Vorbilder in dem Sinne von Inspirateuren, von Männern, die ihren Weg gehen und dabei gut vorwärts kommen und gute Erfahrungen machen, ja darum geht es. Allerdings sollte ein solches Vorbild auch ein gutes ethisches Fundament haben. Rücksichtslose Egoisten, die ihren Frust auf andere abladen, können für mich keine Vorbilder sein. Vorbilder müssen sich auch anderen Minderheiten gegenüber solidarisch verhalten. Und der Mehrheit gegenüber höflich.
LG, Micha
Lies Deinen Text genau durch! Denn: ja, so wie er da steht, stimmt es!
Nimm uns alte Hasen als irgendwie geartete Vorbilder: männlich, wollen niemals ihre männliche Identität verleugnen, um das Gefühl zu haben, Rock tragen zu dürfen. Ausserdem tragen wir Rock, wenn wie Bock drauf haben. Ausserdem haben wir keine Berührungsängste
mehr, unseren Partnerinnen oder potentiellen Partnerinnen unser Rocktragen zu verheimlichen. Ohne uns überhöhen zu wollen, aber wir können soetwas wie Vorbilder sein für Männer, die noch vor sich selbst und noch viel mehr vor ihrem Umfeld in Erklärungsnot sind.
Du redest von "Vorbilder sollten ein gutes ethisches Fundament haben", mag sein; aber das hat auch niemand in Abrede gestellt.
Neuankömmlinge mit Erklärungsnöten und fundamentalen Verunsicherungen können dieses stabile ethische Fundament nicht automatisch mitbringen. Sie sind selbst noch sehr am Wanken.
Unsere Aufgabe als potentielle Vorbilder ist es, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen (auf vielschichtige Weise, und sei es nur ein Posieren im Rock auf dem Marktplatz), dass Mannsein und Rocktragen nicht vollends utopisch ist.
Wir alten Hasen haben dieses Forum nur noch begrenzt oder gar nicht mehr nötig für unser Rocktragen. Das Rocktragen hat uns oder ähnliche Vorbilder aber nötig, um die Botschaft: "Ja, es geht!" zu transportieren. Ohne die, die das Forum für sich persönlich kaum oder gar nicht mehr brauchen, ist das Forum ziemlich irrelevant für potentielle Neueinsteiger.
Dein stabiles ethisches Fundament kann zum Vorbild gereichen für jemanden, der in seiner Situation bislang noch nicht die Kraft aufbringen kann, sich selbst solch eines aufzubauen. Daran mitzuwirken ist auch Deine Aufgabe. Dieser Aufgabe kannst Du aber nicht gerecht werden, wenn Du dem Neuankömmling von vornherein vorwirfst, dass er kein stabiles Fundament habe.
Er kann es nicht haben. Du musst mithelfen. Wir alle müssen mithelfen. Nicht alle: z.B. Timper nicht. Das ist nämlich nicht Timpers Ziel.