Herzlichen Dank erstmal für die zahlreichen Kommentare und Feedbacks.
Zum Glück war die Umfrage noch nicht in anderen Foren gepostet, deswegen kann ich nun die Umfrage überarbeiten, was mir auf Grund der vielen (interessanten !) Anregungen sinnvoll erscheint.
@Robotobo muss ich gleich sagen:
Für die Lektüre eines 600-Seiten-Bourdieu wird mir wohl leider nicht die Zeit bleiben. Allerdings überarbeite ich die Umfrage im Moment mit (praktisch orientierter) methodologischer Literatur und bin sehr erfreut, dass hier anscheinend ein Experte aus der Soziologie am Tisch sitzt. Wäre es dir unangenehm, wenn ich dir den überarbeiteten Fragebogen mal zuschicke, damit du ihn dir ansehen kannst, ob er etwas „taugt“, bevor ich evtl. gravierende Fehler ein zweites Mal begehe ?
Die Frage soll vielleicht eine Einordnung in ein soziales Umfeld erlauben. Dafür ist sie meines Erachtens nicht clever genug gestellt. Der Teilnehmer muß eine sinnvolle Antwort geben können. Vielleicht wäre die Frage nach dem Ausbildungsabschluß (8. Klasse, 10. Klasse, Abitur, Facharbeiter, Meister, Universität usw.) eine Alternative.
Das Problem finde ich gut erkannt, allerdings sagt auch die Frage nach dem Ausbildungsabschluss nicht viel aus. Wenn z.B. jemand teilnimmt, der kurz vor dem Abitur steht, selber kein Einkommen hat, aber der reiche Eltern hat, fällt er mit Fragen nach Schulabschluss und Einkommen in eine „niedrigere“ Kategorie, obwohl er hinsichtlich seines Lebensstandards eher in eine höhere Schicht einzutragen wäre. Das ist das Problem und wohl auch der Grund, warum ich zunächst auf „schwammigere“ Kategorien zurückgegriffen habe.
Zum einen hat Kiran schon einen richtigen Punkt herausgestellt, dann die Frage nach der Sexualität... das assoziert einen grundsätzlichen Hintergedanken: Trägt der Mann Rock aus igendwelchen sexuellen Gründen?
Warum ist dir die Größe des Ortes wichtig? Wieso ist es wichtig wie oft ich einen Rock trage? und vor allem: Warum um alles in der Welt muss ich einer bestimmten Szene anghören???
Gewisse statistische Kategorien finde ich nötig, um feststellen zu können, wer heutzutrage überhaupt Rock trägt. Es gibt ja die Vorstellung, dass solche Männer eher schwul sind. Das bleibt aber eine Hypothese. Wenn ich jetzt aber eine statistische Auswertung mache unter rocktragenden Männern und feststelle, dass 90 % sich als heterosexuell bezeichnen, ist das ein eindeutiges Ergebnis, das diese Hypothese oder dieses Vorurteil mehr oder weniger wissenschaftlich entkräften kann.
Es kann auch sein, dass das Leben in einer Grossstadt förderlicher ist fürs Rocktragen (oder auch nicht). Es kann auch herauskommen, dass es überhaupt keinen Unterschied für rocktragende Männer macht, ob sie auf dem Land wohnen oder in einer Stadt und dass du dann Recht hättest mit der Theorie, dass alles individuell ist und man aufhören sollte, in Kategorien einzuordnen. Aber bevor ich die Frage nicht stelle, kann ich es ja nicht wissen, OB es einen Unterschied macht. Ist das verständlich ?
Du musst NICHT einer bestimmten Szene angehören (man kann auch „keine Szene“ ankreuzen). Die Frage stelle ich deswegen, weil es bestimmte soziale Gruppen zu geben scheint, unter denen Rocktragen normal ist/war oder vermutlich akzeptierter, z.B. die Gothic-Szene. Oder die Techno-Szene in den 90ern (die Frage wäre dann, ob dort auch heute noch Rock getragen wird oder akzeptiert wird).
Glaube mir eines ... Mit Glatze fällst du deutlich mehr auf! Rasierte Beine interessiert niemanden, das nimmt kein Mensch wahr ... Rock am Mann ist nichts Neues
Hier unterscheiden sich unsere Erfahrungswelten eben deutlich. Ich habe das auch aus bisherigen Antworten in der ersten Version des Fragebogens ablesen können, bei denen einige geschrieben haben, sie bekämen wenig oder gar keine Reaktionen.
Ich trage seit August/September Rock und habe seitdem vielfach Reaktionen bekommen, auch sehr viele verbale Reaktionen, die von Auslachen, abschätzigen Bemerkungen bis hin zu Beschimpfungen reichen.
Jetzt kann man sich natürlich fragen: woran liegt es, dass die Leute in meinem Fall heftig reagieren und bei dir gar nicht ? Wegen des Alters ? Weil wir verschiedene Typen von Röcken tragen ? Unterschied Stadt-Land ? Oder gibt es gar keinen Unterschied und die wahrgenommenen Reaktionen hängen vielmehr von der persönlichen Einstellung der rocktragenden Person ab ?
All das bekomme ich ja erst raus, wenn ich mal die Reaktionen mit dem Alter, Grösse der Stadt und Typus Rock verglichen habe. Das ist das interessante daran.
Also, als Schlusswort: Wie gesagt, ich bin am Überarbeiten und versuche, die Fragen „cleverer“ zu formulieren ;-)