Na, seht das doch nicht so negativ!
Gut, ich muss sagen, mein zweiter Gedanke war auch negativ. Nämlich seit ziemlich genau 20 Jahren gibt es solche Artikel. Und getan hat sich, letztendlich, nichts. Das ist wieder einer solcher Artikel, die mal ein Hingucker sind, aber sieben Stunden später wieder vergessen sind, weil die vermittelte Botschaft ja doch nicht geglaubt wird.
Bei den angesprochenen Culottes (San Culotte, heilige Kniebundhose - witziger Einfall, und "Sansculottes" kann man im Internet googeln, ist letztlich aber was anderes), so musste ich die Culottes auch erstmal googeln, aber in Verbindung mit Modeanbietern. Und siehe da, es werden da wadenlange Hosen mit weiten Beinen und meist fleißenden Stoffen verstanden. Und wenn man "Culotte Männer" googelt, sieht man, dass es da auch aktuelle Angebote für Männer gibt, die im Stehen mit nicht allzu breitbeinigem Stand dann wie ein wadenlanger Rock wirken. Aber nicht zu verwechseln mit auch gängigen Haremshosen für Männer, die zwar in ihrer Art rockähnlicher sind, aber am Beinabschluss engere Säume haben, bzw. Gummibünde.
Wenn solche Culottes für Männer von 3 von 100 Männern akzeptiert und getragen würden, dann wären wir in der Tat schon sehr weit gekommen. Im Grunde sollten auch wir diesen Trend mitmachen, denn dann können wir genau darauf zurückgreifen, wenn es mal wieder eine Hose sein soll (die aus welchem Grund auch immer von wem auch immer gesellschaftlich geeinfordert werden könnte). Vermutlich erfüllt so eine "Culotte für Männer" wesentlich mehr Anforderungen an die Bequemlichkeit als alle anderen Hosenalternativen.
Zurück zum Artikel. Auch wenn er gleich wieder die Tragfähigkeit von Transparentem, Röcken oder Kleidern im Text explizit einschränkt und wie alle anderen Artikel über neue Strömungen in der Männermode den Mut den Männern abspricht, finde ich ihn gut, denn mit jedem dieser Artikel wird das Bewusstsein der vom Artikel Erreichten ein bisschen mehr geschärft, dass Mann nicht auf immer und ewig unzertrennlich mit der Hose gleichzusetzen ist.
Der Artikel von dpa gesisterte gestern durch etliche Onlinemedien. Heute dürfte er in gängigen Printmedien abgedruckt sein. Leider gab es keine Bilder mit Rock oder Kleid als Beispiel dazu. Wer weiss aber, welchen Mist sie da gezeigt hätten (um vllt. sogar die These des Untragbaren zu untermauern). So dürfte der ein oder andere Leser sich daran erinnern, dass er sowas schon mal gesehen hat (nämlich uns).
Und es liegt nun an uns, dies Bilder nachzuliefern. Jeder auf seine Weise. Da das heute viele Leute in Printmedien gelesen haben werden, ist es besonders gut, wenn wir genau heute damit uns zeigen. Dann ist das Verfallsdatum dieser Information (ich bezifferte die oben auf sieben Stunden) noch unterschritten und die Erinnerung an die Information wird gefestigt.
Also Leute, in die Röcke und raus auf die Strassen. Heute.
Und an alle Mitleser (wir haben wesentlich mehr Gäste als Schreiberlinge) - lasst von unseren negativen Schwingungen, die wir manchmal zu solchen Artikeln äussern, Euch nicht beeinflussen. Denn: es geht wirklich voran. Und wenn wir alle nur wollen, so muss sich keiner mehr an dieses überkommene Hosendiktat gebunden fühlen!