Na, da wurde andernorts im Forum ein wunderschönes Off-Topic-Thema angeschnitten, das ich hier nun on-topic aufgreife...
Nun ja auf dem Mond ist ein Rock sehr schwer kontrollierbar in seinen Bewegungen - der schwebt wo er will und hält sich nicht an das Spiegelbild von der Umkleidekabine.
Eine Alternative wäre höchstens ein Reifrock - sozusagen dann mit integriertem Fallschirm ;-)
VG Jens
Aber ich stelle mir wirklich dies als eine sehr interessante Frage vor, wie das Verhalten eines Rocks auf dem Mond wäre.
Dass er auf dem Mond "machen würde, was er wolle", lieber Jens, ist nicht richtig. Wir sind ja nicht in der Schwerelosigkeit wie in der ISS oder wie in einer Raumkapsel in einer Umlaufbahn oder irgendwo jenseits.
Der Mond hat ja auf seiner Oberfläche immerhin noch 1/6 unserer gewohnten Anziehungskraft. Allerdings gibt es dort keine Luft. Das heisst, Bewegungen werden nicht von einer Luft ausgebremst.
Würde unser Jürgen JJSW eine Pirouette mit einem langen, fließenden weiten Rock vollführen und käme er dann wieder in den Stand, dann würde sich der Rock noch bis zum Ende weiterdrehen, dann vermutlich quasi "reflektiert" wieder zurück sich drehen, und das dann auf der anderen Seite wieder, und wieder. Ich denke, der Rock würde noch etliche Sekunden hin und her wirbeln, bis er erst ganz allmählich langsam immer weiter mit dem Saum nach unten absinken würde.
Nun ist Pirouetten-Drehen auf dem Mond mit Sicherheit nicht die Hauptbeschäftigung rocktragender Menschen. Aber Bewegungen des Stoffs würden deutlich länger brauchen, bis sie sich in eine stabile Ruhe-Position ausgependelt hätten, weil da eben keine Luft ist, die diese Bewegung dämpfen würde. - Zu sehen war das ja auch an der berühmten Flagge, die die Astronauten aufstellten (eine mit Draht gehaltene Flagge, da ein Wind dort ja fehlt, um die Flagge wehen zu lassen). Die Bewegung nach dem Reinrammen in den Boden pendelte ja noch sehr lange weiter, was Kritiker wiederum als Vorhandensein von Wind = Luft = Fake interpretiert hatten. In Wirklichkeit fehlte die Luft, die solche Bewegung abdämpfen würde, so wie wir das von hier kennen.
Ein einmal durch Bewegung ins Schwingen geratener Rock würde also nach Ende der Bewegungen durchaus noch lange am Körper und um die Beine weiterschwingen.
In Ruhe kommt das in Bewegung geratene Material erst dann - vor allem freischwingend und hängend wie ein Rock - wenn das Material die Bewegungsenergie durch innere Trägheit des Materials in Wärmeenergie umgesetzt hätte, bzw. durch Reibungsverluste an den Beinen.
Ich glaube, es wäre durchaus ein sinnlicher Genuss, auf dem Mond einen Rock aus fließendem Material, z.B. einen dünnen Faltenrock zu tragen.
Noch ein Aspekt: die Schwerkraft. Da die Schwerkraft nur ein Sechstel beträgt, wage ich zu behaupten, dass Wellenbewegungen sich sechs mal schneller ausbreiten. Also, fasst man mit der Hand in die Rocktasche, so entsteht (im Stand zum Beispiel) ein Bewegungsimpuls am Rockstoff. Diese Bewegung breitet sich sechsmal schneller über den Rock aus als auf der Erde. Da auch hier der Widerstand von Luft auf dem Mond fehlt, breitet sich diese Bewegung nicht nur schneller, sondern intensiver aus.
Das bedeutet: trägt man auf dem Mond einen weiten, fließenden Rock, so würde er sich beim Laufen sehr viel intensiver an die Beine anschmiegen und er würde hinter einem noch intensiver hinterher flattern, so intensiv, wie man das nur bei einem ausgeprägten Gegenwind auf der Erde kennt. Also: der bildliche Eindruck wäre dann wohl so, als würde man auf der Erde in heftigem Gegenwind mit seinem Flatterrock umherlaufen, obwohl es da oben eben gar keine Luft gibt.
Praktischerweise würde man demnach auf dem Mond vielleicht eher feste Stoffe tragen, z.B. Jeans. Und bei einem Jeansrock wäre dann nicht mehr so viel Unterschied zu hier auf der Erde zu sehen. Nur Krach würde ein Jeansrock beim Gehen nicht machen, weil ja kein Gas da ist, was Geräusche weiterleiten könnte. Da würde man seinen Jeansrock nur über die Knochenleitung durch den Körper hören.
Die Frage - wegen der fehlenden Luft - wäre freilich, wie gesund es ist, im Vakuum Rock zu tragen. Die nackten Beine würden viel zu viel Gase und Flüssigkeit verlieren. Ausserdem sind sie der kosmischen Strahlen und der Sonnenstrahlung ungeschützt ausgesetzt. Und ohne Druckbehälter (Raumanzug) hätte man vermutlich männliche Keimdrüsen so groß wie Melonen... Na dann macht Rocktragen ja doch wieder Sinn...