Lieber Zareen,
aber ich (zumindest ich) will doch gar keinen neuen Begriff für die "Crossdresser" suchen. Mit einem Begriff, wie gerade vorgeschlagen, "Freedresser" wäre das unsere Bezeichnung für uns.
Denn ich sehe mich auch nicht als Crossdresser, auch wenn einige hier versuchten, uns den in der Szene verwendeten Begriff überzustülpen.
Nicht jeder von "uns" ist sich in manchem so sicher und hat - wie einige bereits sagten - ja auch schon Crossdressing im Szenemodus betrieben. Die Grenzen sind von Mensch zu Mensch fließend. Doch sind die Ziele von Crossdressern andere als von uns, sagen wir von uns Freedressern.
Und da hast Du mit dem BMW/VW-Vergleich Recht. Ich als BMW-Fahrer finde es aber auch interessant, von einem echten VW-Fahrer ein paar Dinge zu erfahren, zumal manche von uns nicht nur BMW fahren, sondern auch VW. Und zumal es eigene Leute gibt, die mich für einen VW-Fahrer halten wollen.
Weil VW ist so missverständlich. "Volkswagen" - das gemeine Volk fährt mit einem Wagen. Jeder, der einen Wagen fährt und unter unserem Volk lebt, ist Volkswagenfahrer, so die Interpretation. Nein, als BMW-Fahrer bin ich kein VW-Fahrer, so missverständlich auch "Volkswagen" sein mag.
Hängt Euch doch nicht an der Marke auf.
Hier geht es nicht um die Marke! Und es geht auch nicht darum, daß eingefleischter Fahrer der einen Marke nie und nimmer etwas in einem Forum einer anderen Automarke zu suchen hätte.
Ich habe einfach nur den Eindruck, daß dadurch, daß sich MÄNNER, die eine Vorliebe für das Tragen von bisher in unserem Kulturkreis Frauen zugeschriebenen Kleidungsstücken haben, dadurch scheinbar ein Problem mit ihrer Identität zu haben scheinen (um es mal sehr vorsichtig auszudrücken).
...für das Tragen von bisher... damit meine ich, daß der Fetzen Stoff um die Beine herum nicht entscheidend für die Identifikation MANN in einer Kultur sein sollte. Es gibt aber durchaus Grenzen. Wir werden heute leider an einem Verlust der eigenen Identität leidend gemacht und es wird versucht, dieses Leid als Norm zu erheben, statt zu einer ausgewogenen (im Sinne von Balance) Identität zu kommen.
Damit erreicht man eher eine erzwungene Gleichgültigkeit und als Folge keinen echten Respekt, sondern genau die Haltung, die gummiartig keinen Halt gibt: "Jedem Tierchen sein Pläsierchen", ein Spruch, der mir Übelkeit bereitet, weil derjenige der ihn sagt, mit der '..chen'-Verniedlichung sich arrogant von seiner eigenen Haltung versucht abzuheben (im Sinn von: sich über den anderen zu erheben).
Sicher zieht Trennung Spaltung und Potential für Unfrieden nach sich. Es ist sicher OK, wenn man einem Crossdresser freundlich zu verstehen gibt, daß sich in diesem Forum MÄNNER austauschen, die einfach nur Rock, Kleid, oder Kilt tragen wollen und die durch die Anwesenheit von Männern die andere Gründe haben, diese Kleidung zu tragen, nicht mit ihnen identifiziert werden wollen. Das geschieht leider schneller, als einem lieb ist.
Na klar dürfen alle anderen als Gast mitlesen, oder ihre Kommentare geben. Ich fände es gruselig, wenn ich mich, wie ich es in einem anderen eher religiös orientierten privaten Forum mit der Kopie des Personalausweises, oder einer Banküberweisung von 1Ct. identifizieren muss, damit man im Hintergrund nachforschen kann, ob derjenige nicht vielleicht ein exkommunizierter Ketzer ist.
Es muss kein tiefer Wassergraben mit Zugbrücke sein, oder eine unüberwindbare Dornenwildnis, aber zumindest eine kleine Senke im Boden, eine lockere Hecke die jemandem unzweideutig zu verstehen gibt, wo er sich befindet. Und wenn er dann wieder weg geht, ist es dessen Entscheidung und ich muss ihm nicht hinterherlaufen und demjenigen, der ihm sagt, wo er sich befindet, dafür ein schlechtes Gewissen machen, daß der andere wieder geht.
Nun habe ich versucht, einfach zu verstehen zu geben, wie wahrscheinlich nicht nur ich das Verlassen dieses Forums von 2 Crossdressern sehe. Sie waren einfach im falschen Forum. Wieso ist das so schlimm? Einzig teilen wir mit ihnen, daß wir wahrscheinlich eine Minderheit der Gesellschaft unseres Landes darstellen, aber mehr Verbindung sehe ich nicht zu ihnen.
Uns rocktragenden Männern eine Bezeichnung 'Freedresser' zu geben, zeugt meiner Meinung nach von Identitätslosigkeit. Wir haben eine Identität, wir sind Männer! - ebenso wie hosetragende Frauen, sie sind Frauen!
Gebt Euch ruhig ein solches Etikett, aber ich werde dieses Etikett niemals für mich in Anspruch nehmen.
In erster Linie bin ich Mann und habe die Vielfalt der für mich in Frage kommenden Kleidung einfach nur erweitert, ebenso wie es Frauen mit ihrer Kleidung gemacht haben. Genauso. Bezeichnet es von mir aus als emanzipiert, aber mehr auch nicht. Das verstehe ich dann unter 'Gleiches Recht für alle'.