Doch woher kommt der Startschuß ?
Was ist der ursprüngliche Auslöser?
Fragt
Günter
Hallo Günter!
Bei mir war es so: Im Frühjahr 1999 stiess ich beim Surfen über eine Suchmaschine auf ein Forum, das den Titel "Röcke, Röcke, Röcke" hatte. Es wurde von einer Marion Deutschmann betrieben. Neugierig geworden durch die vielen Bilder von rocktragenden Frauen, meistens aus Modekatalogen, las ich in dem Forum. Ich stiess reihenweise auf Beiträge von Männern, die Röcke trugen, damit auch rausgingen und die über ihre Erlebnisse und Erfahrungen berichteten. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht die geringsten Ambitionen, Röcke zu tragen, nicht mal zu Karneval. Aber die vielen Berichte der Männer dort machten mich extrem neugierig. Erst wunderte ich mich, dass es sowas überhaupt gab, dann wurde ich von Tag zu Tag immer mehr fasziniert. Es war eine völlig neue Idee, ich las da von etwas, was bisher völliges Neuland war.
Kurze Zeit darauf eröffnete KtV sein Männerrockforum bei Parsimony. Ich meldete mich in diesem Forum und bekundete mein Interesse an dem Thema. Ich schrieb, dass ich bisher noch nie Röcke getragen hatte und fragte, wie das denn wäre, wie es sich anfühle und ob es nicht Schwierigkeiten mit der Umgebung und den Partnerinnen gebe. Also letztlich genau die Fragen, die alle hier so umtreiben. Von KtV wurde ich ermuntert, an einem geplanten Treffen teilzunehmen. Da kaufte ich mir zwei Röcke, darunter meinen ersten Kilt, und fuhr da hin.
Auch ich war bei diesem ersten Mal sehr unsicher. Das lag aber mehr daran, dass ich mich erst an das Kleidungsstück gewöhnen musste. Ich hatte das Gefühl, nichts an zu haben und im Slip durch die Strassen zu laufen, so ungewohnt empfand ich den unten offenen Rock. Ich hatte das Gefühl, jeder könne meine Unterwäsche sehen, obwohl das natürlich Quatsch war. Das machte mich noch mehr unsicher als die Gedanken an die anderen Leute. Aber nach wenigen Stunden Spaziergang in der erfahrenen Gruppe um KtV, die mir Schutz gab, hatte ich mich an das Tragegefühl gewöhnt. Am nächsten Tag war ich schon so sicher, dass ich allein im Rock losgezogen bin, um Geld am Geldautomaten zu ziehen.
Lange Rede kurzer Sinn, von da an war ich dem Rock verfallen. Ich genoss die Aufmerksamkeit der Anderen, ich genoss das Geheimnisvolle, was die anderen Menschen in mir zu erkennen glaubten und ich war überrascht von der überwiegenden Zustimmung der anderen Menschen, insbesondere der Frauen. Das hatte ich so nicht erwartet und das hat meinem Selbstvertrauen natürlich einen ganz gewaltigen Schub gegeben.
Heute gehört es zu meiner Persönlichkeit, dass ich einen Rock trage, nur dann bin ich "ich selbst". Ich gefalle mir einfach selbst in einer Intensität, wie ich das früher nie gespürt habe. Ich geniesse das Anderssein, das Auffallen und auch die Neugier. Ich werde von vielen Menschen, die mich garnicht kennen, nett gegrüsst und es ergeben sich zu zahlreichen Gelegenheiten sehr nette und interessante Gespräche. Ich bin viel lockerer, extrovertierter und kontaktfreudiger geworden. Ich empfinde auch ein gewisses Prickeln, wenn sich zum Beispiel beim Gehen die Innenflächen der Oberschenkel sanft aneinander reiben, und prickelnd ist auch der Gedanke daran, dass so manche Frau darüber sinniert, was ich wohl unter dem Rock trage. Ich merke das an ihren Blicken, und manchmal fragen sie auch direkt danach (nicht nur bei Kilts). Nicht unerwähnt bleiben soll, das ich durch meine Röcke zwei richtig nette Freundinnen gewonnen habe und dass ich durch Röcke auch zu wirklich wunderschönen sexuellen Erlebnissen mit Frauen gekommen bin. Ich kann mir heute einfach nicht mehr vorstellen, andere Beinbekleidung als Röcke zu tragen. Es gibt einfach nichts Schöneres.
Grüsse,
Ferdi