Autor Thema: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation  (Gelesen 40306 mal)

AsiaHarry

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Hallo!

Die letzten Threads hier haben mir aufgezeigt, dass nicht so sehr das "sich trauen" als Mann in der Öffentlichkeit Rock zu tragen das Problem ist, sondern wir vielmehr mit unserer Gesellschaft Probleme haben. Ob es nun die eigenen Kinder, Eltern oder Nachbarn sind, wenn es Probleme gibt, muss immer zuerst der Mann im Rock seine Bedürfnisse zurückschrauben.

Vielleicht sollten wir deshalb mal darüber diskutieren, oder auch Vorschläge einbringen, wie wir mit unseren
wenigen Mitteln die uns zu Verfügung stehen, unsere Situation in der Gesellschaft vielleicht ein bisschen verbessern könnten.

Beswusst sollten wir uns auch darüber sein, dass es hier nicht um die Legalisierung von irgendwelchen Drogen oder Verbrechen geht, sondern bloss um das Recht auch als Mann die Kleidung selber auswählen zu können. Auch denke ich, solten wir Fragen wie "kann ich das jetzt als Mann anziehen oder nicht" erstmal hintenanstellen, und uns mal Generell gemeinsam für eine bessere Akzeptanz in der Gesellschaft einsetzen.

Einige von uns haben ja mal ab und zu Kleiderketten oder Designer angeschrieben, oder auch schon mal
auf Berichte geantwortet. Warum macht man sowas hier nicht im Namen des Forums. Ein Standardbrief whäre doch sicher schnell erstellt, und jeder der dann einen negativen Artikel irgendwo im Internet findet, kann dann einfach diesen Standardbrief übernehmen, und auf unsere Situation Aufmerksam machen.

Auch eine Zusammenarbeit mit anderen Foren oder Blog´s dürfte im Zeitalter vom Internet auch keine grosse Hürde mehr darstellen. Vielleicht würde ja irgendwann damit ja auch der ein oder andere Designer auf uns Aufmerksam.

Weiters könnten wir auch selber mal einen Artikel über unsere Anliegen schreiben, und diesen in der Tagespresse plazieren. Zudem hätten wir ja auch genug Werbeträger hier im Forum.

Also, Gemeinsame Sache, oder doch lieber so wie bisher jeder für sich alleine?

lgHarry :)

Offline rambozambo

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #1 am: 28.03.2011 14:42 »
Ich bin absolut deine meinung, gemeinsamt haben wir erfolgt.

LG Rambozambo

Offline kalotto

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #2 am: 28.03.2011 15:02 »
Hi Asia Harry, klingt sicherlich gut, da war auch schon einiges an Öffentlichkeitsarbeit, vorallem von Ferdi und Ben, beide in gedruckten Medien und im Fernsehen. Es hilft, wenn man Verbindungen hat um die richtigen Leute anzuquatschen. Wenn sich etwas ergibt, mache ich, wenn es nicht gerade einen Terminkonflikt gibt gerne mit.
LG aus Kärnten, kalotto
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

chrisko

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #3 am: 28.03.2011 15:14 »
Gemeinsame Sache  .... wäre eine tolle Sache :)

Könnte ich mich auch für begeistern, jedoch fürchte ich auch, die Ansichten gehen da weit auseinander und die Frage nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner ist noch ganz weit entfernt.

Das Problem ist ja nicht der Mann im Rock, das geht, das ist einfach und völlig unproblematisch.

Ein Problem kommt von ganz anderer Seite, der eigenen Sichtweise und dem Weltbild in der Öffentlichkeit, in der Gesellschaft und jedes Einzelnen. Da gibt es gewaltige Unterschiede und stimmt es schon, wenn weiblichkeit gern abgestuft wird und Männlichkeit halt anders bewertet wird.

Die Gesellschaft hat Regeln und diese muss ich kennen um mit ihnen spielen zu können. Dazu muss man auch ein Stück weit mit diesen Regeln mitgehen und sich auf sie einlassen. Nur, wir werden die nicht so schnell ändern können, wir können das nur erreichen wenn immer wieder Männer im Rock draussen zu sehen sind ...

... wenn eine große Nachfrage entsteht, wenn mehr Männer Röcke tragen und selbstewusst durch die Straßen schlendern. Wäre das der Fall, gäbe es dieses Forum nicht mehr, denn über was sollten wir diskutieren? Über die Farben der Blumen auf unserern Röcken?

Was ich schon oft schrieb, wir bracuehn Vorbilder in den Modemagazinen, wir brauchen bilder von wirklich tragbarer Mode mit Rock und nicht diese Fantasiekrationen die ehr ein Lächeln denn ernsthaftes auf das Gesciht zaubern.

Mode, die trotz allem einen matrialischen touch behält und nicht ins lächerliche bzw. zu belächelnden Kreationen und Zusammenstellungen von Outfits abgleitet.

Sicherlich kein einfacher Weg  aber ein gangbarer Weg ... nur fürchte ich, das ich mit meinen Vorstellungen von meinem Outfit meilenweit entfernt liege, von dem was sich manch anderer hier vorstellt ...

Somit wäre das schon eine tolle Sache ... der kleinste geminsame Nenner wird aber kaum erreicht werden. :(

Chrisko



Offline Brezel

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #4 am: 28.03.2011 15:37 »
Hallo Harry,

ich bin Deiner Meinung. Insbesondere mit dem Zurückstecken.

Rock zu tragen das Problem ist, sondern wir vielmehr mit unserer Gesellschaft Probleme haben. Ob es nun die
eigenen Kinder, Eltern oder Nachbarn sind, wenn es Probleme gibt, muss immer zuerst der Mann im Rock
seine Bedürfnisse zurückschrauben.
.
.
.

lgHarry :)
Ich hatte ja ein paar Jahre zuvor, in diesem und dem "Alten" Forum, auch schon mal ein paar Anläufe hierzu Versucht. Vielleicht fruchtet es ja jetzt.

Faktum ist "Die Männer die Röcke tragen, fressen auch kleine Kinder"
Das muss man raus bekommen.

Wie schon mal gesagt: Ich bin dabei. (Wäre auch gerne beim Flashmob ins Starssburg dabei gewesen)

...
Ein Problem kommt von ganz anderer Seite, der eigenen Sichtweise und dem Weltbild in der Öffentlichkeit, in der Gesellschaft und jedes Einzelnen. Da gibt es gewaltige Unterschiede und stimmt es schon, wenn weiblichkeit gern abgestuft wird und Männlichkeit halt anders bewertet wird.
...
Hat sie das wirklich? Oder glauben "wir" das nur?
Bezüglich Weiblichkeit und Abgestuft: GG §3 Abs.: 2
Ich halt mir daran

...
Die Gesellschaft hat Regeln und diese muss ich kennen um mit ihnen spielen zu können. Dazu muss man auch ein Stück weit mit diesen Regeln mitgehen und sich auf sie einlassen.
...
Ein Satz: Ist der Ruf erstmal ruiniert, dann lebt sichs gänzlich ungeniert.
 ;D Haja, der läuft halt um Rock herum ;D


Gruß
Ralf

Offline GregorM

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #5 am: 28.03.2011 17:44 »
Gemeinsame Sache  .... wäre eine tolle Sache :)

... der kleinste geminsame Nenner wird aber kaum erreicht werden. :(


Hallo alle,

der Anfang Chriskos und seine Konklusion sagen das alles ganz deutlich, finde ich. Schade, aber ich sehe auch diesen gemeinsamen Nenner nicht.
 
Wenn es um Modedesigner und eine Industrie, die uns helfen sollen, zu überzeugen geht, nützt es nicht, dass zum Beispiel drei Viertel gleich in die nächste Frauenabteilung stürzen, wo es das, was sie suchen, billiger gibt.

Wenn wir verbreitet weiter kommen möchten, müssen wir dann nicht zum Anfang selbst mehr Männer in der eigenen Umgebung überzeugen können, dass es auch ohne die Hose geht? Ihnen das gute Beispiel zum Nachahmen sein? Wer hat wohl das vermocht?

Das können wir auch nicht, solange sie und ihre Frauen und deren Kinder uns als abartige und zum auslachen komische Personen betrachten, und womit auch unsere eigenen Frauen und Kinder (deshalb?) nur schwer leben können.

Das zu ändern fordert Zeit, Zeit, Zeit. Das fordert aber vor allem Verzichten auf die allermeisten Sachen der Frauenabteilung und dann Röcke, die uns nicht die männliche Identität wegnehmen. Weg mit jedem Gedanken, Bekleidung hat kein Geschlechtsspezifisches an sich. Die Gesellschaft denkt anders.

Nur mit „weniger ist mehr“ im Kopf können wir, meiner Meinung nach, dann mal hoffen, als Männer zu gelten, die progressiv und echt neu denkend sind, eher als Transvestiten, denen der letzte Mut fehlt, um es vollkommen zu machen.

Lernen wir von den Frauen. Sie wollten NIE halbe Männer sein. Sie wollten 100% Frauen bleiben im Inneren wie im Äußeren, auch in Hosen. Deshalb(?) schafften sie es.

Wenn wir das nicht einsehen wollen oder aus unterschiedlichen Gründen es nicht können, dann werden die meisten wohl auch weiterhin ein Dasein führen, das sich nur richtig in der Fremde und im Dunkeln und Verborgenen ausgelebt werden kann.

Ich hasse es, dies schreiben zu müssen. Ich hoffe, dass ich unrecht habe. Ich glaube es aber nicht.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Stanley McLeod

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #6 am: 28.03.2011 18:28 »
Ich finde die Idee der "gemeinsamen Sache" super, auch wenn ich selbst wohl zu der Gruppe gehört, die nicht gerne dieses "Weniger ist mehr" praktizieren möchten, auch wenn dies rein objektiv betrachtet natürlich die beste Methode ist.

Und das Frauen nie halbe Männer sein wollen, lasse ich zumindest teilweise so stehen, das hat einfach damit zu tun, dass maskuline Frauen es deutlich einfacher haben als feminine Männer, das ist leider auch so Fakt. Ich stelle aber deshalb nicht die Frau an sich in Frage, aber unsere Gesellschaft ist in Ihren Grundzügen immer noch sehr männlich geprägt und genau deswegen ist das Thema Rock oder ähnliches ja auch so schwer umzusetzen bzw. Änderungen herbeizuführen.

Ich bin trotzdem gerne bereit, zu helfen, wo es geht, wenn ich kann, denn mehr Akzeptanz in der Gesellschaft bedeutet gleich mehr Akzeptanz eines jeden Einzelnen von uns hier im Forum.

LG Metalstanley
Mutige Menschen können etwas verändern....dann fange ich mal bei mir selbst an ;)

Kilt nicht nur daheim, das ist das Ziel, das ich vor Augen habe!

Offline cephalus

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #7 am: 28.03.2011 20:07 »
Hallo chrisko,

und die Frage nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner ist noch ganz weit entfernt.

ach, den kleinsten gemeinsamen Nenner, auch genannt 1, habe ich immer, mit jedem, spannender wird der größte gemeinsame Nenner  ;)

Aber im Ernst:


Das Problem ist ja nicht der Mann im Rock, das geht, das ist einfach und völlig unproblematisch.

Ein Problem kommt von ganz anderer Seite, der eigenen Sichtweise und dem Weltbild in der Öffentlichkeit, in der Gesellschaft und jedes Einzelnen.

Wie kannst Du den ersten Absatz vom zweiten trennen? Rock geht, aber nicht für einen selbst oder für die Gesellschaft des Einzelnen?

Oder meinst du eher bei manchen geht’s, bei manchen weniger?

Was ich schon oft schrieb, wir bracuehn Vorbilder in den Modemagazinen, wir brauchen bilder von wirklich tragbarer Mode mit Rock und nicht diese Fantasiekrationen die ehr ein Lächeln denn ernsthaftes auf das Gesciht zaubern.
[...]
Sicherlich kein einfacher Weg  aber ein gangbarer Weg ... nur fürchte ich, das ich mit meinen Vorstellungen von meinem Outfit meilenweit entfernt liege, von dem was sich manch anderer hier vorstellt ...

Ich sehe nicht die Notwendigkeit für genügend Rockvorbilder - die würden nicht schaden, aber  auch ein anderer Weg ist gangbar:

Es muss Männermode geben.

Ich meine damit nicht die seit Jahrzehnten fast gleiche Normkleidung, sondern Vielfalt, Verspieltheit, Experimentierfreude und Kreativität, auf den Straßen in den Magazinen und vor allem in den Köpfen.

So lange die Herrenmode bleibt wie sie ist, wird ein Rock immer nur aufgesetzt und skurril wirken, und beim Betrachter alle möglichen Gedanken hervorrufen.

Irgendwie ist das ja auch begründet, warum muss es für die meisten hier ausgerechnet genau ein Rock sein.
In anderen Foren etwas anderes.

Warum finde ich kein für mich zufrieden stellendes Forum, das sich mit wirklich kreativen Ideen und modetechnisch experimentierfreudigen Männern auseinander setzt?

Männern die mal die Schere einen Farbstift oder ähnliches in die Hand nehmen um ihre Kleidung umzugestalten, die mal andere Kleidungsstücke kombinieren, und sich darüber auch austauschen?

Gäbe es auf den Straßen und in den Köpfen den gleichen Abwechslungsreichtum wie bei den Frauen, viele ein Rock nicht mehr wirklich auf – es wäre lediglich eine weitere Variante im Spiel der Mode und müsste (würde) auch nicht mehr hinterfragt werden, was den Träger dazu bringt.

Oder fragt man bei einer Frau, die in extravagantes Stück trägt, nach einer irgendwie gearteten Motivation?

Das ganze ist keine reine Theorie, es funktioniert, zumindest im persönlichen Umfeld.
Seit ich seit ein p(P?)aar  Jahren meine Garderobe etwas umgekrempelt habe und deutlich kreativer gestaltet habe, kommt auch keiner derer die mich kennen, mehr auf die Idee gelegentlich einzelne, für einen Mann ungewöhnliche Kleidungsstücke zu hinterfragen, auch keinen Rock.

Das wäre sicher nicht so, trüge ich alle paar Tage einen Rock, aber gelegentlich – kein Thema.

Allerdings geht es mir natürlich auch nicht darum möglichst oft einen Rock oder sonst was zu tragen, sondern es geht mir tatsächlich darum, mich vom Alltagstrott, dem eigenen wie dem auf der Straße abzusetzen – und ja, ich habe mir gerade wieder ein schön spießiges Sakko gekauft um Bekannte zu schocken – Abwechslung muss sein.

LG
Cephalus

Offline Ce_Jäger

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #8 am: 28.03.2011 22:14 »
ich denk, prinzipiell müssen einfach mehr Männer in Röcken auf die Strassen. Der Rock am Mann muss so alltäglich werden wie Hemden oder Pullis.

In meinem Umfeld wird im positivsten Sinn "das ist ja praktisch" (etwa wenn es heiss ist) geäussert. Sich auch nen Rock geholt hat sich keiner.

Was allerdings das mE grösste Problem ist, ist dass aussergewöhnliche Kleidung am Mann oft sexuell gedeutet wird. Jedenfalls hab ich in letzter Zeit diesen Eindruck. Auch dass währe mit einer Masse an Rockträgern zu lösen. Da drehn ma uns aber wieder im Kreis.

zum kleinsten gemeinsamen Nenner.
also den find ich einfach, den Rock. :)
(leider ist Rock nicht gleich Rock und auch die übrige Kleidung hat ein breites Spektrum - das ist dann doch ein großes Problem, oder kann eins werden...)

gruß
Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Hansi1973

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Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #9 am: 29.03.2011 00:21 »
Tja, der kleinste gemeinsame Nenner wäre ja der Rock. Nur scheint einigen das, was andere damit kombinieren nicht ins eigene Weltbild zu passen.
Der eine versteht unter Rock am Mann nur Kilt und Dudelsack, der andere möchte lieber wild geschminkt im rosa Tütü rumlaufen; der nächste trägt bodenlang und düster im Gothic-Style, ein anderer ist von oben bis unten gepierct und tätowiert und trägt dazu Rock, der nächste wiederum Minirock, FSH und Ballerinas, usw.
Da den wirklich gemeinsamen Nenner zu finden, dass es auf Außenstehende eben nicht wirkt wie eine Freak-Show, wie eine Mischung aus Highland Games und Chrisopher Street Day, das könnte tatsächlich das Problem sein - gerade wenn man etwas in Richtung Demonstration (nicht einfach Flashmob, 3min lang 100 Männer im Rock auf dem Rathausplatz) plant und angehen will.

Ganz ehrlich: eine solch bunte Meute käme auf mich auch eher befremdlich vor, als dass ich denken würde "da will ich das nächste Mal mitmarschieren" oder einfach nur "coole Idee - ich möchte auch endlich Rock tragen!".
Der Vorteil wäre jedoch, dass man solch ein Event eben nicht bei Max Mustermann in Klein-Kleckersdorf abhalten würde, sondern eher in größeren Städten. Die Gefahr, dort Nachbarn und Kollegen zu begegnen, wäre eher gering.

Den Rock im Alltag voran zu bringen ist ungelich schwerer und selbst verständlich abhängig von der persönlichen Situation. Rücksicht auf die Eltern, den Ruf der Familie, die eigenen Kinder,... das Problem, auf verständnislose Kollegen zu treffen, die womöglich eine Mobbing-Attacke starten und den Job in Gefahr bringen... das gilt umso mehr, wenn man sich noch weiter aus dem Fenster lehnt, was konventionelle Herrenbekleidung anbelangt. Aber gut, das muss jeder selber entscheiden.

Bei alledem frage ich mich jedoch: wieviele Männer gibt es denn tatsächlich, die Rock tragen oder tragen würden, wenn es mehr gesellschaftlichen Rückhalt geben würde? 5%? 10% oder 20% aller Männer? Oder gar noch mehr?
Grob gerechnet: ca. 80 Mio Einwohner, davon die Hälfte Männer: 40 Mio.
5% potentielle Rockträger => das wären 2 Mio. Männer!!!

Ich halte das doch für sehr gewagt und hochgegriffen.
Denn wäre es so - und lassen wir es nur eine Million (2,5%) oder eine Halbe (1,25%) oder "nur" 100.000 sein (0,25%) - warum sind dann alleine in diesem "Marktführer-Forum" für den Mann am Rock gerade Mal ca. 500 Männeken (0,00125%) angemeldet?

Aber davon mal ab. Ich denke, die größte Chance, den Rock am Mann zu etablieren hätte doch noch immer die Jugend (inkl. der Studenten). Aber genau die junge Generation scheint ja noch verstockter und konservativer zu sein, als wir es sind.

Schwierige Kiste!

Ich geh erst mal ins Bett und mach mir zu morgen mal ein paar Gedanken...




chrisko

  • Gast
Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #10 am: 29.03.2011 08:53 »
Hi cephalus,

wieso ich die Absätze trennen kann ist eigentlich ganz simple. Ich habe mir meine Freiheit lange und sehr intensiv erarbeitet, nur meine Umwelt ist in dem Tempo nicht mitgekommen :)

Es ist überhaupt kein Thema als Mann im Rock durch die Gegend zu laufen wenn du ersteinmal kapiert hast, das es 99,5 % der Menschen da draussen vollkommen egal ist wie du rumläufst.

Nur es gibt Menschen in deinem direkten Umfeld denen das nicht so egal ist, denen du vielleicht wichtig bist und die eben deiner Sichtweise der Dinge nicht so folgen können wie es vielleicht wünschenswert wäre.

Da muss man manchmal etwas zurück ...

Und wenn man davon überzteugt ist, es reicht einfach aus, en Rock anzuziehen, nach draussen zu gehen und den Menschen zu zeigen: Seh her, ich trage Rock und ich kann das! der irrt, das geht nur für dich selbst ... die Menschen wirst du davon nicht überzeugen.

Wenn du ein Outfit mit Rock für den Mann etablieren möchtet, muss mit einem ganz kleinen gemeinsamen Nenner begonnen werden, es müssen Vorbilder her, zurecht gemacht ähnlich wie die ganzen Outfit tipps für Frauen in den diversen Magazinen. Es muss sichein klares bild von einem Mann mit Rock in den Köpfen manifestieren, ähnlich wie das Bild von z.B. sean Connery im Kilt oder Prince Charles ... das ist eben der Epos um den Kilt und da haben ja einige durchaus recht hier, wenn sie denn darauf bestehen Kilt zu tragen, weil der eben männlich ist, Kraft und Stärke und die Rauhheit der Higlands symbolisiert. 

Das Problem ist eben ... ICH habe meinen Weg gefunden, ICH trage meine Röcke wiees m ir gefällt ... aber ich kann eben nicht erwarten das andere ebenfalls schon angekommen sind wo ich bin.

Chrisko

Ingo_ZS

  • Gast
Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #11 am: 29.03.2011 09:31 »
Hier kann ich dir nur Recht geben Chrisko,

ich habe auch langsam damit begonnen. Habe meine Familie darauf vorbereitet, dass ich einfach mal den Rock nur liegen gelassen habe und habe dies dann immer weiter gesteigert.
Das hat auch 2 Jahre gedauert. Mittlerweile ist es so, dass ich den Rock trage. Die nähere Gesellschaft habe ich auch langsam daran gewöhnen müssen, so trage ich ihn auch mittlerweile draußen, ohne Probleme.
In einer Großstadt ist das sowieso nicht das Problem.

Ich bin davon überzeugt, dass der von dir genannte "kleinste gemeinsamer Nenner" der Rock ist und alles was derzeit mehr getragen wird, eigentlich schon zu viel ist.
Eine Strumpfhose unter dem Rock ist noch erklärbar, aber alles weitere bestimmt nicht.

Aber für diese Einstellung habe ich ja auch schon genug Prügel bezogen in diesem Forum. Heute weis ich, dass diese Einstellung richtig war.

Ingo

teerpirat

  • Gast
Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #12 am: 29.03.2011 10:09 »
Es ist überhaupt kein Thema als Mann im Rock durch die Gegend zu laufen wenn du ersteinmal kapiert hast, das es 99,5 % der Menschen da draussen vollkommen egal ist wie du rumläufst.

Nur es gibt Menschen in deinem direkten Umfeld denen das nicht so egal ist, denen du vielleicht wichtig bist und die eben deiner Sichtweise der Dinge nicht so folgen können wie es vielleicht wünschenswert wäre.

Da muss man manchmal etwas zurück ...

Hallo Chrisko,

Da liegt der Knackpunkt:
Letztendlich ist es der Gesellschaft egal, wie man rumläuft. Die Erfahrung hab ich auch irgendwann gemacht, seither fällt es mir leichter, mich kleidungsmässig unter die Leute zu begeben, wie es mir gefällt.
Nur was Familie oder näherer Bekanntenkreis angeht, da ist es schwierig. Aber warum ist es schwierig? Etwa Zweifel an der geschlechtlichen Orientierung oder Scham, jemanden in Begleitung zu haben, der sich anders kleidet als die Norm?
Was hilft dagegen eher: Zurückstecken oder Aufklärung? Das hängt dann auch wieder davon ab, welche Einstellungen die betreffenden Personen dazu haben, mit denen man sich umgibt...

Wobei ich allerdings auch hier wieder betonen möchte, dass ich mich weder mit einem Rockträger vergleiche noch mit jemandem, der sich ganz in Frauenkleidung an die Öffentlichkeit begibt.
Und ich gehe auch nicht einfach hin und wildere wahllos in der Damenabteilung, sonder bediene mich BEIDER Abteilungen, um mir meine EIGENE Mode zusammenzustellen. Ich richte mich nicht nach Vorbildern, aber gelegentlich orientiere ich mich nach Trends und setze das so um, dass es auch für einen Mann tragbar ist - zumindest nach meinem Empfinden.

Aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass der Rock um einiges schwerer an die Öffentlichkeit zu bringen ist, als andere modische Experimente. Also ich meine, dass die Gesellschaft kapiert, dass ein Rock nicht damit in Verbindung zu bringen ist, dass man Frauenkleidung anziehen will oder gar das Geschlecht in Frage gestellt wird.

Auch wenn es andere Leute nicht interessiert, der eigenen Verwandschaft ist es nicht egal, wie man rumläuft. Leider.

Aber um mal näher zu beschreiben, was ich persönlich anstrebe: Einfach eine grössere Vielfalt in der Männermode, indem man auch Elemente aus der Damenmode übernimmt und das so umsetzt, dass es auch für einen Mann tragbar ist. Dazu gehört auch der Rock. Wobei ich persönlich nicht am Rocktragen interessiert bin, aber definitiv dafür bin, dass Markt und Akzeptanz in der Richtung gestärkt wird.
Ich mache das auf meine eigene Weise meine Mode und setze das auch durch, da ich nicht glaube, dass in der Herrengarderobe sich in den nächsten Jahren modisch was ändert. Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben, vielleicht begegne ich eines Tages einem Trendscout, der sich daraus Ideen entnimmt.
Dazu muss aber erst ein Markt vorhanden sein, also potentielle Leute, die sich eine modische Vielfalt in der Männermode wünschen. Und da sehe ich ehrlich gesagt, ziemlich schwarz.

LG
teerpirat

AsiaHarry

  • Gast
Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #13 am: 29.03.2011 10:20 »
Hallo!

Dass man alle Interessen, die hier Vertreten werden  unter einen Hut bringt, war gar nicht der Sinn dieses Thread. Das was ich mir vorstelle ginge viel mehr in folgende Richtung: Wenn ich z.b. Als Einzelperson H&M eine Mail schicke, mit der Bitte, ob sie mal wieder einen Herrenrock anbieten möchten, könnte man da ja auch schreiben " Wir vom Forum für Rocktragende Männer würden es sehr begrüßen, wenn Sie wieder mal einen Herrenrock in Ihr Sortiment aufnehmen würden".

Oder wenn man irgendwo im Internet mal abwertend gegen einen Mann im Rock schreibt, Könnten wir uns da gemeinsam einsetzen und z.b. Etwas schreiben wie: "Wir vom Team Rockmode machen sie darauf Aufmerksam, dass auch Männer ein Recht haben Kleidung selber auszuwählen" Das sind zwar alles nur kleine Punkte, aber wir würden auf uns Aufmerksam machen, und schaden würden solche Allgemeine Aussagen hier, denke ich auch keinen.
Aber sowas kann ich nicht alleine Entscheiden, dazu eben dieser Thread hier. :)

Wenn man weiter gehen möchte, müsste man dann z.b. Einen "Casual Kilt Club" gründen, wo dann eine Bestimmte Kleiderordnung verlangt wird. Aber dafür sind unsere Interessen ja alle zu Unterschiedlich.

Ingo_ZS

  • Gast
Re: Diskussion und Vorschläge zu unserer Situation
« Antwort #14 am: 29.03.2011 10:26 »
Hallo!

Dass man alle Interessen, die hier Vertreten werden  unter einen Hut bringt, war gar nicht der Sinn dieses Thread. Das was ich mir vorstelle ginge viel mehr in folgende Richtung: Wenn ich z.b. Als Einzelperson H&M eine Mail schicke, mit der Bitte, ob sie mal wieder einen Herrenrock anbieten möchten, könnte man da ja auch schreiben " Wir vom Forum für Rocktragende Männer würden es sehr begrüßen, wenn Sie wieder mal einen Herrenrock in Ihr Sortiment aufnehmen würden".

Oder wenn man irgendwo im Internet mal abwertend gegen einen Mann im Rock schreibt, Könnten wir uns da gemeinsam einsetzen und z.b. Etwas schreiben wie: "Wir vom Team Rockmode machen sie darauf Aufmerksam, dass auch Männer ein Recht haben Kleidung selber auszuwählen" Das sind zwar alles nur kleine Punkte, aber wir würden auf uns Aufmerksam machen, und schaden würden solche Allgemeine Aussagen hier, denke ich auch keinen.
Aber sowas kann ich nicht alleine Entscheiden, dazu eben dieser Thread hier. :)

Wenn man weiter gehen möchte, müsste man dann z.b. Einen "Casual Kilt Club" gründen, wo dann eine Bestimmte Kleiderordnung verlangt wird. Aber dafür sind unsere Interessen ja alle zu Unterschiedlich.

Jepp, jetzt kommt die Wirtschaft und sagt.

"Wenn sie die Röcke auch kaufen!" Natürlich sind die Preise höher. Die Nachfrage regelt das eigentlich.

Ingo


 

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