Autor Thema: Geoutet  (Gelesen 8536 mal)

Offline stevie

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Geoutet
« am: 09.08.2003 00:22 »
Hallo Leute,

Heute war "der große Tag" und zwar gleich in doppelter Ausführung.
War heute mit meiner Tochter bummeln und habe sie gefragt, was für einen Rock ich denn tagen könnte. Sie meinte, es sollte schon einer sein, der so ähnlich wie die Shorts aussieht, die ich anhatte (beige Leinenstruktur.)
Zufällig sah ich dann bei H&M einen solchen. (ca. 42 cm lang mit zwei seitlich aufgesetzten Taschen, sieht ein bischen aus wie ein Cargorock). Schnell meine Tochter abgelenkt und den Rock gekauft und gleich angezogen. Sie hat eine ziemlich lange Zeit nix gemerkt.
Irgendwann stutzte sie und fragte "Eh, hast Du `nen Rock an?"
Ich war natürlich cool und antwortete nur na klar, steht mir doch? (Tatsächlich war ich riesig nervös). Sie antwortete, dass ich ihn gut tragen könnte und ihn doch anlassen sollte.
Na, da hatte ich nun doch etwas Bammel, was meine Frau wohl sagen würde. Sie holte uns ab und bemerkte auch zuerst nichts. Dann hat meine Tochter natürlich den Mund nicht halten können und es ausgeplaudert. Sie schaute etwas verdattert und fragte, ob das denn extra ein Rock für Männer wäre und warum ich denn so etwas anziehen wollte.
Ich hab dann die Vorteile aufgezählt und auch mein Recht auf Kleidung wie sie mir gefällt kund getan. Ich galube, ich habe sie noch nicht überzeugt, aber

Hurra  ;D :D :)  

ich bin durch.
Sie muss sich jetzt dran gewöhnen.

Liebe Grüße
Stevie

Offline Gatito

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Re:Geoutet
« Antwort #1 am: 11.08.2003 13:11 »
Herzlichen Glückwunsch!!!!
Vielleicht müssen wir erst das loslassen was wir waren um das zu werden was wir sein werden. Carrie Bradshaw

Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #2 am: 19.02.2006 23:17 »
Ich werd mal diesen vergessenen Thread kurz mit Leben erfuellen
Ist noch einer aus der Gruenderzeit.Leider hat er keine Beachtung gefunden.

Als ich mein erster Rock anhatte war klar,dass ich mich outen muesse.
Ich wollte nicht mit der Angst leben erpressbar zu sein.Nach dem Motto: Pass auf sonst sag ich Allen dass du Rock traegst.  

Nachdem ich mit dem Rock in der Dunkelheit meine Runde gedreht hatte.
Ging ich ein paar Wochen spaeter zum Hausnachbarn und sagte ihm
dass ich ab heute oefters im Rock unterwegs sein werde.

Ein paar Wochen spaeter ging es zur ersten Fete im Rock.
Und ich schwoer da war niemand der etwas sagte bis heute nicht von denen die anwesend waren ausser zwei Radfahrer.

Das hab ich dann monatelang so gemacht aber ich wollte mehr die
absolute Tragefreiheit. Also ging ich in den Supermarkt. Das war aber
fuer mich peinlich. Denn jedesmal wenn ein Fremder oder Fremde mich
ansah,schaute ich automatisch nach unten zum Rock,was man bei einer
Hose ja nicht tut. Damit hatte ich lange zu kaempfen.

Ich wuerde es heute wieder so tun denn ich finde wer Rock traegt
soll sich outen und die Freiheit geniessen.

Gruss Frantz   l  

JuergenB

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Re:Geoutet
« Antwort #3 am: 20.02.2006 10:41 »
Hallo Frantz,

Ging ich ein paar Wochen spaeter zum Hausnachbarn und sagte ihm dass ich ab heute oefters im Rock unterwegs sein werde.

Ich wuerde es heute wieder so tun denn ich finde wer Rock traegt soll sich outen und die Freiheit geniessen.

nein, finde ich absolut falsch!

Bei mir kommt das so an, als ob man etwas Verbotenes tun würde, oder man müsse sich rechtfertigen. Nein, ich ziehe meinen Rock an und basta! Wenn der andere eine Frage dazu hat, so soll er mich fragen.

Gruß
Jürgen


Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #4 am: 20.02.2006 19:01 »
Juergen?
Wenn jemand dich fragt,was das nun auf sich hat dass man seinen Nachbarn im Rock sieht ist man schon im Begriff sich zu rechtfertigen.

Es gibt zwei Moeglichkeiten dem Nachbarn zu begegnen:

Man gibt der Frage eine eine mehr oder wenige ueberzeugende
Antwort wie man den Rock beurteilt und seine Vorzuege usw.

Oder man sagt dem Nachbarn Unmissverstaendlich,dass es ihn
grundsaetzlich nichts angeht.

Ich habe immer den Dialog gesucht und mich dem Kleidungsstueck Rock
gestellt. Ich wollte es nicht verstecken,weil dann haettest du Recht in dem du schreibst"etwas verbotenes zu tun" .

Haette ich dem Nachbarn und auch anderen die zweite Antwort gegeben,dann waere ich wirklich ein komischer Kauz in ihren Augen geworden. Das wollte ich mir und dem Rock nicht antun.

Jeder Rocktraeger hat seine Rechtfertigungen fuer das tragen des Rockes. Hunderte Beitraege gibt es dazu im Forum . Rechtfertigung heisst ja nur erklaeren zu wollen warum man das eine tut und das andere sein laesst. So dass der Fragende Ruhe gibt oder auch Verstaendnis zeigt oder es schlicht weg gut heisst was man tut.

Werbung zum Beispiel waere eine ueberzogene Rechtfertigung ein
Produkt zu kaufen. Ohne Werbung kein verkaufen.

Bei den Highland Games haben die Akteure alle einen kiltaehnlichen Rock an. Zu Hause aber bestimmt nicht alle.

Ihre Rechtfertigung bestuende darin,dass sie rock tragen (muessen)weil sie an den Spielen teilnehmen und so den Spielen einen schottischen
Touch geben wollen. Wuerde man diese Rechtfertigung herausnehmen
dann waeren nicht mehr viele Kiltrocker zusehen.

Wir als Menschen leben von der Rechtfertigung,das ist unbestreitbar.

 Ich trage Rock ,reden wir darueber war meine Devise.
Ob sie nun besser oder weniger gut als deine ,das kann ich beim besten Willen nicht beurteilen.  Trotzdem danke fuer die Einlage,Interessant

Gruss Frantz
 

JuergenB

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Re:Geoutet
« Antwort #5 am: 20.02.2006 20:47 »
Hallo Frantz,

das ist der schleichende Ãœbergang von Argumentation zu Rechtfertigung.

Für mich persönlich ist eine Rechtfertigung eine Antwort (oder in Deinem ersten Beitrag eine vorbeugende Erklärung) auf einen Angriff, Argumentation auf die Frage nach Gründen. Es kommt dabei für mich auch immer darauf an, wie mich der andere fragt. Fragt mich jemand "Warum trägst Du Rock?", so antworte ich je nach Situation wahrheitsgemäß "weil es mir so gefällt" oder weil ich mich so wohlfühle" oder scherzhaft "kann doch nicht nackt rumlaufen".

Das ist aber auch nicht das, worauf ich hinaus wollte. Mich störten in Deinem Posting von gestern abend die Aussagen
Zitat
- Als ich mein erster Rock anhatte war klar,dass ich mich outen muesse.
- Ging ich ein paar Wochen spaeter zum Hausnachbarn und sagte ihm, dass ich ab heute oefters im Rock unterwegs sein werde.
- ...denn ich finde wer Rock traegt soll sich outen ...

Kommt Deine Nachbarin, um Dir zu eröffnen daß sie Hosen tragen will? Muß sich Deine Frau outen als Hosenträgerin? Oder macht sie das einfach und jeder hat das so hinzunehmen? Ich persönlich empfinde dies als brutale Abwertung, und dagegen wehre ich mich.

Gruß
Jürgen

Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #6 am: 20.02.2006 21:25 »
Rechtfertigen und Argumentation sind schon zwei paar Schuhe.
Den Unterschied habe ich bis heute nicht gemacht.
Fuer mich ist rechtfertigen und argumentieren eine Sache.

Es macht schon einen Unterschied ob man sich rechtfertigt vor dem zu erwartenden Angriff oder ob man mit Argumenten nach dem Angriff
reagiert. Das war mir bis jetzt nicht bewusst. Man lernt immer was neues
wenn man sich traut fragen zu stellen.

Ich haette mich selbst nicht beurteilen koennen aber solche Antworten
bringen mich schon vorwaerts.
Es ist immer nuetzlich sich mit anderen zu vergleichen und seine eignen Schwachheiten zu erkennen und zu einer Einsicht zu gelangen.

Juergen es hat Spass gemacht deine Postings zu lesen.
Ich ueb mich noch in der Vergangenheitsbewaeltigung,noch ein paar postings dieser Art und ich bin ein neuer Mensch.

Gruss Frantz
 

Offline George_MacGregor

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Re:Geoutet
« Antwort #7 am: 21.02.2006 00:02 »
Hallo!

Zum Thema "outen" kann ich eigentlich wenig beitragen, da ich mich, als ich beschloß, den Kilt zu tragen, nicht outen mußte. Es interessierte keinen Menschen und ich wurde auch noch nie schief angesehen, jeder erkennt einen Kilt, zumindest ist es bei uns so.  Damit will ich aber nicht sagen, daß jeder sofort bereit ist, einen Kilt zu tragen. Ich habe Freunde, die vom Kilt schon immer fasziniert sind, aber trotzdem Hemmungen haben, ihn auch in der Öffentlichkeit zu tragen.  Sobald sie aber mal mit mir bei Highland Games waren, wo es hunderte Kiltträger gibt, sind diese Hemmungen so gut wie immer rasch überwunden.

@Frantz:

Zitat
Bei den Highland Games haben die Akteure alle einen kiltaehnlichen Rock an. Zu Hause aber bestimmt nicht alle.

Ihre Rechtfertigung bestuende darin,dass sie rock tragen (muessen)weil sie an den Spielen teilnehmen und so den Spielen einen schottischen
Touch geben wollen. Wuerde man diese Rechtfertigung herausnehmen
dann waeren nicht mehr viele Kiltrocker zusehen.

Die Teilnehmer bei den Highland Games und auch die Besucher, tragen keine Kilt ähnlichen Röcke, sondern Kilts. Es gibt nur wenige Ausnahmen, da manche mangels Nähanleitung, bzw einem echten Kilt als Muster, ihre Frau bzw Freundin einen Kilt nähen lassen, der dann eher an einen Rock erinnert. Einen Kilt zu nähen ist eben nicht so einfach. Ich kenne einige Frauen, die großartige Schneiderinnen sind und trotzdem keinen Kilt schaffen, einfach weil sie keine Ahnung haben, worauf alles man bei einem richtigen Kilt achten muß. So kommt es dann eben, daß manche Teilnehmer bzw Besucher der Games eher einen Rock als einen Kilt tragen. Aber die Menge jener ist eher gering.

Ich habe allerdings noch nicht einen einzigen Kiltträger kennen gelernt, der an den Games teilnimmt, weil er einen Vorwand zum Tragen eines Rocks benötigt. Vielmehr sind es einfach begeisterte Schottland Fans, die eben auch gerne als Abwechslung Highland Games veranstalten, bzw besuchen, mehr steckt einfach nicht dahinter. Für Schottland Fans gibt es außerdem mehr als einen Grund, den Kilt zu tragen, also nicht nur bei den Games. Bei den Kiltträgern kenne ich auch keine Probleme, die sie mit Ehefrau oder Freundin hätten, denn diese sind ja selbst Schottland Fans und tragen dann den für Frauen üblichen Kilted Skirt, egal ob lange oder kurze Version.

Das wollte ich eigentlich nur schreiben, es soll also nur eine Richtigstellung sein, was den Kilt betrifft.

Es ist schon klar, daß es, was Röcke betrifft, für einen Mann wesentlich schwerer ist. Nur finde ich es nicht nötig, sich deshalb zu outen. Wenn ein Mann Röcke tragen will, sollte er das einfach tun, es ist schließlich seine ganz persönliche Angelegenheit. Den Nachbarn, den Gemüsehändler an der Ecke, oder sonst wen, geht das absolut nichts an. Im familiären Bereich ist es vielleicht schwerer, wenn man die Ehefrau bzw Freundin davon überzeugen will, daß man ab sofort auch Röcke trägt.

Liebe Grüße,

George
'S RIOGHAL MO DHREAM

triks

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Re:Geoutet
« Antwort #8 am: 21.02.2006 05:23 »
Hallo,

dann will ich mal den Staub von alten Diskussionen wischen helfen.
;)

Ich hab mich nur einmal offenbart, nämlich meiner Frau gegenüber, als ich ihr gebeichtete, dass ich gerne eine Rock tragen möchte. Da hatte ich mir tagelang einen Wust von Argumenten zurechtgelegt, und dann sagte sie nur, "Dann mach doch".

Familie und Freunde habe ich einfach mit der Situation konfrontiert. Nur meine Schwiegermutter hat zum Ausdruck gebracht, dass sie Männer im Rock nicht prall findet. Alle anderen haben es schweigend akzeptiert. Bisher hatte mein Rocktragen keinen für mich erkennbaren Einfluss auf meine Beziehungen.

Ich habe keine Kontakte mit der Nachbarschaft, die über einen kurzen Gruß hinausgehen. Die Leute hatten alle Gelegenheit mich im Rock zu sehen. Welche Bedeutung mein Rocktragen im Dorftratsch, hat entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich beschränke das Rocktragen auf mein Privatleben. Da ich keine privaten Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen unterhalte, sind mir denkbare Konflikte bisher erspart gebieben. Es ist nicht mein dringenster Wunsch, zur Arbeit im Rock zu erscheinen. Ich schätze die Leute so ein, dass sie Fachlichkeit von äußerem Erscheinungsbild nicht trennen können.

Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #9 am: 21.02.2006 15:48 »
Mir fehlt einfach das differenzierende Denken und einen ausgepraegten
Sprachschatz um mich auszudruecken oder verstaendlich zu machen.
Das hab ich gemerkt als ich mich durch eure Beitraege oder Postings gelesen habe. Das hat sich schon ein wenig geaendert als ich anfing
mit euch in einen sagen wir fast persoenlichen Dialog zu schreiben
und ihr mir fuer manches die Augen geoeffnet habt. Das waere ohne ein Forum wie dieses nicht moeglich.

@Georg

Du bist ja ein Spezie in Sachen Kilt. Ich hab da noch eine Frage:

Gibt es auch kilts in Irland oder nur in Schottland?
Denn es gibt ja auch gruene Kilts(ich liebe gruene Kilts) die aber immer
als irische Kilts bezeichnet werden oder sind es nur Kopien gemacht fuer
den irischen Markt oder Geschmack.

Gruss Frantz

JuergenB

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Re:Geoutet
« Antwort #10 am: 21.02.2006 17:04 »
Hallo Frantz,

auch wenn Deine Sprache mit der unseren eng verwandt ist: es ist eine andere Sprache. Ich kann Deine bei weitem nicht so gut wie Du meine, und selbst viele Deutsche haben mindestens die gleichen Probleme wie Du, vielleicht auch noch mehr. Also Hut ab vor Deiner Leistung!

Gruß
Jürgen

Offline Ferdi

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Re:Geoutet
« Antwort #11 am: 21.02.2006 17:22 »

Gibt es auch kilts in Irland oder nur in Schottland?
Denn es gibt ja auch gruene Kilts(ich liebe gruene Kilts) die aber immer
als irische Kilts bezeichnet werden oder sind es nur Kopien gemacht fuer
den irischen Markt oder Geschmack.

Gruss Frantz

Hallo Frantz!

Ja, die gibt es. Ich habe selbst einen und ich trage ihn sehr gerne.

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Dieser Kilt ist ein "Black Watch", der Hersteller ist O´Neil of Dublin. Der Stoff ist leichter als die Tartans, aus denen die schottischen Kilts bestehen. Daher ist dieser Kilt auch preiswerter. Er ist deswegen mehr für die warme Jahreszeit gedacht und er ist etwas kürzer als die schottischen. Aber auch dafür musste ich damals knapp 400 DM geben. Die zwei anderen Kilts, die ich habe, stammen von Kinloch Anderson in Edinburgh

Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #12 am: 21.02.2006 18:19 »
Die luxemburgersprache laesst sich nun mal nicht 1 zu 1 ins Deutsche uebertragen. Das fuehrt zu Verwechslungen und Missverstaendnissen.

Ein Herd ist im lux. eine Kochmaschine
Der Wagen faehrt in die Kurve-lux. Der Wagen faehrt in die Kehre
Der Wagen fuhr einen Baum an-lux Der Wagen ist in ein Baum gerannt

Ich meinte differenziertes Denken in Bezug auf die Meinungen die ich schreibe. Also genaueres Beschreiben und weniger verallgemeinern.  

Gruss Frantz

Offline George_MacGregor

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Re:Geoutet
« Antwort #13 am: 27.02.2006 15:57 »
Hallo Frantz!

Irische Kilts gibt es zwar nicht in so vielen Tartans wie schottische, aber es gibt sehr wohl typische Clan Tartans, aber auch den grünen Kilt. Allerdings trägt man den Kilt in Irland noch nicht so lange wie in Schottland. Den Belted Plaid, also den großen Kilt, trugen die Iren überhaupt nie und den kleinen Kilt übernahmen sie auch erst sehr spät, als er in Schottland längst Tradition war. Heute tragen ihn meistens nur die irischen Pipe & Drum Bands bei ihren Umzügen am St. Patricks Day.

@Ferdi: Als ich dein Foto sah, erkannte ich sofort den Black Watch Tartan. Dein Kilt mag zwar von O'Neil in Dublin sein, aber typisch irisch ist er nicht, denn die Black Watch war das gefürchtete schottische Regiment, das vom Clan Campbell gestellt wurde. Der Clan Campbell hat zwar viele sehr unterschiedliche Clan Tartans, der Black Watch ist aber der berühmteste.

Es gibt Puristen, die aus eher kindischem Trotz niemals einen Kilt  aus Black Watch Tartan tragen würden, weil der Clan Campbell zumindest früher verhaßt war, da er auf englischer Seite kämpfte und viele seiner Landsleute auf dem Gewissen hatte. Das berühmte Glencoe Massaker am Clan MacDonald wurde von der Black Watch verbrochen. Sie ließen sich eine Woche lang von den MacDonalds bewirten und logierten dort auch. Dann ermordeten sie sämtliche Dorfbewohner samt Kindern und alten Menschen.  Zumindest bis zum 2. Weltkrieg gab es diese Feindschaft zwischen den Campbells und anderen Clans noch immer, denn wenn Angehörige des Highland Regiments mit Campbells marschieren sollten, gab es immer Reibereien und Proteste.

Allerdings glaube ich nicht, daß diese Feindschaft heute immer noch besteht. Vielmehr sind es Nicht-Schotten, die den Black Watch nicht tragen wollen, weil sie schottischer als die Schotten sein wollen, was natürlich lächerlich ist. Wenn es darum ginge, müßten sich auch heute noch viele der Clans spinnefeind sein, nur weil ihre Vorfahren vor hunderten von Jahren gegeneinander kämpften.  Die MacLeods haßten die MacDonalds, diese waren dafür mit den MacGregors befreundet. Die MacGregors waren Gegener der Campbells, immerhin waren diese es, die von Robert the Bruce ganz einfach das Land der MacGregors geschenkt bekamen, während diese plötzlich heimatlos waren. Aber selbst Ende des 17. Anfang des 18. Jhdts. sah man es bei dem MacGregors nicht mehr so eng. Immerhin heiratete Donald MacGregor, der Vater des berühmten Rob Roy eine Campbell und Rob Roy nahm in späteren Jahren den Namen seiner Mutter an und unterschrieb als Robert Campbell, da er als MacGregor viele Jahre lang gejagt wurde.

Vom Blach Watch Tartan zum Geschichtsunterricht *gg*

Ok, das war es,

Liebe Grüße, George
'S RIOGHAL MO DHREAM

Frantz

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Re:Geoutet
« Antwort #14 am: 27.02.2006 16:06 »
Danke Georg,Ferdi
Ich mag geschichtliche Details.

GRUSS Frantz


 

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