Autor Thema: Diskriminierung männlicher Opfer keine Seltenheit (Quelle: tagesschau.de)  (Gelesen 22515 mal)

Susan

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Die Frage war, wer ist gefordert, wenn es darum geht Jungen den Rücken zu stärken und ihnen ein gutes Vorbild und Orientierung zu geben. Frauen versuchen sich schon genügend daran. Wo bleiben die Männer?

Offline Ce_Jäger

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Die Frage war, wer ist gefordert, wenn es darum geht Jungen den Rücken zu stärken und ihnen ein gutes Vorbild und Orientierung zu geben. Frauen versuchen sich schon genügend daran. Wo bleiben die Männer?
nein, die Frage war, warum männliche Opfer auch noch Diskriminiert werden.
Und da hat sich wohl in der Gesellschaft etwas getan, denn Kindererziehung ist nicht erst seit kurzem in Frauenhand.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline Jo 7353

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Hallo Tine,

[Ach ja, was Du vergessen hast zu zitieren:
Zitat
Das Thema Gewalt gegen Frauen ist auch erst in den letzten 30 Jahren durch die Frauen mit einer ganz großen politischen Kraft in die Öffentlichkeit gebracht worden. Die 400 Frauenhäuser, die wir haben, gibt es auch nur, weil dahinter eine soziale Bewegung steht. Und das Dramatische bei den Männern ist sozusagen, dass die politische Bewegung bei den Männern fehlt, die dieses Thema nach außen bringt.

Wer soll denn die politische Bewegung anstoßen, die Frauen aus den Frauenhäusern?
(Noch mal ganz ketzerisch wiederholt: Wer stellt den die Mehrheit in Parlamenten und Regierungsgremien?)

Ich habe den Artikel verlinkt, weil er einen guten Gedanken enthält. Daß es Kleinigkeiten gibt, wo er selbst auf das kritisierte Männlichkeitsbild reinfällt, kann da vorkommen. Ich muß ja nicht seine Schwachstellen zitieren. Gewalt gegen Frauen ist aber schon länger als 30 Jahre geächtet. Ich habe in meiner Kindheit gelernt "Mädchen schlägt man nicht." was impliziert, daß Gewalt gegen Jungen weniger schlimm ist. Verändert haben die Frauenhausfrauen lediglich den Eindruck, daß Gewalt gegen Frauen omnipräsent ist. Die Rolle des Beschützers von Frauen gehört zur traditionellen Rolle des Mannes, und somit mußten die Frauen für ihre Anerkennung gar nicht so arg kämpfen, wie sie behaupten. Dadurch ist auch klar, weshalb die Frauenhäuser so erfolgreich sind. Sie bestätigen ja das traditionelle Geschlechterbild, und daher machen beide Geschlechter mit.

Des weiteren bestehen die Regierungen aus Menschen, die wieder gewählt werden wollen. Die Mehrheit der Wähler sind Frauen. Frauen interessieren sich weniger für allgemeine Politik als Männer. Daher kann für sie eine Frauenbenachteiligung weniger durch andere Gebiete ausgeglichen werden, als das im umgekehrten Fall ist. Dazu sehen sich viele Männer im Bild des starken Mannes und Frauenbeschützer. Also wird auf Teufel komm raus Politik für Frauen gemacht. Wer das nicht macht, ist schnell weg von der Bühne.

Jetzt bleibt noch die Frage, wer das Bild denn den Menschen tradiert, und das sind Frauen. Die Erziehung wird schon lange von Frauen dominiert. Da sind die Frauen auch nicht bereit Macht abzugeben, trotz des Konflikts mit den Karrierewünschen. Es ist bemerkenswerterweise in diesem Zusammenhang fast nur von Krippenplätzen die Rede. Also wundert es auch nicht, daß die Bereitschaft der Männer, sich der Kindererziehung zu widmen gestiegen ist, und gleichzeitig die Beteiligung der Männer an der Erziehung gesunken ist. Daher ändert sich noch nicht einmal bei der Kleidung der Männer wirklich was. Daran haben Mütter nämlich kein Interesse. Die unangenehmen konflikthaften Seiten der Erziehung darf in der traditionellen Familie der Vater übernehmen, und in der modernen vaterlosen Familie ist der Ex die Projetionsfläche für alles Böse. So baut man Geschlechterbilder auf.

Als Mann dagegen anzugehen ist, angesichts der einhelligen Front von Frauen und Frauenbeschützern sehr gefährlich. Auch Frauen, die das Dogma von der Männermacht in Frage stellten, (z.B. Esther Vilar) ging es schlecht.

Den Kontakt zu fremden Kindern sollte man angesichts dessen, daß ein Mann als potentieller Kindesmißbraucher angesehen wird, ohnehin meiden. Wenn man einen Rock trägt, verschärt sich das sogar, denn das kann ja als Indiz für sexuelle Störungen interpretiert werden.

Die Feministen rannten dagegen zum Teil offene Türen ein. (Für eine Fabrikbesitzer ist ein möglicht großes Arbeitskräfteangebot günstig, also sind Frauen als Arbeitskräfte prinzipiell willkommen.) Wer aber hat Interesse an der Gleichberechtigung des Mannes außer den Männern, denen es nicht gelingt, das Leiden unter der Männerbenachteiligung zu leugnen? Deshalb tut sich noch nicht einmal bei der Kleidungsfrage wirklich was.

Gruß,
Jo
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Offline GregorM

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Hallo Jo,

wir Männer zählen ziemlich präzise die Hälfte der Bevölkerung und die Hälfte der Wähler. Früher gab es wohl keinen Zweifel, dass wir, wir, die die Hosen anhatten, auch die waren, die in der Gesellschaft die Macht besaßen. Das Recht zum Wählen und damit zu bestimmen bekamen wir in den meisten Ländern auch lange, bevor die Frauen dasselbe Recht bekamen.

Nun, so lese ich es allerdings, sollten die Frauen uns auf vielen Gebieten überholt haben. Bei einigen schon, generell aber nicht. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Ich denke zum Beispiel, und es lässt sich statistisch nachweisen, dass Frauen öfters weniger als Männer bei gleicher Arbeit verdienen.
Auch ist es so, dass Frauen, und hier hat sich bis heute nichts geändert, physisch Männern unterlegen sind. Es gilt beim Sport andere Regel für Frauen als für Männer. Wer am stärksten ist, gewinnt am meisten, wenn gestritten oder geschlagen wird.

Sollten Frauen, was ich nicht glaube, generell Männer überholt haben, haben sie es wohl verdient? Dann waren sie klüger, intelligenter. Dann haben sie ihre Stärke, die der Argumentation mit Worten, weil sie physisch unterlegen sind, ausgenützt, während wir Männer noch dumm glaubten, Lösungen erreicht man bestens durch Gewalt und Waffen?

Haben wir Rechte verloren, haben wir es wohl verdient? Weil wir zu faul waren, oder weil die verlorenen oder nie erworbenen Rechte uns nicht wichtig (genug) vorkamen. Wenn wir Männer, wir die Hälfte der Wähler, nicht zu 50% wählen, haben doch nur wir selbst daran schuld.

Kein Wort über Röcke oder Kilts habe ich geschrieben. Vielleicht ist es doch eine Debatte, die besser anderswo weitergeführt werden solle?

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor


Tine

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Jetzt bleibt noch die Frage, wer das Bild denn den Menschen tradiert, und das sind Frauen. Die Erziehung wird schon lange von Frauen dominiert. Da sind die Frauen auch nicht bereit Macht abzugeben, trotz des Konflikts mit den Karrierewünschen. Es ist bemerkenswerterweise in diesem Zusammenhang fast nur von Krippenplätzen die Rede. Also wundert es auch nicht, daß die Bereitschaft der Männer, sich der Kindererziehung zu widmen gestiegen ist, und gleichzeitig die Beteiligung der Männer an der Erziehung gesunken ist. Daher ändert sich noch nicht einmal bei der Kleidung der Männer wirklich was. Daran haben Mütter nämlich kein Interesse. Die unangenehmen konflikthaften Seiten der Erziehung darf in der traditionellen Familie der Vater übernehmen, und in der modernen vaterlosen Familie ist der Ex die Projetionsfläche für alles Böse. So baut man Geschlechterbilder auf.

Hallo Jo,

die Unterstellung, dass wir Frauen unsern -uns wehrlos ausgelieferten- Kindern die "alten" und "männerfeindlichen" Rollenbilder übertragen um damit die Stellung der Frau zu stärken, finde ich ungeheuerlich. Und ich kenne genug Familien, bei denen die Mutter die durchsetzungsstarke Bezugsperson ist. Ich finde, Du machst es Dir schon sehr einfach, wenn Du alle Erfahrungen, die ein Kind außerhalb der häuslichen Erziehung (durch die bösen Mutter!) einfach ausblendest.

Ich bilde mir schwer ein, mich an anderer Stelle schon mal ausgiebig darüber ausgelassen zu haben, deshalb spare ich mir weiteres Getippe.

Viele Grüße
Tine

Tine

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Hallo Gregor,

Danke für Deine Unterstützung. Würden alle so denken, hätten wir erheblich weniger Probleme. Männer und Frauen!
Meines Erachtens darf es ohnehin nicht Ziel sein, Männer oder Frauen zu überholen, sondern allen die Möglichkeit zu geben aus allen Verhaltensweisen auszuwählen, ohne dafür verlacht, verachtet oder verhaftet zu werden. (Mal krass ausgedrückt!) Wobei die allgegenwärtige Einschränkung immer noch sein muss, dass anderen dabei nicht geschadet werden darf.

Viele Grüße
Tine


PS: Ich finde der §1 der deutschen Straßenverkehrsordnung bildet einen ausgesprochen passenden Grundsatz für das ganze menschliche Zusammenleben:

§ 1 Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Ersetze "Straßenverkehr" durch "Leben" und alles ist gesagt!

Susan

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Die Frage war, wer ist gefordert, wenn es darum geht Jungen den Rücken zu stärken und ihnen ein gutes Vorbild und Orientierung zu geben. Frauen versuchen sich schon genügend daran. Wo bleiben die Männer?
nein, die Frage war, warum männliche Opfer auch noch Diskriminiert werden.
Und da hat sich wohl in der Gesellschaft etwas getan, denn Kindererziehung ist nicht erst seit kurzem in Frauenhand.
Mir ging es um die Frage, die Hansi aufgeworfen hat mit seinem Zitat. Das häusliche und vorschulische Erziehung sowie Grundschule in Frauenhand ist, das ist Schuld der Frauen. ::) Ist klar.

Es ist so selbstverständlich, das Männer gegen Frauen gewalttätig werden, dass eine Diskussion darüber gar nicht lohnt. Da ist es echt empörend, das die männlichen Opfer weiblicher Gewalt nicht ausreichend bedauert werden, nicht einmal von ihren Geschlechtsgenossen. Wo ist das männliche Gegenstück zu Alice Schwarzer?

Ich kann auch auf deinem Niveau spielen Ce. Nur bringt uns das was? :-*

Offline Jo 7353

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Ja Tine,

die Unterstellung, dass wir Frauen unsern -uns wehrlos ausgelieferten- Kindern die "alten" und "männerfeindlichen" Rollenbilder übertragen um damit die Stellung der Frau zu stärken, finde ich ungeheuerlich.
ich verstehe schon, daß es Dir nicht geheuer ist, statt auf der sicheren guten Seite zu sein, nun zu möglichen Tätern gezählt zu werden. Weltbilder umzustoßen, ist auch ungeheuerlich.

Und ich kenne genug Familien, bei denen die Mutter die durchsetzungsstarke Bezugsperson ist.
Eben deswegen nehme ich sie in Verantwortung. Die Mechanismen, wie sie das tun habe ich bereits angedeutet. Sie tun es, weil sie selbst daran glauben und weil ihnen dieses Bild die Rolle der Guten zuweiset.

Ich finde, Du machst es Dir schon sehr einfach, wenn Du alle Erfahrungen, die ein Kind außerhalb der häuslichen Erziehung (durch die bösen Mutter!) einfach ausblendest.
Daß auch noch andere mithelfen, habe ich nicht ausgeschlossen. Die Mutter hat allerdings die großten Möglichkeiten, und deshalb sehe ich sie auch in der Verantwortung.

Für eine vollständige, alles berücksichtigende Erörterung fehlt mir die Zeit und der Platz hier. Also lasse ich einiges weg.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Susan

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Ja, ja, Jo! Mamma ist an allem Schuld. Papa nicht. Der ist auf Arbeit.

Offline Jo 7353

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Hallo Gregor

wir Männer zählen ziemlich präzise die Hälfte der Bevölkerung und die Hälfte der Wähler.
"Ziemlich präziese" ist leicht übertrieben, und die gut erzogenen Frauenbeschützer wie Dich sollte man auch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Früher gab es wohl keinen Zweifel, dass wir, wir, die die Hosen anhatten, auch die waren, die in der Gesellschaft die Macht besaßen.
Augustus herrschte über die Welt. Über Augustus aber herrschte Lydia.
Ach ja, der Mythos von der Männermacht...
Besonders bei der Erziehung ist er grotesk.

Ich denke zum Beispiel, und es lässt sich statistisch nachweisen, dass Frauen öfters weniger als Männer bei gleicher Arbeit verdienen.
Das wird oft behauptet, aber den Nachweis dazu habe ich noch nicht gesehen. Männer verdienen mehr als Frauen, weil sie nicht die gleiche Arbeit, sondern gefragtere und unangenehmere, verrichten. Das ist statistisch nachgewiesen, und nicht mehr. Ich habe mal die Behauptung, daß Frauen über 80% der Konsumausgaben entscheiden, gelesen. 80% scheint mir zwar etwas zu hoch gegriffen, aber "deutlich mehr" halte ich für glaubwürdig. Wie machen die das nur, wenn sie doch finanziell so benachteiligt sind?

Wer am stärksten ist, gewinnt am meisten, wenn gestritten oder geschlagen wird.
Untersuchungen bei Affen haben gezeigt, daß diese Regel dann nicht eingehalten wird, wenn ein Affe männlich und der andere weiblich ist. So könnte es auch bei Menschen sein.

Sollten Frauen, was ich nicht glaube, generell Männer überholt haben, haben sie es wohl verdient? Dann waren sie klüger, intelligenter.
Der Motorradfahrer hat es auch verdient, mich mit meinem Fahrrad zu überholen. Daraus folgt aber nur, daß er bessere Ünterstützung hat, und nicht daß er stärker ist.

während wir Männer noch dumm glaubten, Lösungen erreicht man bestens durch Gewalt und Waffen?
Bist Du wirklich so dumm? Du bist doch ein Mann, oder? Ich bin nicht so dumm und unterstelle diese Dummheit auch anderen Männern nicht.

Haben wir Rechte verloren, haben wir es wohl verdient? Weil wir zu faul waren, oder weil die verlorenen oder nie erworbenen Rechte uns nicht wichtig (genug) vorkamen.
Nee, weil wir an das Bild vom starken, aber bösen Mann glauben, und auch gerne gut sein möchten, und deswegen Frauenbeschützer spielen. Diese Haltung hatte ich auch mal, aber sie paßt so schlecht zu dem, was ich so von der Welt mitbekomme. Diese Haltung verhindert auch darüber nachzudenken, ob das, was als weiblich gilt, nicht auch das angenehmere sein könnte. Und so als Seitenaspekt kommt ein Grund für die seltsamme Zurückhaltung der Männer bezüglich von Röcken heraus.

Gruß,
Jo
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Offline Ce_Jäger

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Die Frage war, wer ist gefordert, wenn es darum geht Jungen den Rücken zu stärken und ihnen ein gutes Vorbild und Orientierung zu geben. Frauen versuchen sich schon genügend daran. Wo bleiben die Männer?
nein, die Frage war, warum männliche Opfer auch noch Diskriminiert werden.
Und da hat sich wohl in der Gesellschaft etwas getan, denn Kindererziehung ist nicht erst seit kurzem in Frauenhand.
Mir ging es um die Frage, die Hansi aufgeworfen hat mit seinem Zitat. Das häusliche und vorschulische Erziehung sowie Grundschule in Frauenhand ist, das ist Schuld der Frauen. ::) Ist klar.

Es ist so selbstverständlich, das Männer gegen Frauen gewalttätig werden, dass eine Diskussion darüber gar nicht lohnt. Da ist es echt empörend, das die männlichen Opfer weiblicher Gewalt nicht ausreichend bedauert werden, nicht einmal von ihren Geschlechtsgenossen. Wo ist das männliche Gegenstück zu Alice Schwarzer?

Ich kann auch auf deinem Niveau spielen Ce. Nur bringt uns das was? :-*
nein. Wortverdrehen und sinnentstellung mag ich nicht.
wie gesagt; das thema ist, dass männliche Opfer auch noch Diskriminiert werden. Also dass auf Opfer(!) auch noch nachgetreten wird. Das ist nicht in Ordnung - sind wir uns da einig?

Und mal ehrlich. Gesetz den Falle du wirst verprügelt. Du gehst zu deiner Vertrauensperson und sprichst darüber. Das Ergebnis ist, dass die Vertrauensperson dich auslacht und fortschickt. Ist dass den so geil, dass das unbedingt so bleiben muss? - verstehe ich nicht.

Ich hab nie behauptet dass Gewalt gegen Frauen toll währ. Nur finde ich es traurig wenn da nur einseitig geurteilt wird.

Die ausführung von Jo find ich gut. Der Mann mit dem "beschützerinstinkt" und die emanziperte Frau sorgen für die nötige Hilfe notleidender Frauen. Aber wieso kümmert sich niemand um die notleidigen Männer - und spricht ihnen zusätzlich noch jegliches Mannsein ab?
das verstehe ich nicht. noch viel weniger das darauf rumreiten.

Ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Tine

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wie gesagt; das thema ist, dass männliche Opfer auch noch Diskriminiert werden. Also dass auf Opfer(!) auch noch nachgetreten wird. Das ist nicht in Ordnung - sind wir uns da einig?

Und mal ehrlich. Gesetz den Falle du wirst verprügelt. Du gehst zu deiner Vertrauensperson und sprichst darüber. Das Ergebnis ist, dass die Vertrauensperson dich auslacht und fortschickt. Ist dass den so geil, dass das unbedingt so bleiben muss? - verstehe ich nicht.

Hallo Ce.,

Deine Schilderung hört sich doch genauso so an, wie über weibliche Opfer sexualisierter Gewalt lange - und zum Teil immer noch -geurteilt wurde, nämlich mit nachtreten! "Die hat es ja selbst so gewollt, sonst hätte sie keinen kurzen Rock getragen! Das Flittchen!" oder so ähnlich.

Es ist für jedes Opfer ein Schlag ins Gesicht, wenn es nicht ernst genommen wird, egal ob Mann oder Frau, Opfer eines Täters oder (Jo, ich kann es mir nicht verkneifen) erheblich seltener, einer Täterin.

Das einzige was uns allen auf Dauer hilft ist genauer hinzuschauen und hinzufühlen, wie es dem Menschen gegenüber geht. Und wenn es ihm/ihr schlecht geht, Hilfe anzubieten. Und da sind alle gefordert!

Wo liegt eigentlich der Zettel, auf dem steht, dass der "Beschützerinstinkt" nur für Frauen einsetzbar ist? Und wer verbreitet hartnäckig, dass sich "Emanzen" nur für Frauenrechte einsetzen? Tatsache ist vielmehr, dass sich einige engagierte Frauen dafür eingesetzt haben, dass die Menschenrechte auch für Frauen gelten. Der Kampf um das Wahlrecht der Frau zum Beispiel war eben nicht der Auftakt dafür, den Männern das Wahlrecht entziehen zu wollen. Diesen Frauen lag nichts daran, "die Männer zu unterwerfen", sie wollten nur ihren Anteil vom Kuchen. Zu behaupten, sie hätten alle Rosinen herausgepickt, nur weil die Rosinen in der andern Hälfte sehr ungleichmäßig zugunsten mancher Männer verteilt sind, ist schlicht verkehrt.

Viele Grüße
Tine

Offline Ce_Jäger

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[...]
Hallo Ce.,

Deine Schilderung hört sich doch genauso so an, wie über weibliche Opfer sexualisierter Gewalt lange - und zum Teil immer noch -geurteilt wurde, nämlich mit nachtreten! "Die hat es ja selbst so gewollt, sonst hätte sie keinen kurzen Rock getragen! Das Flittchen!" oder so ähnlich.
[...]
gut. dass hierzulande den Tätern mehr "Aufmerksamkeit" gewidmet wird ist ein anderes Übel.

[...] Und wer verbreitet hartnäckig, dass sich "Emanzen" nur für Frauenrechte einsetzen? Tatsache ist vielmehr, dass sich einige engagierte Frauen dafür eingesetzt haben, dass die Menschenrechte auch für Frauen gelten. [...]
;) nicht nur für Frauenrechte - sondern auch für beschneidung der Männerrechte. Die Vorverurteilung als Potentieller Sexualstraftäter ist gelinde gesagt nicht sehr schön.
Aber "egal", emanzen - da kenn ich mich nicht wirklich aus und will ehrlich gesagt auch nicht. Ich lese ja auch nicht die Bildzeitung - nur um evtl. die ganze Manipulation mitzubekommen.


aber hier wird immer nur verglichen. kann man denn nicht Opfer unabhängig vom Geschlecht helfen und Täter unabhängig vom Geschlecht die gerechte Strafe geben. klingt einfach - warum ist das so schwer?


gruß
Ce.
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Hansi1973

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Allein die Tatsache, dass die Position als Gleichstellungsbeauftragte(r) nur von einer Frau wahrgenommen werden darf, zeigt doch ganz klar, wie verdreht und überzogen die "Gleichberechtigung" in Wahrheit ist.

Erinnert ein wenig an FARM DER TIERE
"Alls Tiere sind gleich - nur manche sind gleicher."




Offline GregorM

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Hallo Gregor

wir Männer zählen ziemlich präzise die Hälfte der Bevölkerung und die Hälfte der Wähler.
"Ziemlich präziese" ist leicht übertrieben, und die gut erzogenen Frauenbeschützer wie Dich sollte man auch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Ich kenne die Zahlen für Deutschland nicht, vermute aber, dass das Defizit als Folge des Krieges behoben werden sollte. In Dänemark ist es praktisch 50/50.

Früher gab es wohl keinen Zweifel, dass wir, wir, die die Hosen anhatten, auch die waren, die in der Gesellschaft die Macht besaßen.
Augustus herrschte über die Welt. Über Augustus aber herrschte Lydia.
Ach ja, der Mythos von der Männermacht...
Besonders bei der Erziehung ist er grotesk.

Ja, hinter jedem großen Mann steht eine Frau, heißt es. Ist allerdings eine dänische Redeart.

Nur ist es nicht immer wahr. Du hast ein Beispiel angeführt. Ich kann gleich mit zwei Neueren aufkommen, und zwar aus dem letzten Jahrhundert. Meines besten Wissens gab es keine (starke) Frau Stalin. Ich denke auch nicht, dass die Fotografenassistentin Eva Braun ihren GRÖFAZ zu seinen Übeltäten getrieben habe. Erstens kam sie relativ spät dazu, zweitens war sie kaum dazu fähig. Und bitte nun nicht behaupten, die deutschen Frauen als Masse trieben ihn. Dann hat es einen gewissen Mao gegeben. An seiner Seite stand eine mir unsympathische Frau. Aber so ist es mit Beispielen. Man verwendet, was für die Situation einem Selbst passt.   


Ich denke zum Beispiel, und es lässt sich statistisch nachweisen, dass Frauen öfters weniger als Männer bei gleicher Arbeit verdienen.
Das wird oft behauptet, aber den Nachweis dazu habe ich noch nicht gesehen. Männer verdienen mehr als Frauen, weil sie nicht die gleiche Arbeit, sondern gefragtere und unangenehmere, verrichten. Das ist statistisch nachgewiesen, und nicht mehr.

Doch ist es so, dass in Dänemark, wo doch die Gleichberichtigung weit gekommen ist, und wo fast alle Frauen arbeiten und auch sehr gute Jobs bekommen, verdient laut Statistik, zum Beispiel ein männlicher Marketing Manager mehr als eine Weibliche. Und zwar in denselben Firmen. In öffentlichen Betrieben gibt es natürlich nicht diesen Unterschied.
 

Wer am stärksten ist, gewinnt am meisten, wenn gestritten oder geschlagen wird.
Untersuchungen bei Affen haben gezeigt, daß diese Regel dann nicht eingehalten wird, wenn ein Affe männlich und der andere weiblich ist. So könnte es auch bei Menschen sein.

Ich bin kein Affe. Ich weiß nur, dass Männer im Algemeinen schnellen laufen, höher springen und schwerere Sachen tragen können. Aber du hast recht, zum Gewinnen hört oft mehr dazu als nur Kräfte, und das bestätigt wohl auch, was ich früher gesagt habe, Frauen sind nicht so dumm.

Sollten Frauen, was ich nicht glaube, generell Männer überholt haben, haben sie es wohl verdient? Dann waren sie klüger, intelligenter.
Der Motorradfahrer hat es auch verdient, mich mit meinem Fahrrad zu überholen. Daraus folgt aber nur, daß er bessere Ünterstützung hat, und nicht daß er stärker ist.

Der Motorradfahrer hat es auch verdient, mich mit meinem Fahrrad zu überholen. Daraus folgt aber nur, daß er bessere Ünterstützung hat, und nicht daß er stärker ist.
Wenn dann Frauen die bessere „Unterstützung“ haben, haben sie es wohl auch verdient, oder?


während wir Männer noch dumm glaubten, Lösungen erreicht man bestens durch Gewalt und Waffen?
Bist Du wirklich so dumm? Du bist doch ein Mann, oder? Ich bin nicht so dumm und unterstelle diese Dummheit auch anderen Männern nicht.

Ja, so dumm, aber nicht zu dumm, um zu erkennen, dass Männer, auch ohne eine Lydia, die ganze Geschichte hindurch immer wieder zur Gewalt und zur Waffe gegriffen haben, und zwar nicht um die Welt zu verbessern, sondern um die eigene Macht zu erweitern. Oder Männer – nie Frauen - ließen sich blind in den Krieg treiben, um diese egoistischen Wünsche eines Herrschers (oder seltenerweise, meine Behauptung) einer Herrscherin.

Dafür bin ich kein Pazifist. Es hat auch notwendige Kriege gegeben. Kriege, die nicht Eroberungskriege waren, sondern ausgekämpft wurden, um zum Beispiel Menschenrechte zu schützen oder sie Bevölkerungen zurückzuheben, wie in Europa vor 65-70 Jahren.
 
Mann? Allerdings Mann genug, um mir die Erkenntnis zu erlauben, dass andere intelligenter, wissender, stärker usw. sein könnten, seien sie andere Männer, ja gar Frauen.

Haben wir Rechte verloren, haben wir es wohl verdient? Weil wir zu faul waren, oder weil die verlorenen oder nie erworbenen Rechte uns nicht wichtig (genug) vorkamen.
Nee, weil wir an das Bild vom starken, aber bösen Mann glauben, und auch gerne gut sein möchten, und deswegen Frauenbeschützer spielen. Diese Haltung hatte ich auch mal, aber sie paßt so schlecht zu dem, was ich so von der Welt mitbekomme. Diese Haltung verhindert auch darüber nachzudenken, ob das, was als weiblich gilt, nicht auch das angenehmere sein könnte. Und so als Seitenaspekt kommt ein Grund für die seltsamme Zurückhaltung der Männer bezüglich von Röcken heraus.

Und hier könnte wohl bei dir der Hund begraben sein? Schlechte Erfahrungen hast du wohl mit Frauen gehabt? Und doch scheinst du zu erkennen, dass das Weibliche erstrebenswert sein könne. Nur bei Frauen findest du vielleicht nicht das Weibliche? Weil die Frauen in deinen Augen nicht länger (richtige) Frauen sind, weil zu stark und zu emanzipiert oder?
Dieses Problem habe ich nicht.

In einem hast du recht: Eine Zurückhaltung der Männer bezüglich von Röcken hängt ganz sicher damit zusammen, dass sie sich noch als die überlegenere Art der Menschen betrachten, und dass sie, was dieser Einstellung betrifft, noch von vielen Frauen unterstützt werden, möglicherweise weil sie von ihren Männern tyrannisiert oder verprügelt werden.

An dem Tag, wo Männer und Frauen erkannt haben, dass beide Geschlechter wirklich ebenbürtig sind, wollen Männer den Rock. Könnten sie sich vorstellen, dass Frauen ihnen sogar überragen könnten, würde man im Straßenbild noch schneller Männer im Rock sehen können. Denn so sind wir Männer, lassen uns gerne von Machthabern und –innen verführen.


Gruß,
Gregor
Gruß
Gregor


 

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