Hallo zusammen,
@hirti & günter:
Ich verstehe eure Standpunkte völlig, und ich würde mit grösster Wahrscheinlichkeit genauso handeln, im Arbeits- und Beziehungs-Umfeld, wenn das Röcketragen als neue Komponente dort auf einmal hinzukäme.
In meiner Branche (Elektronik-Entwicklung) war ich immer in der Käufer-Position, also Kunde und damit König, und konnte den Jeans- und T-Shirt-Look pflegen, während die armen Bauteilhändler-Vertriebsleute im Pinguin schwitzen mussten, im Hochsommer.
Im Moment bin ich jedoch in der mehr oder weniger glücklichen Situation, dass bei beiden Themen einen Neuanfang machen muss, und der wird bei beiden Fällen im Rock sein, solange ich nicht dem Verhungern nahe bin, das steht für mich fest. Das mag eine utopische Einstellung dazu sein, die ich mir bisher aber leisten kann... und, ohne Utopien hätte sich doch noch nie etwas verändert in der Welt, d.h. im Bereich Kleidung würden wir uns noch immer Felle um den Ranzen binden...
@cephalus:
Wenn ich mir deine Kriterienliste (für mögliches Rocktragen) so anschaue, ist mir nicht klar, unter welchen Bedingungen du überhaupt Röcke in der Öffentlichkeit trägst, denn es bleiben eigentlich keine mehr übrig. Es besteht immer die Gefahr, dass man unverhofft jemanden trifft, und sei es am Nordkap oder auf dem Eiffelturm (mir beides so passiert).
Bei mir ist so, dass der Rock bzw. mein Outfit insgesamt allein ausreicht, dass ich mich wohlfühle. Dass sieht man mir offensichtlich dann auch an, und deswegen ist bisher selten der Fall aufgetreten, dass ich das Rocktragen hätte rechtfertigen müssen. Also ich ernte oft Komplimente und darf neugierige oder auch dämliche Fragen beantworten (wie fühlt es sich an, wo hast du den Rock her, ist dir nicht kalt, die 'darunter'-Frage, bist du schwul, etc), aber eine Rechtfertigung (WARUM trägst du einen Rock) musste ich bisher wirklich äusserst selten geben, denn es scheint offensichtlich: es sieht gut aus und ich fühle mich wohl darin.
Grüsse
El Buitre