Männer weniger modern

[Luan]

Hallo zusammen,

in der Mittagspause bin ich bei der Zeitungslektüre auf die folgende "Randnotiz" gestossen:

Studie: Männer weniger "modern"
Berlin dpa

Deutsche Männer sind laut einer Studie in ihrem Rollenverhalten wenig modern. So praktiziere nur jeder fünfte neue Formen der Partner- und Vaterschaft, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf eine Befragung von 1470 Männern und 970 Frauen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Untersuchung heute vorstellen. Demnach sind jeweils ein Drittel  der Männer als "teiltraditionell" oder "suchend" einzustufen, jeweils etwa 20 Prozent balancierten zwischen modernen und traditionellen Rollenbildern.

Ich hab mich jetzt noch nicht auf die Suche gemacht nach weiteren Erkenntnissen der Studie, wäre aber vielleicht mal interessant, was dort noch so alles zu lesen ist.

[Rockfan-ol]

wenig modern? würde sagen wir sind in vielen sachen,vor allen Mode, Dinosaurier.

lg rockfan-ol

[McMorghey]

hoi zäme
'weniger modern'? was heisst denn das wieder?
modern heisst wahrscheinlich in der beziehung mehr die traditionellerweise den frauen zugedachte (woher auch immer) rollen zu übernehmen. mindestens aber mitzutragen und zu teilen. also haushalt, kindererziehung... oder?

also modernität wird 'verlangt' darf aber nicht im rock ausgelebt werden? oder verstehe ich jetzt wieder was falsch. bitte klärt mich auf.

ihr seit ja schon weiter als wir hier in der schweiz, glaube ich. als ich beschloss nur noch tielzeit zu arbeiten, wurde ich schief angesehen, weil männer das nicht tun...

liebe gruess us dr früehligshafte schwiz
McMorghey

[Erwin52]

Hallo zusammen,
ich habe gerade nachfolgenden Artikel gelesen: http://www.focus.de/intern/archiv/gesellschaft-studie-maenner-weniger-modern-als-frauen_aid_381467.html . Danach ist jeder 5. Mann ein "Rosinenpicker", der nur das heraussucht, was in "sein Lebenskonzept passt". Spontan habe ich gedacht der Anteil wäre höher.

Kommt aber auch drauf an, wie das "Lebenskonzept" aussieht. Das kann durchaus auch positiv gemeint sein. Zum Beispiel den Elternurlaub nicht nur als "Urlaub" verstehen, sondern sich aktiv und selbstbewußt am Familiengeschehen beteiligen und sich nicht durch traditionelle Einstellungen der nächsten und näheren Umgebung verdrängen lassen.
 
Man kann immer wieder die gleiche Frage stellen: "Wann ist ein Mann ein Mann?" - und nicht nur bezogen auf den Rock am Mann. Aber: Ist der Rock nicht auch eine "Rosine"? (nicht negativ gemeint!) - Erwin

[robotobo]

Hallo allseits,

als traditionelle Männer gelten jene, die der Meinung sind, Frauen gehören in erster Linie zu den Kindern, in den Haushalt und wenn sie das gut schaffen, in den Minijob. Die sind aber in verschiedenen soziologischen Studien stets in einer starken Minderheit. Gleichstark sind etwa die verunsicherten Männer, die also wissen, das die erstgenannte Position nicht mehr zeitgemäß ist, sich aber den systemischen Zwängen des Arbeitsmarktes fügen und ein wenig schlechtes Gewissen haben. Die machen sich dann das quality time problem. Moderne Männer sind dann solche, die neue Rollenkonzepte ausprobieren. Auch schon mal in Elternzeit gehen und kein Problem damit haben, wenn ihre Frauen mehr verdienen als sie selbst. Also solche, die in beruflicher Hinsicht ihre eigene Rolle verändern wollen und nicht nur ihre Erwartungshaltung geändert haben und dabei in einer Verhaltenstarre steckenbleiben. In den letzten fünfzehn Jahren sind es mehr geworden. Dennoch ist die Gruppe der Männer insgesamt weniger modern, wenn modern heissen soll, die Geschlechter mögen bitteschön gleichberechtigt miteinander leben. Von der Leynes Studie ist keine grosse Überraschung.

LG robotobo
 

[John]

Ich gehöre ehrlich gesagt auch zu dem Männern, die glauben, dass die Frauen zu den Kindern gehören, zumindest in den ersten 10 Lebensjahren. Das ist aber überhaupt nicht abwertend gemeint, ganz im Gegenteil. Das ist einer der härtesten Lebensaufgaben überhaupt. Wir Männer sind ja letztlich nur dazu da für ein sicheres Umfeld zu sorgen ("sicher" war früher die Keule, heute ist es das Bankkonto).

Das heisst aber nicht, dass ich einer Frau/ Mutter machomässig verweigern würde, zu arbeiten. Gleichberechtigung hat doch nichts mit dem Job zu tun. Was ist den wichtiger? Einen neuen Menschen den richtigen Weg ins Leben zu ebnen oder irgendein möchtegernwichtiges Projekt zu wuppen, über das in 3 Jahren kein Mensch mehr redet?

Und was die "Rosinenpicker" angeht. Wieviel Frauen sind denn auch Rosinenpicker? Da gibt es wohl auch kaum Unterschiede.

Wieviel Frauen wollen überhaupt gar keinen Mann der in Elternurlaub geht, weil er dann kein "richtiger" Mann ist, ein ganzer Kerl?

Das Ding mit "moderner" Mann oder "moderne" Frau ist schon schwammig genug. Modern gut, traditionell schlecht?

Es ist ein unendliches Thema - leider etwas offtopic hier.

Gruß vom arabischen (Macho) Golf
John

Ich fühle mich übrigens keinen Deut modern, wenn ich einen Rock trage.