Manchmal tauschen sich die Leute hier im Forum einfach nur aus und manchmal geht es hoch her. Rechthaberei und persönliche Angriffe ersetzen dann das Zuhören. Einige Mitglieder ziehen sich deswegen bereits zurück. Ich vermisse u.a. Matthias. Hoffentlich ist er nur verschnupft.
Im pädagogischen Leitfaden steht weiter, dass die Lernenden bei kontroversen Positionen nachfragen sollen, um nicht einem Missverständnis zu erliegen. Erst wenn durch das Paraphrasieren Verständnisdefizite ausgeräumt sind, soll man eine eigene widersprechende Meinung mit Ich-Botschaften äußern (Ich denke da anders …, ich glaube, dass …). So kommt eine weitere Position in die Diskussion ohne Angriff. Man kann sich also weiter auf der Sachebene austauschen. Wer jetzt sagt, dass der andere falsch liegt, attackiert.
Hallo Holger,
da du mich schon so direkt ansprichst, will ich mal eine kurze Erklärung abgeben.
Deine Thematik hatte ich auch schon mal formuliert, damals im Sinne eines sokratischen Dialogs. Fragen stellen, um zu weiterer Erkenntnis vorzudringen. Die Art und Weise, der Stil, wie oftmals hier Diskussionen geführt werden, schreckt mich allerdings ab.
Hajo hatte damals geschrieben:
Es gibt offenbar keine homogene Gruppe "rocktragende Männer".
Die kann es nicht geben, weil Männer, die Röcke tragen, vermutlich sehr ausgeprägte Individualisten sind. Jedenfalls im Bezug auf Kleidung.
Die einzige Gemeinsamkeit ist das Tragen von Röcken (i. w. S.). Alle weiteren Dinge werden sehr, sehr unterschiedlich gehandhabt. Natürlich mit verschieden großen Überschneidungen, mal mehr, mal weniger.
Damit müssen wir leben.
Ja, er hat durchaus Recht mit seiner Bemerkung. Aber bedeutet ein ausgeprägter Individualismus nicht auch: Egoismus, Egozentrismus, Selbstdarstellung, fehlende Kooperationsbereitschaft, mangelnde Kompromissbereitschaft, kein Teamgeist?
Was nützt denn ein gemeinsamer Ausgangspunkt, wenn man sich trotz aller Individualität nicht an einem gemeinsamen Ziel, an einer gemeinsamen Ausrichtung orientieren kann?
Ich habe meine eigenen Themen, was das Tragen von Röcken angeht. Diese Themen sind offenbar für das Forum irrelevant. Ich kann da nur meine Verwunderung ausdrücken, dass es Männer gibt, die von der Vielfalt der Damenbekleidung schwärmen, von Farben, Schnitten, Mustern, doch wenn es um Kompositionen geht, interessiert sich dafür keiner mehr. Um mal einen Vergleich mit einem beabsichtigten Autokauf zu ziehen: Was für ein Auto soll es denn sein? Ein Sportwagen, eine Familienkutsche, ein Cabriolet, ein SUV? Scheißegal, Hauptsache ein Auto ... Was für eine Farbe? Egal, Hauptsache ein Auto ... Mit welchem Zubehör? Egal, Hauptsache ein Auto. Jeder fährt eben, was ihm gefällt.
Mich bringen meine Fragen hier im Forum nicht weiter. Was soll es also? Ich muss mich hier nicht profilieren und durchsetzen, dazu ist mir meine Zeit zu schade. Alle paar Tage schaue ich mal lesend hier rein, und das war es dann.
Gruß
Matthias