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Andere interessante Themen => Spass und Allgemeines => Thema gestartet von: cephalus am 02.05.2017 20:54

Titel: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: cephalus am 02.05.2017 20:54
Hallo Leute,
ich habe mich hier bei Zeiten immer mal wieder darüber aufgeregt, welcher Druck auf meine Jungs, offen und subtil ausgeübt wird, wenn sie sich nicht ganz normgemäß geben, was das äußere Erscheinungsbild betrifft:
Zu langes Haar,
zu enge Hose, Nagellack,
... usw. was kleinen Kindern eben mal spontan gefällt und von mir und meiner Frau toleriert wird.

Alles Geschichte, Opa und peer group haben's gerichtet.

Und irgendwie war ich der Meinung, dass zumindest was Kleidung betrifft, es Mädchen im Kindergartenalter leichter hätten.
Bis heute.

Heute morgen habe ich mitbekommen, wie ein 4jähriges Mädchin von etwa gleichaltrigen Mädchen ziemlich runtergamacht wurde, weil sie kein Kleid, sondern eine Hose trug - bis die Erzieherin eingriff.

Ich frage mich, warum ist die Welt so intolerant?

Und ich frage mich auch, wann und warum eigentlich die Kleider und Röcke so verworfen werden, dass man Teenis praktisch nur in Hosen sieht.

Cephalus


Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Tine am 02.05.2017 21:25
Zu langes Haar,
zu enge Hose, Nagellack,
... usw. was kleinen Kindern eben mal spontan gefällt und von mir und meiner Frau toleriert wird.

Alles Geschichte, Opa und peer group haben's gerichtet.

Hallo Cephalus,

so leid es mir für Euch tut, dass Eure Jungs so zurechtgestutzt worden sind, so sehr erleichtert es mich auch, weil ich jetzt glaube, dass ich meinen Sohn nicht besser hätte beschützen können, als ich es seinerzeit versucht habe.
Lange Haare, lackierte Nägel, Röcke... mit vier oder gerade fünf waren die für uns auch erledigt... Und ja kein rosa oder lila und wenn es nur ein Stück Naht irgendwo war...

Zitat
Und irgendwie war ich der Meinung, dass zumindest was Kleidung betrifft, es Mädchen im Kindergartenalter leichter hätten.
Bis heute.

Heute morgen habe ich mitbekommen, wie ein 4jähriges Mädchin von etwa gleichaltrigen Mädchen ziemlich runtergamacht wurde, weil sie kein Kleid, sondern eine Hose trug - bis die Erzieherin eingriff.
Das habe ich zwar selbst nie so erlebt, aber ich kann es mir sehr, sehr gut vorstellen.

Betrübte Grüße :(
Tine
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: rockpeter am 03.05.2017 05:56
Hallo Cephalus,

ich glaube, dass bei Kindern mindestens zwei Faktoren zusammenkommen. Zum einen glaube ich, dass Kinder allgemein vion Natur aus erst einmal eine größere Intoleranz in sich haben. So weit ich mich an meine Kindheit zurückerinnern kann, habe ich da auch mannches als unmöglich empfunden, was außerhalb von wie auch immer gearteten Normen lag.
Das Problem liegt für mich in der Erziehung. Kinder lassen auch zu Hause diesbezügliche Äußerungen falllen, hier sind die Eltern gefragt um mit dem Kind darüber zu reden, dass überhaupt nichts dabei ist, wenn andere hinsichtlich ihres Verhaltens oder Aussehens sich etwas außerhalb irgendwelcher sogenannter gesellschaftlicher Normen bewegen. Aber das bleibt vielfach aus oder was wirklich schlimm ist, die Eltern äußern sich in der gleichen Art und Weise.

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: high4all am 03.05.2017 06:24
Grundsätzlich sind kleinere Kinder so tolerant wie ihre Eltern. Sie beobachten ihre ihre Eltern sehr genau, ahmen sie nach und kopieren deren Gewohnheiten.

Das Sprichwort "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" hat einen wahren Kern.
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: JoWi am 03.05.2017 09:46
Ich frage mich, warum ist die Welt so intolerant...

meine Ergänzung: ... geworden?
Beobachte(te) (Imperfekt deshalb, da ich mir kaum noch eine Steigerung vorstellen kann :o) da eine ganz krasse Entwicklung innerhalb der letzten 15 Jahre von erstaunlich großer Toleranz bis hin zu kaum mehr steigerbarer Intoleranz.

Warum ist mir auch ein Rätsel - sehe aber politisch (gerade bei jüngeren Leuten) leider auch einen starken Trend nach rechts - wahrscheinlich hängt beides miteinander zusammen.

Johannes
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: manfred58 am 03.05.2017 19:26
Hallo

Wenn ich das so lese, bin ich froh das ich meine Kindheit in den späten 60ern und Anfang der 70er verbracht habe .
Der Mode wegen.
Die Styles von Damen und Herrenmode waren sehr ähnlich.

Gruß
Manfred
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: kalotto am 03.05.2017 21:36
und ich erst, in den 50ern, froh überhaupt was zum Anziehen zu haben ...
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MA65 am 03.05.2017 23:31
Wie ist es denn nun mit der Toleranz bezüglich Rock am Mann? Ich lese einerseits das einem kaum Beachtung geschenkt wir an anderer Stelle das fremde Menschen sich mit einem fotografieren lassen wollen..... Warum? Als Attraktion wie Olivia Jones oder wie soll man sowas interpretieren?
Ich trage gerne Rock habe aber noch Probleme mit draußen zeigen......
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 03.05.2017 23:33
Ich frage mich, warum ist die Welt so intolerant...

meine Ergänzung: ... geworden?
Beobachte(te) (Imperfekt deshalb, da ich mir kaum noch eine Steigerung vorstellen kann :o) da eine ganz krasse Entwicklung innerhalb der letzten 15 Jahre von erstaunlich großer Toleranz bis hin zu kaum mehr steigerbarer Intoleranz.

Warum ist mir auch ein Rätsel - sehe aber politisch (gerade bei jüngeren Leuten) leider auch einen starken Trend nach rechts - wahrscheinlich hängt beides miteinander zusammen.

Johannes

Eonen der Gründe sehe ich in mehr Distress durch negative Nachrichten in bezug auf wirtschaftliche und poltische Entwicklungen. Es gibt den Spruch "Die Zukunft war früher besser". Heute macht sich eine Angst vor der Zukunft breit, vor wirtschaftlichem Abstieg, vor politischen Unruhen, vor religiösem Fanatismus usw. Das war in den 60ern/70ern noch ganz anders, trotz des kalten Krieges. Da war noch Wirtschaftswunder, Bildungsreformen usw. Da schaute man noch zuversichtlich in die Zukunft.

LG,
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 03.05.2017 23:36
Wie ist es denn nun mit der Toleranz bezüglich Rock am Mann? Ich lese einerseits das einem kaum Beachtung geschenkt wir an anderer Stelle das fremde Menschen sich mit einem fotografieren lassen wollen..... Warum? Als Attraktion wie Olivia Jones oder wie soll man sowas interpretieren?
Ich trage gerne Rock habe aber noch Probleme mit draußen zeigen......

Die Toleranz ist großflächig vorhanden. Ich trage seit über drei Jahren überall Rock oder Kleid ohne viele negative Erlebnisse erleiden zu müssen. Es gab schon hier und da mal einen dummen Spruch oder eine ablehnende Äußerung, aber damit kann ich leben. Wir Rockträger sind nicht die Hauptopfer der wachsenden Intoleranz. Man nimmt uns nicht als Gefahr wahr, sondern eher gar nicht. 

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Asterix am 04.05.2017 04:26
Toleranz wie Intoleranz finde ich wichtig, wenn sie jeweils richtig eingesetzt werden. Häufig jedoch an der falschen Stelle.

Meiner Meinung nach sind "rechte" Bewegungen eine Folge von zu viel "linker" Toleranz...gut wäre eine "gute" Mischung aus beiden, leider kommt oft die schlechte Mischung raus...

Zum Thema Cephalus: Ich habe das Gefühl, dass ebenso Dein Kind Deine Unsicherheit im Bereich Kleidung wahrnimmt, wie auch die Unsicherheit Deiner Frau. Ähnlich dürfte es im Fall des Mädchen bzw der Mädchen in diesem Kindergarten sein.

Grüße
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 04.05.2017 07:51
Toleranz wie Intoleranz finde ich wichtig, wenn sie jeweils richtig eingesetzt werden. Häufig jedoch an der falschen Stelle.

Meiner Meinung nach sind "rechte" Bewegungen eine Folge von zu viel "linker" Toleranz...gut wäre eine "gute" Mischung aus beiden, leider kommt oft die schlechte Mischung raus...

Zum Thema Cephalus: Ich habe das Gefühl, dass ebenso Dein Kind Deine Unsicherheit im Bereich Kleidung wahrnimmt, wie auch die Unsicherheit Deiner Frau. Ähnlich dürfte es im Fall des Mädchen bzw der Mädchen in diesem Kindergarten sein.

Grüße

Lieber Asterix,

wie soll denn Deiner Meinung nach eine solche "gute Mischung aus 'rechter' Intolereanz und 'linker' Toleranz" aussehen?

Kinder denken doch wohl kaum in solchen Kategorien.

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: cephalus am 04.05.2017 08:28
Das war in den 60ern/70ern noch ganz anders, trotz des kalten Krieges. Da war noch Wirtschaftswunder, Bildungsreformen usw. Da schaute man noch zuversichtlich in die Zukunft.

Für eine Beurteilung der 70er bin ich zu jung, in den 80ern war der kalte Krieg omnipräsent - von Zuversicht keine Spur.
Bei mir jedenfalls.

Ich glaube nicht, dass es hier einen Zusammenhang mit Toleranz gibt - genauso wenig wie ich das Gefühl habe die Toleranz wäre verändert.

Eher glaube ich, dass sich die Bornierten, ewig gestrigen, mit sich und der Welt Überforderten, von AFD, Pegida und Co. , die es immer  gab, auf einmal laut etwas sagen trauen um damit das Gesellschaftsklima verändern.
Man könnte auch sagen, vergiften - im Bezug auf Toleranz und Zusammenhalt.

Cephalus
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: popolus1 am 04.05.2017 08:45
Wie ist es denn nun mit der Toleranz bezüglich Rock am Mann? Ich lese einerseits das einem kaum Beachtung geschenkt wir an anderer Stelle das fremde Menschen sich mit einem fotografieren lassen wollen..... Warum? Als Attraktion wie Olivia Jones oder wie soll man sowas interpretieren?
Ich trage gerne Rock habe aber noch Probleme mit draußen zeigen......
Ich würde sagen, die Toleranz ist meistens da, solange man nicht selbst irgendwie betroffen ist.
Bei Begegnungen mit Fremden hatte ich bisher noch keine Probleme im Rock.
Meine Frau aber toleriert zum Beispiel nicht, dass ich Rock tragen möchte. Sie hat jedoch kein Problem damit, dass ihre Ex-Kollegin komplett zum Mann wird.
Eine Masseurin hatte mich mal auf meinen Rock angesprochen und meinte, dass sie es gut findet. Jedoch an ihrem eigenen Mann würde sie auch keinen Rock akzeptieren.
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 04.05.2017 08:52
Das war in den 60ern/70ern noch ganz anders, trotz des kalten Krieges. Da war noch Wirtschaftswunder, Bildungsreformen usw. Da schaute man noch zuversichtlich in die Zukunft.

Für eine Beurteilung der 70er bin ich zu jung, in den 80ern war der kalte Krieg omnipräsent - von Zuversicht keine Spur.
Bei mir jedenfalls.

Ich glaube nicht, dass es hier einen Zusammenhang mit Toleranz gibt - genauso wenig wie ich das Gefühl habe die Toleranz wäre verändert.

Eher glaube ich, dass sich die Bornierten, ewig gestrigen, mit sich und der Welt Überforderten, von AFD, Pegida und Co. , die es immer  gab, auf einmal laut etwas sagen trauen um damit das Gesellschaftsklima verändern.
Man könnte auch sagen, vergiften - im Bezug auf Toleranz und Zusammenhalt.

Cephalus

Lieber Cephalus,

ja sicher, gab es immer solche Gehäusemenschen, die von allen Seiten ihr Lager in Gefahr sahen. Aber es geht auch um die Mitte der Gesellschaft und darum, wie empfänglich sie für derartige Parolen ist. In den 80ern wuchs die Angst vor einem Atomkrieg, und das Verständnis für die verheerende Umweltzerstörung durch unseren Lebensstil verbreitete sich. Und Ende der 80er kam dann das Ende des kalten Krieges, auf den dann aber keine Zeit des globalen Friedens folgte, sondern im Gegenteil ein ungehemmtes Ausdehnen des Neoliberalismus, welcher wieder protektionistische und anitimperialistische, aber nicht im alten Sinne "linke", sondern eher "rechte" Kräfte, von nationalistischen bis religionistischen, weckte. Zudem kommt nun die wachsende wirtschafliche Konkurrenz durch die ehemaligen Kolonien, die sich durch immense Ausbeutung ihrer eigenen Menschen und oft im Verbund mit neoliberalen globalen Spielern emporarbeiten und eine Abwanderung produzierender Standorte aus den reichen in die armen Länder nach sich zog. Zudem kommen immer mehr Verlierer dieses Kampfes aus den armen Ländern in die reichen, was hier die Aggression gegen Flüchtinge schürte. Das alles lässt die Intoleranz steigen, die ich als Rockträger auch noch nicht so zu spüren bekomme. Der Rock am Mann ist in diesem Hexenkessel einfach zu unwichtig. Aber in einer zunehmenden Stärkung reaktionärer Männlichkeitsbilder kann es auch für uns wieder unangenehmer werden.

Hups, jetzt sind wir von der kindlichen Intoleranz, die mit all dem herzlich wenig zu tun hat, aber weit abgekommen.

LG, Micha  
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Asterix am 04.05.2017 09:48

Lieber Asterix,

wie soll denn Deiner Meinung nach eine solche "gute Mischung aus 'rechter' Intolereanz und 'linker' Toleranz" aussehen?

Kinder denken doch wohl kaum in solchen Kategorien.

LG, Micha

Lieber Michael,

Ich habe mich ja auch gar nicht auf Kinder bezogen, sondern auf die Beiträge drüber. Und ich finde es nicht zielführend, ganz im Gegenteil ziemlich dumm, gegenüber allem tolerant zu sein, besonders, was Leben zerstört. Ich bin gegenüber allem tolerant, was Leben fördert.

"gute Mischung aus 'rechter' Intolereanz und 'linker' Toleranz"  - das hab ich nicht gesagt; es ging mir um eine gute Schnittmenge aus Bewegungen, die "links" oder "rechts" eingeordnet werden. Oft kommt Mist raus, wie zum Beispiel Todesstrafe und Abtreibung in den USA.

Bezüglich Cephalus' Beispiel habe ich mich ja auch geäußert. Und meiner Meinung nach ist das Problem in der Unsicherheit der Eltern zu suchen, was Unsicherheit bei Kindern fördert, und somit auch eine gewisse Intoleranz gegenüber Dingen, die absolut harmlos sind. Und im Kindergartenalter reden wir von einer unbewussten Übernahme dessen, was Eltern insbesondere unbewusst vorleben.

Gruß
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 04.05.2017 10:19

Lieber Asterix,

wie soll denn Deiner Meinung nach eine solche "gute Mischung aus 'rechter' Intolereanz und 'linker' Toleranz" aussehen?

Kinder denken doch wohl kaum in solchen Kategorien.

LG, Micha

Lieber Michael,

Ich habe mich ja auch gar nicht auf Kinder bezogen, sondern auf die Beiträge drüber. Und ich finde es nicht zielführend, ganz im Gegenteil ziemlich dumm, gegenüber allem tolerant zu sein, besonders, was Leben zerstört. Ich bin gegenüber allem tolerant, was Leben fördert.

"gute Mischung aus 'rechter' Intolereanz und 'linker' Toleranz"  - das hab ich nicht gesagt; es ging mir um eine gute Schnittmenge aus Bewegungen, die "links" oder "rechts" eingeordnet werden. Oft kommt Mist raus, wie zum Beispiel Todesstrafe und Abtreibung in den USA.

Bezüglich Cephalus' Beispiel habe ich mich ja auch geäußert. Und meiner Meinung nach ist das Problem in der Unsicherheit der Eltern zu suchen, was Unsicherheit bei Kindern fördert, und somit auch eine gewisse Intoleranz gegenüber Dingen, die absolut harmlos sind. Und im Kindergartenalter reden wir von einer unbewussten Übernahme dessen, was Eltern insbesondere unbewusst vorleben.

Gruß

Lieber Asterix,

welcher klar denkende und mitfühlende Mensch fordert denn auch Toleranz gegenüber allem? Toleranz gegenüber Intoleranz ist doch meschugge, und Gewalt gegen Menschen ist Intoleranz der härtesten Sorte. Eine tolerante Haltung vernichtet sich ja selber, wenn sie gegenüber Intoleranz tolerant ist.

Und ja, ich selber denke gar nicht mehr so in den Kategorien "links" und "rechts", sondern differenziere mehr. Nicht alles lässt sich mit der Sitzordnung in den Parlamenten ausdrücken. Ich denke eher in Kategorien wie eben tolerant und intolerant, offen und geschlossen, inklusiv und exklusiv usw. 

Kinder, so ist mein pädagogisches Wissen, brauchen Wurzeln und Flügel. Wenn Wurzeln fehlen, also Geborgenheit, Halt, Orientierung, Stüzte, Hilfe und auch klare Linien und Grenzen, werden sie eher unsicher und orientierungslos, wenn Flügel fehlen, also die Möglichekeit zu experimentieren, die Welt zu entdecken, neues zur erfinden, sich auszuprobieren, werden sie eher ängstlich, engstirnig usw. Eltern, die aber beides selber nicht hatten in ihrer Kindheit, können es schwerlich weitergeben. Es ist notwendig, dass auch Erwachsene noch Wurzeln und Flügel wachsen lassen können und sich nicht als fertige Wesen verstehen müssen, an denen nichts mehr zu entwickeln ist.

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Asterix am 04.05.2017 10:54
Kinder, so ist mein pädagogisches Wissen, brauchen Wurzeln und Flügel. Wenn Wurzeln fehlen, also Geborgenheit, Halt, Orientierung, Stüzte, Hilfe und auch klare Linien und Grenzen, werden sie eher unsicher und orientierungslos, wenn Flügel fehlen, also die Möglichekeit zu experimentieren, die Welt zu entdecken, neues zur erfinden, sich auszuprobieren, werden sie eher ängstlich, engstirnig usw. Eltern, die aber beides selber nicht hatten in ihrer Kindheit, können es schwerlich weitergeben. Es ist notwendig, dass auch Erwachsene noch Wurzeln und Flügel wachsen lassen können und sich nicht als fertige Wesen verstehen müssen, an denen nichts mehr zu entwickeln ist.

Das Problem ist, wenn du keine Wurzeln hast, kannst du auch kaum Flügel entwickeln.

LG
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: DesigualHarry am 04.05.2017 11:47
Hallo!

Die Intoleranz mit Intoleranz zu bekämpfen verstärkt da Problem der Intoleranz...
Die Intoleranz mit Toleranz zu begegnen schwächt die Intoleranz....

Toleranz mit Toleranz zu begegnen verstärkt die Toleranz....
Toleranz mit Intoleranz zu bekämpfen fördert Intoleranz....

Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: high4all am 04.05.2017 13:01
Darf ich darauf hinweisen, dass Toleranz keine besondere Leistung ist. Tolerieren heißt dulden/erdulden/erleiden und beschreibt eine eher passive Haltung.

Gegen intolerante, menschenverachtende, verunglimpfende Ideologien/Meinungen genügt nicht alleine die Duldung. Da heißt es Flagge zeigen und eigene Standpunkte zu vertreten, weil ich solche Ideologgien/Meinungen nicht akzeptieren kann.
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Asterix am 04.05.2017 13:17
Hallo!

Die Intoleranz mit Intoleranz zu bekämpfen verstärkt da Problem der Intoleranz...
Die Intoleranz mit Toleranz zu begegnen schwächt die Intoleranz....

Toleranz mit Toleranz zu begegnen verstärkt die Toleranz....
Toleranz mit Intoleranz zu bekämpfen fördert Intoleranz....



Darf ich darauf hinweisen, dass Toleranz keine besondere Leistung ist. Tolerieren heißt dulden/erdulden/erleiden und beschreibt eine eher passive Haltung.

Gegen intolerante, menschenverachtende, verunglimpfende Ideologien/Meinungen genügt nicht alleine die Duldung. Da heißt es Flagge zeigen und eigene Standpunkte zu vertreten, weil ich solche Ideologgien/Meinungen nicht akzeptieren kann.

Diese beiden Zitate müssen sich gar nicht widersprechen. Wenn der zu vertretende Standpunkt eine lebensfreundliche Haltung ist. Wenn du für sie einstehst, und nicht einfach nur gegen die "Intoleranz" (etc.).

LG
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: manfred58 am 04.05.2017 20:07
Darf ich darauf hinweisen, dass Toleranz keine besondere Leistung ist. Tolerieren heißt dulden/erdulden/erleiden und beschreibt eine eher passive Haltung.

Gegen intolerante, menschenverachtende, verunglimpfende Ideologien/Meinungen genügt nicht alleine die Duldung. Da heißt es Flagge zeigen und eigene Standpunkte zu vertreten, weil ich solche Ideologgien/Meinungen nicht akzeptieren kann.

Das ist richtig .Es beschreibt eine passive Haltung . Auf mich bezogen es ist mir egal wie  Menschen sich in meinem Umfeld  kleiden, benehmen oder was auch immer solange sie mir nicht auf die Füsse treten. Das bedeutet ich bin kein Opfer mal  neudeutsch ausgedrückt.
Ich vertrete meine Meinung auch gegenüber denen die vermeintlich "am längeren Hebel sitzen".
Nur um ein guter Kollege zu oder ein geachtetes Mitglied  der  Spiessergesellschaft zu sein in ein  "ja, ja, du hast ja Recht"
Symdrom zu verfallen ist nicht mein Ding  und wird es auch nie sein .

Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Jo 7353 am 04.05.2017 22:47
Kleine Kinder sind schwach, und auf ihre Eltern angewiesen. Ihr Erkenntnishorizont reicht nicht weit über ihre Familie hinaus. Ihnen erscheint das, was sie in ihrer Familie erleben, als das Normale. Folglich orientieren sie sich an dem was die Eltern vorleben. Änderungen sind bedrohlich, weil die Kinder noch nicht sie abschätzen können und sie anderen Menschen unterlegen sind. Daher wollen kleine Kinder, daß alles so bleibt, wie es ist. Das gilt besonders für die erlernte Ordnung. Die Sinnhaftigkeit von Ordnungen zu hinterfragen, kommt erst viel später. Daher kann man bei verbohrten Kindern verbohrte Eltern als Ausgangspunkt annehmen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 05.05.2017 00:55
Kinder, so ist mein pädagogisches Wissen, brauchen Wurzeln und Flügel. Wenn Wurzeln fehlen, also Geborgenheit, Halt, Orientierung, Stüzte, Hilfe und auch klare Linien und Grenzen, werden sie eher unsicher und orientierungslos, wenn Flügel fehlen, also die Möglichekeit zu experimentieren, die Welt zu entdecken, neues zur erfinden, sich auszuprobieren, werden sie eher ängstlich, engstirnig usw. Eltern, die aber beides selber nicht hatten in ihrer Kindheit, können es schwerlich weitergeben. Es ist notwendig, dass auch Erwachsene noch Wurzeln und Flügel wachsen lassen können und sich nicht als fertige Wesen verstehen müssen, an denen nichts mehr zu entwickeln ist.

Das Problem ist, wenn du keine Wurzeln hast, kannst du auch kaum Flügel entwickeln.

LG

Genau!

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 05.05.2017 00:56
Hallo!

Die Intoleranz mit Intoleranz zu bekämpfen verstärkt da Problem der Intoleranz...
Die Intoleranz mit Toleranz zu begegnen schwächt die Intoleranz....

Toleranz mit Toleranz zu begegnen verstärkt die Toleranz....
Toleranz mit Intoleranz zu bekämpfen fördert Intoleranz....



Darf ich darauf hinweisen, dass Toleranz keine besondere Leistung ist. Tolerieren heißt dulden/erdulden/erleiden und beschreibt eine eher passive Haltung.

Gegen intolerante, menschenverachtende, verunglimpfende Ideologien/Meinungen genügt nicht alleine die Duldung. Da heißt es Flagge zeigen und eigene Standpunkte zu vertreten, weil ich solche Ideologgien/Meinungen nicht akzeptieren kann.

Diese beiden Zitate müssen sich gar nicht widersprechen. Wenn der zu vertretende Standpunkt eine lebensfreundliche Haltung ist. Wenn du für sie einstehst, und nicht einfach nur gegen die "Intoleranz" (etc.).

LG

Yep! Immer nur gegen das Böse zu sein zieht einen irgendwann selber auf die andere Seite. Für das Gute einstehen und die Menschen nicht als Menschen ablehnen, nur weil sie böses tun, sondern ihnen helfen, die Seite zu wechseln, halte ich für richtiger .

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: Ce_Jäger am 05.05.2017 11:16
[...]
Und irgendwie war ich der Meinung, dass zumindest was Kleidung betrifft, es Mädchen im Kindergartenalter leichter hätten.
[...]
letztens hatte mich eine Kindergärtnerin angesprochen, dass bei ihr auch ein Junge ist, der ab und zu im Rock/Kleid kommt.
Scheint nicht häufig zu passieren.

denke dass muss jeder für sich selbst entscheiden, für Eltern gleich doppelt schwierig...

gruß
Ce
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: GregorM am 05.05.2017 11:19
Ich muss sagen, dass ich die Entwicklung, die Johannes in einer der ersten Beiträgen unter diesem Thema beschreibt, mit einer angeblich stark zunehmenden Intoleranz, nicht (wieder)erkennen kann. Nie zuvor war es doch derart möglich, anders zu sein und gut damit davonzukommen. Man darf zum Beispiel schwul sein und dabei eine politische Karriere haben. Man kann als Mann Frauenklamotten unbehindert tragen etc. So leicht war es vor 15 Jahren nicht. Wo mehr Intoleranz herrscht, ist im Verhältnis zu Einwanderern: die, die aus Osteuropa kommen und für wenig Geld arbeiten möchten, und die Muslimen, denen wir nie Bedingungen für ein Leben in unseren Gesellschaft gesetzt haben. Das und Mangel an Willen und Fähigkeit zur Assimilation haben leider zu Nationalismus geführt. Das ist aber hier total irrelevant. Denn das hat mit dem Thema "sozialem Druck auf Kinder" genau so wenig zu tun wie alle Beiträge hier in den letzten Tagen,

So schnell kommt man hier aus der Spur.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 05.05.2017 12:44
Das hast Du meines Erachtens gut differenziert, lieber Gregor!

Was ich aber meine zu beobachten ist, dass Kinder einem größeren Leistungsdruck ausgesetzt werden als zu meiner Kindheit. Und wenn zu allgemeinem Leistungsdruck Konkurrenzdenken dazu kommt, kommt es auch zu einem Bestreben, sich so zu präsentieren, dass man damit Erfolg bei bestimmten Menschen hat, die Einfluss auf die eigene Karriere haben. Das spüren wohl auch Kinder immer mehr. Und das kann zu einem Uniformierungsdruck führen, eben auch so, dass man sich kleidet, wie man meint, dass es bei bestimmten Menschen gut ankommt.

Wenn ich da so zurück denke an die kreative Pädagogik der 70er und frühen 80er, wo Kindern das Kindsein zugesprochen wurde und sie nicht nur als künftige Leistungsträger gehandelt wurden. Sicher kam auch einiges an Bockmist dabei heraus, aber das ist ja normal, wenn man experimentiert. Aber grundsätzlich ging das in die richtige Richtung. Ich denke da auch an Kinderserien im deutschen Fernsehen, die das propagierten, die damals neue Pädagogik, wie wie z.B. "Rappelkiste" oder "Morgen schon" oder "Anderland".

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: GregorM am 06.05.2017 10:40
Lieber Micha,

Ich kann dir sehr gut folgen, Nur meine ich, dass Kinder immer andere Kinder gehänselt haben, und das es nicht schlimmer geworden ist. In meiner Kindheit reichte eine Brille. Oder rote Haare. Oder dass man zu lang oder zu dick oder zu dünn war. Oder Sommersprossen hatte.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: MAS am 06.05.2017 14:56
Lieber Micha,

Ich kann dir sehr gut folgen, Nur meine ich, dass Kinder immer andere Kinder gehänselt haben, und das es nicht schlimmer geworden ist. In meiner Kindheit reichte eine Brille. Oder rote Haare. Oder dass man zu lang oder zu dick oder zu dünn war. Oder Sommersprossen hatte.

Gruß
Gregor

Das ist richtig, Gregor. "Schwarze Schafe" hatten es unter Kindern immer schon schwer.

LG, Micha
Titel: Re: Sozialer Druck auf Kinder
Beitrag von: GregorM am 06.05.2017 16:35
Ja, und auch Kleidung konnte Ursache sein. Markenklamotten gab es zwar nicht, aber wer zu "fein" oder zu schlecht gekleidet war, wurde gehänselt. Durchschnittlich zu sein war wichtig. In 1950, in 1960 wie in 2017. Nur glaube ich, dass "durchschnittlich" weitere Rahmen jetzt hat als damals.

Gruß
Gregor