Rockmode.de

Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: man_in_time am 07.09.2018 18:26

Titel: Heute in der Blöd
Beitrag von: man_in_time am 07.09.2018 18:26
Hey Rockers, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich nun als Blöd-online-Leser oute....
https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/prof-patrick-kaeding-tritt-in-der-uni-rostock-in-frauenkleidern-auf-57117254.bild.html (https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/prof-patrick-kaeding-tritt-in-der-uni-rostock-in-frauenkleidern-auf-57117254.bild.html)

Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 07.09.2018 19:04
Hey Rockers, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich nun als Blöd-online-Leser oute....
https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/prof-patrick-kaeding-tritt-in-der-uni-rostock-in-frauenkleidern-auf-57117254.bild.html (https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/prof-patrick-kaeding-tritt-in-der-uni-rostock-in-frauenkleidern-auf-57117254.bild.html)



Kann ich leider nicht sehen, weil ich einen Adblocker habe.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: high4all am 07.09.2018 19:32
Für die Bült ist der Artikel geradezu handzahm und neutral geschrieben.

Zitat
„Natürlich ist mir bewusst, dass es in vielen Fällen in der einen oder anderen Weise provozierend aufgefasst wird. Ich lege es aber nicht darauf an. Ich laufe nur so rum, wie ich rumlaufen möchte.“

Crossdressing heißt sein Kleidungsstil, „der unabhängig von Geschlechtsidentitäten das Tragen der spezifischen Kleidung des anderen Geschlechts favorisiert.“
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Hansi1973 am 07.09.2018 20:07
RESPEKT!

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Quelle: https://www.ibp.uni-rostock.de/aktivitaeten/gruendungsfeier/ (https://www.ibp.uni-rostock.de/aktivitaeten/gruendungsfeier/)
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Seravajan am 07.09.2018 20:40
Und sieht auch noch gut aus.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Grünspecht am 07.09.2018 21:16
Sieht super aus! Auch die Schuhe finde ich sehr schön - aber die scheinen sehr hoch zu sein, zu viel für mich.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 07.09.2018 21:24
Stimmt, steht ihm prima. Und wirklich Respekt, der Mann bewegt etwas in der Öffentlichkeit. :)

Aber ist mal jemandem aufgefallen, wie unsinnig dieser Satz eigentlich ist?

> Crossdressing heißt sein Kleidungsstil, „der unabhängig von Geschlechtsidentitäten
> das Tragen der spezifischen Kleidung des anderen Geschlechts favorisiert.“

Wenn man unabhängig von Geschlechtsidentitäten ist, dann gibt es kein "anderes Geschlecht" und dessen Kleidung. Es gibt dann nur Kleidung. Dann ist man kein Crossdresser, sondern genderqueer.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 07.09.2018 21:32
Stimmt, steht ihm prima. Und wirklich Respekt, der Mann bewegt etwas in der Öffentlichkeit. :)

Aber ist mal jemandem aufgefallen, wie unsinnig dieser Satz eigentlich ist?

> Crossdressing heißt sein Kleidungsstil, „der unabhängig von Geschlechtsidentitäten
> das Tragen der spezifischen Kleidung des anderen Geschlechts favorisiert.“

Wenn man unabhängig von Geschlechtsidentitäten ist, dann gibt es kein "anderes Geschlecht" und dessen Kleidung. Es gibt dann nur Kleidung. Dann ist man kein Crossdresser, sondern genderqueer.

Ich glaube, es ist so gemeint: Unabhängig davon, ob sich jemand als männlich, weiblich oder sonst wie empfindet, nennt man es Crossdressing, wenn er*sie Kleidung des (oder eines) anderen Geschlechts trägt.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Hansi1973 am 07.09.2018 22:02
Man nennt es Crossdressing, wenn ER die Kleidung des (oder eines) anderen Geschlechts trägt.
Wenn SIE es macht, interessiert es (mittlerweile) niemanden mehr.
;)
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 07.09.2018 22:32
Man nennt es Crossdressing, wenn ER die Kleidung des (oder eines) anderen Geschlechts trägt.
Wenn SIE es macht, interessiert es (mittlerweile) niemanden mehr.
;)

Ja, Crossdresserinnen gibt es nicht.  ???

LG, Micha

Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: GregorM am 08.09.2018 07:05

Ja, Crossdresserinnen gibt es nicht.  ???


Doch. Nur sind sie sehr schwer zu erkennen. Und falls ja, wird man es doch meistens als innerhalb des Normalen zuordnen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 08.09.2018 09:17

Ja, Crossdresserinnen gibt es nicht.  ???


Doch. Nur sind sie sehr schwer zu erkennen. Und falls ja, wird man es doch meistens als innerhalb des Normalen zuordnen.

Gruß
Gregor

Ja, die tarnen sich als Cisdresserinnen! ;D

Der Trick ist der: Hat man als Frau Lust auf maskuline Kleidung erklärt man sie einfach als feminine Kleidung.
Das ist so, wie wenn wir unsere Röcke zu Männerröcken erklären, auch wenn sie aus der Damenabteilung sind. Uns fehlt nur noch die soziale Plausibilität, also die Masse der Leute, die das dann auch so sehen.

Neulich meinte ein kleiner Junge noch, mir erklären zu müssen, dass Röcke nur für Mädchen seien. Seine Mutter ergänzte: Und für Schotten. Darüber hinaus war der Junge aber nicht zu überzeugen, dass Röcke auch für nichtschottische Jungs sein können.

Tja ...


LG!
Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.09.2018 09:20
Hallo Micha,

Zitat
Ich glaube, es ist so gemeint: Unabhängig davon, ob sich jemand als männlich, weiblich oder sonst wie empfindet, nennt man es Crossdressing, wenn er*sie Kleidung des (oder eines) anderen Geschlechts trägt.

Guter Punkt. Dann wäre es eine Frage der Perspektive. Wenn andere draufschauen, empfinden sie es als Crossdressing, wenn sie einen Mann sehen, der Frauenkleider trägt. Für die Person selbst ist es kein Crossdressing, weil sie sich weder als Mann noch als Frau sieht. Ja, macht Sinn. :)
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.09.2018 09:24
Hallo Micha,

Zitat
Der Trick ist der: Hat man als Frau Lust auf maskuline Kleidung erklärt man sie einfach als feminine Kleidung.

Das mache ich auch so. Sobald ich Kleidung anhabe ist es meine Kleidung und nicht die einer Frau.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 08.09.2018 09:29
Hallo Micha,

Zitat
Der Trick ist der: Hat man als Frau Lust auf maskuline Kleidung erklärt man sie einfach als feminine Kleidung.

Das mache ich auch so. Sobald ich Kleidung anhabe ist es meine Kleidung und nicht die einer Frau.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.



Aber immerhin können die Frauen ihre Hosen in der Damenabteilung kaufen und sie sind auch für weibliche Körper geschnitten.
Entsprechende Röcke und Kleider auf den männlichen Körper geschnitten und in der Herrenabteilung zu haben sind selten, teuer und oft nicht so schön.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.09.2018 12:59
Hallo Micha,

Zitat
Aber immerhin können die Frauen ihre Hosen in der Damenabteilung kaufen

Das ist doch nur eine willkürliche Einteilung. Das ist ein Geschäft, in dem Kleidung verkauft wird - fertig. Klar hat das jemand eingeteilt, damit sich keiner verläuft, aber es gibt keine Einlaßkontrollen und so ist das alles eigentlich nur eine große Abteilung. In der Praxis interessiert es keinen, wer in welcher Abteilung shoppt. Die Grenzen sind nur in unseren Köpfen.

Zitat
und sie sind auch für weibliche Körper geschnitten.

Das gilt nur für wenige Stücke. Die meisten Röcke haben keinen speziellen Frauenschnitt und auch bei den Kleidern gilt das nicht für alle. "Der weibliche Körper" ist eben auch nicht immer gleich. Es gibt ja Männer mit femininer Statur ebenso wie es Frauen mit maskuliner Statur gibt. Die Grenzen sind da sehr fließend.

Zitat
Entsprechende Röcke und Kleider auf den männlichen Körper geschnitten und in der Herrenabteilung zu haben sind selten, teuer und oft nicht so schön.

Ja, und auch überflüssig. Vielleicht waren sie deshalb nie ein Erfolg. Ein Mann, der einen Rock anziehen will, kauft sich einen Rock dort, wo er ihn findet - in der Damenabteilung. Oder online. Warum sollte er in der Herrenabteilung suchen, wenn da, wie du richtig sagst, das Objekt der Begierde selten, teuer und meist nicht schön ist. Vor allem, wenn in der Abteilung nebenan ein Füllhorn an Möglichkeiten wartet... ;)

Und weil die anatomischen Unterschiede, wenn überhaupt, nur enge Taillenröcke betreffen, spielen sie gerade bei Röcken in der Praxis eigentlich gar keine Rolle. Bie Kleidern sieht das anders aus, aber auch da gibt es eine recht gute Auswahl. Feminin gebaute Männer haben eh kein Problem damit und Männer mit breiten Schultern müssen sich eben an Stretch und ärmellose Kleider halten. Männern wie Frauen passt eben nicht alles, was im Laden hängt.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: high4all am 08.09.2018 12:59
Einige meiner Hosen stammen aus der Damenabteilung. In der Herrenabteilung finde ich nicht die Hosen, die ich tragen will. Wenn ich schon mal Hosen trage, sollen sie etwas weniger gewöhnlich sein.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: cephalus am 08.09.2018 15:11
Hallo Joe,
sei mir nicht böse, aber diese Sichtweise erinnert mich ein wenig daran:

https://youtu.be/Qw7s1nMO4yA

Du machst dir die Welt wie sie dir gefällt - mit der Sichtweise andere Leute hat das wenig zu tun.

Gesellschaftlich übertritt Mann Grenzen wobei darin ja auch ein gewisser Reiz liegt. Nur sollte man sich dessen auch bewusst sein .

Im Netz bin ich neulich auf einen Artikel gestoßen der auch das geringfügige  Überschreiten der Geschlechternormen als Transgender gezeichnete.

Als Transgender deswegen weil die betreffende Person sich nicht zu 100% in die Norm einfügt und somit trans sprich jenseits des üblichen Rollenbild verhält.

Mir selbst ist bewusst dass ich das strikte Rollenbild optisch oft deutlich verletze , was ich auch bewusst tue.

Üblicherweise wird Transgender aber auch mit einem anderen Rollenverhalten gleichgesetzt oder in Verbindung gebracht, das über die schlichte Abweichung beim Aussehen bzw der Kleidung hinausgeht.

Gegen diese zwangsweise  Verknüpfung wehre ich mich aber , ich denke abweichende Kleidung muss nicht zwangsläufig mit einem abweichenden Rollenverhalten oder gar einer abweichenden Geschlechtsidentität bzw genderidentity im Zusammenhang stehen.

VG
Cephalus
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 08.09.2018 15:16
Hallo Micha,

Zitat
Aber immerhin können die Frauen ihre Hosen in der Damenabteilung kaufen

Das ist doch nur eine willkürliche Einteilung. Das ist ein Geschäft, in dem Kleidung verkauft wird - fertig. Klar hat das jemand eingeteilt, damit sich keiner verläuft, aber es gibt keine Einlaßkontrollen und so ist das alles eigentlich nur eine große Abteilung. In der Praxis interessiert es keinen, wer in welcher Abteilung shoppt. Die Grenzen sind nur in unseren Köpfen.

Zitat
und sie sind auch für weibliche Körper geschnitten.

Das gilt nur für wenige Stücke. Die meisten Röcke haben keinen speziellen Frauenschnitt und auch bei den Kleidern gilt das nicht für alle. "Der weibliche Körper" ist eben auch nicht immer gleich. Es gibt ja Männer mit femininer Statur ebenso wie es Frauen mit maskuliner Statur gibt. Die Grenzen sind da sehr fließend.

Zitat
Entsprechende Röcke und Kleider auf den männlichen Körper geschnitten und in der Herrenabteilung zu haben sind selten, teuer und oft nicht so schön.

Ja, und auch überflüssig. Vielleicht waren sie deshalb nie ein Erfolg. Ein Mann, der einen Rock anziehen will, kauft sich einen Rock dort, wo er ihn findet - in der Damenabteilung. Oder online. Warum sollte er in der Herrenabteilung suchen, wenn da, wie du richtig sagst, das Objekt der Begierde selten, teuer und meist nicht schön ist. Vor allem, wenn in der Abteilung nebenan ein Füllhorn an Möglichkeiten wartet... ;)

Und weil die anatomischen Unterschiede, wenn überhaupt, nur enge Taillenröcke betreffen, spielen sie gerade bei Röcken in der Praxis eigentlich gar keine Rolle. Bie Kleidern sieht das anders aus, aber auch da gibt es eine recht gute Auswahl. Feminin gebaute Männer haben eh kein Problem damit und Männer mit breiten Schultern müssen sich eben an Stretch und ärmellose Kleider halten. Männern wie Frauen passt eben nicht alles, was im Laden hängt.


Es ist nicht nur Geschäft, Joe, sonst hätten Gesellschaften ohne Kleidungsmarkt keine geschlechtsverschiedene Kleidung. Haben sie aber.
Es ist auch nicht willkürlich, sondern Menschen parallelisieren ihr Verhalten unbewusst, also auch unwillkürlich mit anderen und so auch in Normen, in die sie hinein sozialisiert werden.

Röcke sind wahrscheinlich schnitttechnisch leichter unisex herzustellen als Hosen. Gerade enge Frauenhosen würden den meisten Männern schlechter stehen als die meisten Frauenröcke.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 08.09.2018 15:21
Hallo Joe,
sei mir nicht böse, aber diese Sichtweise erinnert mich ein wenig daran:

https://youtu.be/Qw7s1nMO4yA (https://youtu.be/Qw7s1nMO4yA)

Du machst dir die Welt wie sie dir gefällt - mit der Sichtweise andere Leute hat das wenig zu tun.

Gesellschaftlich übertritt Mann Grenzen wobei darin ja auch ein gewisser Reiz liegt. Nur sollte man sich dessen auch bewusst sein .

Im Netz bin ich neulich auf einen Artikel gestoßen der auch das geringfügige  Überschreiten der Geschlechternormen als Transgender gezeichnete.

Als Transgender deswegen weil die betreffende Person sich nicht zu 100% in die Norm einfügt und somit trans sprich jenseits des üblichen Rollenbild verhält.

Mir selbst ist bewusst dass ich das strikte Rollenbild optisch oft deutlich verletze , was ich auch bewusst tue.

Üblicherweise wird Transgender aber auch mit einem anderen Rollenverhalten gleichgesetzt oder in Verbindung gebracht, das über die schlichte Abweichung beim Aussehen bzw der Kleidung hinausgeht.

Gegen diese zwangsweise  Verknüpfung wehre ich mich aber , ich denke abweichende Kleidung muss nicht zwangsläufig mit einem abweichenden Rollenverhalten oder gar einer abweichenden Geschlechtsidentität bzw genderidentity im Zusammenhang stehen.

VG
Cephalus


Das muss auchwirklich nicht sein, Cephalus, denn sonst würden wir Kleidung zu eindeutig mit bestimmten Identitäten verknüpfen. Es gibt aber sehr wohl mehrere Deutungsmöglichkeiten, wie ich ja auch mal in meinem Text "Sozialverantwortlicher Eigensinn" geschrieben habe:

"Man stelle sich vier Männer vor, deren einer einen großen Hut trägt, etwa einen Stetson, deren zweiter einen Rock trägt, etwa einen Jeansrock, deren dritter einen Anzug mit Hose, Jackett und Krawatte trägt und deren vierter mit Jeanshose und T-Shirt bekleidet ist. Sollte man zu den Menschen gehören, die darüber nachdenken, warum sich ein Mensch so oder so kleidet, könnte man zu folgenden Überlegung kommen:

Zu dem Mann mit dem großen Hut:
Will er sich vor der Sonne schützen?
Kommt er aus einem Land, in dem man solche Hüte trägt, etwa aus Texas?
Will er auffallen und sich wichtig machen?
Ist er ein kindgebliebener Mann, der gerne Cowboy spielt?
Ist er ein Schauspieler mit Kostüm?
Hat er den Hut als Souvenier von einer Reise mitgebracht?

Zu dem Mann mit dem Rock:
Ist es ihm in Hosen zu unbequem oder zu warm?
Kommt er aus einem Land, in dem man Röcke trägt, etwa aus Schottland?
Trägt er gerne Frauenkleidung, etwa weil er sexuell irgendwie anders orientiert ist als hetero- und cissexuell, also homo- oder transsexuell, transvestitisch, fetischistisch oder sonstwie?
Will er gerne auffallen und sich wichtig machen?
Sind seine Hosen alle in der Wäsche, und hat er sich einen Rock ausgeliehen?
Findet er Röcke schöner als Hosen?

Zu dem Mann mit dem Anzug:
Kommt er von oder geht er zu einem Fest?
Will er mir was verkaufen?
Findet er Anzüge und Krawatten schön?
Wurde er dazu gezwungen, sich so unbequem zu kleiden, etwa von seinem Chef?
Ist er ein unsicherer Mensch, der sich so kleidet, um nicht negativ aufzufallen und seine Unsicherheit zu verbergen?
Liebt er es, sich zu uniformieren, um in der Masse unterzugehen?
Will er gerne den Chef spielen?

Zu dem Mann mit Jeanshose und T-Shirt:
Kleidet er sich gerne bequem?
Legt er Wert auf unauffällige Kleidung?
Ist er ein IT-Spezialist, der auf Grund seiner Fachkompetenz nicht der Pflicht unterliegt, einen Anzug zu tragen?
Hat er Urlaub?
Ist er auf dem Weg zu oder kommt er von einer Arbeit, die praktische Kleidung erfordert?
Ist er ein Fan amerikanischer Freizeitkleidung?

Man sieht also, dass es jeweils mehrere Möglichkeiten gibt, die Kleidungswahl eines Menschen zu interpretieren. Vielleicht kommen uns sehr schnell Assoziationen in den Kopf, die in über 50% der Fälle auch der Wahrheit entsprechen mögen. Doch scheint mir auch eine mögliche vielleicht 20%ige Fehlerquote zu hoch, als dass wir uns erlauben könnten, einer anerzogenen Spontanbeurteilung vollends zu vertrauen. Unsere Gesellschaft heute ist schon zu pluralistisch, als dass Pauschalurteile eine Chance hätten, in mehr als acht von zehn Fällen zuzutreffen."
http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.com/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.com/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html)

Transgender ist aber was anderes als Crossdressing. Wer das zusammenwirft hat keine Ahnung.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: cephalus am 08.09.2018 17:47
Man sieht also, dass es jeweils mehrere Möglichkeiten gibt, die Kleidungswahl eines Menschen zu interpretieren.

Das ist zweifellos so, was ich bedauere ist die Tatsache, dass die wenigsten Leute unterschiedliche Interpretationen in Erwägung ziehen und ziemlich uniform die gleichen falschen Rückschlüsse ziehen.

Gerade bei den normabweichenden Arten sich zu Kleiden ist die Motivationslage sehr divers.
Bei den 99% der normal gekleideten ist die sowiso nicht hinterfragte Motivationslage ziemlich homogen.

Das sollte auf welchem Weg auch immer in die Köpfe der Menschen gelangen ::)
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 08.09.2018 19:12
Hallo cephalus,

Zitat
sei mir nicht böse, aber diese Sichtweise erinnert mich ein wenig daran:
https://youtu.be/Qw7s1nMO4yA

Warum böse? Ich finde das ein bewunderns- und erstrebenswerte Einstellung :)
Auch wenn ich das jetzt hier gerade nicht so sehe. ;)

Zitat
Gesellschaftlich übertritt Mann Grenzen wobei darin ja auch ein gewisser Reiz liegt. Nur sollte man sich dessen auch bewusst sein .

So what? Macht es da einen Unterschied, wo man den Rock gekauft hat?

Zitat
Im Netz bin ich neulich auf einen Artikel gestoßen der auch das geringfügige  Überschreiten der Geschlechternormen als Transgender gezeichnete.

Ja. Trans wird ja auch als Umbrella Term verwendet für alle, die dich nicht genderkonform verhalten. So gesehen passt das. Aber das sieht jeder anders.

Zitat
Üblicherweise wird Transgender aber auch mit einem anderen Rollenverhalten gleichgesetzt oder in Verbindung gebracht, das über die schlichte Abweichung beim Aussehen bzw der Kleidung hinausgeht.

Eben. Es gibt für Trans keine eindeutige Definition, es hängt immer davon ab, was die jeweilge Person darunter versteht. Noch ist mir nicht ganz klar, worauf du hinauswillst.

Zitat
Gegen diese zwangsweise  Verknüpfung wehre ich mich aber

Aber das kannst du nicht, weil diese Verknüpfung in den Köpfen der Leute stattfindet, genauso wie das allseits beliebte "Der hat einen Rock an, der ist bestimmt schwul".

Zitat
ich denke abweichende Kleidung muss nicht zwangsläufig mit einem abweichenden Rollenverhalten oder gar einer abweichenden Geschlechtsidentität bzw genderidentity im Zusammenhang stehen.

Nein, muss sie natürlich nicht. Identität und Präsentation sind zwei völlig verschiedene Dinge. Aber ich sehe da immer noch nicht den Zusammenhang mit dem, was ich oben geschrieben habe und deiner Ansicht, ich würde mir die Welt machen wie sie mir gefällt?
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 08.09.2018 19:29
Man sieht also, dass es jeweils mehrere Möglichkeiten gibt, die Kleidungswahl eines Menschen zu interpretieren.

Das ist zweifellos so, was ich bedauere ist die Tatsache, dass die wenigsten Leute unterschiedliche Interpretationen in Erwägung ziehen und ziemlich uniform die gleichen falschen Rückschlüsse ziehen.

Gerade bei den normabweichenden Arten sich zu Kleiden ist die Motivationslage sehr divers.
Bei den 99% der normal gekleideten ist die sowiso nicht hinterfragte Motivationslage ziemlich homogen.

Das sollte auf welchem Weg auch immer in die Köpfe der Menschen gelangen ::)

Ich verweise mal wieder genrne auf dieses Büchlein:
https://www.reclam.de/detail/978-3-15-019492-8/Bauer__Thomas/Die_Vereindeutigung_der_Welt (https://www.reclam.de/detail/978-3-15-019492-8/Bauer__Thomas/Die_Vereindeutigung_der_Welt)
https://www.reclam.de/data/media/978-3-15-019492-8.pdf (https://www.reclam.de/data/media/978-3-15-019492-8.pdf)

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: Barefoot-Joe am 09.09.2018 07:49
Hallo Micha,

Zitat
Es ist nicht nur Geschäft, Joe, sonst hätten Gesellschaften ohne Kleidungsmarkt keine geschlechtsverschiedene Kleidung. Haben sie aber.

Ja. Weil die meisten Menschen in den meisten Gesellschaften eben mit dem binären Geschlechtermodell basierend auf ihrer jeweiligen Biologie indoktriniert werden.

Zitat
Röcke sind wahrscheinlich schnitttechnisch leichter unisex herzustellen als Hosen. Gerade enge Frauenhosen würden den meisten Männern schlechter stehen als die meisten Frauenröcke.

Der Schnitt einer Hose ist für Mann und Frau ja prinzipiell gleich, man sieht bei der Frau bei engen Hosen aus unelastischem Material einfach nur mehr Hüftweite vor und läßt die Taschen weg. Ansonsten sind enge Hosen in der Regel sowieso aus Stretchmaterial und passen sich an, so dass jeder überall etwas findet. Aber da besteht ja auch kein Problem, denn Hosen gibt es für jeden der zwei Beine hat.  Röcke werden aber nur für Frauen verkauft, obwohl sie keinerlei biologische Unterschiede berücksichtigen müssen. Kleider im Prinzip ebenso. Der Grund für die Trennung sitzt nur in unseren Köpfen - eben in der Indoktrination mit dem binären Geschlechtermodell.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 09.09.2018 09:10
Hallo Micha,

Zitat
Es ist nicht nur Geschäft, Joe, sonst hätten Gesellschaften ohne Kleidungsmarkt keine geschlechtsverschiedene Kleidung. Haben sie aber.

Ja. Weil die meisten Menschen in den meisten Gesellschaften eben mit dem binären Geschlechtermodell basierend auf ihrer jeweiligen Biologie indoktriniert werden.

Zitat
Röcke sind wahrscheinlich schnitttechnisch leichter unisex herzustellen als Hosen. Gerade enge Frauenhosen würden den meisten Männern schlechter stehen als die meisten Frauenröcke.

Der Schnitt einer Hose ist für Mann und Frau ja prinzipiell gleich, man sieht bei der Frau bei engen Hosen aus unelastischem Material einfach nur mehr Hüftweite vor und läßt die Taschen weg. Ansonsten sind enge Hosen in der Regel sowieso aus Stretchmaterial und passen sich an, so dass jeder überall etwas findet. Aber da besteht ja auch kein Problem, denn Hosen gibt es für jeden der zwei Beine hat.  Röcke werden aber nur für Frauen verkauft, obwohl sie keinerlei biologische Unterschiede berücksichtigen müssen. Kleider im Prinzip ebenso. Der Grund für die Trennung sitzt nur in unseren Köpfen - eben in der Indoktrination mit dem binären Geschlechtermodell.

Genau!

Nur eben brauchen wir Männer zwischen den Beinen etwas mehr Platz in einer Hose als die Frauen.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: hirti am 09.09.2018 15:33
Ich darf mal zum Thema des Beitrags zurückkehren:
Ich hätte nicht gedacht dass es jemanden gibt der öffentlich im Rampenlicht steht und exakt genau das tut was wir tun. Vor allem in dem Kleidungsstil und der Optik die auch ich favorisiere.

Respekt!
Um so zum ersten Mal vor die Studenten zu treten braucht man erheblich größere Eier als für alles was ich bezüglich Frauenkleider je gemacht habe... und das erforderte zum Teil schon sehr viel Selbstvertrauen.
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: radix am 09.09.2018 16:37
Hallo,

zunächst einmal ganz herzlichen Dank an man_in_time für die Bereitstellung des Links zu dem Bericht über einen außergewöhnlichen Professor aus Rostock.

Genau wie Hirti zolle ich diesem Mann, der ja wie kaum ein anderer in der Öffentlichkeit steht, meinen vollen Respekt wegen seines Mutes und seines Standings, auch bei einer großen öffentlichen Veranstaltung wie einer Gründungsfeier in Frauenkleidern aufzutreten. Das Gruppenbild mit seinen vier Professoren-Kollegen - alle im Anzug - spricht Bände.

Man kann nur hoffen, dass das Beispiel dieses Professors eine möglichst große Breitenwirkung erzeugt und anderen Männern Mut macht, vielleicht nicht immer, aber zumindest immer öfter im Rock aufzutreten.

Berichte wie dieser dank des von man_in_time bereitgestellten Links machen dieses Forum so wertvoll und so wichtig für die Männerrockbewegung, darum nochmals vielen Dank dafür, auch wenn der Bericht aus einer Quelle stammt, die wir alle zwar kennen, aber doch "nie" lesen ...

Radix

Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: cephalus am 09.09.2018 17:55
Ich hätte nicht gedacht dass es jemanden gibt der öffentlich im Rampenlicht steht und exakt genau das tut was wir tun. Vor allem in dem Kleidungsstil und der Optik die auch ich favorisiere.

Respekt!

Danke für's Wiederaufgreifen des Themas, Hirti!
Ich wollte nämlich auch noch meine Anerkennung für den Herren äußern.
Ich bezweifle nämlich sehr, dass ich Ich bin mir sicher, dass ich nicht das Rückgrat hätte, bei solchen Anlässen derart unkonventionell gekleidet zu erscheinen.

Es wäre zwar weit von meinem favorisiertem Stil entfernt, das sind aber eigentlich nur Detailfragen der Ausgestaltung.

Gäbe es mehr  öffentliche Personen die diesbezüglich ihr Ding durchziehen, wäre das für den Rest im Kleinen sicher hilfreich, egal wie sie auftreten wollen.

Gäbe es das öfter, könnte man vielleicht zu dem Punkt kommen, an dem der Reporter nur noch die Sache oder das Thema erwähnenswert findet, nicht aber die Kleidung, auch wenn sie auf dem Foto heraussticht.

Idealbild? Wunschtraum? Oder einfach nur ein paar hundert Jahre zu früh geboren?

Cephalus
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: MAS am 09.09.2018 18:49
Ich habe ihn mal angeschrieben und ihm einen Link auf diesen Thread geschickt.

LG, Micha
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: radix am 09.09.2018 19:19
Micha, das war eine tolle Idee! Mal sehen, ob und wie er reagieren wird ....

Radix
Titel: Re: Heute in der Blöd
Beitrag von: JJSW am 10.09.2018 20:25
Schönen guten Abend, bin wieder zurück, noch mein Senf dazu.

Also ich finde auch, der Professor macht eine gute Figur im Kleid.
Da könnten sich seine Kollegen mal ein Beispiel dran nehmen, ist doch angenehmer als die ollen Anzüge mit Schlips.

Denke auch, für einen "Bild"-Artikel, eigentlich ganz passabel geschrieben. Hätte schlimmeres befürchtet.

Nur wieso Frauenkleider? Wenn er sie selbst gekauft hat, sind das seine Kleider.
Ach so ja, is ja ungewohnt ;)

Hab mit der Bildersuche neben Anzugbilder auch weitere Bilder von ihm im Kleid gefunden. Alles sehr stimmig und passgenau. Respekt.


Soweit bin ich wohl noch lange nicht, bei offiziellen Anlässen werde ich wohl einen Rock oder Kilt mit Hemd verwenden, bzw meine Liebste sagt dann: "Aber heute mit Hose"

Und ein etwas vornehmeres Kleid zu finden, das auch gut paßt, ist nicht so einfach zu finden. Vielleicht klappts irgendwann mal. Hmm, brauch dann wohl auch andere Schuhe, auweia.

Bis jetzt trage ich Kleider im Freizeit bzw. Casual Bereich, auch outdoor. Da gehts ganz gut. Und manchmal auch in der Firma, mit Laborkittel.
Ist doch auch nicht schlecht für den Anfang  ;)

@Micha, gute Idee mit der Anschrift.

Grüßle Jürgen