Hallo Gregor
wir Männer zählen ziemlich präzise die Hälfte der Bevölkerung und die Hälfte der Wähler.
"Ziemlich präziese" ist leicht übertrieben, und die gut erzogenen Frauenbeschützer wie Dich sollte man auch nicht unter den Tisch fallen lassen.
Ich kenne die Zahlen für Deutschland nicht, vermute aber, dass das Defizit als Folge des Krieges behoben werden sollte. In Dänemark ist es praktisch 50/50.
Früher gab es wohl keinen Zweifel, dass wir, wir, die die Hosen anhatten, auch die waren, die in der Gesellschaft die Macht besaßen.
Augustus herrschte über die Welt. Über Augustus aber herrschte Lydia.
Ach ja, der Mythos von der Männermacht...
Besonders bei der Erziehung ist er grotesk.
Ja, hinter jedem großen Mann steht eine Frau, heißt es. Ist allerdings eine dänische Redeart.
Nur ist es nicht immer wahr. Du hast ein Beispiel angeführt. Ich kann gleich mit zwei Neueren aufkommen, und zwar aus dem letzten Jahrhundert. Meines besten Wissens gab es keine (starke) Frau Stalin. Ich denke auch nicht, dass die Fotografenassistentin Eva Braun ihren GRÖFAZ zu seinen Übeltäten getrieben habe. Erstens kam sie relativ spät dazu, zweitens war sie kaum dazu fähig. Und bitte nun nicht behaupten, die deutschen Frauen als Masse trieben ihn. Dann hat es einen gewissen Mao gegeben. An seiner Seite stand eine mir unsympathische Frau. Aber so ist es mit Beispielen. Man verwendet, was für die Situation einem Selbst passt.
Ich denke zum Beispiel, und es lässt sich statistisch nachweisen, dass Frauen öfters weniger als Männer bei gleicher Arbeit verdienen.
Das wird oft behauptet, aber den Nachweis dazu habe ich noch nicht gesehen. Männer verdienen mehr als Frauen, weil sie nicht die gleiche Arbeit, sondern gefragtere und unangenehmere, verrichten. Das ist statistisch nachgewiesen, und nicht mehr.
Doch ist es so, dass in Dänemark, wo doch die Gleichberichtigung weit gekommen ist, und wo fast alle Frauen arbeiten und auch sehr gute Jobs bekommen, verdient laut Statistik, zum Beispiel ein männlicher Marketing Manager mehr als eine Weibliche. Und zwar in denselben Firmen. In öffentlichen Betrieben gibt es natürlich nicht diesen Unterschied.
Wer am stärksten ist, gewinnt am meisten, wenn gestritten oder geschlagen wird.
Untersuchungen bei Affen haben gezeigt, daß diese Regel dann nicht eingehalten wird, wenn ein Affe männlich und der andere weiblich ist. So könnte es auch bei Menschen sein.
Ich bin kein Affe. Ich weiß nur, dass Männer im Algemeinen schnellen laufen, höher springen und schwerere Sachen tragen können. Aber du hast recht, zum Gewinnen hört oft mehr dazu als nur Kräfte, und das bestätigt wohl auch, was ich früher gesagt habe, Frauen sind nicht so dumm.
Sollten Frauen, was ich nicht glaube, generell Männer überholt haben, haben sie es wohl verdient? Dann waren sie klüger, intelligenter.
Der Motorradfahrer hat es auch verdient, mich mit meinem Fahrrad zu überholen. Daraus folgt aber nur, daß er bessere Ünterstützung hat, und nicht daß er stärker ist.
Der Motorradfahrer hat es auch verdient, mich mit meinem Fahrrad zu überholen. Daraus folgt aber nur, daß er bessere Ünterstützung hat, und nicht daß er stärker ist.
Wenn dann Frauen die bessere „Unterstützung“ haben, haben sie es wohl auch verdient, oder?
während wir Männer noch dumm glaubten, Lösungen erreicht man bestens durch Gewalt und Waffen?
Bist Du wirklich so dumm? Du bist doch ein Mann, oder? Ich bin nicht so dumm und unterstelle diese Dummheit auch anderen Männern nicht.
Ja, so dumm, aber nicht zu dumm, um zu erkennen, dass Männer, auch ohne eine Lydia, die ganze Geschichte hindurch immer wieder zur Gewalt und zur Waffe gegriffen haben, und zwar nicht um die Welt zu verbessern, sondern um die eigene Macht zu erweitern. Oder Männer – nie Frauen - ließen sich blind in den Krieg treiben, um diese egoistischen Wünsche eines Herrschers (oder seltenerweise, meine Behauptung) einer Herrscherin.
Dafür bin ich kein Pazifist. Es hat auch notwendige Kriege gegeben. Kriege, die nicht Eroberungskriege waren, sondern ausgekämpft wurden, um zum Beispiel Menschenrechte zu schützen oder sie Bevölkerungen zurückzuheben, wie in Europa vor 65-70 Jahren.
Mann? Allerdings Mann genug, um mir die Erkenntnis zu erlauben, dass andere intelligenter, wissender, stärker usw. sein könnten, seien sie andere Männer, ja gar Frauen.
Haben wir Rechte verloren, haben wir es wohl verdient? Weil wir zu faul waren, oder weil die verlorenen oder nie erworbenen Rechte uns nicht wichtig (genug) vorkamen.
Nee, weil wir an das Bild vom starken, aber bösen Mann glauben, und auch gerne gut sein möchten, und deswegen Frauenbeschützer spielen. Diese Haltung hatte ich auch mal, aber sie paßt so schlecht zu dem, was ich so von der Welt mitbekomme. Diese Haltung verhindert auch darüber nachzudenken, ob das, was als weiblich gilt, nicht auch das angenehmere sein könnte. Und so als Seitenaspekt kommt ein Grund für die seltsamme Zurückhaltung der Männer bezüglich von Röcken heraus.
Und hier könnte wohl bei dir der Hund begraben sein? Schlechte Erfahrungen hast du wohl mit Frauen gehabt? Und doch scheinst du zu erkennen, dass das Weibliche erstrebenswert sein könne. Nur bei Frauen findest du vielleicht nicht das Weibliche? Weil die Frauen in deinen Augen nicht länger (richtige) Frauen sind, weil zu stark und zu emanzipiert oder?
Dieses Problem habe ich nicht.
In einem hast du recht: Eine Zurückhaltung der Männer bezüglich von Röcken hängt ganz sicher damit zusammen, dass sie sich noch als die überlegenere Art der Menschen betrachten, und dass sie, was dieser Einstellung betrifft, noch von vielen Frauen unterstützt werden, möglicherweise weil sie von ihren Männern tyrannisiert oder verprügelt werden.
An dem Tag, wo Männer und Frauen erkannt haben, dass beide Geschlechter wirklich ebenbürtig sind, wollen Männer den Rock. Könnten sie sich vorstellen, dass Frauen ihnen sogar überragen könnten, würde man im Straßenbild noch schneller Männer im Rock sehen können. Denn so sind wir Männer, lassen uns gerne von Machthabern und –innen verführen.
Gruß,
Gregor