Autor Thema: Girls' Day am 24. April 2008  (Gelesen 7752 mal)

Offline Luan

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Girls' Day am 24. April 2008
« am: 04.03.2008 20:13 »
Den Girls's Day gibt es ja nun schon seit einigen Jahren -- und dagegen ist ja auch grundsätzlich nicht einzuwenden. Aber im Rahmen der Gleichberechtigung sollte es dann wohl auch einen Boys' Day geben.

Der Girls' Day ist gedacht, um bei den Mädchen Interesse zu wecken an typischen Männerberufen, beispielsweise im Handwerk, in technischen Berufen oder der Forschung.

Es gibt jedoch inzwischen jedoch auch einige Studien, die belegen, dass die „Mädchen-/Frauenförderung“ inzwischen stark ausgeprägt ist und eine spezielle Jungenförderung derzeit so gut wie nicht existiert.

Zitat
vgl.: manndat.de-Studie
Jungen haben das schlechtere Bildungsniveau, die geringere Bildungsbeteiligung und die höheren Schulabbrecherquoten
  • Ãœber 60% der Jugendlichen ohne Schulabschluss sind männlichen Geschlechts
  • Diese Bildungsdiskriminierung hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Zukunftsperspektiven von Jungen.
Laut eurostat lag die männliche Jugendarbeitslosenquote im April 2003 um etwa 43% höher als die weibliche - Tendenz steigend.

Wie sind eure Erfahrungen sowohl als Schüler oder als Eltern mit dem Bildungssystem?
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Offline hirti

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #1 am: 13.03.2008 10:54 »
Na den Satz finde ich aber extrem lustig:
"Diese Bildungsdiskriminierung hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Zukunftsperspektiven von Jungen."

Ich denke, keiner zwingt die männlichen Jugendlichen dazu, die Schule abzubrechen und lieber arbeiten zu gehen um mit 18 ein fettes Auto fahren zu können statt einem Fahrradl wie die gleichaltrigen Schüler.
Meist ist doch das frühe Geld oder die mangelnde Motivation der Grund für einen Schulabbruch und das liegt dann wohl an der Mentalität und der Einstellung der Jungs. Da kann, finde ich, keine Rede von Benachteiligung sein.

Girl's Day finde ich eine sinnvolle und notwendige Sache, denn Männer können, wenn sie wirklich wollen, einen "Frauenberuf" lernen, und den einen oder anderen Friseur gibt es ja auch.
Frauen hingegen wagen sich nach wie vor kaum in Männerdomänen und das finde ich schade. Einerseits, weil's bei uns (CAD/CAM Anbieter) keine hübschen Technikerinnen gibt, aber vor allem weil mehr Frauen sicher mehr interessante Ideen in die Technik bringen könnten.

Gruß von Klaus

Offline conne

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #2 am: 13.03.2008 20:38 »
Weiß nicht, Ich halte den ganzen Girls Day für Quatsch. Mit einem riesigen Brimborium führt man Mädchen einen Tag lang "Männerberufe" vor. Und dann überschlägt man sich vor Freude, wenn 2-3 Promille der Mädchen hinterher dagen, sie könnten sich vielleicht vorstellen, daß ihnen so eine Beruf gefallen könnte.
Sinnvoller wäre eine gesellschaftliche und finanzielle Aufwertung der "Frauenberufe".

Was die Bildungsmisere angeht. Auch die GEW (vorwiegend weibliche Mitglieder) gibt zu, daß Mädchen heutzutage eindeutig zu den Gewinnern der Bildungspolitik in Deutschland gehören. In den letzten 20 Jahren wirde da ja verstärkt auf die Interessen und Stärken der Mädchen Rücksicht genommen. Auch wirkt sich hier aus, daß das Lehrpersonal inzwischen überwiegend aus Frauen besteht, vor allem in Grundschule und Kindergärten/Kita. Wobei wir wieder bei der Bezahlung  dieser Stellen wären....

Grüßle
Conne

Offline Günter

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #3 am: 13.03.2008 20:43 »
Als Vater von 2 Jung habe ich bei dem Begriff girl's day immer nen dicken Hals.

Leider gibt es absolut keine Förderung von Jungs.

Im Gegenteil habe ich den Eindruck, das Mädchen in den Schulen generell bevorzugt werden.

Die Jungs sind halt immer die Bösen    :-[
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Offline hirti

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #4 am: 14.03.2008 08:55 »
Was ich ehrlich gesagt nicht verstehe ist die Frage, wieso Mädchen nach wie vor zu den typischen Frauenberufen greifen, wo die doch oft so viel schlechter bezahlt werden und auch ein schlechteres Image haben.

Wenn ich z.B. vergleiche:
Ein Ingenieur geht (bei uns in AT) gleich lang zur Schule wie eine Sekretärin, er verdient aber bei weitem mehr und seine Tätigkeit ist auch gleich viel angesehener. Trotzdem gibt es so gut wie keine Technikerinnnen.

Offline Günter

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #5 am: 14.03.2008 09:54 »
Was ich ehrlich gesagt nicht verstehe ist die Frage, wieso Mädchen nach wie vor zu den typischen Frauenberufen greifen, wo die doch oft so viel schlechter bezahlt werden und auch ein schlechteres Image haben.

Wenn ich z.B. vergleiche:
Ein Ingenieur geht (bei uns in AT) gleich lang zur Schule wie eine Sekretärin, er verdient aber bei weitem mehr und seine Tätigkeit ist auch gleich viel angesehener. Trotzdem gibt es so gut wie keine Technikerinnnen.

Hallo,
vielleicht hängt die Berufswahl auch ein wenig von den Interessen ab. Bei uns gab es bereits vor 30 Jahren an der UNI Kommilitoninen die Ing. Wissenschaften studierten - völlig ohne Girl's Day-
Ein klein wenig hängt die Bezahlung von der Verantwortung immer noch ab, ein falsch geschriebenr Brief ist halt etwas anderes als eine schlecht konstruierte Maschine.
Im Ãœbrigen gibt es durchaus gesellschaftliche Hochachtung für Frauen in Männerberufen, andersherum ist es ganz ähnlich wie bei der Kleidung. Ein Mann der ein Nagelstudium betreibt ???
Schwul oder was ??

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Offline cephalus

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #6 am: 14.03.2008 10:07 »
Hallo Günter,
Die Jungs sind halt immer die Bösen    :-[

Leider trift das, bedingt durch den Wandel der gesellschaftlichen Werte immer mehr auch die Realität:

Nicht nur durch die Erziehung, sondern auch durch die Veranlagung sind Jungs anders prädisponiert und weniger auf Kommunikation und soziale Kompetenz ausgerichtet als Mädchen.

Das höhere Aggressionspotential und die höhere physische Leistungsfähigkeit die in anderen Zeiten bzw. Kulturen von realem Vorteil war, wird hier und jetzt eher negativ bewertet.

Je mehr  Frauen die Gesellschaft prägen und insbesondere die Erziehung übernehmen, desto mehr werden die Ideale auch in die weibliche Richtung verschoben.

Natürlich ist duch das gesellschaftliche Umfeld viel zu beinflussen, aber nicht alles. Eine belegte Tatsache ist z.B. dass Jungen am besten in Verbindung mit Bewegung und Sport lernen können, während Mädchen den größten Lernerfolg in einer harmonischen und kommunikationsstarken Gruppe haben.

Je weiter sich die Gesellschaft ins weibliche verschiebt, desto mehr werden männliche Wesen ins Aus geschoben. Vor ettlichen Jahren war der Effekt umgekehrt.

Cephalus

Offline Luan

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #7 am: 26.03.2008 13:43 »
Hallo zusammen,

heute hab ich die nachfolgende dpa-Meldung in der Presse gefunden:
Zitat
Berlin (dpa)
Sie wollen nicht ins Vorzimmer, sie wollen in die Chefetage: Junge Frauen planen ihr Leben nach einer repräsentativen Sozialstudie für die Zeitschrift "Brigitte" viel selbstbewusster als früher. Zur Ãœberraschung der Soziologen will die große Mehrheit der Frauen dabei kompromisslos Kinder und Karriere. Der demografische Wandel, der weniger gut ausgebildete Männer ins Berufsleben starten lässt, bietet dieser neuen Frauengeneration nach Ansicht der Soziologen Chancen wie noch nie: Sie werde gebraucht und sie wolle Verantwortung. "Das ist keine Generation Null Bock, das ist eine Generation Voll Bock", sagte Jutta Allmendinger, wissenschaftliche Leiterin der Studie.

Da müssen sich die Jungen/Männer wohl anstrengen, sonst haben sie irgendwann das Nachsehen.
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Offline Luan

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #8 am: 24.04.2008 21:44 »
Passend zum sogenannten Girls' Day fand sich die nachfolgende Meldung in der Presse:

Zitat
Hamburg (dpa)
Beste Sekretärin ist ein Mann
Deutschlands beste Sekretärin 2008 ist ein Mann. Marc-Oliver Schlichtmann gewann nach Angaben des veranstaltenden Büroartikelherstellers Leitz den Wettbewerb "Deutschlands beste/r Sekretär/in". Der 32-jährige Hamburger setzte sich im Finale gegen neun Sekretärinnen durch und kann sich über 2500 Euro Preisgeld freuen. Die Jury prüfte Organisationstalent, diplomatisches Geschick, Allgemeinwissen und Englischkenntnisse.

Da wird dann jährlich mit viel medialen Aufwand Werbung gemacht für den „Girls' Day“ und ein Mann macht da neun Frauen in einem sogenannten „typischen Frauenberuf nass“.
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Offline nasenbaer

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Re: Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #9 am: 06.07.2008 20:44 »
...man sollte am besten einfach mit dieser völlig sinnlosen und überflüssigen Polarisierung und Zweiteilung in Männer- und Frauenberufe aufhören und jeden das machen/lernen lassen, was er will bzw. am besten kann...  :o  ;D  ;)

P.S.: Jede Förderung eines Geschlechts wird zwangsläufig eine Benachteiligung/Schlechterstellung des jeweils anderen Geschlechts zur Folge haben...der einzige Ausweg aus dem Dilemma ist beide Geschlechter, also eben alle Menschen unabhängig vom Geschlecht bestmöglich zu fördern...  :o  ;)
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Offline Jürgen64

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Re:Girls' Day am 24. April 2008
« Antwort #10 am: 07.07.2008 10:16 »
Hallo Magix,

das ist doch nicht verwunderlich, sondern fast Standard. Gleiche Situation haben wir in Küchen (fast alle Frauen stehen täglich am Herd, die besten Köche aber sind Männer), in der Gebäudereiniger-Branche (fast alle Frauen putzen zu Hause, die besten Gebäudereiniger aber sind Männer), ...

Gruß
Jürgen


Passend zum sogenannten Girls' Day fand sich die nachfolgende Meldung in der Presse:

Zitat
Hamburg (dpa)
Beste Sekretärin ist ein Mann
Deutschlands beste Sekretärin 2008 ist ein Mann. Marc-Oliver Schlichtmann gewann nach Angaben des veranstaltenden Büroartikelherstellers Leitz den Wettbewerb "Deutschlands beste/r Sekretär/in". Der 32-jährige Hamburger setzte sich im Finale gegen neun Sekretärinnen durch und kann sich über 2500 Euro Preisgeld freuen. Die Jury prüfte Organisationstalent, diplomatisches Geschick, Allgemeinwissen und Englischkenntnisse.

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