Hallo Jule,
was du da schreibst, ist interessant und zum Nachdenken anregend und braucht auf jeden Fall eine Antwort, eine Reaktion. Es wäre so leicht, es kurzerhand abzulehnen, aber…
Würde ich etwas tun oder tragen, das mir meine Frau verbieten würde? Ich denke nicht. Ich würde mich letztendlich einordnen. Oder ich müsste sie verlassen oder sie mich.
Würde ich etwas tun oder tragen, das mir meine Frau von mir wünschte? Ich denke Ja – innerhalb gewissen Grenzen natürlich. Unter allen Umständen ist eine Ehe oder ein Zusammenleben ja nicht nur eine Frage um ein Stück Stoff, unterschiedlich genäht.
Würde meine Frau es ähnlich mit mir haben, mit meinen Wünschen, ihr gegenüber, betreffend wie sie sich, meiner Meinung nach, kleiden sollte, oder wie ihre Haare geschnitten sein sollten? Ja, wenn vielleicht nun auch weniger.
Heißt das, dass sie tatsächlich die Dominierende ist? Dass ich dann in einer FLR (Female Led Relationship) lebe, ähnlich wie Sentinel und Kölsche_Jung es für sie kurz beschrieben haben?
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7760.0Allerdings nicht etwas, dass wir verabredet haben. Aber in der Praxis? Es könnte wohl der Fall sein? Hängt allerdings davon ab, wie es von uns definiert wird, und was drin ist. Aber weicht das dann von den meisten Ehen ab? Hier denke ich, Jule, dass du Recht haben könntest. Es ist mehr oder weniger so, stelle ich mir vor. Eine Art FLRL wo der letzte L für „Light“ stehen würde.
Nicht entdeckt? Frauen regieren meistens mit Strategie, List und Talent. Das begreift nicht jeder Mann. Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau, sagt man bei uns. Sagt man auch nicht, dass der amerikanische Präsident in den Jahren 1981-89 Nancy zum Vornamen hieß? Was ja durchaus nicht so schlecht war. Man sieht auch Beispiele, wo eine starke Frau gefehlt hat, wie bei eurem Adolf, und was daraus gekommen ist. Und wie mit dem heutigen amerikanischen Präsidenten?
Bin ich oder fühle ich mich dann versklavt? Nein, denn dann hieße, dass ich mich gebunden fühle, dass ich immer wieder an geschlossene Türe oder Absperrungen den Kopf stieße. Und das tue ich nicht. Im Gegenteil erlebe ich meine Frau als sehr tolerant und verstehend. Wenn ein Mann und eine Frau gut zusammenpassen, gleichen sie sich auch weithin. Ich darf keine Kleider tragen – ist nie diskutiert worden, aber ich bin es mir sicher, ich darf nicht. Ich will aber auch keine tragen. Kleider stehen, meiner Meinung nach, nur den wenigsten Männern, und ich wäre kein von denen. Wie könnte ich mich ohne erkennbare Grenzen versklavt sein oder mich es fühlen?
So ja, erkennen lieber wir, die wir nicht zur brutalen Männerminderheit gehören, dass wir nicht die, wohl auch längst in Vergessenheit geratene, Bezeichnung das „starke Geschlecht“ verdient haben. Und seien wir dankbar, wenn wir einer verstehenden Frau gehorchen müssen, und nicht einer, die uns zur ewigen Hose verurteilt.
Übertrieben? Überlegt euch mal…
Gruß
Gregor