ZACK!!!
Und schon wieder reden wir offenbar maßlos aneinander vorbei!
Dein Argument, lieber Wolfgang, ist verständlich, erinnert mich aber doch eher an Menschen, die in anderen eher Konkurrenten als Mitmenschen sehen, in diesem Fall Konkurrenten um die Beliebtheit bei der "Normalbevölkerung". Ich würde mich eines solchen Konkurrnenzdenkens eher schämen. Ich könnte mir selber gegenüber nicht bestehen, wenn ich mich bei den "Normalos" einschmeicheln wollte, indem ich mich mit ihnen zusammen gegen andere Minderheiten wendete.
Welches Argument meinst Du denn? Ich kann beim besten Willen aus meinem von Dir zitierten Text nicht herauslesen, aus welchem Argument Du das herausliest und Deine Gedanken und Gefühle hineininterpretierst.
Lieber MAS, Du erinnerst mich an folgende Szene:
Frau fragt Mann: "Du, Schaaatz? Sag mal, macht mich dieses Kleid zu dick?". Mann guckt und sagt: "Aber nein! Das kannst Du wunderbar tragen.". Frau, in einem aufgebrachten Ton: "Willst Du damit sagen, dass ich zu dick bin...!?"
Genau auf diese Weise interpretierst Du in Aussagen Dinge hinein, die so gar nicht gesagt worden sind. Auf welche Weise schafft man bloß, Worte so zu verstehen, dass alles Gesagte nicht als Botschaft empfangen werden, sondern alles, was nicht gesagt wurde als Botschaft vermutet wird?
Mein Text, auf den Du Dich beziehst, enthält keinerlei die Aussage, dass man sich gegen Minderheiten wendet. Auch war dies gar nicht der Anlass unserer ausufernden Diskussion hier im Diskussionsfaden. Das habe nicht nur ich hier im Verlauf der Diskussion bereits betont.
Das unterschwellige Gefühl aber hier im ganzen Diskussionsverlauf war in der Tat, dass eine gewisse Phobie (um bei Deinen Worten zu bleiben) zu empfinden war gegenüber denjenigen, die einfach nur Röcke tragen möchten, weil es ein Kleidungsstück ist und nichts weiter damit verbinden, ausser dass sie es hier genauso gleichberechtigt kundtun möchten, wie andere Ihre Begriffe kundtun möchten.
Ich finde es hochspannend, wie jeder versucht, mit Begriffen oder Vorwürfen gegen andere, sich abzugrenzen und das hinter den eigenen Grenzen liegende beginnt, lächerlich zu machen.
Du bist mit Deinem weltoffenen Herz ebenso in die Falle getappt. Du grenzt Dich vehement von "Normalos" ab. Für Dich scheint es fürchterlich zu sein, als "Normalo" zu gelten. Ist es nicht nachvollziehbar, dass es "Normalos" gibt? Darf nicht jeder selbst entscheiden, wem gegenüber er sich verbundener fühlt? Muß man jeden, der anders ist als man selbst mit Verdächtigungen und Beschuldigungen attackieren, die man in das Anders-als-man-selbst-sein auf diversen Metaebenen hineininterpretiert?
Kann man nicht akzeptieren, dass es unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Werten und Zielen gibt, ohne sie dafür zu verurteilen?
Wenn B gesagt bekommt, einige seiner Ziele seien nicht die Ziele von A, nein, sie liegen sogar in unterschiedlichen Richtungen, wurde damit B diskriminiert? Wenn B sagt, die Ziele von B seien aber wichtig für A, und A sagt, er wolle da aber nicht hin, ist das das Zeichen von Phobie? Müssen wir unbedingt alle an den gleichen Urlaubsort fahren. Kann sich nicht jeder selbst seinen Urlaubsort aussuchen? Und zwar ohne Vorwürfe. Sondern mit der Erkenntnis: "Ist halt so."
Und den Begriff "Phobie" hast Du selbst in meinen von Dir zitierten Text hineininterpretiert. Der stand weder versteckt darin noch war er Bestandteil der Diskussionsursache, er wurde nur hineingedeutet. Schade, dass Sätze nicht nur die Botschaft vermitteln, die sie im Sinne ihrer Worte bedeuten (das wäre schön, wenn das funktionierte), schade, dass da Metaebenen anfangen zu Wellen zu schlagen, die mehr über den Empfänger aussagen als über die Botschaft des Senders.
Edit: und wer sich mit wem konkurrenziert, darf bitte jeder für sich selbst entscheiden, ohne dafür ständig gerügt zu werden. Austauschen über Standpunkte kann man sich ja, dafür gibt es ja sowas wie ein Forum zum Beispiel, aber Austausch bitte ohne pauschal hineininterpretierte Beschuldigungen! Leben und leben lassen - und sich freuen, darüber austauschen zu können. Laßt uns doch freuen ohne den latenten Geruch von beleidigten Leberwürsten!