Habe ein paar Tage hier nicht so reingeschaut. Aber bei diesem Thema fällt mir doch ganz spontan wieder Joseph Campbell ein, wenn er in seinem Hauptwerk 'Die Masken Gottes' im Band "Mythologie des Westens" schreibt:
Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein.
Dieser merkwürdige mythische Gedanke, und die noch merkwürdigere Tatsache, dass er fast 2000 Jahre lang in der ganzen westlichen Welt als absolut verlässliche Schilderung eines Ereignisses galt, das angeblich 14 Tage nach der Erschaffung der Welt stattgefunden hatte, werfen mit Nachdruck die hochinteressante Frage auf nach dem Einfluss bewusst zurecht gemachter, unechter Mythologien und ihrer Ummodelungen auf die Struktur der menschlichen Weltanschauung und dem sich daraus ergebenden Gang der Kultur.
Es kann gut sein, das ein gut Teil von dem, was als Wille des „Alten“ ausgegeben wurde, tatsächlich nichts anderes ist als das Vermächtnis eines Haufens Alter, und zwar alter Männer; und das in erster Linie nicht so sehr daran gedacht war, Gott zu ehren, als vielmehr sich das Leben leichter zu machen, indem man die Frau in die Küche verbannte.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen...