Jule,
kannst Du nicht mal ein Lob annehmen, ohne gleich wieder zu widersprechen und dem Lobenden Vorhaltungen zu machen?
Und zugleich hast Du leider den so schön differenzierten Schreibstil wieder verlassen, außer vielleicht Deine Betonung der Differenz von Deinem Anschauen eines ZDF-Beitrages als legitim und meinem als nicht legitim.
Dass Du einfache Sichtweisen bevorzugst, ist schon klar. Du reduzierst die Komplexität des Daseins auf Deine Verstehensmöglichkeit und hälst das dann für das Ganze. Ich reduziere natürlich auch, denn sonst würde ich verrückt werden. Der menschliche Verstand ist nicht gemacht, alles zu verstehen, sondern nur viel, dass er sich mit seinem Wissen überlebensförderlich orienitieren kann. Und doch versuchen wir Menschen immer wieder, unsere geistigen Horizonote auszudehnen. Dadurch sind im Laufe der Zeit, vor allem im Laufe der letzten ca. 200 Jahre, soviele spezalisierte Wissensansammlungen entstanden, die kein einzelner Mensch mehr überblicken kann. Ja, man braucht es auch nicht, um zu überleben oder um ein angenehmes Leben zu führen. Aber wenn man sich ein einem Bereich auskennen will, sollte man sich mit diesem Bereoich intensiv beschäftigen, ihn also studieren, ihn fleißig erlernen. Zu meinen, man könnte sich auch so mit ein bisschen Alltagserfahrung ein entsprechendes Wissen aneignen, ist ein Fehlschluss. Für den Alltag mag es reichen, aber nicht, um die Wirklichkeit in ihren Höhen und Tiefen, im Großen und Kleinen zu verstehen.
Ein bisschen mehr Bescheidenheit wäre angebracht.
LG, Micha