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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: cephalus am 01.03.2019 16:02

Titel: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: cephalus am 01.03.2019 16:02
Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob ich dieses Thema ansprechen sollte oder nicht.
Früher würden hierüber nämlich wahre Glaubenskriege angezettelt - das zu wiederholen ist nämlich nicht meine Absicht.


Wie männlich muss ein Rock am Mann wirken, was ist “erlaubt” und was nicht?
Früher hatte ich das Gefühl, die Verfechter der ultra maskulinen Seite fühlten sich angegriffen, bedroht oder gar geschädigt, durch die andere Seite. Die andere Seite sah sich in der persönlichen Freiheit eingeschränkt.

In der letzten Zeit ist zu diesem Thema Frieden eingekehrt, was ich sehr begrüße, mache mir aber meine Gedanken was sich geändert hat.

Sind die Foristen toleranter geworden?
Ist die Grundeinstellung “femininer” geworden?
Haben die Hardmännerrocker frustriert das Forum verlassen?
Sind alle selbstbewusster geworden, so, dass sie eher auch mal andere Ansichten stehen lassen können?

Es gab Zeiten, in denen das Wort Highheels oder Strumpfhose einen Shitstorm ausgelöst hat, jetzt gibt es die, die es mögen und auch die, die nichts damit am Hut haben - ganz entspannt.

Wenn ich meine eigene Entwicklung betrachte, haben mich anfangs die Rocker mit kurzem Rock und Strumpfhose schockiert, höhere Absätze oder ein Oberteil aus der Damenabteilung - das war erst Recht nicht meine Welt, und in der Öffentlichkeit hätte ich mich mich mit diesen Rockern auch nicht sehen lassen wollen, auch wenn ich mich stets zurückgehalten habe, dies zu äußern.

Auch wenn ich mich mit leichten Kleidchen, Pfennigabsätzen usw. selbst nach wie vor nicht an mir anfreunden kann, aber meine Röcke nicht mehr knöchellang sein müssen, finde ich es mittlerweile interessant auch mal Männer zu sehen, die einen eher feminin wirkenden Weg gehen.

Selbst bin ich weniger streng zu mir geworden: Was mir an anderen Menschen gefällt oder interessant erscheint, probiere ich aus - meist komme ich wieder zum Gewohnten zurück - was an einem zarten Körper schön wirkt, entfaltet an einem Kleiderschrank wie mir, eine ganz andere Wirkung.

Wie habt ihr euch entwickelt, wie seht ihr, die schon länger dabei sind, die Entwicklung des Forums?

VG
Cephalus
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 01.03.2019 17:37
Selbst bin ich weniger streng zu mir geworden: Was mir an anderen Menschen gefällt oder interessant erscheint, probiere ich aus - meist komme ich wieder zum Gewohnten zurück - ...

Hi cephalus!

Du eröffnest einen ganzen Fragenkatalog, auf den man sehr ausführlich eingehen könnte.

Bei dem oben angeführten Zitat Deiner Wort fasst Du einen wesentlichen Punkt schon zusammen, der nicht nur bei Dir, sondern vermutlich bei vielen eine gewichtige Rolle spielen wird. Ja, bei mir ist es auch so. Beispiel: meine Anprobe gestern im Geschäft, https://www.rockmode.de/index.php?topic=7129.msg109519#msg109519 (https://www.rockmode.de/index.php?topic=7129.msg109519#msg109519) - vor zwei Jahren wäre das für mich noch undenkbar gewesen, rosa Sachen anzuprobieren. Mit soviel rosa Zeugs auf dem Arm würde ich auch nicht jeden Tag im Jahr in die Anprobe gehen. Gestern hat´s gepasst, da ich ja bereits Rosa trug, und Glitzer und Absätzchen und transparente Strümpfe - da hatte ich mich eh schon weit in meine Grenzregionen bewegt.

Und ich denke, das ist genau der Prozess, der bei vielen Männern, die sich der Hosentyrannei und dem Farben-/Formen-/Stoffe- und Muster-Diktat entziehen wollen: sie entwickeln sich weiter und loten ihre eigenen Grenzen, aber auch die Grenzen ihres Umfeldes aus - und trauen sich auch in zunehmendem Maße, ihr Umfeld "zu belasten" und sich dadurch nicht durch vorauseilenden Meinungen und Gedanken bevormunden zu lassen.

Und wer toleranter sich selbst gegenüber wird, wird auch toleranter anderen gegenüber - so sollte es jedenfall idealerweise sein.

Wie gesagt, das ist nur ein kleiner Aspekt aus Deinem komplexen Fragenkatalog.

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: high4all am 01.03.2019 17:58
Für andere User kann ich nicht sprechen. Ich vermute, es hängt mit dem zunehmenden Lebensalter zusammen, dass die Diskussionen ruhiger verlaufen. Mich macht es gelassener im Umgang mit anderen Menschen. Weil ich keine Energie und Zeit mit zweitrangigen Fragen vergeuden will. Denn meine Restlebenszeit im Diesseits ist begrenzt. Und in der Ewigkeit sind sämtliche Geschlechter- und Kleiderfragen gelöst.

LG
Hajo
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 01.03.2019 18:07
Ich denke dass früher ein feminineres Erscheinungsbild früher z.B in den 70igern, ohne sich dazu zu bekennen schon mehr vorhanden war als heute.
Ich denke da an die Glamrockära und auch z.B SF Filme wie "Flucht ins 23." den ich heute angesehen habe.

Obwohl ich für mich jetzt imme für die "männlichere" Variante des Rockträgers hielt, habe ich in jüngeren Jahren mit langen Haaren und glatt rasiert sicher femininer gewirkt als heute mit Bart und kurzen Haaren. Auch trage ich heute auch öfter Kilts als D-Röcke.

Allgemein denke ich, dass die Männer allgemein heute ein weit männlicheres Aussehenund Gebaren bevorzugen als früher. Woran das liegen mag weiß ich nicht so genau. Ich denke, dass die Zuwanderung von jungen Männern aus Machokulturen und auch ein allgemein sozial kälteres Klima und sinkender Wohlstand, ein Grund sein könnten, warum sich wieder mehr Männer in die Sicherheit von Hosen flüchten.

Von jeher war es mein bestreben die Modewahlmöglichkeiten des Mannes zu erweitern und dabei Mann zu bleiben. Getreu der alten Ferdi Empfehlung: Sich selbst im Spiegel zu betrachten und ob man sich so ok findet.

Nach wie vor finde ich es nicht gut wenn ein Mann sich soweit der Mode und Erscheinung von Frauen angenähert hat, dass er sich erst nach genauem Hinsehen überhaupt noch als Mann ausmachen lässt.

Trotzdem mag ich keine Grenzen ziehen, denn ich weiß genau, dass mich die Mehrheit der Bevölkerung auch schon mit Rock und Strumpfhosen als totalen Freak betrachtet.
Und freilich habe ich manchmal Lust auf mehr und besitze auch Kleidungsstücke mit denen ich nicht auf die Straße gehe. Zumindest nicht bis ich die geeignete Kombinationsmöglichkeit gefunden habe.
Es mag auch Männer geben, die mich insgeheim beneiden mich so in der Öffentlichkeit zu bewegen, wie mir jüngst ein alter Freund anvertraute.

Also bleib ich wie ich bin, versuche meinen Weg zu gehen und beneide die Frauen die anziehen was sie wollen und trotzdem immer Frauen bleiben.


Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 01.03.2019 18:18
Nach wie vor finde ich es nicht gut wenn ein Mann sich soweit der Mode und Erscheinung von Frauen angenähert hat, dass er sich erst nach genauem Hinsehen überhaupt noch als Mann ausmachen lässt.

Hm. Wenn Frauen es schaffen, Frauen zu bleiben, egal was sie anziehen, was müssen Männer tun, dass sie trotzdem als Männer wahrgenommen werden...

Vor allem fällt mir zum Deinem Zitat folgende Fragestellung ein:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=7110.0 (https://www.rockmode.de/index.php?topic=7110.0)
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Mann im Rock am 01.03.2019 18:18
Für andere User kann ich nicht sprechen. Ich vermute, es hängt mit dem zunehmenden Lebensalter zusammen, dass die Diskussionen ruhiger verlaufen. Mich macht es gelassener im Umgang mit anderen Menschen. Weil ich keine Energie und Zeit mit zweitrangigen Fragen vergeuden will. Denn meine Restlebenszeit im Diesseits ist begrenzt. Und in der Ewigkeit sind sämtliche Geschlechter- und Kleiderfragen gelöst.

LG
Hajo

Ich stimme dir voll und ganz zu.

Mit den Begriffen feminin-maskulin kann ich nicht viel anfangen. Ich hab auch keine große Lust, mich damit zu beschäftigen.

Mir geht es auch nicht um irgendwelche großartigen Ziele, ich will und muss nicht irgendwelche anderen Männer motivieren, es auch mal mit Rock zu versuchen. Mir geht es um mich selbst, dass ich zufrieden mit mir sein kann, harmonisch mit mir selbst leben kann, keine innere Zerrissenheit aufgrund nicht realisierter Bedürfnisse mit mir rum zu tragen.

Viele Leute denken halt in Schablonen, mit denen sie ihre eigenen Grenzen abstecken. Alles, was ihnen nicht in den Kram passt, ist schlecht. Sie merken gar nicht, wie sie ihre eigene Freiheit beschränken. Andere Leute gehen gern Risiken ein, entdecken mit Freude Neues in der Welt und schaffen sich für sich selbst flexible Perspektiven.

Gruß
Matthias


Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 01.03.2019 18:23
Andere Leute gehen gern Risiken ein, entdecken mit Freude Neues in der Welt und schaffen sich für sich selbst flexible Perspektiven.

...und reissen vielleicht auch andere Personen noch mit, für sich ähnliche Perspektiven zu entdecken...
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 01.03.2019 23:19
Ich denke und hoffe, dass die meisten unter uns es allmählich verstanden haben, einander so zu respektieren, wir nun mal sind und unserer Verschiedheit und doch einer gemeinsamen Grundagenda!

LG, Micha
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: DesigualHarry am 02.03.2019 10:38
Hallo!

Für mich persönlich hat sich nicht viel geändert - aus dem riesigen Angebot an möglicher Kleidung nehme ich mir heute wie am Anfang meines Rocktragens das heraus womit ich mich am wohlsten fühle. Es gibt Bekleidung oder Accessoire´s  die Interessieren mich kein bisschen, dann gibt es aber Bekleidung die meine Persönlichkeit am besten Unterstreichen. In Anbetracht der Kommentare und Komplimenten von allem was ich bisher getragen habe - inklusive Hosen, war die Anzahl deren nie höher als bei "meinem Stil".

Gesellschaftlich gesehen vermisse ich heute einen Männertyp, wie er in den 1970igern und 80igern in der Musikszene weit Verbreitet war. Es dürfte auch nicht verwunderlich sein dass ich diesen Männertyp als Grundelement für mein Rocktragen nehme...

Meiner Meinung nach macht erst ein Träger oder eine Trägerinn ein Kleidungsstück maskulin oder feminin. Wenn man an ein Seidenkleidchen denkt, denkt man sich wohl auch immer eine schöne Frau darin vor. Ich denke die Kunst liegt nun darin, diese Frau aus diesem Bild wegzubekommen, und sich das Kleidchen neutral vorstellen zu können. Denn damit schafft man die Grundlage dass man mit seinem Ich damit was neues schaffen kann. Sonst zieht man mit dem Kleidchen auch all das mit an, was in diesem winzigen stück Stoff sonst noch an femininem mitschwingt, und das ist sicherlich nicht wenig.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: steffish am 02.03.2019 12:41
Allgemein denke ich, dass die Männer allgemein heute ein weit männlicheres Aussehenund Gebaren bevorzugen als früher. Woran das liegen mag weiß ich nicht so genau. Ich denke, dass die Zuwanderung von jungen Männern aus Machokulturen ... (ein Grund sein kann).
Dein Grund für das männliche Gebaren heute leuchtet mir ein und das sehe ich ebenso.
Das Barttragen wieder IN ist denke ich kommt auch von da.
Andererseits sehe ich in letzter Zeit doch ab und zu Männer in Röcken und Strumpfhosen - erst gestern wieder - ganz normal auf der Strasse in Berlin.
Ich unterscheide da zwischen offensichtlichen Transmenschen und eindeutig männlichen Leuten.
Mein Weg ist zur Zeit eher weg vom weiblichen, was ich früher mehr forciert hatte, hin zu autenischem (männlichen) Aussehen, wo die Harmonie, Schlüssigkeit des Aussehens einen hohen Stellenwert hat.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Mann im Rock am 02.03.2019 12:46
Gesellschaftlich gesehen vermisse ich heute einen Männertyp, wie er in den 1970igern und 80igern in der Musikszene weit Verbreitet war. Es dürfte auch nicht verwunderlich sein dass ich diesen Männertyp als Grundelement für mein Rocktragen nehme...

Auja, dieser Zeit weine ich auch mehr als eine Träne hinterher. Wenn man Musikgruppen im Beat-Club gesehen hat, vor allem wie farbenfroh Männer gekleidet waren. Und dazu Uschi Nerke in einem Minirock, der ein Sitzen nicht mehr erlaubte. Und natürlich Hair, das beste Musical des Universums.
Gruß
Matthias

Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: rockpeter am 03.03.2019 16:23

Hallo,

bei mir hat es in den letzten Jahren auch einen stetigen Wandel gegeben. Ursprünglich wollte ich mal jeden femininen Touch - mal abgesehen vom Rock - vermeiden. Die Röcke waren mindestens knöchellang und einfarbig.Nach und nach habe ich mich auch an weitere Kleidungsstücke herangewagt. Es kamen Feinstrumpfhosen, Blusen, bunte, maximal knielange Röcke und auch Damenmäntel und -jacken hinzu. Und das passende Schuhwerk nicht zu vergessen.
Letzte Woche habe ich mir einen neuen Rock gekauft, ich hatte die Auswahl zwischen knielang und knöchellang, da meinte die Verkäuferin ich bräuchte meine Beine nicht zu verstecken und ihr gefiele der kurze Rock besser. Nach dieser Empfehlung habe ich mich dann für den kurzen Rock entschieden.
Ob ich diesen Stil in den nächsten Jahren so weiterleben möchte, kann ich nicht sagen. Das hängt davon ab, in welchem Outfit ich mich am wohlsten fühle.

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: manfred58 am 03.03.2019 19:48
Für andere User kann ich nicht sprechen. Ich vermute, es hängt mit dem zunehmenden Lebensalter zusammen, dass die Diskussionen ruhiger verlaufen. Mich macht es gelassener im Umgang mit anderen Menschen. Weil ich keine Energie und Zeit mit zweitrangigen Fragen vergeuden will. Denn meine Restlebenszeit im Diesseits ist begrenzt. Und in der Ewigkeit sind sämtliche Geschlechter- und Kleiderfragen gelöst.

LG
Hajo

Das geht mir genauso . Ne feine Sache wenn man Ü60 ist.

Gesellschaftlich gesehen vermisse ich heute einen Männertyp, wie er in den 1970igern und 80igern in der Musikszene weit Verbreitet war. Es dürfte auch nicht verwunderlich sein dass ich diesen Männertyp als Grundelement für mein Rocktragen nehme...

Auja, dieser Zeit weine ich auch mehr als eine Träne hinterher. Wenn man Musikgruppen im Beat-Club gesehen hat, vor allem wie farbenfroh Männer gekleidet waren. Und dazu Uschi Nerke in einem Minirock, der ein Sitzen nicht mehr erlaubte. Und natürlich Hair, das beste Musical des Universums.
Gruß
Matthias



Das war eine tolle Zeit . Die Grenzen von Damen und Herrenmode waren nicht so genau definiert. Gürtel , Sinn und Zweck über Hemden und Pullovern , Halstücher bei Männern und Frauen . Anfangs der 80er  war es auch noch so bunt und glänzend , bis alles grau und trist wurde.
Was  war der Auslöser ?

Was unsere Mitbürger aus den Machokulturen angeht , lass die mal eine Männergrippe bekommen . Das Geheule ist nicht auszuhalten . Ich habe lange Jahre mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammengearbeitet , besser gesagt zusammenarbeiten müssen . Die Erfahrungen waren meist nicht von positiver Natur.

Gruß

Manfred
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: DesigualHarry am 03.03.2019 20:44
Hallo!

Ganz klar: Mit dem Internet Zeitalter verlor die Welt Ihre Spontanität, Gelassenheit und der Unbekümmertheit von Ungewohntem.

Heute ist alles durchgeplant und seriös. Für mich immer wieder erstaunlich ist aber die Tatsache dass dem Hochgepriesenen freien Leben im Grunde eine Diktatur einhergeht, die die Menschen in einer Tristesse zurücklassen. Heute hat Digital nur mehr den einen geplanten Zweck: Die Menschen zu kontrollieren. Mein Wunsch währe ja, dass das gesamte Internet Zusammenbricht, und nicht mehr zu reparieren ist - Für die Zukunft des Menschen.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 03.03.2019 21:16
Mein Wunsch wäre ja, dass das gesamte Internet zusammenbricht, und nicht mehr zu reparieren ist - Für die Zukunft des Menschen.

Dann könnten wir uns aber nicht mehr so austauschen wie bisher.

Ja, gäbe es kein Internet, hätten wir uns nie kennengelernt. Und ich würde mich heute noch nicht trauen, im Rock rauszugehen.

LG, Micha
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Jan Paul am 03.03.2019 21:36
Die Einwanderer sind's? Nee Leute, die Entwicklung unserer Geschlechtsrollenbilder in den vergangenen Jahrzehnten könnt ihr nicht einfach denen in die Schuhe schieben.

Ich ziehe seit ein paar Jahren an was mir gefällt. Bei Menschen aus "Machokulturen" bin ich damit nie angeeckt.

Auch mit der Früher-war's-besser-Nummer kommt man nicht weiter. Das wurde von den Älteren zu allen Zeiten so wahrgenommen. Gerade wir hier schöpfen doch den Rahmen des Möglichkeiten ziemlich voll aus und machen ungeächtet was, das vor einem halben Jahrhundert vollkommen undenkbar war. Inwiefern soll das damals spontaner, gelassener und unbekümmerter gewesen sein?
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 03.03.2019 21:59
https://www.youtube.com/watch?v=r-autW7K64c (https://www.youtube.com/watch?v=r-autW7K64c)
bimev.de (http://bimev.de)

Letztlich ist es aber eine Frage der Passung und der Erwartungen.

LG, Micha
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MickyBlueEyes am 04.03.2019 09:50
Hallo miteinander!

Zum Wandel der Inhalte / Symbolik bei den beiden Begriffen muss ich einfach mein Lieblingsbeispiel beisteuern:

Heute, wohl etwa seit den 40er Jahren (des vorigen Jahrhunderts) gilt quasi als naturgegeben: Rosa für Mädchen,  Blau für Jungen.

Derweil war es davor jahrhundertelang umgekehrt!
Rosa galt als das "kleine Rot" und weil Rot als Signalfarbe der Männlichkeit galt, den Jungen zugeordnet.
Blau war nicht zuletzt die Farbe der Jungfrau Maria und deswegen für die Mädchen.

Kann man schön auf alten Gemälden betrachten. Auch schön: Die ersten Trikots von Juventus Turin - 1897 gegründet - waren rosa.

Dann kam die religiöse Farbsysmbolik wohl ins Hintertreffen, auch trugen Matrosen und Arbeiter Blau, was dann mehr und mehr mit Männlichkeit in Verbindung gebracht wurde, vermutet Eva Heller ("Wie Farben wirken").

Wer das selber noch ein bisschen ausführlicher lesen will:
"Rosa galt als das kleine Rot" in eine Suchmaschine der Wahl eingeben und staunen. Mir gings vor geraumer Zeit jedenfalls so, als ich das gefunden hatte.

Wer weiß,  vielleicht ändert sich das mal wieder in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten und ist dann wieder anders "naturgegeben"   ::)

Viele Grüße
MickyBlueEyes

Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: steffish am 04.03.2019 10:26

Derweil war es davor jahrhundertelang umgekehrt!
Rosa galt als das "kleine Rot" und weil Rot als Signalfarbe der Männlichkeit galt, den Jungen zugeordnet.
Blau war nicht zuletzt die Farbe der Jungfrau Maria und deswegen für die Mädchen.


Das führt mich zu der Frage warum uns bestimmte Farben zusagen.
Ist es die immer nur die Farbe an sich, oder ist es dessen Symbol der Zeit ?

Wenn ich darüber nachdenke, erinnere ich mich, daß mir die Fabe lila - oder wie man heute sagt "pink"  ;D - immer zusagte. Allerdingst bremste mich ( früher ) die Konditionierung immer ein wenig durch die Frage: Kann ich das als Mann machen ( bei Kleidung ) oder ist das zu weiblich.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: cephalus am 04.03.2019 11:10
Und ich hatte mich im Eröffnungsbeitrag eigentlich gefragt, warum sich das Forum dahingehend verändert hat, wie es jetzt ist.

::) ::) ::)
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: high4all am 04.03.2019 11:18
Und ich hatte mich im Eröffnungsbeitrag eigentlich gefragt, warum sich das Forum dahingehend verändert hat, wie es jetzt ist.

::) ::) ::)
Wie schön, dass es eine Konstante gibt: Das Ausgangsthema wird in gefühlten 99% der Fälle früher oder später verlassen! 8)
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Mac am 04.03.2019 11:38
Naja, aber irgendwie beschäftigen sich alle Beiträge mit dem einen oder anderen Wandel.  ;)

Ich selbst war ja eine ganze Zeit raus aus dem Forum.
Die Streitigkeiten zwischen Rock- und Kiltträgern hatten Ausmasse angenommen, da wurde einem schlecht.
Habe dann eine laange Zeit als Gast mal reingeschaut und bemerkt: es wird ausgeglichener. :)
Die Kiltträger sind nicht mehr so aufgebracht und die Rockträger suchen nicht mehr jede Haarwurzel in einem Beitrag eines Kilties.
Ja Cephalus, es hat sich etwas geändert.
Ich kann nicht sagen was, wann und wie, aber es ist anders geworden.
Und nicht schlechter!!!!
Gruß,
Mac
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 04.03.2019 11:47
Die Streitigkeiten zwischen Rock- und Kiltträgern hatten Ausmasse angenommen, da wurde einem schlecht.

Ja, weil die einen nicht zu den anderen gehören wollten.

Schwamm drüber, Kilträger sind hier nach wie vor willkommen, genau wie Fustanellaträger, Sarongträger und alle anderen Rockträger.  ;D :) :D
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Mann im Rock am 04.03.2019 18:58
Das geht mir genauso . Ne feine Sache wenn man Ü60 ist.

Je öller je döller, hat man damals im Ruhrpott gesagt.

Gruß
Matthias
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Jan Paul am 09.03.2019 20:05
Das ist ja kein Forum für irgendwelche Aussteiger, die in einer Parallelwelt alles anders machen wollen. Hier sind nach meinem - zugegebenermaßen sehr kurzen - Eindruck eher die Jungs versammelt, die ein ganz normales Leben in der Mitte der Gesellschaft führen und Spaß an einer völlig akzeptablen Entdeckungsreise haben. Was wir da machen, ist überhaupt keine Revolution, wir erfreuen uns nur an der Entdeckung von Freiheiten, die es schon gibt!

Jetzt und hier (interessanterweise aber auch anderswo) ist es absolut möglich, Männlichkeit auch im Cocktailkleid zu vermitteln. Frauen haben uns das umgekehrt vorgemacht und die Verbeugung vor dieser mutigen Leistung ist immer auch Teil meines Statements. Dass es gesehen wird, wird mir von Frauen ebenso wie Männern immer wieder gespiegelt. Dabei bevorzuge ich das Gezielt-angesprochen-Werden als Anhaltspunkt - die Beurteilung anhand des Eindrucks, ob die Personen hinter mir tuscheln, erscheint mir zu subjektiv.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Albis am 14.03.2019 23:08
Als Mittelding zwischen maskulin und feminin liefen, aus welchen Gründen auch immer, gefühlt vor einiger Zeit auch einige androgyn wirkende herum. Seit einigen Jahren habe ich aber auch das Gefühl, dass insbesondere die Männlichkeit wieder mehr betont wird. Das sieht man auch daran, dass insgesamt mehr Bart getragen wird, welcher ja auch als Symbol der Männlichkeit gilt.

Ich für mich selbst will weder bewusst männlich oder weiblich wirken. Da ich lange Haare habe, werde ich mit Rock von hinten auch mal für eine Frau gehalten. Ich würde aber niemals das weiblich bewusst betonen. Ich mag Röcke, aber keine Highheels oder sonstige weiblichen Symbole an mir. Wobei man natürlich auch in Frage stellen könnte, ob man bestimmte Accessoires nun unbedingt als einem Geschlecht zugeordnetem Symbole betrachten muss.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 15.03.2019 02:49
Ja, eben.

Und es gibt mit Ohrringen und Goldkettchen behängte Männer, die keinen Deut unmännlich aussehen, obwohl sie so viel Schmuck an sich haben, wie kaum eine Frau zu den besondersten Anlässen tragen würde.

Bei manchen, auch hier immer mal zu sehenden Beispielen, reicht nur z.B. ein Armband, das die noch als männlich vertretbare Wahrnehmung zu einer femininen Wirkung umkippen lässt.

Und: der eine sieht es so, der andere so.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Mac am 15.03.2019 10:21
Hi Skirtedman,
meinst du da,
 Zitat: Und es gibt mit Ohrringen und Goldkettchen behängte Männer, die keinen Deut unmännlich aussehen, obwohl sie so viel Schmuck an sich haben, wie kaum eine Frau zu den besondersten Anlässen tragen würde...Zitat ende
den Mr.T vom A-Team? ;D ;D ;D

@Albis,
einige "Männer" müssen aber auch so einen "Salafistenbart" tragen, damit man sie überhaupt als Mann einordnen kann.  8) :D
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 15.03.2019 11:07
Ja, zum Beispiel.

"Salafistenbärte" bei jungen Männern, meist frischen Vätern, sollen auch schon wieder aus sein. Zumindest, weil die nachwachsende Altersgruppe sich davon wieder abheben möchte.

Tatsächlich, die meistens der noch immer "Salafistenbart"-Träger sind extreme Sanftmüte, würde ohne Bart auch so aussehen und mit den sehr oft auch dazu getragenen Steifftier-Ohrringen würde ihnen so schnell keiner eine gewollte oder ungewollte Vaterschaft zutrauen.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: high4all am 15.03.2019 11:23
Tatsächlich, die meistens der noch immer "Salafistenbart"-Träger sind extreme Sanftmüte, würde ohne Bart auch so aussehen und mit den sehr oft auch dazu getragenen Steifftier-Ohrringen würde ihnen so schnell keiner eine gewollte oder ungewollte Vaterschaft zutrauen.
Bei solchen Aussagen wie ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ernst nehmen jedenfalls nicht.
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 15.03.2019 11:28
;)
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: rolandobschw am 15.06.2019 09:11
Vor 20 Jahren haben wir ein Forum entdeckt worin dann abwechslungsreiche Beiträge zum Thema Rocktragende Männer gepostet wurden (man erinnere sich an Ferdi). Es fanden Treffen in München, Luzern, Chur, Lindau usw statt. Dieses Forum ist dann irgendwie abhanden gekommen (Fragmente sind über GOOOGLE noch auffindbar).
Jetzt geht es mit rockmode.de weiter. Lob an die Iniziatoren und Admins!
Dieser Internetauftritt ist vielseitiger gestaltet, gegenüber dem von vor 20 Jahren.
Die Themen sind ähnlich, es kommen die "Jüngeren" dazu hinein. Die Kerls von vor 20 Jahren sind "Urgesteine" geworden.
Wenn ich meinen Titel "Grünschnabel" los habe, kann ich ja auch mal ein Foto einstellen.
Gruss aus D-88273 (Nähe D-88250)
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 15.06.2019 09:27
Hallo Roland,

Du meinst KtVs maennerrock.de-Forum. Ja das waren auch gute Zeiten damals. Allerdings dache ich damals nicht, dass Männer in Röcken 20 Jahre später immer noch so selten zu sehen sein würden. Die Gesellschaft ist manchmal sehr träge.

Willkommen hier, Roland!

Micha
Titel: Re: Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Matthias am 17.06.2019 00:18
Das Forum hier gibt es immerhin auch schon seit mittlerweile über 15 Jahren!  ;)
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 10.02.2020 20:46
Das Forum hier gibt es immerhin auch schon seit mittlerweile über 15 Jahren!  ;)

Ja, und Dank der unerbittlich fleissigen Administratoren gibt es dieses Forum, Stand heute 19:42 Uhr, inzwischen sogar seit mittlerweile über nahezu rund 16 Jahren.

Zum hiesigen Thema fällt mir noch jenes Thema ein, in dem manch interessante Gedankenansätze diskutiert wurden seinerzeit:

https://www.rockmode.de/index.php?topic=7691.msg120861#msg120861

Manch unsinnige Wortmeldungen - themenbezogen - waren auch dabei, aber lest da einfach drüber hinweg...
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 18.02.2020 20:17
Ah, mit dem alten KtV Forum kommen nostalgische Erinnerungsgefühle hoch. Was hab ich da alles geshrieben damals. Wahnsinn. Und ganz klar ohne das KtV Forum hätte ich nicht zum  Münchner Männerrockstammtisch gefunden und würde immer noch heimlich daheim meine Röcke ausprobieren, als draussen  in der Welt.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Seravajan am 18.02.2020 21:25
Männer sind generell irgendwie träger als Frauen in unseren heutigen Tagen. Gerade zwei Sachen konnten sich etablieren: Lange Haare und Ohrringe.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 19.02.2020 11:31
Männer sind generell irgendwie träger als Frauen in unseren heutigen Tagen. Gerade zwei Sachen konnten sich etablieren: Lange Haare und Ohrringe.
Ja, aber auch nur eine sehr limitierte Auswahl davon. Von den 293456 verschiedenen Frisuren bei Frauen gehen bei Männern gerade mal 3.  :D ::)

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 18:37
Männer sind halt anders als Frauen, wir haben einen anderen Körperbau. Unsere Schultern und Brustkorb sind im Verhältnis breiter, dafür die Hüfte schmäler. Der Torso meist länger. Wir haben keine Brüste. Wir haben mehr Muskelmasse. Wenn wir dick werden meist vorne am Bauch. Bei den Frauen mehr an den Hüften und am Oberschenkel. Viele von uns neigen dazu mir zu nehmenden Alter beträchtlich Haare zu verlieren. Und uns wächst ein Bart. Das alles sind Dinge die sich auch in der Kleidung niederschlagen. Die unterschiedliche Körperform ist der Grund weshalb mir meist keine Damenkleider passen. Ich bringe die Schultern schwer unter. Die Busenabnäher stören mich. Die Taille sitzt bei mir auf der untersten Brustrippe und an den Hüften flattert es. Deshalb wünsche ich mir oft Kleider in meiner Passform. Da bin ich den Frauen schon etwas neidisch. Da ich auch zu den Männern mit Haarverlust gehöre und einen Bart habe, sind mir hier andere Gestaltungsmöglichkeiten gegeben als den meisten Frauen. Ich kann zum Beispiel nicht meine Augenfalten oder meine Denkfalten unter der Frisur verbergen. Bei den Beinen hab ich weniger Probleme. Strumpfhosen passen mir ganz gut. Damenschuhe auch, da Schuhgröße 39-40. Wobei ich hier meist Stiefel mit flachen Absätzen zum Rock trage, oder flache Schuhe die man auch in der Herrenabteilung finden kann. Röcke finde ich genügend, wobei ich eine Länge bis zu den Knien bevorzuge.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 19.02.2020 19:19
Darum ist es unbeschwerter, beim Anziehen statt der Hose einen Rock anzuziehen, da die anderen Kleidungsstücke, die man bereits im Repertoire hat, ja zu genau diesen Proportionen passen.

Ich glaube, der an anderer Stelle im Forum aktuell aufgekommene Gedanke "Rock vs. Kleid" (ist nicht Thread-Titel), wo das Kleid eher als zu weiblich aufgefasst wird, hat vor allem damit zu tun, dass eben das Finden eines zum Typ passenden Kleides viel schwieriger ist - und nicht selten nicht ganz so gut gelingt.

Deswegen ist das Thread-Thema "Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre" schon ein kleiner Hinweis darauf, wie man gerade beim Kleid sich Vorbilder suchen kann: in Zeiten, wo Männer was anderes als Hosen getragen haben.

Ein Beispiel, leider aktuell ohne Bild: im Sommer stehen mir Sommerkleider mit leicht überschnittener Schulter und Gummizug oder Bindeband in der richtigen Gürtelhöhe sehr fantastisch. Sie erinnern - besonders wenn sie einfarbig sind - sehr stark an römische oder griechische Darstellungen aus der Antike.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 19.02.2020 19:29
Man schaue sich die Herren hier an der Wand an:

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2020.02.10Mo MAS SD M435-1487 DSC09832
Das sind Heiligenfiguren in der St. Servatius-Kirche in Siegburg. Am Samstag waren wir auch dadrin, und Jean-Luc hat auch auf sie hingewiesen, dass sie alle Kleider tragen. Antike, römische Kleider sind es.

LG, Micha

Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Skirtedman am 19.02.2020 19:57
Trotzdem finde ich diese Figuren nicht unbedingt als Vorbild, eine passende Kleidung statt Hose am Mann in der heutigen Zeit zu finden. Zu schnell würde man vermutlich tatsächlich mit der Darstellung eines Heiligen oder antiken Herren in Verbindung gebracht werden.

Diese Darstellung in der Kirche unterstreicht aber auch die kirchliche Funktion dieser Darstellung. Den Körper verhüllend, alles Geschlechtliche wird praktisch nur über Statur und Gesicht transportiert. Die Zurschaustellung der männlichen Potenz ist hier völlig unterbunden, was der kirchlichen Botschaft wohl gelegen kam, da ja hier das Geistige, Spirituelle dargestellt werden soll.

Anders bei hl. Georg, der ja mit Kampfeskraft den Drachen besiegt hat. Der darf Muskeln zeigen.

Der gemeine Mann hat in der Zeit, als die heiligen Vorbilder lebten, aber auch in der Zeit, als die Darstellungen entstanden, falls nicht bereits Hosen, dann wahrscheinlich nicht diese Fülle an Tuch zur Bekleidung getragen.

Auch bei den Römern waren diese Togen, Gewänder, ja ein Zeichen von Wohlhaben. Wer so gekleidet war, hatte nicht nur Geld, sondern auch Zeit, die Falten kunstvoll zu drapieren, die Überwurfe gar festzuhalten, was bei einem gemeinen Mann gar nicht möglich war, da er in der Regel jede Stunde seines Wachseins nutzen musste, um den Lebensunterhalt durch körperliche Tätigkeiten zu bestreiten. Männer mit wallenden Gewändern hatten Leute, die für sie arbeiteten. Einige kirchliche Orden ja auch.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 19.02.2020 20:32
Ich müsste mal den Hl. Michael in der Michaels-Kirche auf dem Michaelsberg fotografieren bzw. ein Foto von ihm finden. Er zeigt auch Knie. Kunsttück, er trägt eine römische Tunica.

LG, Micha
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 21:17
Es gibt ja auch Mittelaltergewänder. Ich bin in einem Mittelalterverein und verbringe mehrere Wochen im Jahr im Lager. Dabei trage ich meist Tuniken und Leggings. Ich kaufe oft bei Mytholon.de oder Ritterladen.de ein.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 21:36
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So ungefähr
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: JJSW am 19.02.2020 21:39
Hallo Zwurg
Gefällt mir auch ;)

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 19.02.2020 21:55
Bist Du das zweimal, unterschiedlich alt, Zwurg?

LG, Micha
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 22:02
ja  genau, beides mal ich, mit 10 Jahren Abstand, das kleinere Foto ist von 2009 das große von 2019. Einmal 42 und einmal 52 Jahre alt.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 19.02.2020 22:04
In Würde gealtert! :)

Ja, sieht gut aus, beides.

LGF, Micha
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 22:27
Vielleicht kaufe ich demnächst so etwas:Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 19.02.2020 22:29
Sieht irgendwie unheimlich aus. Wir das Kleid eines Scharfrichters oder so.

LG, Micha
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: high4all am 19.02.2020 22:33
Trempotenärmel Trompetenärmel, toll!
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 19.02.2020 22:36
Auch bei den Römern waren diese Togen, Gewänder, ja ein Zeichen von Wohlhaben. Wer so gekleidet war, hatte nicht nur Geld, sondern auch Zeit, die Falten kunstvoll zu drapieren, die Überwurfe gar festzuhalten, was bei einem gemeinen Mann gar nicht möglich war, da er in der Regel jede Stunde seines Wachseins nutzen musste, um den Lebensunterhalt durch körperliche Tätigkeiten zu bestreiten. Männer mit wallenden Gewändern hatten Leute, die für sie arbeiteten. Einige kirchliche Orden ja auch.
Da hast du dir noch eine Antwort darauf gegeben, warum sich kaum Männer für Mode interessieren. Wer malochen muss, hat gar nicht die Zeit dazu und der Grund, warum das zu den Frauen gerutscht ist.

Viele Grüße
Jule

Es gibt ja auch Mittelaltergewänder. Ich bin in einem Mittelalterverein und verbringe mehrere Wochen im Jahr im Lager.
Wie geht das beruflich?
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 22:37
Ich habe etwas kürzeres in schwarz, ansonsten finde ich das recht praktisch, vor allem, wenn man an Lagern teilnimmt die früh oder spät im Jahr sind.
Lediglich die Ärmel finde ich etwas weit, könnte man vielleicht enger nähen.
Aber es gibt viele Gewänder für Herren in Miittelaltershops, die von der Passform eben für den männlichen Körper gemacht sind. Vielleicht eine schöne Alternative zu wenig passenden Damenkleidern.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 19.02.2020 22:38
Sieht irgendwie unheimlich aus. Wir das Kleid eines Scharfrichters oder so.

LG, Micha
lol. Und nun versetz dich mal in den Normalomann hinein, wenn der einen Mann im Kaftan oder sonst was sieht, wenn das für dich schon unheimlich ist. ^^

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: Zwurg am 19.02.2020 22:39
Ahem, entschuldigung, ich verbringe mehrere Wochenenden im Jahr auf Lager, das geht beruflich ganz gut.
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 19.02.2020 22:42
Ich habe etwas kürzeres in schwarz, ansonsten finde ich das recht praktisch, vor allem, wenn man an Lagern teilnimmt die früh oder spät im Jahr sind.
Lediglich die Ärmel finde ich etwas weit, könnte man vielleicht enger nähen.
Aber es gibt viele Gewänder für Herren in Miittelaltershops, die von der Passform eben für den männlichen Körper gemacht sind. Vielleicht eine schöne Alternative zu wenig passenden Damenkleidern.
Hallo Zwurg. Das wird wohl viele nicht ansprechen. Weil es aus der Mode fällt. Sonst wäre das Forum mit Bildern voll. Mittelalterkleider sprechen vielleicht kaum Männer an, einige Damenkleider vielleicht mehr, aber in dem Wissen, dass sie das nicht tun können/dürfen.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: JJSW am 19.02.2020 22:55
Bin auch ein Malocher und trage auch Tuniken oder Kleider. Gibt ja auch Freuzeit. Im Sommer Kleider auch auf Maloche.
Na gut, auf Maloche sind jetzt Trompetenärmel und Maxilânge nicht so der Hit aber Minikleider gehen ;)

Sowas gefällt mir aber auch.
Auch wenn's nicht mittelalterlich ist.

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Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 19.02.2020 23:05
Holla die Waldfee.

Ne, Jürgen du hast eine Arbeit, die dich erfüllt (nehme ich mal an). Unter Malochen verstehe ich was ganz anderes. Dass Leute ihre Arbeit immer mehr als malochen bezeichnen, finde ich eine Unart.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: JJSW am 19.02.2020 23:42
Ja, aber Hallo
Wer hat denn hier mit dem angeblichem Unart-Wort (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Maloche) angefangen?
Normal hätte ich schaffen gesagt, als Schwabe, aber jetzt hab ich halt in die gleiche Kerbe gehauen.

Und auch in meinem Job ist nicht immer alles perfekt. Gibt bessere und schlimmere.

In den Medien sind oft viel unartigere Töne zu vernehmen, da sind wir hier noch kultiviert.

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Artige Grüße von der Waldfee (an meiner feenhaften Anmut (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anmut) muss ich noch etwas üben ;) )
Jürgen
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 20.02.2020 00:00
"Malochen" ist m.W. ruhrisch: Auffe Aaarbeit inne Fierma maloochen!
Aber wo kommt das Wort ursprünglich her. Klingt irgendwie hebräisch. Mal sehen. Tatsächlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Maloche (https://de.wikipedia.org/wiki/Maloche)


"Schaffen" ist klingt schon schöpferisch. Beliebert Abschietsgruß in der Uni: "Frohes Schaffen!"

Ein Prof. aus meinem Bekanntenkreis liebt auch zu sagen: "Fröhliche Selbstausbeutung!"

LG, Micha


Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: culture skirt am 20.02.2020 00:04
Malochen kommt von, sich schinden. In meiner Arbeit gibts keine schlechten Aufgaben, oder die ich nicht gerne mache, wie es so schön gesagt wird.
Zu dem Professor sag ich nichts. Auf Steuergeldern leben und sich dann noch beschweren. Soll er mal zusehen, wo er bleibt, wenn's keene Kohle mehr gibt.

Viele Grüße
Jule
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: JJSW am 20.02.2020 00:08
Dann hast Du ja deinen Traumjob gefunden Glückwunsch 😺
Titel: Antw:Maskulin vs. feminin im Wandel der Jahre
Beitrag von: MAS am 20.02.2020 00:09
Lies erst mal den verlinkten Text, bevor Du wieder alles besser weißt, Jule.

Ja, jetzt ist er Prof., aber bis dahin war Jahrzehntelange Selbstausbeutung das Normale, wie üblich bei Akademikern. Kein Grund zur Beschwerde, haben es uns ja alle selbst ausgesucht. Geld ist ja auch nicht alles, solange die Motivation intrinsisch ist.

LG und gute Nacht!
Micha