Autor Thema: Diskriminierung männlicher Opfer keine Seltenheit (Quelle: tagesschau.de)  (Gelesen 22517 mal)

Offline Jo 7353

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Ja,

wir machen uns Bilder von den Menschen und behandeln die Menschen entsprechend unseren Bildern, und da das Bild vom starken gewalttätigen Mann etabliert ist, kann man an ihm das ausgleichen, was uns Mächtigere angetan haben. Ohne derartige Assoziationen sind nämlich die Brutalitäten im Stiele von Tom und Jerry (Die Maus quält den Kater (männlich!)) nicht komisch sondern einfach nur abstoßend. Weil die meisten Menschen sich nicht ganz ohne Grund ehr machtlos fühlen, sympathisieren sie mit dem Machtlosigkeitssymbol, der Maus, und geniesen die durch sie ausgeführte Rache, ohne zu bemerken, daß im Film die tatsächlichen Machtverhältnisse umgekehrt sind. Ähnliches geschieht bei Frau und Mann. Weil die Frau als körperlich schwach angesehen wird, werden von Frauen ausgehende Brutalitäten gegenüber Männern übersehen oder verhamlost. Schließlich waren wir alle schon Opfer von Mächtigeren, und echte Männer sind eben mächtig. Machtlose Männer werden nicht als echte Männer angesehen, weil das dem anerzogenen Männlichkeitsbegriff widerspricht.

Aus dieser Sicht findet man sogar Gründe, weshalb der Männerrock sich nicht durchsetzt. Wenn ein Mann feiwillig auf ein Symbol der Macht verzichtet, und statt der für Kämpfe besser geeignete Hose einen Rock anzieht, macht er sich abartiger Gedanken verdächtig, oder lächerlich. Weshalb sollte er sonst auf das verzichten, was Männer wertvoll macht. Daß Machtkämpfe normalerweise nicht körperlich ausgetragen werden, und die Hose da keinen aus sich selbst ergebenden Vorteil bietet, ist unbedeutend. Es zählt das Symbol.

Dieses Denken und Handeln nach anerzogenen Symbolen ist zugunsten von möglicht unverfälschtem Hinschauen zu überwinden. Männlich ist nicht gleichzusetzen mit mächtig.

Ganz nebenbei gibt es eine Untersuchung, die belegt, dass Frauen für die gleichen Gewalttaten vor Gericht sehr häufig stärker bestraft werden.
wirklich? Wie wurde das festgestellt? Ich habe auch schon die umgekehrte Behauptung gehört, und die scheint mir glaubwürdiger. Du verzeihst hoffentlich, daß ich doch wieder mit Statistik komme, aber wenn so was stimmt, muß es auch statistisch meßbare Folgen haben. Ich denke mal  an den extremen Frauenanteil der in den USA zum Tode Verurteilten. In Deutschland kann man sich nach der Geschlechterverteilung in Gefängnissen erkundigen. Ich habe mal ein einer Zeitungsausgabe zwei Artikel jeweils zu einer vorsätzlichen Tötung gelesen. (Um mal ohne Statistik zu argumentieren.) Einmal wurde ein Siebzigjährige getötet, was mit lebenslang Gefängnis bestraft wurde und im anderen Fall wurde ein Kind getötet, was mit zweieinhalb Jahren Gefängnis bestraft wurde. Rate mal welches Geschlecht die Täter hatten? Das ist keineswegs der einzige Hinweis auf härtere Beurteilung der Männer, den ich kenne. Ach ja, und wo schlagen sich die in den Artikeln genannten Zahlen in Verurteilungen wegen häuslicher Gewalt nieder? Kleine Hunde haben auch scharfe Zähne.

Die Filme und das Fernsehen  geben zwar nicht die Realität wieder, aber sie prägen und zeigen, wie die Menschen gedacht und beurteilt werden, und da wird mit Frauen wesentlich sorgsammer umgegangen.

Wobei ich vermute, dass Rocktragende Männer viel weniger geschlagen werden als andere :)
Ich fürchte, da irrst Du Dich. In meinem letzten persönlichen Gespräch mit einem rocktragenden Mann erzählte der mir, daß ein anderer rocktragender Mann vermutlich wegen seinem Rock zusammengeschlagen wurde.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Tine

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Ganz nebenbei gibt es eine Untersuchung, die belegt, dass Frauen für die gleichen Gewalttaten vor Gericht sehr häufig stärker bestraft werden.
wirklich? Wie wurde das festgestellt? Ich habe auch schon die umgekehrte Behauptung gehört, und die scheint mir glaubwürdiger. Du verzeihst hoffentlich, daß ich doch wieder mit Statistik komme, aber wenn so was stimmt, muß es auch statistisch meßbare Folgen haben. Ich denke mal  an den extremen Frauenanteil der in den USA zum Tode Verurteilten. In Deutschland kann man sich nach der Geschlechterverteilung in Gefängnissen erkundigen. Ich habe mal ein einer Zeitungsausgabe zwei Artikel jeweils zu einer vorsätzlichen Tötung gelesen. (Um mal ohne Statistik zu argumentieren.) Einmal wurde ein Siebzigjährige getötet, was mit lebenslang Gefängnis bestraft wurde und im anderen Fall wurde ein Kind getötet, was mit zweieinhalb Jahren Gefängnis bestraft wurde. Rate mal welches Geschlecht die Täter hatten?

Hallo Jo,

wenn die Statistiken über Verurteilungen wesentlich mehr Männer als Frauen als Gewalttäter beinhalten, kann das zweierlei heißen. Entweder sind Frauen geschickter und werden weniger häufig erwischt, oder sie begehen weniger Straftaten. Interessant wäre in dem Zusammenhang die Statistik der Freisprüche...

Sicherlich gibt es zu jeder Sichtweise genug Einzelbeispiele, an denen man "belegen" kann, dass dieses oder jenes "richtig" ist. Der Artikel, den ich dazu gelesen habe, war wohl eine andere Zeitschrift, hat zwei Fälle näher beleuchtet. In  dem einen wurde eine Prostituierte ziemlich brutal getötet, aber  der Täter wurde nur wegen Totschlag zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt. Hatte ihn die Frau doch "Schlappschwanz" genannt und ihn damit gereizt und empfindlich in seiner Männlichkeit verletzt. Die Frau, die zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt wurde, hatte ihren Mann vergiftet, der sie regelmäßig misshandelt hat. Vergiften ist hinterhältig und damit Mord, im Affekt erschlagen, weil beleidigt worden, ist minderschwer, da nicht heimtückisch. Das sind natürlich extreme Fälle, aber von der journalistischen Sicht aus ungefähr die gleiche Preislage wie die Deinen, wunderbar polarisierend.
In der Untersuchung wurden eine ganze Reihe von Tötungsdelikten anhand der Beweislage und der Urteile nachvollzogen und verglichen. Unter anderm kam dabei auch heraus, dass "gebildete" bzw. besserverdienende Täter milder bestraft werden, als der Durchschnittsbürger oder gar Menschen mit niedrigem Bildungs- oder Einkommensstand. (Unabhängig vom Geschlecht.) Ob "abweichende" Kleidung auch eine Rolle für das Strafmaß spielt? Am Ende vielleicht tatsächlich...

Zitat
Die Filme und das Fernsehen  geben zwar nicht die Realität wieder, aber sie prägen und zeigen, wie die Menschen gedacht und beurteilt werden, und da wird mit Frauen wesentlich sorgsammer umgegangen.

Findest Du?

Zitat
Wobei ich vermute, dass Rocktragende Männer viel weniger geschlagen werden als andere :)
Ich fürchte, da irrst Du Dich. In meinem letzten persönlichen Gespräch mit einem rocktragenden Mann erzählte der mir, daß ein anderer rocktragender Mann vermutlich wegen seinem Rock zusammengeschlagen wurde.

Von wem, von einer Frau?

Viele Grüße
Tine

Offline GregorM

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Zitat
Wobei ich vermute, dass Rocktragende Männer viel weniger geschlagen werden als andere :)
Ich fürchte, da irrst Du Dich. In meinem letzten persönlichen Gespräch mit einem rocktragenden Mann erzählte der mir, daß ein anderer rocktragender Mann vermutlich wegen seinem Rock zusammengeschlagen wurde.

Von wem, von einer Frau?


Hallo Tine, einfach wunderbar.

Viele Grüsse
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Jo 7353

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Hallo Tine,

wenn die Statistiken über Verurteilungen wesentlich mehr Männer als Frauen als Gewalttäter beinhalten, kann das zweierlei heißen. Entweder sind Frauen geschickter und werden weniger häufig erwischt, oder sie begehen weniger Straftaten. Interessant wäre in dem Zusammenhang die Statistik der Freisprüche...
Klar ist diese Statistik noch kein Beweis, aber die Todesurteilstatistik verwundert schon sehr, wenn Deine These wahr sein sollte.

Deine Erklärungen geben weitere Fragen auf: Warum sind Frauen in anderen Dingen, wie Gehaltsverhandlungen, Schachspielen und ähnlichem nicht auch so deutlich geschickter? Wie paßt das dazu, daß die Hälfte der aufgeklärten Kindestötungen von den Müttern der Opfer begangen werden?

Der Artikel, den ich dazu gelesen habe, war wohl eine andere Zeitschrift, hat zwei Fälle näher beleuchtet. .
Na, das ist dann auch nicht so arg viel.

Das sind natürlich extreme Fälle, aber von der journalistischen Sicht aus ungefähr die gleiche Preislage wie die Deinen, wunderbar polarisierend. .
Der feine Unterschied ist, daß die Zeitung bei meinen Fällen zwei voneinander völlig unabhängige Artikel daraus gemacht hat, und nicht die unterschiedliche Rechtsprechung zeigen wollte. Sie waren also nicht zielgerichtet gesucht, und sie sind nicht das einzige, was mir an derartigen Nachrichten vorgekommen ist. Wenn man die ersten Berichte von Hausverweisen nach dem Gewaltschutzgesetz noch in Erinnerung hat, waren fast nur Männer verwiesen worden. Der Anteil der bestraften Frauen war also deutlich geringer als in den beiden hier zitierten Meldungen zu häuslicher Gewalt.

Nebenbei bemerkt gibt es eine, wenn auch recht skurile, Straftat, bei der im Gesetz explizit gesagt wird, daß sie nur bei Männern als Straftat verfolgt wird, nämlich: Exhibitionismus.

Ich geb ja zu, daß das alles noch kein Beweis ist, aber es sind schon deutlicher Hinweise, als die von Dir zitierten.

Zitat
Die Filme und das Fernsehen  geben zwar nicht die Realität wieder, aber sie prägen und zeigen, wie die Menschen gedacht und beurteilt werden, und da wird mit Frauen wesentlich sorgsammer umgegangen.

Findest Du?

Ja, zähl z.B. einmal die so nebenher getöteten, um die kein Aufsehen gemacht wird. Das sind meistens Männer, und es kann dabei vorkommen, daß sie nur getötet werden, um eine einzige Frau zu retten. Natürlich sind solche Männer immer so bösartig, so daß es gute Gründe gibt sie zu töten - schließlich werden sie nach dem Menschenbild der Autoren geschaffen. Das ist ein beliebtes Programm für eine Liebesschnulze zwischen Retter und Geretteten.


Zitat
In meinem letzten persönlichen Gespräch mit einem rocktragenden Mann erzählte der mir, daß ein anderer rocktragender Mann vermutlich wegen seinem Rock zusammengeschlagen wurde.

Von wem, von einer Frau?
Das wurde nicht gesagt, aber beruhige Dich Tine. Ich sehe nicht die Schlechtigkeit allein bei den Frauen, und beschäftige mich auch mit was anderem als Todesfall- und Gewaltstatistiken. Ich wollte mit dieser Bemerkung nur erreichen, daß Ce sich nicht in falscher Sicherheit wähnt. Dort, wo man nur mit Bedenken hingeht, sollte ein Mann im Rock erst recht nicht hingehen. Das gilt aber nicht nur für den Männerrock, sondern auch andere Auffälligkeiten sind da gefährlich. Das Leben ist oft nicht so, wie wir es gerne hätten.

Viele Grüße
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.


Tine

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Hallo Jo,

Klar ist diese Statistik noch kein Beweis, aber die Todesurteilstatistik verwundert schon sehr, wenn Deine These wahr sein sollte.
Was beweist denn Deine Statistik? Was ist denn der extreme Frauenanteil bei den Todesurteilen? Extrem viele? Absolut oder im Verhältnis zu den weiblichen Häftlichen? Wie ist denn allgemein die Geschlechterverteilung in den amerikanischen Gefängnissen? Wenn viel mehr Männer als Frauen einsitzen, spräche ein hoher Anteil an Todesurteilen gegen Frauen meines Erachtens eher dafür, dass Frauen für die gleichen Taten härter bestraft werden, als dafür, dass sie mehr Straftaten begehen.

Zitat
Deine Erklärungen geben weitere Fragen auf: Warum sind Frauen in anderen Dingen, wie Gehaltsverhandlungen, Schachspielen und ähnlichem nicht auch so deutlich geschickter?
Hmm, kann es sein, dass Du mich nicht verstehen willst?

Zitat
Wie paßt das dazu, daß die Hälfte der aufgeklärten Kindestötungen von den Müttern der Opfer begangen werden?
Die Hälfte TäterInnenanteil  bei einem Delikt ist doch mal sehr gerecht... Statistisch gibt es mehr Frauen als Männer... dann sind ja doch wieder die Männer gefährlicher!
Kindstötungen betrachte ich eigentlich als Sonderfall, aber die Hälfte ist statistisch der "passende" Wert bei einigermaßen gleichmäßiger Geschlechterverteilung in einer Gesellschaft. Und auch hier ist keine deutliche Mehrheit der Frauen zu verzeichnen. Wobei ich mich frage, wer dann die andere Hälfte der Kinder auf dem Gewissen hat, die Väter oder anderweitige Partner der Mütter?.

Wie siehst Du denn das mit den Amokläufern? Die erste Frau, die ich dabei wahrgenommen habe, war die in Baden-Würtemberg vor wenigen Wochen. Von Männern, mehr oder weniger jung, hört man sehr häufig. Wahrscheinlich laufen Frauen heimlich Amok...

Der Artikel, den ich dazu gelesen habe, war wohl eine andere Zeitschrift, hat zwei Fälle näher beleuchtet. .
Na, das ist dann auch nicht so arg viel.
Naja, aber eben auch nicht weniger als Deine beiden Beispiele.

Zitat
Der feine Unterschied ist, daß die Zeitung bei meinen Fällen zwei voneinander völlig unabhängige Artikel daraus gemacht hat, und nicht die unterschiedliche Rechtsprechung zeigen wollte. Sie waren also nicht zielgerichtet gesucht ...
Die Tatsache, dass die Straftaten in zwei Artikeln verarbeitet wurden, sagt in meinen Augen mal gar nichts. Zwei Einzelfälle bleiben zwei Einzelfälle, ob nun in einem oder in zwei Artikeln behandelt. Eine Statisik aus vielen Straftaten ist da auf jeden Fall aussagekräftiger, auch wenn jede Statistik ihre unbestrittenen Schwachstellen hat.

Zitat
Nebenbei bemerkt gibt es eine, wenn auch recht skurile, Straftat, bei der im Gesetz explizit gesagt wird, daß sie nur bei Männern als Straftat verfolgt wird, nämlich: Exhibitionismus.
Da frage ich mich jetzt, wann hat wer dieses Gesetz erlassen? Die Mehrheit der Parlamentarier sind schon immer Männer. Aber wahrscheinlich sind die alle von ihren subversiven Ehefrauen dazu genötig worden so einem Gesetzestext zuzustimmen.

Zitat
Ich geb ja zu, daß das alles noch kein Beweis ist, aber es sind schon deutlicher Hinweise, als die von Dir zitierten.
Warum? Ich erkenne keinen Grund, warum Deine Argumente besser sein sollen als die meinen.

Zitat
Die Filme und das Fernsehen  geben zwar nicht die Realität wieder, aber sie prägen und zeigen, wie die Menschen gedacht und beurteilt werden, und da wird mit Frauen wesentlich sorgsammer umgegangen.

Findest Du?

Ja, zähl z.B. einmal die so nebenher getöteten, um die kein Aufsehen gemacht wird. Das sind meistens Männer, und es kann dabei vorkommen, daß sie nur getötet werden, um eine einzige Frau zu retten. Natürlich sind solche Männer immer so bösartig, so daß es gute Gründe gibt sie zu töten - schließlich werden sie nach dem Menschenbild der Autoren geschaffen. Das ist ein beliebtes Programm für eine Liebesschnulze zwischen Retter und Geretteten.

Ich weiß ja nicht, welche Filme Du bevorzugt anschaust, aber mir fällt eher auf, dass Frauen in Filmen sehr häufig hauptsächlich Deko für den Helden sind. Da zählt Aussehen und Körbchengröße und sonst nicht viel, zum Beispiel bei der Geretteten, die dann dem Helden zu Füßen liegt...

Viele Grüße
Tine

Offline Ce_Jäger

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Wobei ich vermute, dass Rocktragende Männer viel weniger geschlagen werden als andere :)
Ich fürchte, da irrst Du Dich. In meinem letzten persönlichen Gespräch mit einem rocktragenden Mann erzählte der mir, daß ein anderer rocktragender Mann vermutlich wegen seinem Rock zusammengeschlagen wurde.
(der vollständigkeit halber:) ich bin vom häuslichen Umfeld ausgegangen; nicht von irgendwelchen dunklen Orten :)


Ansonsten;
ich glaube nicht, dass es bei "Gewalt" im allgemeinen einen großen Unterschied zwischen mann und frau gibt.

dass Frauen weniger in Gefängnissen sind, könnte man etwa durch die vielen Frauen-HilfsOrganisationen erklären (auch obwohl diese Organisationen sich primär um die Opfer kümmern).
Letztens hab ich in nen Bericht im fernsehen gesehen, der sich um die erste(!) Männerhilfe bezüglich Gewalt in der Ehe gedreht hat. Diese ein-Mann-Organisation besteht seit mMn etwa 1 jahr. - fand ich interessant.


wird Mobbing eigentlich härter bestraft als körperliche Gewalt? - ist Mobbing eher von Frauen oder von Männern benutzt? wird es da eine endgültige Antwort geben?
warum wird ein schlag von einer kleinen Hand als nicht so dramatisch gesehen wie ein schlag von einer großen Hand?
...


zu den Filmen.
früher war alles doch so schön einfach; ein Mann besiegt die bösen, rettet die Welt, erobert die Frau seines Herzens und alles wird gut (ende).
Heute muss - scheinbar? - aus jeder ethnischen Kultur jemand mitspielen, mann und frau (oder frau und mann :) ) gleichoft auf der Leinwand zu sehen sein, eventuelle Kinder sind a) schwul, b) punk c) schwanger...
Filme die in diese richtung zielen, find ich generell einfach nur noch blöd, da sie meist langweilig aufgesetzt wirken.


jetzt aber erstmal schluss, bevor ich mich noch über den Generalverdacht alles potentielle Vergewaltiger diese Männer - welcher von manchen Stellen ausgeht - aufrege...

gutnacht
Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Tine

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Hallo Ce.,

dass eine Frau ihren rocktragenden Mann "zusammengeschlagen" hat, kann ich mir zu Not noch vorstellen. Auch wenn ich es für wahrscheinlicher halte, dass das "Zusammenschlagen" außerhalb von Heim und Hof und durch andere als Familienmitglieder stattgefunden hat.

Zitat
Von wem, von einer Frau?
Das wurde nicht gesagt ... Ich wollte mit dieser Bemerkung nur erreichen, daß Ce sich nicht in falscher Sicherheit wähnt. Dort, wo man nur mit Bedenken hingeht, sollte ein Mann im Rock erst recht nicht hingehen. Das gilt aber nicht nur für den Männerrock, sondern auch andere Auffälligkeiten sind da gefährlich.

Dieser Einschub klingt mir eher wie: ich habe da vom Cousin meines Freundes gehört, dass der Kumpel von seinem Friseur einen kennt, der dem Schwager seiner Freundin erzält hat, dass er mal gehört hat, dass... oder wie die Verschleierung dessen, dass der/die Täter eben doch Männer waren.

dass Frauen weniger in Gefängnissen sind, könnte man etwa durch die vielen Frauen-HilfsOrganisationen erklären (auch obwohl diese Organisationen sich primär um die Opfer kümmern).
Letztens hab ich in nen Bericht im fernsehen gesehen, der sich um die erste(!) Männerhilfe bezüglich Gewalt in der Ehe gedreht hat. Diese ein-Mann-Organisation besteht seit mMn etwa 1 jahr. - fand ich interessant.

Wie sich allerdings "Opferschutzorganisationen" darauf auswirken sollen, wieviele TäterInnen im Gefängnis landen... das kapier ich echt nicht.

Viele Grüße
Tine

Offline Ce_Jäger

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[...]
dass Frauen weniger in Gefängnissen sind, könnte man etwa durch die vielen Frauen-HilfsOrganisationen erklären (auch obwohl diese Organisationen sich primär um die Opfer kümmern).
Letztens hab ich in nen Bericht im fernsehen gesehen, der sich um die erste(!) Männerhilfe bezüglich Gewalt in der Ehe gedreht hat. Diese ein-Mann-Organisation besteht seit mMn etwa 1 jahr. - fand ich interessant.
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Wie sich allerdings "Opferschutzorganisationen" darauf auswirken sollen, wieviele TäterInnen im Gefängnis landen... das kapier ich echt nicht.

Viele Grüße
Tine
warum wieso - ehrlich gesagt, dass weiss ich auch nicht :) - es war eig. nur eine versuchte aufnahme des ursprünglichen Themas. "den Frauen" wird einfach mehr geholfen als "den Männern". Männerhilfsorganisationen ist einfach noch ein unbekanntes Wort.
Und denkbar find ich es schon, dass jemand, dem bei einen Problem nicht geholfen wird, sich irgendwie versucht selbst zu helfen / das Problem aus der Welt zu schaffen - und dann manchmal nicht die beste Lösung wählt.

Gruß Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Tine

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]warum wieso - ehrlich gesagt, dass weiss ich auch nicht :) - es war eig. nur eine versuchte aufnahme des ursprünglichen Themas. "den Frauen" wird einfach mehr geholfen als "den Männern". Männerhilfsorganisationen ist einfach noch ein unbekanntes Wort.

Hallo Ce.

mit dem permanenten Wandel unserer Gesellschaft müssen sich auch die Reaktionen auf diverse "Ungereimtheiten" ändern. Zu Zeiten und in Ländern, wo es als des Mannes gutes Recht angesehen wird, seine Frau mit Schlägen gefügig zu machen, dürfte es keine Frauenhäuser geben/gegeben haben.
Die Schaffung von Hilfsangeboten setzt voraus, dass deren Notwendigkeit erkannt worden ist. Im Fall der Frauen ist das wohl so. Zumindest in Mitteleuropa und heutzutage. Was nicht heißt, dass manchen Männern nicht auch geholfen werden muss. Die Frage ist nur wie und in welchem Umfang und wer nimmt die Hilfe übrhaupt an.
Solange ganz viele Männer den Stolz zur Schau tragen, dass sie niemandes Hilfe brauchen, tun sich die Männer schwer, die gern auf etwas Unterstützung zurückgreifen würden.
Vielleicht fehlt Euch Männern auch ein wenig das Bewusstsein, sich mit männlichen "Opfern" zu solidarisieren?

Besser für alle wird es erst werden, wenn nicht mehr die Guten gegen die Schlechten wettern, sondern sich alle als Mitglieder einer Gesellschaft verstehen, Männer wie Frauen. Und so ganz nebenbei, solange sich die "männlichen" Männer gegen die "verweiblichten" Männer wenden... Ich will hier ja niemanden anschauen...;)

Viele Grüße
Tine


PS: Was mir noch so eingefallen ist: Hilfsorganisationen können insofern Einfluss auf die Anzahl der verfolgten Täter nehmen, als dass sie den Opfern einen Schutzraum bieten, von dem aus sie rechtliche Schritte einleiten können. Wovon allerdings nur sehr wenig Gebrauch gemacht wird, viel häufiger gehen die Opfer zu den Tätern zurück.

Offline Jo 7353

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Hallo,

wenn man "Hmm, kann es sein, dass Du mich nicht verstehen willst?" und " Ich erkenne keinen Grund, warum Deine Argumente besser sein sollen als die meinen." hört, und dabei dem Gegenüber das gleich sagen kann, ist es Zeit aufzuhören, zu diskutieren, auch wenn man noch viele Argumente auf Lager hat.

Das Ganze erinnert mich an Diskussionen, ob ein Rock am Mann geht, oder nicht. Da erreicht man auch schnell diesen Punkt. Da existieren Blockaden, das was man seit seiner frühen Kindheit als selbstverständlich gelernt hat, aufzugeben. Argumente finden sich ja schließlich für alles, und das allgemin anerkannte muß ja einen Grund haben.

Zu dem Thema habe ich noch einen Link:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1271120/

Das Zitat:
"Wir leben in einer Kultur, in der immer noch so die tief verwurzelten Geschlechterstereotype, also die Klischees gelten, nämlich das Klischee der schwachen Frau und des kleinen Mädchens und des starken Mannes. Und wenn die Menschen - sowohl weibliche Menschen als auch männliche Menschen - diese Klischees in ihren Köpfen haben, dann kommen die wirklichen Bedürfnisse und die wirklichen Probleme nicht auf den Tisch, sondern dann wird auf der Ebene von Klischees reagiert." könnte sich fast auch auf Männerröcke beziehen.

und das nächste Zitat:
"Und das Dramatische bei diesem Thema ist allerdings, dass auf der politischen Ebene sozusagen an der Verstärkung dieser traditionellen Rollenklischees gearbeitet wird. Selbst wenn es große Programme gibt von Gender Mainstreaming und Geschlechterpolitik - in der Tiefe dieser Programme steckt sozusagen die Annahme, dass der Mann der Starke ist und die Frau die Schwache. Die Frau muss geschützt werden und der Mann, der ist stark und der hat kein ... der ist nicht schutzwürdig." macht leider wenig Hoffnung auf Besserung, insbesondere wenn Nullsummenspieler nach dem Motto "verfehlen aber eklatant ihre positiven Möglichkeiten, wenn dadurch weibliche Opfer weniger ernst genommen werden, weil ja auch Männer verprügelt werden. " mitmachen. Das Leben ist aber kein Nullsummenspiel, auch nicht beim Themen Gewalt.

We aber meint mit Appellen an Männer, den Stolz aufzugeben, von niemand Hilfe zu brauchen, kommt, hat einfach nicht verstanden, womit ein hilfesuchender Mann wegen dieser Klisches so alles rechnen muß. Man übertritt nicht ungestraft solch ungeschriebene Gesetze, und auch ich muß mit Einschränkungen wegen meinen Röcken leben. (um wieder auf die Parallelität zu den Röcken zurückzukommen)

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Tine

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wenn man "Hmm, kann es sein, dass Du mich nicht verstehen willst?" und " Ich erkenne keinen Grund, warum Deine Argumente besser sein sollen als die meinen." hört, und dabei dem Gegenüber das gleich sagen kann, ist es Zeit aufzuhören, zu diskutieren, auch wenn man noch viele Argumente auf Lager hat.

Hallo Jo,

verzeih, wenn es jetzt gehässig klingt, aber zumindest einmal fühle ich mich von Dir verstanden. Nämlich darin, dass es keinen Sinn hat dieses Thema weiter zu diskutieren. Du lässt meine Argumente genauso wenig zählen, wie ich den Deinen zugestehe, stichhaltig genug zu sein um mich zu überzeugen.

Oder was möchtest Du von mir hören?

Wie derzeit in einigen anderen Threads diskutiert wird, ist es an der Zeit das enge Männerbild aufzusprengen und denen Raum zu geben, die aus welchen Gründen auch immer, nicht in das enge Korsett passen.
Ich für meinen Teil halte mich da eigentlich schon für ziemlich offen, auch wenn es Bereiche gibt, bei denen andere mir noch deutlich voraus sind. Ich habe oft das Gefühl, dass es vielmehr andere Männer sind, die so manchem Mann das Leben schwer machen.

Ach ja, was Du vergessen hast zu zitieren:
Zitat
Das Thema Gewalt gegen Frauen ist auch erst in den letzten 30 Jahren durch die Frauen mit einer ganz großen politischen Kraft in die Öffentlichkeit gebracht worden. Die 400 Frauenhäuser, die wir haben, gibt es auch nur, weil dahinter eine soziale Bewegung steht. Und das Dramatische bei den Männern ist sozusagen, dass die politische Bewegung bei den Männern fehlt, die dieses Thema nach außen bringt.

Wer soll denn die politische Bewegung anstoßen, die Frauen aus den Frauenhäusern?
(Noch mal ganz ketzerisch wiederholt: Wer stellt den die Mehrheit in Parlamenten und Regierungsgremien?)

Viele Grüße
Tine

PS: Die Bezeichnung "Nullsummenspieler" empfinde ich als ungerechtfertigt und weise sie in aller Deutlichkeit zurück!

Hansi1973

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Zum Thema der unterschiedlichen Wahrnehmung von Gewalt zwischen Frauen und Männern, bzw. Mädchen und Jungs brachte die WELT eine schöne Glosse am Rande:

Zitat
[...]Deswegen wird auf dem Spielplatz von den Muttis auch beklatscht, wenn Shakira dem Kevin die Blechschaufel über die Rübe haut. Das ist mal ein selbstbewusstes Mädchen, das lässt sich nichts gefallen.
Wenn Kevin, völlig zu Recht, der Shakira nun seinerseits eine scheuert, wird nach dem Kinderpsychologen gerufen oder gleich nach dem Jugendamt. Sieht doch jeder: Da wächst ein Gewalttäter heran; was da wohl zu Hause los ist. Klare Sache: aggressiver Vater, alte Rollenbilder, da hilft nur umgehende Medikamentierung.

So rücken die Mädchen zum Girl Day aus und werden wie kleine Heilige auf dem Bagger von den Kameras der Weltöffentlichkeit oder zumindest der „Abendschau“ abgefilmt, während die Jungs Antiaggressionspuppen aus alten Socken basteln. Haben ja gar keine Vorbilder mehr, die Bengel, außer vielleicht Bushido, Kachelmann und Homer Simpson – so isser, der Mann. [...]

Quelle: WELT.de/ Der Mann droht langsam auszusterben

 :evil:


Susan

  • Gast
Wer soll denn die politische Bewegung anstoßen, die Frauen aus den Frauenhäusern?
(Noch mal ganz ketzerisch wiederholt: Wer stellt den die Mehrheit in Parlamenten und Regierungsgremien?)
Männer, die alle unter der Knute ihrer Ehefrauen stehen?

;)

In der private Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst das gleiche Bild. Wer bestimmt über die Bedingungen unserer Arbeitswelt?

Susan

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Ja, Hansi, und wer ist hier gefordert?

Offline Ce_Jäger

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Ja, Hansi, und wer ist hier gefordert?
bin zwar nicht Hansi :) aber;

gefordert sind hier alle. männlein wie weiblein (und alle zwischenstadien)
Es geht einfach darum, dass Gewaltätiges Handeln falsch ist egal ob mann oder frau es verübt. (dass eine schlagende frau auf keinen fall besser ist als ein schlagender mann)

ich fordere eine echte Gleichberechtigung.

und als saublöd finde ich die Aussage "männer haben soundsolang regiert - jetzt sind frauen dran" - wofür, wenn sie keinen deut besser sind als die übelsten der vergangenheit?
(kaum übertrieben).


und noch nachtreten :) ;
alise schwarze (oso) meint ja auch "wieso hergeben was mir nützt" (oder so). Dabei wirbt sie für die biildzeitung (wo ja so verachtenswerte frauen abgebildet werden (oder so)) ; dass die bildzeitung wesentlich schlimmere sachen macht ist ihr scheinbar egal) klingt für mich scheinheilig und offensichtlich verlogen (geldgierig) -

aber wieso aufregen, gibt so viele liebe Menschen. Männer wie Frauen.

Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?


 

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