Mir ist die Einheitsgröße erstmalig an einem Stand auf einem Stadtfest begegnet.
Mich faszinierten darin ein paar Kleider in der einen Ecke: alles Leinenkleider. Schlicht, lässig, fast schon öko.
Da hieß es, die würden alle passen, denn es seien Einheitsgrößen. Eins ging mit, das ich erst kürzlich wieder anhatte.
Diese Kleider sind mir inzwischen öfters begegnet. Meist mit Label "Made in Italy". Auch in einigen festen Läden (meist mit Mode für die Frau ab 40, meist am Rand von Innenstädten oder auf dem Land). Inzwischen gibt es auch Nachahmer aus China, die dann ein italienisch klingendes Label einnähen.
Da diese Kleider, die ich meine, aus Italien kommen, ist Vorsicht geboten. Mein erster Rock, den ich mir in Italien kaufte in Größe 42 (und ich nicht anprobierte) war mir unglaublich zu eng. Weil 42 in Italien was anderes ist als in Deutschland. Einheitsware aus Italien könnte also auch schnell zu klein sein.
Die Kleider, die ich meine, aber scheinen extra für mittel- oder nordeuropäische Hünenfrauen gefertigt zu sein. Und entsprechen meiner Meinung nach in etwa der Damengröße 42/44. Wer kleiner braucht, der trägt es als "Loose fit", was in Deutsch Oversized Look heißt. Wer es größer braucht, der muss halt sich trauen, die Klamotten als Pellwurst zu tragen.
Das sind meine Erfahrungen mit "Einheitsgrößen".
P.S.: Manche Röcke gibt es auch in Einheitsgrößen. Dann zumeist mit Gummizug. Besonders in Türkenläden. Da passt auch eine große 52er-Figur hinein. Und Menschen mit kleinen Größen sehen süß drin aus, solange die Beine lang genug sind.
P.P.S: Womöglich hab ich aber gut reden. Denn ich habe nicht den breiten Arbeiterbuckel, sondern eher schmale Schultern, und nicht Oberarme wie andere Oberschenkel. Deswegen könnte es bei einigen Männern genau da zwacken.