Autor Thema: Klischeedenken  (Gelesen 18427 mal)

Offline Matthias

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Re:Klischeedenken
« Antwort #30 am: 03.03.2006 02:21 »
Die Sache mit der Reinkarnation ist sehr interessant. Meiner Meinung nach allerdings nicht zu Ende gedacht.
Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein. Denkt mal darüber nach!

Grüsse Matthias
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Offline Ben

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Re:Klischeedenken
« Antwort #31 am: 03.03.2006 02:32 »
Hallo Matthias,

Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein.
Was spricht gegen diese Theorie? ;D

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt
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Offline bussard

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Re:Klischeedenken
« Antwort #32 am: 03.03.2006 04:30 »
Hallo,
ich halte diese Therorie für nicht sinnvoll.Kleidung hat mit Reinkarnation nicht viel zutun.Reinkarnation heißt mit Fehlern aus dem vergangenem Leben ins reine zukommen,sich weiter entwickeln.Das zukünftige Leben kann man sich nicht aussuchen,es wird von höheren Wesen ausgesucht.
Jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden,bis dahin.

triks

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Re:Klischeedenken
« Antwort #33 am: 04.03.2006 12:25 »
Hallo Matthias,

...
Die Sache mit der Reinkarnation ist sehr interessant. ...
Wäre dem so, müssten fast alle derzeit lebenden Frauen im Bezug auf Rock/Hose im vorigen Leben Männer gewesen sein. ...
da die Verteilung der Geschlechter global gesehen zirka 50/50 ist, ist das nicht abwegig. Wenn alle Frauen, die schlechtes Karma auf sich geladen haben (beispielsweise durch das Tragen von Hosen), als Männer wiedergeboren werden, und alle Männer entsprechend als Frauen, dann passt das ja.
;)

Für mich ist Wiedergeburt plausibel im Gedanken an die Weitergabe von Genen. In diesem Sinne werden wir immer Wiedergeboren. Neben den Genen vererben wir Meme*, über die wir in unseren Nachfahren - leiblich oder auch nicht - fortleben. Ich habe mich nie mit anderen als buddhistischen Gedanken über Wiedergeburt beschäftigt. Zu Buddhas Zeiten wusste man nichts über Gene, kannte mit Sicherheit aber die Vererbung aus den Erfahrungen der Viehzucht. Buddha hat, vermute ich, allerdings eher Meme bei seiner Lehre über die Wiedergeburt im Sinn. Was aus der unmittelbaren Lehre Buddhas über all die Jahre durch Abschriften und Ãœbersetzungen geworden ist, kann man heute nachlesen. Das muss aber nicht zwangsläufig authentisch sein. Buddha hat aus Worten Bilder gezeichnet, die seine Zeitgenossen verstehen konnten. Man sollte nie vergessen, dass es sich dabei um Beschreibungen der Realität handelt, nicht um die Realität selbst.

Viele Vorurteile, um zum Thema zurück zu kehren, entstehen aus Halbwissen und Erfahrungen aus Dritter Hand. Man erzählt uns erst Lügen für Kinder, dann Lügen für Erwachsene und, wenn man dem Wissenschaftsbetrieb nahe kommt, findet man Lügen für Wissenschaftler. Diese Lügen werden aus Fürsorge erzählt, aus Unwissenheit oder egoistischen Motiven. Diese Lügen sind Teil der Meme, ebenso wie die Interessen, die auf die Kontrolle von Wissen und Erfahrungen hinwirken. Menschengemeinschaften benötigen einen großen Anteil gefügiger Helfer, als Mitarbeiter, als Eltern, als Soldaten oder Geldesel. Den meisten Menschen genügt dass so. Sie wollen ihre Vorurteil gar nicht eine kritischen Prüfung unterziehen. Wieso soll man sich beispielsweise damit auseinander setzten, warum Männer Röcke anziehen, wenn man das Phänomen so bequem mit dem Vorurteil erschlagen kann, das rocktragende Männer einen Fetisch haben oder im früheren Leben eine Frau waren.

Keiner ist frei von Vorurteilen. Ich kenne einen Teil meiner Vorurteile. Das Rocktragen ist für mich Teil der Auseinandersetzung mit diesen Vorurteilen. Es ist praktiziertes Nicht-Tun. Nicht-Tun ist nicht das Gegenteil eines Tun, sondern etwas tun, was man sonst nicht tut, wo man Wiederstände in sich überwinden muss und man bemerkt wie fadenscheinig die Gründe sind, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern.

* Eine kurze Erklärung zu Meme.


triks

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Re:Klischeedenken
« Antwort #34 am: 04.03.2006 17:01 »
Ich schrieb: Wenn alle Frauen, die schlechtes Karma auf sich geladen haben, als Männer wiedergeboren werden... .

Denke ich darüber nach, dann wird mir klar, warum es viele Geschlechtsgenossen mit dem Mannsein übertreiben und auf Abgrenzung zu den Frauen erpicht sind. Die in ihrem vorherigen Leben Frauen Gewesenen setzten alles daran, es diesmal besser zu machen. Die Wiedergeburt als Frau ist damit Vorprogrammiert.
:) :D ;D

Frantz

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Re:Klischeedenken
« Antwort #35 am: 04.03.2006 20:25 »

Viele Vorurteile, um zum Thema zurück zu kehren, entstehen aus Halbwissen und Erfahrungen aus Dritter Hand. Man erzählt uns erst Lügen für Kinder, dann Lügen für Erwachsene und, wenn man dem Wissenschaftsbetrieb nahe kommt, findet man Lügen für Wissenschaftler. Diese Lügen werden aus Fürsorge erzählt, aus Unwissenheit oder egoistischen Motiven. Diese Lügen sind Teil der Meme, ebenso wie die Interessen, die auf die Kontrolle von Wissen und Erfahrungen hinwirken. Menschengemeinschaften benötigen einen großen Anteil gefügiger Helfer, als Mitarbeiter, als Eltern, als Soldaten oder Geldesel. Den meisten Menschen genügt dass so. Sie wollen ihre Vorurteil gar nicht eine kritischen Prüfung unterziehen. Wieso soll man sich beispielsweise damit auseinander setzten, warum Männer Röcke anziehen, wenn man das Phänomen so bequem mit dem Vorurteil erschlagen kann, das rocktragende Männer einen Fetisch haben oder im früheren Leben eine Frau waren.

Keiner ist frei von Vorurteilen. Ich kenne einen Teil meiner Vorurteile. Das Rocktragen ist für mich Teil der Auseinandersetzung mit diesen Vorurteilen. Es ist praktiziertes Nicht-Tun. Nicht-Tun ist nicht das Gegenteil eines Tun, sondern etwas tun, was man sonst nicht tut, wo man Wiederstände in sich überwinden muss und man bemerkt wie fadenscheinig die Gründe sind, die einen an der Entfaltung der Persönlichkeit hindern.


Da draengen sich neue Fragen auf.
Was ist Bestimmung und Tradition?
Ist das was du schreibst nicht auch Anarchie gegen Bestimmung
und Traditionen.
Traditionel sind alle Maenner mit Hose und Anzug gekleidet.
Es ist die Bestimmung des Mannes mit Hose oder Anzug gekleidet zu sein.
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren
seien.
Bestimmung dagegen wird einfach von der Gesellschaft vorgeben und
und abverlangt.
Arbeiterkinder die schlecht in der Schule sind,sind dazu bestimmt
Arbeiter zu werden weil die Gesellschaft das so haben will. Einer
muss ja den Dreck wegmachen. Die einen Arbeiter finden sich damit ab
andere finden sich nie damit ab.Derjenige der dieser Bestimmung
oder Tradition aufkuendigt ist ja dann ein Aussteiger. Der Aussteiger
ist dann der Gesellschaft suspekt weil man Angst hat,dass es zu viele
Aussteiger geben koennte. Entweder man wird selbst zu einer Tradition und bestimmt ueber sich selbst oder man bueckt sich
unter eine Tradition die schon da ist und laesst sich fremdbestimmen.

Wer also eine Antwort gefunden hat ,traegt von sich aus einen Rock
nicht weil es Bestimmung WAR sondern dass es zu seiner Bestimmung WIRD.  Kompliziert :o

Gruss Frantz

triks

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Re:Klischeedenken
« Antwort #36 am: 04.03.2006 21:01 »
Hallo Frantz,

Traditionen sind für mich auf die Vergangeheit ausgerichte, sie geben Menschen einen Handlungsrahmen vor und entbindet sie davon, eigene Entwürfe zu entwickeln.

Bestimmung ist meiner Ansicht nach eine Illusion, weil sie in der Rückschau unterstellt, dass bereits zu Beginn der Entwicklung eine Festlegung auf das erreichte Ziel bestanden hat.

Offline Ferdi

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Re:Klischeedenken
« Antwort #37 am: 04.03.2006 21:53 »
Hallo Frantz!

Es wird niemals soviel Mist verzapft wie in den Fällen, in denen Männer sich erheben und sagen: "Ich will das tun, was ich möchte, ich will das sein, was ich bin".

Ich krieg die Pimpelgicht!!!

Zitat
Traditionel sind alle Maenner mit Hose und Anzug gekleidet.
Es ist die Bestimmung des Mannes mit Hose oder Anzug gekleidet zu sein.

Gegenthese: traditionell sind alle Frauen mit Rock oder Kleid gekleidet. Es ist die Bestimmung der Frau mit Rock oder Kleid gekleidet zu sein

Zitat
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren
seien.

Es gelten aber die Gesetze, die von einem demokratisch gewählten Parlament erlassen und in Kraft gesetzt werden. Ich glaube, dass der olle Nietzsche davon keine Ahnung hatte.

Nur Naturgesetze, vor allem die Gesetze der Physik und Chemie, sind uralte Gesetze, die letztlich zur Entstehung von uns selbst geführt haben.  

Zitat
Bestimmung dagegen wird einfach von der Gesellschaft vorgeben und
und abverlangt.
Arbeiterkinder die schlecht in der Schule sind,sind dazu bestimmt
Arbeiter zu werden weil die Gesellschaft das so haben will. Einer
muss ja den Dreck wegmachen. Die einen Arbeiter finden sich damit ab
andere finden sich nie damit ab.Derjenige der dieser Bestimmung
oder Tradition aufkuendigt ist ja dann ein Aussteiger. Der Aussteiger
ist dann der Gesellschaft suspekt weil man Angst hat,dass es zu viele
Aussteiger geben koennte. Entweder man wird selbst zu einer Tradition und bestimmt ueber sich selbst oder man bueckt sich

Nein. Arbeiterkinder sind nicht automatisch schlecht in der Schule weil sie Arbeiterkinder sind, sondern weil sie kein Interesse haben, sich weiterzubilden und Wissen in sich aufzunehmen. Aber das gilt auch für die Kinder der sogenannten "gehobenen Gesellschaft". Kinder lernen heute nicht mehr, wie sie ihre Persönlichkeit entwickeln können, sie werden schon im Vorschulalter durch elektronisches Rauschgift in eine leicht verformbare und damit leicht lenkbare, anonyme Masse verwandelt. (Kokaprosieben-Herosateins-Kannabiviva und wie die modernen nicht-chemischen Rauschgifte alle heissen)

Nochmal was zu den "uralten Gesetzen":

http://www.maennerrock.de/skirtman/michael0.htm

Klischeedenken ist offengelegte geistige Primitivität. Dagegen hilft nur ein pausenloses Trommelfeuer von Aufklärung. Und wer einmal aus diesem Gefängnis der bedingungslosen Anpassung und geistigen Zwangsjacke herausgekommen ist, dem öffnen sich grenzenlose Universen der eigenen Selbstfindung, die auch die phantasiereichsten Romane nicht wiedergeben können.

Es ist einfach was ganz Grandioses, nicht nur sich selbst so verwirklichen zu können wie man ist, und das auch leben zu können, es ist ein Gefühl von Macht über sich selbst, allen diesen modernen medialen Attacken, die vor allem auf die männliche Bevölkerung ausgerichtet sind, vollständigen und erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen.


In diesem  Sinne aufmunternde, liebe Grüsse!

Ferdi

Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

Frantz

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Re:Klischeedenken
« Antwort #38 am: 04.03.2006 22:15 »
Das Trommelfeuer hast du gut drauf. Du brennst richtige rethorische
Feuerwerke ab. Haetten wir mehr Mitglieder die so schreiben koennten wie du und einige Andere. Dann wuerden wir Alle in der Pfeife rauchen.
Ihr seit zur Zeit das Mass aller Dinge.
Man muss sich halt eben weiterbilden mit dem schreiben.

Nachahmende Gruesse Frantz


Offline Matthias

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Re:Klischeedenken
« Antwort #39 am: 05.03.2006 00:17 »
Klischeedenken ist offengelegte geistige Primitivität.

Diesen Satz finde extrem gut, er bringt das, was man mit Klischeedenken in Verbindung bringt exakt auf den Punkt.

Es bleibt trotzdem nachzufragen, wie dieses Klischeedenken zustande kommt.
Geistige Primitivität ist in dieser Hinsicht nicht zu verallgemeinern. Möglicherweise ist es auch nicht direkt geistliche Primitivität, die man eventuell sieht oder auch gerne sehen möchte, sondern andere Einflüsse von Dritten, die mit der eigenen Denke in diesem Zusammenhang nichts zu tun haben.

Klischees sind von Menschen der Zivilisation gemachte ungeschriebene Gesetze, die es gilt einzuhalten um "dazuzugehören".
Andererseits wären wir (würden alle dieses ungeschriebene Gesetz einhalten) heute nicht dort wo wir sind ...

Grüsse Matthias
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Re:Klischeedenken
« Antwort #40 am: 22.03.2006 11:09 »
Hallo Ferdi,

na, da teilst Du wieder mal aus... ;)

Zitat
Nietzsche sagt ja dass Tradition auf uralte Gesetzen zurueckzufuehren seien.

Es gelten aber die Gesetze, die von einem demokratisch gewählten Parlament erlassen und in Kraft gesetzt werden. Ich glaube, dass der olle Nietzsche davon keine Ahnung hatte.
Ohne Nietzsche gelesen zu haben, habe ich eher den Eindruck, daß er Normen und Werte durchaus kritisierte. (--> Friedrich Nietzsche (Wikipedia))

Nein. Arbeiterkinder sind nicht automatisch schlecht in der Schule weil sie Arbeiterkinder sind, sondern weil sie kein Interesse haben, sich weiterzubilden und Wissen in sich aufzunehmen.
Nix für ungut, aber das ist sehr pauschal und vor allem nicht wahr. Es gibt genug Evaluationen, die sehr deutlich aufzeigen, daß Kindern aus unteren Schichten der Aufstieg in höhrer Bildungsschichten immer schwerer gemacht wird. Das Einführen von Studiengebühren wird es Kindern aus solchen Familien nicht einfacher machen...
Ganz abgesehen davon, daß die klassischen Arbeiterkinder mangels Arbeitern immer weniger werden.

Aber das gilt auch für die Kinder der sogenannten "gehobenen Gesellschaft". Kinder lernen heute nicht mehr, wie sie ihre Persönlichkeit entwickeln können, sie werden schon im Vorschulalter durch elektronisches Rauschgift in eine leicht verformbare und damit leicht lenkbare, anonyme Masse verwandelt.
Das Ganze nennt sich Erziehung und scheint vielen Eltern immer schwerer zu fallen...

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Offline bussard

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Re:Klischeedenken
« Antwort #41 am: 23.03.2006 03:35 »
Hallo,
wenn es in Videospielen zukünftig werbeflächen gibt wie in der realität,diese Firmen eine Zeit mieten können.Handy`s an Plakatwände gehalten werden können,somit alle Daten des nutzers erfaßt werden.Kinder ,daß erlebe ich bei unserer 5 jährigen schon zu Leistungsmonster im Kindergarten erzogen werden.das ist alles andere als gut,alles im Intresse der Globalisierung oder liege ich da falsch.

Offline cephalus

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Re:Klischeedenken
« Antwort #42 am: 23.03.2006 11:10 »
wenn es in Videospielen zukünftig werbeflächen gibt wie in der realität,diese Firmen eine Zeit mieten können.Handy`s an Plakatwände gehalten werden können,somit alle Daten des nutzers erfaßt werden.Kinder ,daß erlebe ich bei unserer 5 jährigen schon zu Leistungsmonster im Kindergarten erzogen werden.das ist alles andere als gut,alles im Intresse der Globalisierung oder liege ich da falsch.

Hallo
das ist wohl der Weg unserer Gesellschaft, sie prägt ihren Nachwuchs auf ein vermeindlich erfolgversprechendes Muster, dirigirt damit das Gesamtsystem in eben diese Richtung und beschwert sich anschließend über die gesellschaftliche und politische Entwicklung.

In einem Fernsebeitrag meite neulich ein hier lebender Ausländer, dass er das Gefühl habe, die Deutschen um ihn herum würden seit 20 Jahren jedes Jahr ein kleines Stück unglücklicher und pessimistischer.  Ausserdem sieht man nirgends auf der Welt die persönliche Zukunft so schwarz und negativ wie in Deutschland.

Ich habe das Gefühl das auch selbst beobachten zu können, besonders als ein Freund neulich sagte: "hier geht doch eh alles den Bach runter und da willst du Kinder? unverantwortlich!"

Tolles Land, lasst es uns wenigstens mit ein wenig Abwechslung in der Mode aufheitern.
Cephalus

Frantz

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Re:Klischeedenken
« Antwort #43 am: 23.03.2006 12:05 »
Viele haben vergessen wo sie herkommen,deshalb jammern sie so viel.
Ich bin anfang der 60er geboren da sah die Welt anders aus.
Mein Vater hat 150 euro verdient und ein Legoauto hat 2 euro gekostet.
Da war nichts mit Spielsachen. Das Klo stand im Garten und gebadet
wurde einmal die Woche im Waschkuebel. Geheizt wurde auch nicht,ausser Kueche und Stube.  Kleidung gab es fast immer aus zweiter Hand.Aber trotzdem waren wir Kinder gluecklich und die Erwachsenen waren ausgeglichener als heute. Ein Abeitskollege hatte mich einmal gefragt warum ich mein Brot ohne Aufstrich esse. Und ich antwortete ihm
,dass ich es als Erinnerung an meine Kindheit tue,das hat er nicht verstanden. Ich bin im Wohlstand dann gross geworden aber nie vergessen wie es ohne Wohlstand zu leben ist. Das ist bei der Jugend von heute etwas anders. Jede Gesellschaft hat ihre Hoehen und Tiefen,
jetzt gehen wir eben 20 Jahre durch ein Tal.
Jetzt heisst es wieder wie vor 40 Jahren seinem Nachbar oder Familie
beizustehen. Und nicht einem Egoismus oder Eigenmitleid zu erliegen.

Da ist die grosse Herausforderung unserer Gesellschaft.

Gruss Frantz  
 


 

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