Hallo zusammen!
Die Modenschauen für die Frühjahr-/Sommersaison 2025 sind lange vorbei. Trotzdem dachte ich, ich nutze sie mal für einen Blick in die Glaskugel, wie es mit den Männerröcken so weitergeht.
Erster Eindruck vorneweg: Anders als in anderen Kollektionen und auch Herbst/Winter vom letzten Jahr sind deutlich weniger Röcke unterwegs. Bei wenigen Kollektionen sieht man überwiegend Röcke oder zumindest gleichberechtigt neben Hosen. Das große Ding sind sie nicht mehr. Möglicherweise wurden sie als Teile genutzt, um Aufmerksamkeit zu generieren, und werden auch von den Designern nicht als fester Teil im Repertoire angesehen, was natürlich schade für uns wäre.
Bezüglich der Anzahl an Kleidern und Röcken stach die Show von
Rick Owens heraus. Fast mystisch in einem sandfarbigen Setting in Szene gesetzt, enthält die Kollektion sehr viele Röcke und kleidartige Gewänder, die finde ich auch faszinierend aussehen. Leider halte ich die Wahrscheinlichkeit für sehr gering, dass wir Stücke aus der Kollektion auf der Straße oder auch nur mal auf einem roten Teppich sehen. Der Look geht oft in Richtung Priestergewänder, und so sieht die Kollektion eher wie eine Bewerbung aus, den nächsten Dune-Film auszustatten.
Bei der überwiegenden Anzahl von Schauen dagegen gab es wenige "echte" Männerröcke. Bei
Dries van Noten,
Loewe und
Courrèges gibt es immerhin ein paar kleidartige Überteile, die über anderer Kleidung und Hosen getragen werden, bei
Yohji Yamamotooder
Gucci z.B. auch in Form von überlangen Hemden und T-Shirts. Bei Courrèges ähneln die Überteile dabei sehr den Kleidern der Marke.
Immerhin gab es auch ein paar "echte" Röcke und Kleider zu sehen, z.B. bei
Issey Miyake. Auch
Comme des Garçons hat ein paar Stücke im Angebot. Auch hier dominieren zwar Kleider, die als Cover über anderen Teilen getragen werden, aber es gibt auch ein, zwei kiltartige Faltenröcke.
Nicht zuletzt machte mich
dieser Artikel auf einige neuere Modehäuser aufmerksam, die Röcke in "tougheren" Looks über den Laufsteg schickten, wie zum Beispiel im Cargo-Stil. Im Hero-Bild ist der Cargo-Rock quietschgelb und wird mit einer violetten Strickjacke getragen. Tougher? Na ja. Immerhin sind die Stücke relativ "tragbar".
Wie viel davon werden wir auf der Straße sehen? Schon in den Kollektionen sind Röcke und Kleider eher wieder Einzelstücke. Eine große Rock-Welle erwarte ich nicht. Beim Cargo-Look und bei der Nutzung von Kleidern als Über-Teile kann ich mir vorstellen, dass sich die größeren, günstigeren Mode-Ketten à la H&M, Zara und Co. davon für einzelne Teile
inspirieren lassen. Große Verbreitung erwarte ich dabei aber ebenfalls nicht.
Ein Trend, der vielleicht als indirekter Wegbereiter fungieren könnte, sind die vielen, weiten Shorts, die auf den Laufstegen gezeigt wurden. Auch hier war es bereits Thema, dass man manchmal zweimal hinschauen muss, um weite Shorts und Röcke auseinanderhalten zu können. Zudem gibt es bei uns auch eine breite Überschneidung zwischen Shorts- und Rock-Fans. Also, wer weiß?
So weit meine Analyse. Was denkt ihr?
P.S. aus Urheberrechtsgründen kann ich natürlich keine Bilder direkt posten. Stattdessen bemühe ich mich, direkt zu den Looks in den Slideshows zu linken und hoffe, dass sie nicht hinter einer Paywall verschwinden.