Was drunter? - schockiert, weil das ein ziemlich festgefahrenes Thema ist, in unseren westlichen Gesellschaften.
Ich habe das schon seit Jahren durchbrochen. Gewiß trage ich meistens was unter dem Rock, egal ob er dünn oder dick ist. Unter dem Rock trage ich noch einen Rock, kürzer und nur bis zum Knie oder noch etwas tiefer. Meine Röcke reichen alle bis Mitte Wade oder bis zum Knöchel. Dieser Unterrock - oder zwei im Winter - ist aus kräftigem Nessel oder so und hat meistens unten einen Spitzenrand oder anderen Zierrat. Er ist nesselfarben oder blau oder sonst was, was lustig ist. Es macht auch Spaß ihn im Sitzen auch mal sehen zu lassen.
Diese Unterröcke trage ich, schreibe ich mal etwas verschämt, statt Slip oder wie die Dinger alle heißen, die ja in dieser engen Form auch erst seit den 50er Jahren in Mode (!) gekommen sind. Vorher waren die Unterhosen eben Hosen, nichts Besonderes weiter. Doch auch
die brauche ich nicht, wegen der Unterröcke. Sie reichen, um mich ausreichend vor Blicken abzuschirmen - oder wie sagt man da?
Noch was? Ja, um meine empfindlichen Beine zu schützen (und als Zwischenschicht zu den Schienen, Orthesen an den Beinen) trage ich lange Strümpfe (jetzt im Sommer 30 DEN Nylons, im Winter dickere) , und die müssen bei meinen dünnen Beinen mit Strumpfhaltern (witzigerweise auch Strapse genannt) befestigt werden, die an einem Hüftgürtel hängen. Alte Frauenweise, ja, ja, aber patent und mir angenehm.
Die Strümpfe haben auch die Bedeutung für mich, daß sie meine durch eine Krankheit ziemlich dünnen und verknöchert aussehenden Beine verschönen. Deswegen ziehe ich sie fast immer an, wenn ich aus dem Haus gehe.
Ihr seht, ich gehe immer weiter weg von den Gewohnheiten, die vielfach durch die Industrie geschaffen oder wenigstens gefestigt werden. Da habe ich sowieso keine Lust, mich anzuschließen.
Hier in Mecklenburg ist gerade Sonne + Regen + Sturm, und das ist ein weiter und bunter Rock besonders schön zu tragen!
und
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Aryaman Stefan