@MAS
In Fukushima wurde lediglich etwas sekundär aktiviertes Material frei (also kein Kernbrennstoff), die betroffenen Siedlungen wurden inzwischen dekontaminiert und die Bevölkerung ist wieder eingezogen.
Das radioaktive Material, das dort gesammelt wurde ist deutlich weniger, als das, was ein Kohlekraftwerk pro Jahr so raushaut (das meiste davon gasförmig). Dort wird schlicht nicht gemessen und bis vor einigen Jahrzehnten gab es auch keine Filter gegen die krebserregende Flugasche (die heute noch als Streckmittel in den Zement gemischt wird, den Sie im Baumarkt oder per Betonmischer kaufen können).
In Fukushima wurde genau eine (in Zahlen: 1) Person durch die Havarie getötet. Ein signifikanter Anstieg der Krebserkrankungen wird nach den Erfahrungen mit Hiroshima und Nagasaki nicht erwartet. Dazu waren die emittierten Mengen an radioaktivem Material zu gering und die Expositionsdauer zu kurz.
Im Gegensatz zu anderen Giftstoffen sind radioaktive Kontaminationen extrem leicht und vor allem in Echtzeit messbar, was die Dekonatmination sehr einfach macht. Eine Kontamination mit Asbest oder beispielsweise Dioxin oder natürlichen Aflatoxinen ist ungleich schwieriger zu ermitteln, aber nicht weniger schädlich.
Deutschland leistet sich im Bezug auf die Kernenergie eine beispiellose Hysterie, die in keinem Verhältnis zu anderen Bedrohungen steht.
Die Folgen eines Filterdurchbruchs (kommt immer wieder mal vor) in einem Kohlekraftwerk sind gesundheitlich kaum weniger schlimm, aber da die Kontamination der betroffenen Gebiete nur mit teuren und aufwändigen Laboranalysen messbar ist, wird darüber einfach geschwiegen: "Waschen Sie ihr Gemüse aus dem Garten vor dem Verzehr gründlich ab".
Das Gebiet um Leimen / Nußloch ist beispielsweise großflächig mit Thallium verseucht, in einer Größenordnung, die sich gewaschen hat. Kommt zwar alle Jahr mal in die Presse, und es gibt ein paar Beschränkungen für die dortige Landwirtschaft, aber das war's dann auch.
Ursache waren Zinkhütten im 16. Jahrhundert, die das Thalliumhaltige Zinkerz aus einem Steinbruch oberhalb von Nussloch verhüttet haben.
"Fachmann/Fachfrau" oder "Expert:in" werden zumeist synonym verwendet.
Nein, Sie werden sich niemals von einem Luftfahrtexperten fliegen lassen, sondern nur von einem augebildeten Piloten, also einer ausgebildeten Fachkraft. Im OP-Saal dürften Ihre Präferenzen ähnlich liegen, wenn Sie nicht mit Heilpraktikern (= nicht ausgebildete "Experten") zu tun haben.
Und sie sagt mir, dass noch unsere Nachfahren in Zehntausenenden von Jahren mit unserm radioaktiven Müll umgehen werden müssen.
Nein, müssen sie nicht. Das Zeug liegt dann irgendwo 500+ Meter unter dem Boden und interessiert niemanden mehr. Wenn man überhaupt noch weiß, wo das ist.
Natürliche Erzvorkommen (Thallium, Cadmium, Blei, etc.) liegen schon seit Jahrmilliarden im Boden und sind wesentlich gefährlicher, da oft in Kontakt mit dem Grundwasser. Auch Chemieabfälle (wie ausrangierte Leuchtstofflampen mit Quecksilber und Phosphorverbindungen) sind wesentlich gefährlicher als Atommüll, fallen in deutlich größeren Mengen an und sind zudem wasserlöslich. Dieser Dreck (und hunderte anderer Gefahrstoffe) wird auch in einer Milliarde Jahren nichts von seiner Gefährlichkeit verloren haben. Da ist es aber ganz normal, dass das einfach irgendwo verbuddelt wird in Anlagen, die als Atommüllendlager niemals in Erwägung gezogen würden.
Wenn wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht allzu sehr erhöhen wollen, führt an der Nutzung der Kernenergie kein Weg vorbei.
Wobei bislang keineswegs klar ist, ob der Anstieg des CO2-Gehaltes nun Ursache oder Folge der Klimaerwärmung ist.
Unsere Wetteraufzeichnungen begannen übrigens ein paar Jahre nach einer Klimakatstrophe, ausgelöst durch den Vulkan Tambora (Klasse 7), der für jahrelange Ernteausfälle verantwortlich war.