Autor Thema: Feminine Applikationen  (Gelesen 1694 mal)

Yoshi

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Feminine Applikationen
« am: 01.08.2024 20:31 »
Ich habe immer mehr Spaß mit Röcken zu experimentieren und "feminine" Applikationen zuzulassen. Von Mini- bis Maxiröcke habe ich schon einiges angesammelt. Angefangen hatte ich damals mit Faltenröcken und es kamen immer mehr Farben, Formen, Schnitte, Muster, Längen, etc. hinzu. Bereits von Anfang an habe ich rosa in meine Kleidung integriert. Mittlerweile habe ich sogar so viel rosa, dass ich mich etwas zurückhalten muss, aber dann doch immer wieder mal schwach werde, wenn ich was cooles sehe.

Shirts mit Anime Girls, Superheldinnen oder anderen Frauen trug ich bereits vor der Rockzeit. Mittlerweile sind aber auch viele Shirts und Pullis aus der Damenabteilung hinzugekommen. Vor süßen Kätzchen und Hello Kitty schrecke ich auch nicht zurück. Ebensowenig bei Frauenhosen mit Blümchen oder kitschigen Mustern. Auch bei Nagellack trage ich mittlerweile alle Farben, auch in Glitzervarianten.

Kleider habe ich nur vereinzelt in meinem Sortiment, aber an Röcken gibt es schon einige Varianten: Röcke mit überlappenden Schichten, Volantröcke, Blümchenröcke, asymmetrische Röcke, Wickelröcke und vieles mehr.

Ich versuche immer wieder auch weitere "Erscheinungsformen" bereits etablierter Röcke zu entdecken. Es gibt immer wieder Volantröcke, die noch ein Stück "femininer" sind und die trotzdem gut aussehen. Ebenso gibt es unzählige asymmetrische Spielformen, die es zu entdecken gibt.

Aktuell experimentiere ich viel mit Tüllröcken, Glitzerröcken (Gold, Silber, Pailletten), Volantröcken, asymmetrischen Röcken, weiten Ballonröcken und auch mit Rüschen, Schleifen oder Spitzen. Um es einfach auszudrücken: Ich lasse immer deutlicher und mehr den "Niedlichkeitsfaktor" an mir zu, denn Männer dürfen auch gerne zart und süß sein. Es ist aber immer ein schmaler Grat zwischen Lächerlichkeit und Außergewöhnlichkeit, für den man ein Feingespür entwickelt muss. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit, Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz. Wie bei Experimenten so üblich geht da auch einiges daneben, aber ich bin immer wieder überrascht, wie häufig solch stark "feminin" konnotierte Kleidung und Applikationen auch an mir funktionieren kann. Entweder weil ich sie mit "maskuliner" Kleidung in Kontrast setze oder "feminine" Shirts, Blazer, Schuhe, etc. dazu harmonisch kombiniere.

Skirtedman, high4all, hirti und auch andere zeigen immer wieder wie "feminine" Kleidung am Mann funktionieren kann und sind in diesem Sinne ein Ansporn und Mutmacher, dass ich auch selbst mehr probieren möchte. Bei ganz neuen Styles bin ich anfangs häufig ziemlich aufgeregt, wenn ich das Haus verlasse, aber nach einer halben bis spätestens einer Stunde normalisiert sich das und ich bin immer wieder stolz, wenn ich nach Hause komme und meinen Alltag in solch außergewöhnlicher Kleidung gemeistert habe. Jedes Mal hat man sich dadurch ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung erkämpft und der Welt da draußen gezeigt, was alles so geht, wenn man es wirklich will und auch den Mumm hat das auszuleben.

Offline MAS

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #1 am: 01.08.2024 22:35 »
Gestern besuchten wir unsere Nachbarin auf dem Dorf (!), ich in einer neuen Bluse mit Lochspitze! Die Nachbarin schien begeistert über das edle Teil. Ich meinte, die Löcher seien zur besseren Belüftung. Sie schenkte mir ein T-shirt von ihrem verstorbenen Mann. Das würde zwar auch ihrer Tochter passen, aber sie mag es nicht. Ich meinte: "Das ist Dir wohl zu männlich?" "Ja", sagte sie, "aber das kapiert sie nicht", also die Mutter. Dabei ist das T-shirt pinkfarben. Aber kein Wort, dass meine Bluse für mich evtl. zu feminin sei.
Zu der Bluse trug ich einen kurzen, leichten Sommerrock, eine perfekte Kombination bei über 25°C!

Ich war so gewandet übrigens auch auf der Bank, um mir mit der Kreditkarte und der SecurApp helfen zu lassen. Die Angestellte half mir freundlich und sachlich. Also auch bei Bankgeschäften keine Probleme!

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Offline hirti

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #2 am: 02.08.2024 07:00 »
Hallo Yoshi,

Es freut mich natürlich sehr, wenn auch ich dich inspirieren kann. Dafür ist dieses Forum einfach eine großartige Quelle.
Zum Glück waren vor mir schon andere hier, die das gleiche getan haben. Röcke getragen, mich inspiriert, und ihre Zeit gespendet, damit auch mehr Männer das wunderbare Hobby der weiblichen Mode entdecken können.

Du hast selber wirklich schon viel erreicht. Hast einen tollen eigenen Stil gefunden, einen Weg wie du deine Sachen in der Arbeit tragen und damit die Welt viel bunter machen kannst und eroberst immer mal was neues für dich.
Wichtig finde ich dass man die Schritte in einem angenehmen Tempo geht und nicht in dieses Männlichkeits-Ding "immer schneller, höher, weiter" verfällt. Wenn's Freude macht, sollte man es auch ausprobieren, aber nicht jeder hier muss sich modisch immer noch femininer entwickeln.
Ich probiere immer mal gerne. Manches ist eine schöne Erfahrung und wird wiederholt und vertieft, manches doch nicht so großartig und wird wieder verworfen. (bei mir zum Beispiel Dirndlkleider - irgendwie toll, fühlt sich auch sehr sinnlich an, aber wirklich "cool" ausgesehen habe ich darin eher nicht, daher habe ich seit einigen Jahren keine mehr getragen)

Auf manche Dinge habe ich eine zeitlang Lust, dann wieder weniger... irgendwie in Wellen. Zum Beispiel habe ich mich nach dem Einstieg in Röcke im Büro eher für knielange bis lange Röcke interessiert und flache Absätze getragen. Jetzt kommt mir vor, es zieht mich wieder in Richtung kürzere Röcke und höhere Absätze... 
In dem Sinn wünsche ich dir weiterhin ganz viel Spaß beim Experimentieren

MAS,
bei dir finde ich es auch toll, wie du aus der, wie mir vorgekommen ist, eher männlich wirkenden Ecke dein modisches Repertoire erweitert hast, ohne es zu übertreiben und ohne die Belastbarkeit deiner Umwelt und deiner Frau überzustrapazieren. Dafür braucht man auch das richtige Gefühl und die richtigen Entwicklungsschritte.

Offline MAS

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #3 am: 02.08.2024 08:20 »
MAS,
bei dir finde ich es auch toll, wie du aus der, wie mir vorgekommen ist, eher männlich wirkenden Ecke dein modisches Repertoire erweitert hast, ohne es zu übertreiben und ohne die Belastbarkeit deiner Umwelt und deiner Frau überzustrapazieren. Dafür braucht man auch das richtige Gefühl und die richtigen Entwicklungsschritte.

Danke, Hirti, aber ich bezeichne es nicht als "modisch", sondern als "emanzipiert". "Modisch" bedeutet für mich, mich nach der aktuellen Mode zu richten, statt meinen eigenen Weg zu gehen. "Emanzipiert" dagegen bedeutet für mich, mich von genderspezifischen Einschränkungen befreit zu haben.

Ich sehe ja bei Menschen, die mir begegnen, was mir von ihrer Kleidung gefällt, und oft sind es eben auch Mädchen/Frauen, deren Kleidung ich auch selbst gerne tragen würde. Und es gibt Mädchen/Frauen, da gefällt mir, was sie tragen, an ihnen, aber würde mir nicht an mit gefallen. Bei Jungs/Männern ist es ähnlich: manches würde mir auch an mir gefallen, manches gefällt mir nur an ihnen. So trägt einer meiner Chefs gerne immer wieder anders farbige Hemden mit je passender Krawatte, was mir an ihm sehr gut gefällt, was ich selbst aber nicht gerne tragen würde, vor allem, was die Krawatte angeht.

Was die feminine Kleidung angeht, bzw. eben die aus der Damenabteilung, schaue ich, wenn sie mir gefällt, ob sie auch auf meinen Körper passen würde und ob ich in ihr nicht verkleidet erscheine. Sie muss zu mir passen. Und ich habe ja von Anfang an bei den ersten Röcken schon getestet, wie die Mitmenschen mich darin wahrnehmen und beurteilen und gemerkt, dass die Reaktionen überwiegend gleichgültig bis positiv waren. Und ich merkte, auch wenn ich mich weiter vorwagend immer mehr aus der Damenabteilung bediene, ändert sich daran nichts. Zumindest bei den meisten Menschen. Also wage ich nach und nach mehr. Wann ich damit aufhöre, mehr zu wagen, weiß ich nicht. Es geht immer Schritt für Schritt.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #4 am: 02.08.2024 11:10 »
(Zu) feminin – das ist etwas, was jeder mit sich selbst immer wieder neu verhandeln muss.
Feminin bezogen auf die Außenwirkung entscheidet man nur zu einem Teil selbst, vieles hängt von der Erfahrungswelt des Betrachters ab. Ich glaube wir können nicht umhin zu akzeptieren, dass mancher unsere Kleidung in der einen oder anderen Richtung wahrnimmt, nur nicht immer so, wie wir uns es selbst wünschen.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob wir es wirklich schaffen in den Augen der meisten als stimmig wahrgenommen zu werden – für mich eigentlich der wichtigere Punkt. Nicht stimmig grenzt gerne an lächerlich oder Clownesk.
Manches wirkt an einem Baum von einem Mann fast zwangsläufig wenig stimmig, während mancher die femininsten Zusammenstellungen perfekt tragen kann, ohne lächerlich oder verkleidet zu wirken.
Persönlich hatte und habe ich Hemmungen manches für mich zu verwenden, meist wage ich noch nicht mal den Versuch, weil es mir seltsam vorkommt. Dazu gehört bei mir z.B. Schmuck. Mir gefällt mancher Schmuck, nicht nur der typisch männliche, in typisch braunschwarz aus Holz und Leder, sondern auch Feineres. Dazu habe ich in den letzten Tagen ein paar Versuche gemacht, und statt Entsetzen, Komplimente geerntet.
Das, in einer Häufigkeit, die ich in Jahren mit Rock und Kleid zahlenmäßig nicht erreiche. Das war auch unabhängig davon, ob ich dazu ein typisches Männeroutfit trug oder nicht.
Was mir selbst unpassend erscheint unterliegt einem stetigen Wandel, wobei ich schon das Gefühl habe, stetig mehr an mir zuzulassen, nicht wie Hirti schon schrieb, wegen des Männlichkeitsdings, schneller höher weiter, sondern weil mir Manches einfach besser zu harmonieren scheint, und, vor allem, weil es mir zusehends unwichtiger wird, was andere darüber denken.
In den vergangenen Wochen hatte ich richtig viel Zeit und Muße mich durch meinen Kleiderschrank zu probieren, zu experimentieren und halbwegs brauchbare Selfies zu machen, die mir selbst ein besseres, weil distanzierteres Bild von der Wirkung geben. Diese Fotos haben mich manches neu beurteilen lassen.
So z.B. ein Kleid, das mir getragen immer als zu feminin vorkommt, und eigentlich meinen Schrank verlassen sollte – es sieht aber an mir auf den Fotos ziemlich überzeugend aus, was ich von mancher, eigentlich gerne getragenen Kombi, nicht sagen kann. Vielleicht ist das alles auch nur eine persönliche Momentaufnahme. Andererseits habe ich zu den wenigsten Zusammenstellungen auf den Fotos der letzten Jahre, die mich damals überzeugt haben, meine Meinung geändert.
Anregungen hole ich mir in der Praxis selten von anderen Menschen im realen Leben. Es gibt natürlich, wie bei Dir, Micha immer wieder mal Frauen, die etwas tragen, was mir auch gut gefallen würde, aber es sind grundsätzlich attraktive junge und schlanke Frauen, die meine Aufmerksamkeit erregen und deren Hülle. In der Praxis weiß ich, dass das, so großartig aussehende Kleid, an einem alten kräftigen Mann wie mir anders aussieht – lächerlich bis bescheuert. Es bleibt also nur sich am Anblick zu erfreuen.
Männliche Vorbilder sehe ich im realen Leben nie, höchstens abschreckende Beispiele. Was mich inspiriert sind fast ausschließlich Abbildungen die ich irgendwo im Web sehe.




Yoshi

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #5 am: 02.08.2024 12:43 »
Mit "modisch" verbinde ich eigentlich weniger "mit dem Trend gehen", sondern vielmehr "gut gekleidet" und das kann diametral zu Modetrends stehen.

Zu feminin ist für mich persönlich kein Kriterium. Ich liebe es sogar, wenn mein Look "mädchenhaft" wirkt. Wenn mir das Teil gefällt und es an mir gut aussieht, dann nehme ich es. Aus welcher Abteilung das Kleidungsstück stammt, ist mir relativ egal und meistens werde ich halt eher bei den Mädels fündig. Mir macht es nichts aus, wenn man mir sagt, dass ich "Frauenkleidung" oder "Mädchensachen" trage, denn es stimmt ja größtenteils. Es ist immer mindestens ein Teil aus der Damenabteilung dabei und teilweise sogar das komplette Outfit. Mein Kleiderschrank ist ohne Damenmode gar nicht mehr denkbar.

Online Skirtedman

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #6 am: 02.08.2024 13:05 »
Das ist etwas, woran ich mich erst gewöhnen musste, die letzten ein, zwei Jahre.

Immer mehr Leute sagen echt, dass ich "Frauenkleidung" tragen würde. Lange Zeit hatte ich das im Ferdi´schen Sinne - er möge weiterhin im Himmel glücklich seine Tänzchen drehen! - negiert und eher den Standpunkt vertreten, dass, sobald ich das trage, das Kleidung für Männer - naja, für einen Mann (nämlich mich) ist.

Seit gut einem Jahr arbeite ich daran, dem nicht mehr zu widersprechen. Dennoch haftet bei der Verbindung "Mann" und "Frauenkleidung" sehr eng das Etikett "queer" (oder vergleichbare Worte) dran, dieses unwidersprochen zu akzeptieren, kostet mich oft noch immer eine größere Überwindung.

De facto haben sie ja Recht, dass ich Kleidung trage, die für Frauen hergestellt wurde. Aber dass sie auch an einem Mann funktionieren kann (zumindest an mir) möchte ich damit, dass ich dies trage, ja zeigen. Und das ja, ohne das Label "queer" bemühen zu müssen.

Glücklicherweise scheinen viele aber gleichzeitig wahrzunehmen, dass ich in der Tat nichts queer bin - insofern kann ich auch sorgloser mit dem Oberbegriff "Frauenkleidung" an mir leben.

Weils gerade so halb reinpasst, muss ich kurz das hier mal widergeben: Mir wird oft von Bekannten nachgesagt, ja vorgehalten, dass in meinem (für 24 Stunden sichtbaren) Status-Bildern bei Whatsapp ja immer soviele Feste, Partys und besonders auch viele "schöne Frauen" auftauchen (so wiederholt von vielen formuliert). Das mit den "schönen Frauen" hatte ich gestern mal zum Thema in meinem Status gemacht.

Und eine Reaktion darauf war:

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Achja, dieses Bild hatte ich bei meiner kleinen Status-Story benutzt: https://up.picr.de/48469538hm.jpg
(siehe Beitrag "gestern getragen")

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #7 am: 02.08.2024 13:27 »
Bei obigem Bild hat Yoshi in dem anderem Thread den beteiligten Rock als "der Hammer" bezeichnet.

Das aber ist auch wieder eines von tausenden Beispielen, womit ich mir oft schwertue - weil zu feminin "appliziert".

In diesem Beispiel ist es eben der ziemlich ausladende kurze Rock, der zum einen wild gemustert ist (zwischen Animal und Hölle  ;) ) und ganz besonders eben die zweite Lage Stoff, die wippend obendrüber absteht.

Bisher trug ich diesen Rock in der Tat nur einmal des Winters nachts in einem Club zum Tanzen. Coole Sache. Da traut man sich ja oftmals mehr als im normalen Alltag. Vorgestern nun durfte er endlich ein zweites Mal nach draussen. Zwar auch nur zum Freizeit-Alltag, aber immerhin in einem recht biederen Kontext.

Zum Bacchus-Shirt passte er prima dazu, aber es buhlten noch andere Röcke um ihren Auftritt zu jenem Shirt.

Aber mit solchen allzu femininen "Applikationen" oder Erscheinungsformen tue ich mich durchaus schwer. Nur manchmal sickert was rein in meinen normalen Tageablauf (aber dafür nahezu täglich irgendetwas "zu feminines" :) )

Jetzt nochmal speziell zu diesem doppellagigen Animal-Höllen-Rock: er ist kurz, auffallend, wippend, ausladend - er betont sehr neckisch die Gebärtauglichkeit von weiblichen Menschen durch extreme Betonung vom Becken!

Solche Signale zu setzen und sie an sich zuzulassen, der sich selbst als Mann versteht und auch so "gelesen" werden möchte, kostet etliches an Überwindung.

Und doch macht es Freude, solche "Signalüberschreitungen" zu setzen und immer wieder damit zu spielen!

Solche Signalüberschreitungen gibt es derer viele. Und Cephalus hat richtig gesagt, die Grenze zur Überschreitung ist individuell - bei uns wie auch bei den Betrachtern.

Für mich zählen da - nur eine Auswahl - z.B. dazu:
Lochstickmuster, Cut-Outs, Flügelärmel, Fledermausärmel, weite Ausschnitte, tiefe Ausschnitte, dünne Träger an Oberteilen bzw. Kleidern etc.

Was für mich jenseits meiner derzeit vorstellbaren Grenze liegt wären:
fest vernähte Schleifchen - im Gegensatz zu mit Schleifen gebundenen Gürtelbändern
Stöckelschuhe, vor allem mit wenig Standfläche im Absatzbereich
mehr fällt mir ac hoc gerade nicht ein - vielleicht sollte ich bei Yoshis Start-Post mal nach Anregungen schauen...  :D

Aber Yoshi - ganz ehrlich: Wow, was Du das schreibst, das ist ja eine breite Palette an "femininen Applikationen", die Du Dir ja offensichtlich im Sturm (männliches "immer schneller, höher, weiter" :) ) eroberst. Aber: Genieße Deine Experimente und Deine Stilerweiterungen. In Deinem derzeitigen Lebensverhältnis hast Du die Möglichkeit, Dich zu entwickeln!

Andere würden das vielleicht insgeheim auch gerne, begnügen sich aber mit dem Erreichten, weil die enge Bindung zu Familie, Parnterin ein Mehr an Abwechslung nicht zu ermöglichen scheint.

Frei und ungebunden lässt sich mehr entdecken. Genieße es! Nutze es!

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #8 am: 02.08.2024 13:40 »
Ich könnte noch viel zu meinem Werdegang mit dem Verschieben von "zu feminin"-Grenzen hier erzählen - und es gibt da ja auch ganz verschiedene Kategorien, die man da ausführlich beleuchten könnte. Vielleicht komme ich hier irgendwann darauf zurück.

Eine der Grenzen, die ich gerade gestern an mir verschoben habe ist eine "feminine Applikation", die ich so gerade gestern zum ersten Mal an mir zugelassen habe. Begegnet bin ich diesem Kleid neulich - und mir gefil es in der Gesamtwirkung so gut, dass ich es trotz dieser "femininen Apllikation" mir zugelegt habe. Zu jedem Anlass würde ich es gewiss nicht tragen. Gestern aber war es soweit.

Leider lässt es das folgende Bild nicht genau erkennen. Drum beschreibe ich, was jetzt das (eigentlich) "zu feminine" Kriterium war:
Es sind diese im Schulterbereich eingenähten Falten an der Vorderseite, die quasi als "Dehnungsstreifen" Raum geben für eine füllige Körpermasse im Oberkörperbereich - sprich: für den weiblichen Busen.

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Ich verfüge nicht über diese weibliche Oberweite. Dennoch habe ich mich durchgerungen, dieses Kleid (begrenzt) für tragbar zu halten.

Und bei Oberteilen bzw. Kleidern aus der Damenabteilung findet man ja jede Menge schnitttechnsche Ideen, die weibliche Oberweite in Szene zu setzen. Diese Falten für "Dehnungsstreifen" gehören mit dazu.

Hier in diesem Falle habe ich das als eine blusige Lösung für mehr Bewegungsspielraum am Männerkörper umgedeutet. Sowas gab es im 18. und 19 Jahrhundert auch schon an Männerhemden.

Andere Betonungen weiblicher Oberweite geht halt am Männerkörper schnell ins Lächerliche (inklusive der Auffüllung eines nicht vorhandenen Busenvolumens am Mann). Bei Wickelblusen bzw. Wickelkleidern zum Beispiel.

Aber dennoch habe ich auch hier tragbares gefunden. (Das goldene Kleid zum Beispiel.) Tragbar schon, aber oft genug mache ich doch einen Bogen um das: Es ist gewagt. Und es bleibt gewagt!

Aber: wer nicht wagt, gewinnt nichts hinzu!

Yoshi

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #9 am: 02.08.2024 18:50 »
Bei obigem Bild hat Yoshi in dem anderem Thread den beteiligten Rock als "der Hammer" bezeichnet.

Ja, weil er sehr genderfluid wirkt. Durch Volant und Animal Print wirkt es klassisch feminin, aber durch die Farbgebung und das feuer-magma-affine Design hat es auch was maskulines. Wäre der Rock noch mehr aufgebauscht, wäre der Effekt vielleicht too much, aber so ist es richtig cool. Ich würde dazu wahrscheinlich ein schwarzes Motivshirt mit einem Drachen oder Feuer-Pokémon anziehen.


Aber Yoshi - ganz ehrlich: Wow, was Du das schreibst, das ist ja eine breite Palette an "femininen Applikationen", die Du Dir ja offensichtlich im Sturm (männliches "immer schneller, höher, weiter" :) ) eroberst. Aber: Genieße Deine Experimente und Deine Stilerweiterungen. In Deinem derzeitigen Lebensverhältnis hast Du die Möglichkeit, Dich zu entwickeln!

Manchmal muss man zig Kombinationen ausprobieren und dann funktioniert der Rock wirklich nur mit diesem einen Oberteil. Man darf da nicht zu schnell aufgeben. Es gibt da oft gewisse Tricks und Kniffe, wie etwas scheinbar unmögliches möglich gemacht werden kann. Wenn etwas gar nicht funktionieren will, kann ich aber auch ganz gut los lassen und beiße mich nicht daran fest.

Offline doppelrock

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Antw:Feminine Applikationen
« Antwort #10 am: 03.08.2024 10:49 »
Hallo Yoshi,

du probierst ja wirklich sehr viele Dinge, die selbst viele Frauen nicht nutzen.
Ich hab mich gerade spontan von einem Modemacher inspirieren lassen, weil ich die Idee "inflatable heart" witzig fand. Die Preise sind allerdings recht hoch.
Deshalb hab ich ein passendes Herz online bestellt, dazu ein schwarzes Shirt mit etwas größerem Ausschnitt und selbstklebendes Klettband plus Flauschband, das ich rund um den Ausschnitt genäht habe. Material zusammen um 25EUR. Im link die Vorlage:
https://fashionunited.uk/news/people/moschino-to-announce-new-creative-director-in-near-future/2023092171700
Im Bäckerladen und der Einkaufsmeile habe ich bisher keine Reaktionen wahrgenommen. Vermutlich sind Niedersachsen und westfalen nicht so sehr kommunikativ, dass sie sich direkt äußern...

Offline MAS

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« Antwort #11 am: 03.08.2024 14:28 »
Mit "modisch" verbinde ich eigentlich weniger "mit dem Trend gehen", sondern vielmehr "gut gekleidet" und das kann diametral zu Modetrends stehen.

Gut gekleidet kann man auch traditionell sein, was ja das Gegenteil von modisch ist. Auch "modern" ist ein Gegenteil von "traditionell", aber man kann es miteinander verbinden.

Ich habe mir seit Jahrzehnten schon den Spruch gemerkt: Sei modern, aber nicht modisch!

Aber da sieht man mal wieder, dass Wörter für sich genommen keine Bedeutung haben, sondern sie erst durch den Menschen bekommen, der sie verwendet.

LG, Micha
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« Antwort #12 am: 03.08.2024 14:46 »
Ich hab mich gerade spontan von einem Modemacher inspirieren lassen, weil ich die Idee "inflatable heart" witzig fand. Die Preise sind allerdings recht hoch.

Das ist wirklich mal sehr kreativ, Doppelrock.
Ich finde cool, dass Du sowas selbst probierst, keine >Reaktion ist das normale, meiner Erfahrung nach, gerade, wenn die Abweichung vom üblichen größer ist. Kleine Dinge kommentieren die Leute in meiner Umgebung eher, die überfordern sie nicht ;)


 

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