Am Samstag saß zwischen Wiesbaden und Mainz in der selben S-Bahn wie meine Freundin ein Mann in einem "Damenkleid" mit roten Rosen und kurzen grauen Haaren. Im Mainzer Hauptbahnhof sah sie ihn dann nochmal von weitem bei einem Kaffeestand.
Am Montag in Mainz bin ich am Rhein einem roten T-Shirt begegnet mit einem schwarzen kiltartigen Rock, die einen Mann beinhalteteten. (Für Insider: Rüdiger. Luan: hatte ich vergessen, Dir zu erzählen!) Seine Frau trug recht ähnlichen Partnerlook. Bin ihm zweimal begegnet.
Ich selbst trug am Montag ein zart-grün/weiß-gestreiftes leichtes Leinenkleid, knapp knielang. Bin dann noch zu einem Sandalenhersteller gegangen, der einen Stand auf dem Künstlermarkt des Johannisfests hatte. Ich holte geflochtene Sandalen ab, die ich im Herbst auf dem Weinmarkt bestellt hatte. Ich sagte nur: "Ich habe ..." und der Verkäufer meinte: "Du bist Wolfgang!". Seine Mutter hatte ihm die Sandalen mitgegeben. Bei ihr persönlich hatte ich die Sandalen im Herbst bestellt. (
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Ein paar Meter weiter, in einem Stand mit Klamotten, werde ich freudig von einem Mann begrüßt. "Wir kennen uns von Hochheim" und zeigt eine Armlänge von mir entfernt einen grauen Rock, den ich mir beim Hochheimer Markt im November in blau gekauft habe. "Das ist lustig", meinte ich, "ich habe ihn gerade am Samstag weggepackt und wird am Ende des Sommers wieder hervorgeholt!". Dann kam seine Frau noch hinzu, die mich auch erkannt hatte und meinte, sie trüge ihn das ganze Jahr über. Und ja, sie hatte ihn wirklich an bei den sommerlichen 35 Grad.
Dann meinte sie, ich sei gestern (also am Sonntag) ja schon mal da gewesen, sei aber stolz an ihrem Stand vorbei gelaufen. Da sagte ich: "Nein, ich war gestern gar nicht hier". Tja, sie hatte gedacht, ich sei´s gewesen, der da gestern mit einem schwarzen Wickelrock vorbeigelaufen ist.
Aber am Sonntag war ich in Westhofen beim beschaulichen Traubenblütenfest. Da liefen mindestens drei Männer in Leinenkleidern rum - es könnte aber auch am Festumzug von vor ein paar Stunden gelegen haben, wo die Dorfbewohner kostümiert gemäß dem Motto "Disneyland" gelaufen waren.
Noch eine Sichtung in Mainz: am Samstag Abend beim Johannisfest (dort kein Festumzug) konnte ich von hinten noch einen jungen Mann sehen, auf seinem weißen T-Shirt ein etwa knielanges Trägerkleid getragen hat, quergestreift in weiß-braunen Blockstreifen. Ich glaube, er hatte einen Lorbeerkranz im Haar. Vermutlich wollte er in diesem Outfit den Weingott Bacchus symbolisieren. Oder den Dionysos, und das Kleid sollte wohl das Fass darstellen.
Alles in allem, wenn ich mich nicht mitzähle (und die drei Westhofener mal als "Eins" zähle), so habe ich von Samstag bis Montag von fünf hosenlosen Männern in und bei Mainz mitgekriegt.
Wenn das anderen genauso geht, dann dürfte sich so langsam rumsprechen, dass es tatsächlich Männer gibt, die ohne Hosen trotzdem angezogen sind.