenn die da nichts besseres zustande brachten, ist das entweder Böswilligkeit der Redaktion oder es liegt eben daran, daß er nur ungünstige Bilder von sich gab.
Für mich ist er ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte, wenn man im Rock gut ankommen will.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: cephalus am 09.11.2014 11:59
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.

Hallo Hajo,
ich hatte "Zwang" als eine Option betrachtet wohl wissend, dass es eine Krankheit ist. Du hast recht, auch die Krankheit Sucht kommt als weitere Option in Frage...

LG
Cephalus
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 12:20
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.

Hallo Hajo,
ich hatte "Zwang" als eine Option betrachtet wohl wissend, dass es eine Krankheit ist. Du hast recht, auch die Krankheit Sucht kommt als weitere Option in Frage...

LG
Cephalus
Aber das es möglicherweise keine Krankheit ist, diese Option steht nicht zur Auswahl? Bleibt aus deiner Sicht nur die Wahl zwischen Pest (Zwang) und Cholera (Sucht)?

Ich zitiere mal aus einem anderen Forum, in dem ein Mitglied das Folgende geschrieben hat:

"Der Rudi ist bei Facebook in meiner Gruppe .der ist aber ein Super Typ .und richtig gut drauf."

Da wurde auch über diesen Artikel diskutiert, aber niemand ist dort auf die Idee gekommen, dass Rudi irgendwie krank sein könnte. Auch wenn die Outfits durchaus verbesserungswürdig sind.

Anmerkung: Ich habe keinen Fratzenbuch-Account.

Gruß
Hajo
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 09.11.2014 12:32
Soweit ich auf seinen Profilen lesen konnte, waren es keine Einzelfälle. 2 Typen schienen grundlos in einer Kneipe auf ihn los gegangen zu sein. Sie mussten aber wahrscheinlich ziemlich einstecken. Er kam mit ein paar Schrammen davon, wie er schrieb. Auch sein Bruder verhält sich sehr abfällig ihm gegenüber, wie ich gelesen hatte. Zudem scheint er aber viele Freundinnen zu haben und Freunde die noch zu ihm stehen.
Die gleichen Fotos tauchen ebenfalls wieder auf seinem Profil auf. Weiter ist er sogar mit einem Abendkleid und großen Ohrringen abgelichtet. Wenn sich aber jemand als heterosexueller Crossdresser bezeichnet und kommt gerade in der Aufmachung vom CSD, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Leute, besonders homophope Männer, ein anderes Bild von einem haben.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Tine am 09.11.2014 12:51
Hi Tine, Cephalus,
ich finde, ihr macht es Euch zu leicht. Aus einem Zeitungsartikel den Rudi in die Schublade "zwanghaft", die im Grunde eine Krankheit suggeriert, zu packen, ist mir zu oberflächlich.
...
An Hand dieser Beschreibung mag sich jeder selbst prüfen, anstatt Urteile über Menschen zu fällen, die er nicht kennt.

Hallo H4A,

bitte entschuldige, aber ich denke nicht, dass ich es mir zu leicht mache. Ich vermute, ich habe mich in meinem Leben schon mehr mit Zwangshandlungen auseinander gesetzt als die meisten andern Forumsmitglieder.

Ich sehe es auch nicht als "Urteil" über den Menschen, denn urteilen bringt gar nichts.
Dieser Rudi ist, wie er ist. Wenn er so glücklich ist, soll es mir gern recht sein. Ich möchte ihn weder in irgendeiner Weise abwerten noch beleidigen oder sonstwie zu nahe treten. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sonst wirklich ein angenehmer Mensch ist. Das eine hat mit dem andern nämlich nur sehr bedingt zu tun.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 09.11.2014 13:29
Ist es denn ein Zwang, wenn man überwiegend Röcke oder Kilts trägt und nur in Außnahmen zur Hose greift, wo es zweckmäßig ist?
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 14:32
Ist es denn ein Zwang, wenn man überwiegend Röcke oder Kilts trägt und nur in Außnahmen zur Hose greift, wo es zweckmäßig ist?
Wenn das ein Zwang ist, dann ist es auch ein Zwang, wenn Frauen überwiegend zu Hosen greifen und nur in Ausnahmefällen Röcke tragen, wo es zweckmäßig ist (z.B. um sich einen Mann zu angeln).

Oder versucht doch mal, einen überzeugten Hosenträger-Mann dazu zu überreden, einen Rock zu tragen. Der wird sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Das dann auch ein Zwang, und zwar ein gesellschaftlicher. Aber das ist natürlich nicht krankhaft, es sei denn, die Gesellschaft ist krank. Oder wie oder was?
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: cephalus am 09.11.2014 16:18
Aber das es möglicherweise keine Krankheit ist, diese Option steht nicht zur Auswahl? Bleibt aus deiner Sicht nur die Wahl zwischen Pest (Zwang) und Cholera (Sucht)?

Warum überliest Du jedes Mal die anderen Optionen ???

ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung,

Wenn Du erwartest, dass ich jetzt modische Genialität, Zugehörigkeit zu einer Religionsgruppe, oder was auch immer, als Beweggrund aufführe, muss ich Dich leider enttäuschen. Das gibt für mich weder Text noch Bild her, für den zufälligen Betrachter auf der Straße vermutlich auch nicht.

Aber vielleicht ist er nur unglaublich schlecht in der Selbstvermarktung oder hat einen Reporter dieser Art erwischt.
Oder er will eben genau dieses Bild von sich zeichnen und ist wirklich genial.
Wir werden es nicht erfahren.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 16:45
ihren Mut bewundern soll, oder Mitleid haben sollte für das mangelnde Empfinden ihrer Aussenwirkung, die schlechte Selbsteischätzung,


[/quote]
Ausser eventuell Mut sind die anderen beiden Optionen auch nicht unbedingt schmeichelhaft. Wobei ich als Motivation zum Tragen von Frauenkleidung "mangelnde Empfindsamkeit" oder "schlechte Selbsteinschätzung"  oder Mut für wenig wahrscheinlich halte.

Im Artikel steht was von einem Faible für weibliche Bekleidung, also von einem Hang, Liebhaberei, Vorliebe, Neigung, Schwäche, Passion.
Mut braucht jeder von uns, um überhaupt im Rock vor die Tür zu gehen, das ist kein Beweggrund. Ohne Mut nützt einem der beste Grund nichts, mag es eine Liebhaberei sein oder etwas anderes.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Jo 7353 am 09.11.2014 18:15
Langsam finde ich es amüsant, wie ein Wort (zwanghaft), das ich zur Beschreibung, wie dieses Verhalten auf mich wirkt, hier so breit diskutiert wird. Natürlich weiß ich nicht, ob da ein Zwang dahinter steht, aber es wirkt auf mich so. Der Eindruck des Zwanghaften ist halt ungünstig, und davor warne ich.
Und wenn wirklich ein Zwang dahinter steht ist auch nichts gewonnen. Den Männerkleidungszwang gegen einen Frauenkleidungszwang auszutauschen ist keine Befreiung. Aber wie schon gesagt: Über ihn kann ich nichts sagen, sondern nur darüber, wie er auf mich wirkt. und als kleines Einstreusel zur Zwangsdedatte bemerke ich, daß gewiß keiner von uns ganz ohne Zwänge lebt. Es gibt nur graduelle Unterschiede.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 09.11.2014 18:51
Und wenn wirklich ein Zwang dahinter steht ist auch nichts gewonnen. Den Männerkleidungszwang gegen einen Frauenkleidungszwang auszutauschen ist keine Befreiung.
Gruß,
Jo
Ironie ein:

Die einzig wahre Befreiung vom Männer- und/oder Frauenkleidungs(trage)zwang wäre es also, nackig herumzulaufen. Oder ist das dann ein FKK-Zwang (Nichtkleidungstragezwang)?

Gilt der Frauenkleidungs(trage)zwang nur für Männer, die Frauenkleidung tragen oder auch für Frauen, die Frauenkleidung tragen? Und umgekehrt beim Männerkleidungs(trage)zwang?

Ironie aus.

Es ist natürlich zu unterscheiden zwischen einer krankhaften Zwangshandlung und den Sachzwängen, unter denen wir alle leben.

Hier noch ein paar Fotos von Rudi:
https://plus.google.com/102558902851171169972/posts (https://plus.google.com/102558902851171169972/posts)

Nochmal Ironie ein:

Und jetzt können wir uns die Fotos anschauen, uns zurücklehnen, selbstgerecht den Kopf schütteln und klammheimlich sagen: "So schrill wie Rudi sehe ich zum Glück nicht aus". Tut doch einfach gut, wenn es Menschen gibt, die auffälliger als wir herumlaufen, weil wir dann besser dabei aussehen. Besonders, wenn sie sich nicht wehren können.

Ironie aus.

Was sind wir doch mitunter für Spießbürger in Röcken.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: Jo 7353 am 09.11.2014 22:42
Und wenn wirklich ein Zwang dahinter steht ist auch nichts gewonnen. Den Männerkleidungszwang gegen einen Frauenkleidungszwang auszutauschen ist keine Befreiung.
Gruß,
Jo
Ironie ein:

Die einzig wahre Befreiung vom Männer- und/oder Frauenkleidungs(trage)zwang wäre es also, nackig herumzulaufen. Oder ist das dann ein FKK-Zwang (Nichtkleidungstragezwang)?
Das geht zwar an meiner Aussage vorbei, aber wenigstens ist es amüsant.

Gruß,
jo
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: GregorM am 10.11.2014 05:45
So verhält es sich auch mit den Geschlechtern. Frauen haben in der Individualisierung mehr Freiheit. Darum rennen auch nicht alle Frauen so flippig und übertrieben herum, wie die Trannies oder mancher "Crossdresser". Denn sie haben die Wahl zwischen der ganzen Mode. Und wenn, haben sie sich schon als Teenies im schrägen oder gewagten Fummel ausprobiert. So das war etwas holprig. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen will.

Ja. Und richtig ist es, dass "Trannies oder mancher Crossdresser" übertreiben und sehr viele eher wie alte Frauen von vorgestern aussehen. Dadurch werden sie zu Karikaturen und kommen wohl auch deshalb ziemlich unvorstellbar und etwas komisch vor.  

Gruß
Gregor
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: GregorM am 10.11.2014 05:50
Natürlich weiß ich nicht, ob da ein Zwang dahinter steht, aber es wirkt auf mich so. Der Eindruck des Zwanghaften ist halt ungünstig, und davor warne ich.
Und wenn wirklich ein Zwang dahinter steht ist auch nichts gewonnen. Den Männerkleidungszwang gegen einen Frauenkleidungszwang auszutauschen ist keine Befreiung. Aber wie schon gesagt: Über ihn kann ich nichts sagen, sondern nur darüber, wie er auf mich wirkt. und als kleines Einstreusel zur Zwangsdedatte bemerke ich, daß gewiß keiner von uns ganz ohne Zwänge lebt. Es gibt nur graduelle Unterschiede.

Hallo Jo,

ich bin so einig.

Gruß
HGregor
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: GregorM am 10.11.2014 06:27
Natürlich kann man auch auch bei der Oberkörperbekleidung in der Damenabteilung bedienen, aber es gibt da halt vieles, was einfach nicht paßt, weil der Schnitt nicht zum Männerkörper stimmt, und für einen mittelgroßen Mann ist dort das allermeiste zu klein. Man muß auf die Formen achten, wenn man gut ankommen will, und die Leute überzeugen will, daß Mann im Rock doch geht.

Hallo Jo,

richtig, man MUSS auf die Formen achten. Alles aus der Damenabteilung steht oder passt nicht jeder Frau und gar nicht jedem Mann, der, wie du schreibst, von Natur her anders gebaut ist. Besonders was Oberbekleidung betrifft.

Röcke sitzen wohl auch am Mann anders, weil das Bund/Hüftweite-Verhältnis meistens unterschiedlich ist, gehen aber besser.

Und hier hat ein Mann nicht die natürliche Wahl. Will er einen Rock, gibt es ihn – außer per Internet als Kilt oder Männerrock – nur in den Damenabteilungen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 10.11.2014 07:32
Alles aus der Damenabteilung steht oder passt nicht jeder Frau und gar nicht jedem Mann, der, wie du schreibst, von Natur her anders gebaut ist. Besonders was Oberbekleidung betrifft.

Röcke sitzen wohl auch am Mann anders, weil das Bund/Hüftweite-Verhältnis meistens unterschiedlich ist, gehen aber besser.

Gruß
Gregor

Die beste Passform haben bei mir Röcke, die auf der Hüfte sitzen oder solche in A-Form. Da entfällt das Problem mit dem Verhältnis Taillenweite (Bundweite) zu Hüftweite größtenteils. Alle Röcke, die eine hohe oder enge Taille haben, gehen nicht. Aber zum Glück ist die Auswahl bei den Damen sehr groß.

Auch bei der Oberbekleidung kann man in der Damenabteilung fündig werden, denn es gibt durchaus Blusen oder Kleider für flachbrüstige Frauen oder Frauen mit H-Figur. Selbstverständlich gibt es Passformen, die nicht gehen. Alles, was die Brust betont oder eine zu enge Taille hat, ist ungeeignet.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: kalotto am 10.11.2014 08:31
Soo arg ist das alles nicht, was da Rudi zumeist, so meine ich es zu sehen, in Szenekneipen zur Schau stellt. So richtig aufgebrezelt sieht man auch mich zuweilen, ich versuche dabei etwas mehr die Stilrichtungen zu wahren. (Kostproben in meinen Galerien hier und bei gofem). In einem beneide ich Rudi, er hat kleinere Füsse und weniger Beschaffungsprobleme für schicke Schuhe... ;)
LG, kalotto
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: DesigualHarry am 10.11.2014 08:44
Hallo!

Ehrlich gesagt geht mir das hier schon langsam in Richtung Diktatur... Warum ist die Welt bloß so darauf aus wie andere Aussehen? Warum ist es wichtig ob der eine die oder jene Figur hat? Ich kann mich doch nicht in andere deren Leben einmischen, wenn ich selber eines geschenkt bekommen habe...
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 10.11.2014 09:12
Hallo!

Ehrlich gesagt geht mir das hier schon langsam in Richtung Diktatur... Warum ist die Welt bloß so darauf aus wie andere Aussehen? Warum ist es wichtig ob der eine die oder jene Figur hat? Ich kann mich doch nicht in andere deren Leben einmischen, wenn ich selber eines geschenkt bekommen habe...

Da passt gut folgendes Sprichwort:

Urteile nicht über den anderen, bevor Du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.

Mit Rudi würde ich mich gerne an einen Tisch setzen um ihn näher kennen zu lernen. Na, vielleicht schaffe ich es mal nach Buxtehude, ist ja nicht so weit weg.
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: androgyn am 10.11.2014 22:28
Mal sehen ob er in den nächsten Tagen hier reinschaut ;)

Warum soll er ?

Er scheint so wie er lebt glücklich zu sein und hat bestimmt auch andere Probleme.
Wart's mal ab ;)

Mit Rudi würde ich mich gerne an einen Tisch setzen um ihn näher kennen zu lernen. Na, vielleicht schaffe ich es mal nach Buxtehude, ist ja nicht so weit weg.
Das kannst du bestimmt demnächst auch hier und musst nicht unbedingt nach Buxtehude.
Übrigens soll es dort sehr konservativ sein und die leute ständig Probleme machen.  :o
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 10.11.2014 22:41
Mit Rudi würde ich mich gerne an einen Tisch setzen um ihn näher kennen zu lernen. Na, vielleicht schaffe ich es mal nach Buxtehude, ist ja nicht so weit weg.
Das kannst du bestimmt demnächst auch hier und musst nicht unbedingt nach Buxtehude.
Übrigens soll es dort sehr konservativ sein und die leute ständig Probleme machen.  :o
Wer fürchtet sich vor´m bösen Wolf?
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: MAS am 11.11.2014 17:06
In Buxtehude wird die Bux gehütet. ist doch klar, oder? ;D

LG, Michael
Titel: Re: Ein ganzer Kerl im Rock
Beitrag von: high4all am 11.11.2014 18:00
Buxtehude, wo die Hunde mit dem Schwanz bellen

Buxtehude ist nicht nur durch das Märchen vom Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel weltbekannt,
sondern auch durch die sprichwörtliche Redensart, Buxtehude liege dort, „wo die Hunde mit
dem Schwanz bellen“. Der Schnack scheint im 19. Jahrhundert aufgekommen zu sein. Erste bildliche
Darstellungen von Hunden, die mit dem Schwanz bellen, findet man auf Postkarten kurz vor der Wende
zum 20. Jahrhundert.

http://www.buxtehude.de/v1/upload/Tourismus/Maerchen/hund_deutsch_neu.pdf (http://www.buxtehude.de/v1/upload/Tourismus/Maerchen/hund_deutsch_neu.pdf)