Autor Thema: Das Internet macht's möglich: Wir werden wahrgenommen.  (Gelesen 3821 mal)

Offline Ferdi

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Hallo!

In einem neuen Forum fand ich dieses interessante Posting von einer Mutter, deren Sohn sich plötzlich einen Rock gekauft hat und ihn auch getragen hat. Der Sohn macht seine Mutter auf diverse Internet-Seiten zum Thema aufmerksam. Das kann doch nur bedeuten, dass unsere Seiten, die sich mit dem Männerrock-Thema befassen, allmählich Breitenwirkung bekommen. Das hängt sicher damit zusammen, dass der Computer und der Internet-Zugang in den Haushalten langsam dem Fernseher und dem Kabelanschluss den Hauptplatz streitig machen. Ausserdem befassen sich die Jungs allzu gerne mit dem Computer und stöbern im Internet herum. Auf diese Weise stossen sie auch auf das ihnen bisher unbekannte Thema Röcke für Männer und einige lassen sich, wie wir hier sehen, durchaus faszinieren.

Dieser Fund im Netz ist für mich ein weiterer Ansporn, das Netz noch intensiver als Transportmedium für unsere Anliegen zu benutzen. Es verpufft offenbar doch nicht alles ins Nirvana. Ganz vorsichtig und zaghaft ausgedrückt: Das könnte der Beginn eines Schneeball-Effektes sein. Lasst uns nicht nachlassen!

Gruss,
Ferdi

Nachtrag: Da das verlinkte Forum eine Begrenzung der Aufrufe hat und erst nach Mitternacht wieder freigeschaltet wird, gebe ich hier den Originaltext des Postings wieder.

Zitat

Woher kommt eigentlich diese (in mienen Augen) plötzliche Vorliebe bei Jungen für weibliche Kleidung? Hat dafür jemand eine Erklärung?

Mein 14-jähriger Sohn hat sich im Frühjahr selbst (!!) einen Rock gekauft und dann in den Sommerferien angefangen, das Teil zu tragen. Vor dem Hintergrund, dass er vorher noch nie selbständig irgendein Kleidungsstück für sich gekauft hat, hat mich der Rockkauf ziemlich überrascht oder besser gesagt, umgehauen. Er hat mir den Rock (knielanger Jeansrock mit Falten und einem hinteren Reißverschluß) gezeigt und dann hat er mir dutzende von Internetseiten vorgeführt, die sich mit dem Thema beschäftigen, um mir so zu beweisen, wie "normal" es für einen Jungen ist, Röcke anzuziehen. Verstehen tue ich es trotzdem nicht. Gestern hat er mir nun dieses neue Forum gezeigt. Im Internet schaut er sich viele (zu viele) Modeseiten (Kataloge, etc.) an und natürlich solche wie diese, die sich mit dem Thema "Röcke für Jungen" beschäftigen. Ich habe mich deshalb entschieden, mal diese Frage zu stellen.
Die Krönung ist, dass er jetzt auch Feinstrumpfhosen anzieht, auch dazu hat er mir schon die "passende" Internetseite gezeigt. Gekauft hat er sich selbst auch schon welche. Mit 10 Jahren hat er sich sogar dagegen gewehrt, Jungenstrumpfhosen (!!) zu tragen und nun zieht er sogar Mädchenstrumpfhosen an. Eine eigenartige Entwicklung.
Wir haben die Ferien zu Hause verbracht und immer wieder kamen auch Mitschüler bei uns vorbei. Wenn Rafael dann diesen Rock anhatte, gab es interessante Reaktionen, meistens überraschte Blicke und Neugier, ber auch Ablehnung. Einige Mädchen fanden es okay, andere meinten, dass er es bleiben lassen soll. Bei den Jungen war es durchweg (!!) Ablehnung. Ein Mädchen hat ihm nun auch noch einen Rock geschenkt, den sie selbst nicht mehr mochte. Heute nachmittag geht er mit ein paar anderen Mitschülern ins Kino, er trägt diesen geschenkten Rock (schwarz-weiß kariert) - und zum ersten Mal sehe ich heute einen Jungen (dazu noch meinen Sohn) in Feinstrumpfhosen. Ein merkwürdiger Anblick für eine Mutter.
Ich habe mich gefragt, ob sein Verhalten daran liegen könnte, dass er bisher (viel) zu wenig männlichen Umgang hatte. Ich bin alleinerziehend, der Opa ist schon tot, in der Schule hat er fast nur Lehrerinnen, er ist mit drei Kusinen groß geworden, etc. Kann das alles dazu führen, dass sich ein Junge nun in diese Richtung entwickelt? Oder will er mich und andere Leute provozieren und ihm fällt nur das dazu ein? Wie gehen andere Familien damit um, wenn sich die Söhne plötzlich Röcke anziehen?
Ich weiß nicht, wie ich dieser Sache begegnen soll, verbieten wäre wohl nur eine kurzfristige Lösung. Gefallen tut's mir aber auch nicht, zumal ich schon von "wohlwollenden" Nachbarinnen darauf angesprochen worden bin, ob ich weiß, dass Rafael "sich verkleidet". Sehr unangenehm in einem Mehrparteienwohnhaus.

Liebe Grüße,

Marion


Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

Offline Dieter

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Re:Das Internet macht's möglich: Wir werden wahrgenommen.
« Antwort #1 am: 30.08.2004 08:40 »
Interessanter Text.

Ad 1. Die übliche Sichtweise: der Junge muss krank sein, wenn er so gegen die Norm agiert
Ad 2. die üblichen Ängste: was denken die Nachbarn.

Armer Kerl, aber vielleicht stärkt das sein Selbstbewußtsein und hilft ihm für den Rest des Lebens.
Der weitere Diskussionsverlauf wäre interessant zu verfolgen, halte uns auf dem Laufenden, Ferdi.

Gruß
Dieter


 

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