Hallo Gregor,
jetzt ist es Dir wirklich gelungen, mich zu überrachen. Du bist der erste Mann, der mir gegenüber zugibt, daß er glaubte, Lösungen erreicht man bestens durch Gewalt und Waffen, aber selbst das glaube ich Dir nicht so recht. Gewöhnlich ist es nämlich so, daß "die Männer" zwar böse sind, aber nie die in der Bekanntschaft. Einmal redet man von den Männern des Männerbildes und einmal von realen Männern.
Ja, hinter jedem großen Mann steht eine Frau, heißt es.
Natürlich, denn dieser Platz ist hochbegehrt bei den Frauen.
Das Haus Hiedler habe ich nicht so genau studiert, aber es gibt durchaus Anhaltspunkte, daß der kleine Adolph zu dem Leitbild des starken Mannes erzogen wurde, und die Frauen in Deutschland hatten noch keine zehn Jahre das Wahlrecht, da wurde er schon gewählt. Das ist natürlich nur ein Aspekt. Diese Katastrophe auf eine einzige Ursache zurückzuführen, ist in jedem Fall falsch.
Oder Männer - nie Frauen - ließen sich blind in den Krieg treiben, um diese egoistischen Wünsche eines Herrschers (oder seltenerweise, meine Behauptung) einer Herrscherin.
"nie Frauen" ist einfach falsch. Lyndie England ist da ein Beispiel. Aber es stimmt schon, Frauen schicken lieber die Männer dorthin, wo es gefährlich ist, als selbst hinzugehen, und am Ende schenken sie ihre Liebe dem Sieger.
Du kannst Dich mal erkundigen, mit welchen Mitteln Soldaten "geworben" wurden. Die Strafen, die mir für Nichtbefolgen der Wehrpflich angedroht wurden sind verglichen mit historischen Methoden geradezu harmlos.
Doch ist es so, dass in Dänemark, wo doch die Gleichberichtigung weit gekommen ist, und wo fast alle Frauen arbeiten
Arbeiten sie auch das gleiche? (z.B. als Bauarbeiterinnen, als Bergfrauen, bei der Müllabfuhr, als Ingenieure, als Mechaniker ...)
und auch sehr gute Jobs bekommen, verdient laut Statistik, zum Beispiel ein männlicher Marketing Manager mehr als eine Weibliche. Und zwar in denselben Firmen.
Wenn dann Frauen die bessere "Unterstützung" haben, haben sie es wohl auch verdient, oder?
Die Frauen haben es natürlich verdient, und bei den Männern ist es eine böse Ungerechtigkeit. Das liegt am Geschlecht.
In öffentlichen Betrieben gibt es natürlich nicht diesen Unterschied.
Dort kann ja die Politik auch entgegen wirtschaftlicher Vernunft reinregieren.
Natürlich gibt es Frauen, die "intelligenter, wissender, stärker" sind als ich. In diesen Kategorien überschneiden sich das männliche und weibliche Spektrum sehr weit. Allerdings haben die Frauen weder in Wissenschaft, noch im Wettkampf (Schach) sich als so überlegen gezeigt, daß man daraus eine Ursache für irgend einen Vorteil für Frauen herleiten kann.
Schlechte Erfahrungen hast du wohl mit Frauen gehabt?
Klar, das ist alles andere als ungewöhnlich.
Und doch scheinst du zu erkennen, dass das Weibliche erstrebenswert sein könne.
Das, was wir Männer zum Teil als weiblich abgespalten haben, wiederzuerlangen, halte ich in vielen Punkten für erstrebenswert. Hier argumentiere ich auf der Ebene des Geschlechterbildes, und nicht auf der Ebene der realen Menschen. Ich halte nicht nur die Zuordnung des Rocks zu Weiblichkeit als sinnlos. Mit anderen Worten: Der Männermachtmythos ist gerade nicht mein Leitbild.
Nur bei Frauen findest du vielleicht nicht das Weibliche?
Es gibt auch Frauen, die ihre Möglichkeiten, zu einem guten Leben nutzen. Es gibt aber auch Frauen, die Männer zur Schlechtigkeit antreiben und auch solche, die die besseren Männer entsprechend dem Männermachtmythos sein wollen.
Weil die Frauen in deinen Augen nicht länger (richtige) Frauen sind, weil zu stark und zu emanzipiert oder?
Ich habe keine Theorie, wie eine Frau sein muß, daß sie richtig ist. Das wäre ja auch inkonsequent. Ich habe es schließlich satt, mir sagen zu lassen, wie ich sein soll, damit ich ein richtiger Mann werde. Allerdings stelle ich moralische Forderungen an sie wie an Männer ohne Sondervergünstigungen. Man kann höchstens soweit zustimmen, daß die Frauen normalerweise schlechter sind, als die Frauen gerne dargestellt werden. Bei den Männern ist das umgekehrt, aber es ist auch nicht schwer, besser zu sein als das, wie du uns Männer darstellst.
Das einzige Problem hier ist die unrealistische Geschlechterdarstellung, die mir ständig entgegen meiner Sichtweise vorgehalten wird. Dir scheint sie wohl zu behagen.
Wir Rocker haben auch noch einen Hinweis auf die Frauenmacht. Es gibt gar nicht so wenige Männer, die sich wegen ihrer Frau nicht trauen, zuhause den Rock zu tragen, und das gewis nicht, weil sie ihre Frau besser tyrannisieren oder prügeln können, wenn sie Hosen tragen.
Gruß,
Jo
PS Damit es nicht vergessen wird: Ich sehe die Schlechtigkeit nicht bei einem einzigen Geschlecht.