Hallo Freunde des Rocks!
Ich bin Michael, Anfang 40 und aus dem Süden Deutschlands.
Den Wunsch, "weibliche" Kleidungsstücke zu tragen kann ich bis mindestens in die Grundschule zurückverfolgen. Zu der Zeit habe ich zum ersten Mal die Mädels um ihre große Auswahl bei der Kleidung beneidet. Dieses Thema der freien Auswahl bemerke ich auch heute noch immer wieder in der Zeitung bei praktisch jedem Gruppenfoto von Politikern/Wirtschaftsbossen/..., wo die Männer einheitlich als Pinguin rumrennen und die Frauen die Farbtupfer setzen. Lust darauf, diese Zwangsverkleidung mitzumachen, hatte ich nie. Als ich die Gelegenheit hatte, habe ich mir in einem Kaufhaus in der Nähe meinen ersten Rock gekauft und auch wenn ich ihn nur heimlich tragen konnte, hatte ich mich sofort in dieses luftige Gefühl verliebt. Den Rock besitze ich heute noch, auch wenn er inzwischen nur noch mit eingezogenem Bauch passt
Wirklich praktizieren kann ich meine Vorliebe für Röcke und auch Kleider, seit ich mein Elternhaus für ein Studium verlassen habe, und damit eigene vier Wände hatte, in denen ich tun und lassen konnte, was mir gefällt. Dieser Zustand hielt aber nicht lange an, dann trat auch schon meine jetzige Frau in mein Leben. Für mich war die Sache von vorneherein klar: Die Röcke bleiben an. Ein "Ich oder der Rock" hätte sie klar verloren. Wer mich bevormunden will, kann nicht die richtige für mich sein. Und so habe ich keine große Sache daraus gemacht und irgendwann als sich mich besucht hat, trug ich eben einen Rock. Die pure Begeisterung war es nicht auf ihrer Seite, eher ein Augenrollen. Aber sie hat es akzeptiert. Da sie selbst eher der Hosentyp ist, fehlt ihr vielleicht einfach die Einsicht, wie gut sich doch im Sommer ein schöner luftiger Rock tragen lässt
. Das ist jetzt über 20 Jahre her und wir sind inzwischen glücklich verheiratet. Meine Frau hat sich im wesentlichen mit meiner Kleidung arrangiert, und wir haben unsere stille Vereinbarung. Im Haus trage ich was immer ich möchte. Wenn wir Besuch erwarten, etwas vorsichtiger. In der näheren Umgebung drängt sie mich zur Zurückhaltung. Ein Spaziergang oder Einkauf in unserer Gegend in einem Jumpsuit (gerne auch knallbunt) ist für sie OK, aber bitte keine Röcke oder Kleider. Ihre Eltern wohnen nicht so weit weg und schauen regelmäßig mal kurz vorbei. Auch sie kennen meine Bekleidung. Ebenso wie die meisten Freunde, die uns mal zu Hause besucht haben. Negative Reaktionen habe ich noch keine erlebt. Mehr oder weniger große Überraschung trifft es in den meisten Fällen. Im Urlaub trage ich dann wieder regelmäßig Röcke und bevorzugt auch Kleider.
Gerade heute trage ich im Homeoffice ein schlichtes Shirtkleid, das zu meinen absoluten Basics zählt. Dazu eine dünne schwarze FSH, nachdem es heute Nacht doch abgekühlt ist.
https://www.tradeinn.com/traininn/en/reebok-ri-dress/138497796/p Wenn es noch kälter wird, wechsle ich dann erst mal zu einem Sweatkleid und Strickstrumpfhose. Für zuhause gerne mit Balettschläpchen.
Beide Outfits haben den Vorteil, auch mal für eine Videokonferenz geeignet zu sein. "Window dressing" eben. Für die anderen trage ich T-Shirt oder Sweater. Jeder sieht, was er gewohnt ist zu sehen...
Zu Reaktionen unserer Mitmenschen kann ich übrigens wenig sagen. Ich habe mir schnell abgewöhnt, darauf zu achten. Ob im Kleid im Restaurant oder im Badeanzug (was anderes trage ich zum Schwimmen nie) im Hallenbad, mein Motto ist: Anziehen, fertig. Wer mit eingezogenem Kopf überall Sichtschutz sucht, wird sicher mehr Aufmerksamkeit erregen als wer sich einfach so benimmt wie jeder andere auch. Warum auch nicht? Jedenfalls hatte ich noch keine negative Erfahrung von Hawaii bis Australien. Mein Frau ist (noch?) etwas sensibler, sie will mich schon mal darauf hinweisen, dass "der dich ganz schön angestarrt hat". Aber da gehe ich nie darauf ein. Bestenfalls weiße ich sie darauf hin, dass sie die Kellnerin mit den grünen Haaren auch etwas länger als üblich betrachtet hat.
Dieses Jahr waren wir zwei Mal in Urlaub. Als begeisterte Wassersportler, die im Binnenland leben, natürlich am Meer. Zunächst in einem Inselstaat im indischen Ozean. Einfach nur traumhaft schön und mit den warmen Temperaturen außerdem ein Paradies für knappe Kleidung.
Wenn nicht gerade die intensive Sonneneinstrahlung UV-Schutz erfordert hat, war meine beliebteste Wahl für weitere Touren und Ausflüge mein schlichtes Lieblings Shirtkleid mit Sandalen. Damit kann man sich in Gegenden wo das Leben am Strand stattfindet überall sehen lassen.
Auf dem direkten Weg von der Unterkunft zum Strand zu Fuß oder auf dem Rad war ich meistens einfach mit einem dünnen Longshirt
https://www.otto.de/p/venice-beach-longshirt-mit-frontprint-shirtkleid-strandkleid-luftig-und-leicht-426877883/ bekleidet. So dünn, dass mein Badeanzug darunter sichtbar ist.
Und für die etwas förmlicheren Anlässe hatte ich noch meinen besten Jeansrock dabei:
https://www.amazon.de/dp/B0BCW8QNJQ. Der ist nicht zu dick und obenrum genau so geschnitten wie eine Jeanshose. Mit großen Taschen, was ja bei Röcken nicht so häufig ist. Nur dass es nach unten eben nicht in zwei Beine übergeht. Mit einem etwas schickeren Shirt kombiniert waren wir so dann auch in etwas gehobeneren Restaurants.
Zu meiner großen Überraschung und Freude hat meine besser Hälfte in einem Shop spontan vorgeschlagen, uns doch zwei Sarongs mitzunehmen. So geschah es dann und sie wurden auch gleich ausführlich eingeweiht.
Unser letzter Urlaub hat uns dagegen zu kälterem Wasser geführt. Da hatte ich dann auch einen gefütterten Badeanzug mit langem Arm im Gepäck
https://www.lascana.de/badeanzug-lascana-active-1422650038.html. Am Strand habe ich den mit meinem Sarong aus dem letzten Urlaub kombiniert. Für unterwegs lag noch ein durchgeknöpftes Cargokeid im Koffer:
https://www.amazon.de/gp/product/B07NBQDK3L. Das trägt sich auch sehr angenehm, ist aber schon etwas dicker.