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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: Hacky am 21.08.2015 14:31

Titel: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Hacky am 21.08.2015 14:31
Hallo,

ich wollte mich mal an die Männer mit Kindern wenden. Den letzten Beitrag, den ich gefunden habe ist schon wieder ein paar Jahre her.
Ich hatte gestern mal wieder ein Gespräch mit meiner Frau über das Rock tragen. Bin ja noch nicht wirklich so weit, dass ich einen Rock anziehen kann, wenn sie dabei ist. Sie ist sehr skeptisch bezüglich Rock. Die größten Bedenken sind, dass unsere Kinder in der Schule gehänselt und ausgelacht werden. Wie ist oder war das bei Euch. 

Gruß Hacky
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Dr.Heizer am 21.08.2015 16:35
Hallo Hacky, auch wenn ich keine Kinder habe, kann ich die Bedenken Deiner Frau nachvollziehen, denn meine Frau war Anfangs auch gegen das Rocktragen in der Öffentlichkeit. Ein paar ganz wichtige Grundsätze:

"Es sind nicht die Dinge selbst, sondern die Vorstellung von den Dingen, die uns Angst machen."  :o
Deine Frau macht sich Gedanken darum, wie andere Menschen reagieren könnten. Da gehören natürlich auch diese Gedanken dazu "Was ist, wenn die Kinder gehänselt werden, weil Papa Rock trägt?" :-\
Gehe ich Recht in der Annahme, dass die Kinder nichts davon wissen?

Je nach Alter wäre es sicherlich leichter, sie einzubeziehen, einzuweihen. Vielleicht stehen Sie ja auch dazu und finden es "Cool", so wie meine fast 13jährige Nichte, deren Schulkammeraden/innen mich auch schon im Rock sahen. Ich habe mich einfach mal im Rock vorgestellt und meiner Nichte gesagt, dass ich das bequemer finde, als Hosen. Sie meinte: "Cool", das würden sich die Meitsen nicht trauen. Wir waren auch schon gemeinsam unterwegs mit ihr, wenn ich Rock trug. Sie mag ihren "Coolen Onkel", der mit ihr auch über Mode und Lifestyle sowie aktuelle Musik reden kann. Bei vielen in ihrem Alter und Bekanntenkreis: Zustimmung zum Rock an mir, denn ich verhalte mich eben auch offen, nett und freundlich.

Ich akzeptiere auch, dass die Kinder Fragen dazu stellen und beantworte diese. Danach ist alles in Butter und eben kein ungewohntes Bild mehr, sondern sie freuen sich, mich zusehen und grüßen mich sogar dann, wenn ich mal in Hosen in der Stadt unterwegs bin. Sie machen also die Sympathie nicht am Rock fest, sondern am Menschen. (Clever, diese Kids, oft cleverer, als manch Erwachsener.)  ;)
Denk mal drüber nach, ob es Sinn macht, die Kinder mit ins Boot zu holen. Da sind nun wirklich auch die Erfahrungen der anderen Mitglieder gefragt.

Die Akzeptanz des Rockes an Dir durch Deine Frau ist noch nicht erfolgt, das macht das ganze Unterfangen schwieriger. Es kann sein, dass die Kinder damit locker umgehen, es sogar toll finden und Deine Frau es trotzdem nicht gut findet.

Ich habe folgende Erfahrungen gemacht: Meine Frau durfte aussuchen, 1.wo es nicht geht und 2. was nicht geht. So kam ich nun Stück für Stück zur Akzeptanz bei ihr. Anfangs eher nur geduldet, aber eben gemeinsam draussen, z.B. in der Natur zum Spaziergang. Wichtig war ihr: Kein Rock, der in ihren Augen "richtig weiblich" ist (Blümchen, Rüschen, leichte Materialien..) sondern eher Jeansrock Knielänge, Leinen- und Baumwollröcke (auch längere), keine Strumpfhosen dazu, keine Damenschuhe.  So ging es los.

Auch heute, wenn ich im Rock rausgehe, hat sie manchmal Vorschläge zu meiner Schuhwahl. "Damenschuhe" (solche, die welche sind oder zumindest "zu sein scheinen"  ;)) sind heute eher das "Was könnten die anderen Leute denken -Problem", weniger der Rock. Ich habe beispielsweise in neutralen Ballerinas und Rock keine Probleme draussen gehabt, sie war mit mir auch schon so unterwegs, das geht also, auch eine vielzahl von Halbschuhen, sogar welche mit kleinem Absatz, solange der breiter ist. Stiefel zum knielangen Rock (selbst Männerstiefel) wird im Herbst DIE Herausforderung, das mag sie nicht an mir. Lange Röcke gehen, denn da sieht man die Stiefel nicht ganz. Wir werden sehen :)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 21.08.2015 16:40
Such mal etwas in der Forengeschichte, da gab es sehr ausführliche Threads dazu, das mal als erstes.

Zweitens: Zu Schule kann ich Dir nichts aus eigener Erfahrung sagen, da meine Söhne gerade Kindergarten bzw Krippe besuchen.

Mangels Sprachkompetenz ist in der Krippe nichts zu befürchten, ausser, dass evtl. die Erzieher in ungläubiges Staunen verfallen.
So war es zumindest bei einer Dame arabischer Herkunft, die wohl nicht glauben konnte was sie sah und sichtlich verwirrt war. Seit der ersten Begegnung im Rock wandert ihr Blick immer zuerst nach unten, wenn sie mich sieht. Gesagt hat sie nie was.

Im Kindergarten war ich noch nie im Rock, aber mehrfach in einem Kleid.
Beim ersten Mal haben einige Kinder neugierig geschaut, aber es gab keine Reaktionen. Auch nicht im Nachhinein gegenüber meinem Sohn.
Für ihn ist es egal was ich anhabe, er freut sich wenn es schön bunt ist.
Mehr Thema war für ihn seine Haarlänge, da kamen anfangs ein paar dumme Kommentare der anderen Jungs - wir haben ihn bestärkt nicht klein bei zu geben und zu machen was er will. Jetzt ist das durch und interessanter Weise haben mittlerweile, mit einer Ausnahme (sysischer Abstammung) alle Jungs längere Haare.
Von anderen Eltern habe ich gehört, dass auch die anderen (Eltern) längere Haare wollten, aber Angst hatten, es könnte ihren Kindern zum Nachteil gereichen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 21.08.2015 17:29
Lieber Hacky,

ich bin zwar leider kein Vater, aber Onkel und Großonkel.

Als mein Bruder vor einigen Jahren groß feierte und auch unsere Großnichten, sowie andere Knder dabei waren, waren es eher mein Bruder und meine Schwester, die sich darüber aufregten, dass ich normal im Rock erschien. Für die Kinder, mit denen ich Verstecken spielte, war das überhaupt kein Thema.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 21.08.2015 17:57
Ich kann dazu nur sagen, dass meine Enkelkinder nicht gehänselt werden, weil ihr Grossvater einen Kilt trägt.

Könnte mit den eigenen Kindern anders sein. Auch könnte Kultur, Subkultur, Erscheinungsbild usw. eine Rolle spielen.

Gruss
Gregor
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 21.08.2015 21:24
Als mein Bruder vor einigen Jahren groß feierte und auch unsere Großnichten, sowie andere Knder dabei waren, waren es eher mein Bruder und meine Schwester, die sich darüber aufregten, dass ich normal im Rock erschien.
Hallo Michael,
ich vermute mal, dass du mit deinen Erklärungen, wie du sie hier geschrieben hast, bei Bruder und Schwester auf taube Ohren stößt, richtig? Da kommt man mit banalen Dingen als Erklärung oft weiter, als mit Philospohie oder Fachwissen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 21.08.2015 21:31
Ich kann dazu nur sagen, dass meine Enkelkinder nicht gehänselt werden, weil ihr Grossvater einen Kilt trägt.

Könnte mit den eigenen Kindern anders sein. Auch könnte Kultur, Subkultur, Erscheinungsbild usw. eine Rolle spielen.

Gruss
Gregor
Hallo Gregor,
das größte Problem ist meiner Ansicht nach die ständige Überhöhung von Geschlechtlichkeit, auch dort, wo es keinen Sinn ergibt oder unnötig ist. Und das ist überall dort, wo es nicht um Sex geht.
Da Frauen durch die Emanzipation an die gleichen Rechte der Männer gekommen sind und sich auch die klare Trennung der Geschlechter in der Berufswelt von damals, sich heute zunehmenst verwässert hat und auch durch Globalisierung vieles uneindeutiger wird, halten sich die Leute desto mehr an Geschlechterbildern fest,die wiederum durch Mode manifestiert und gekennzeichnet wird.

Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 21.08.2015 21:47
Wichtig war ihr: Kein Rock, der in ihren Augen "richtig weiblich" ist (Blümchen, Rüschen, leichte Materialien..) sondern eher Jeansrock Knielänge, Leinen- und Baumwollröcke (auch längere), keine Strumpfhosen dazu, keine Damenschuhe.  So ging es los.
Hallo Dr. Heizer,
was spricht denn gegen leichtes Material? Vor allem im Sommer? Ist robustes Material immer männlich und weiche Stoffe feminin? Warum spricht man Stoffen eine Gechlechtlichkeit zu? Das sind doch alles nur Zuordnungen. Es hätte genauso umgekehrt sein können,  Männer in Rüschen und Blümchemmuster und Fauen in Jeans oder Leder oder gar geschlechtlich unmarkiert. Zwar mag die Körperchemie von Männern eine andere sein, aber soo unterschiedlich ist sie auch wieder nicht. Wenn nun also gesagt wird, Männer schwitzen häufiger und mehr, als Frauen, warum müssen die sich dann noch so weit wie es geht in langen Sachen verhüllen? Um den Schweiß aufzufangen oder  damit man nicht sieht, dass sie schwitzen? Oder denken die Leute automatisch an verschwitzte Arm und Brusthaare? Das denke ich mir öfters. Auch wenn es fast keiner offen zugibt Baumwollröcke sind im Sommer kompletter Unsinn. Ich handhabe es so. Im Sommer sind es leichte Stoffe, da kann man mit weiblichen Noten spielen und im Herbst kann es wieder maskuliner werden, da man eh robustere Stoffe gegen die Kälte trägt.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 21.08.2015 23:13
Als mein Bruder vor einigen Jahren groß feierte und auch unsere Großnichten, sowie andere Knder dabei waren, waren es eher mein Bruder und meine Schwester, die sich darüber aufregten, dass ich normal im Rock erschien.
Hallo Michael,
ich vermute mal, dass du mit deinen Erklärungen, wie du sie hier geschrieben hast, bei Bruder und Schwester auf taube Ohren stößt, richtig? Da kommt man mit banalen Dingen als Erklärung oft weiter, als mit Philospohie oder Fachwissen.

Da magst Du Recht haben, Nico!

Mein Bruder ist vom Wesen her Techniker, Pragmatiker und Utilitarist. Meine Schwester kann mit Sinnfragen schon mehr anfangen, aber die Stellung, die jemand in der Konkurrenzgesellschafts-Hierarchie inne hat, ist ihr besonders wichtig. Und mein anderer Bruder legt Wert auf feines Essen.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Günter am 21.08.2015 23:59
Hallo,
ja Kinder und der Papa im Rock,
im Kindergarten wohl weniger ein Problem.
Aber im Schulalter kann das zu Problemen und Verunglimpfungen führen. Besonders in der Pubertät wird ganz besonders viel gehänselt. Je nach Karakterstärke und Selbstbewußtsein der Kinder wäre bzw war ich damit sehr vorsichtig und zurückhaltend.
Wer behauptet das wäre problemlos möglich hat vermutlich keine Kinder....

Allerdings wird da sehr wohl zwischen Kilt und Rock differenziert...
Rock : Papa Transe..schwul etc..

Kilt : Traditionskleidung, ist Vater Schotte bis hin zu obercool...

Just my 2 pence...
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 00:36


Allerdings wird da sehr wohl zwischen Kilt und Rock differenziert...
Rock : Papa Transe..schwul etc..

Kilt : Traditionskleidung, ist Vater Schotte bis hin zu obercool...

Just my 2 pence...

Und was ist daran besser, Günter?

LG!
Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 22.08.2015 01:35
Frag Jugendliche, Michael, und Du wirst eine eindeutige Antwort bekommen!
Kein Kind, kein Jugendlicher will für seine Eltern gehänselt oder womöglich gar gemobbt werden.

Ich finde die Beispiele aus der Verwandtschaft oder mit Enkelkindern auch nicht sonderlich hilfreich. Zu einem Onkel oder Großvater hat man in der Regel andere Distanz als zu den Eltern. Das beginnt bei Besuchen Kinder und Jugendlicher untereinander und hört bei Schulfesten und Elternabenden auf, die eben nicht vom Onkel oder Großvater besucht werden.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 22.08.2015 01:57
Je nach Karakterstärke und Selbstbewußtsein der Kinder wäre bzw war ich damit sehr vorsichtig und zurückhaltend.

Allerdings wird da sehr wohl zwischen Kilt und Rock differenziert...
Rock : Papa Transe..schwul etc..

Kilt : Traditionskleidung, ist Vater Schotte bis hin zu obercool...
Darum ist es so wichtig, nicht hinterm Berg zu halten und die Grenzen zwischen Kilts und Röcken aufzuweichen so gut es geht.

Und bei Ben schließe ich mich an. Es ist ja auch umgekehrt möglich, dass der Onkel oder die Tante sich nicht mehr gern mit dem Neffen in der Öffentlichkeit sehen lässt.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 22.08.2015 02:00
Und was ist daran besser, Günter?
LG!
Michael
Ach mensch Michael. Es stellt die Männlichkeit nicht infrage. Merkt eigentlich noch wer, wie konservativ und engstirnig Männer sind und ihr Verhalten den Söhne weitergeben?  (Außer ihr hier)

Transe und Schwul sind so die beiden Schlachtwörter die jeden Mann kastrieren. Wobei mir so manche Definition hilfreich ist, auf Arbeit das Rocktragen durchzusetzen. Anders bekommt es nicht immer durch um sich auf das AGG zu berufen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 09:47
Frag Jugendliche, Michael, und Du wirst eine eindeutige Antwort bekommen!
Kein Kind, kein Jugendlicher will für seine Eltern gehänselt oder womöglich gar gemobbt werden.

Ich finde die Beispiele aus der Verwandtschaft oder mit Enkelkindern auch nicht sonderlich hilfreich. Zu einem Onkel oder Großvater hat man in der Regel andere Distanz als zu den Eltern. Das beginnt bei Besuchen Kinder und Jugendlicher untereinander und hört bei Schulfesten und Elternabenden auf, die eben nicht vom Onkel oder Großvater besucht werden.

Lieber Ben, ich meinte: Was ist an einem Schotten besser als an einem Schwulen? Auf den Schulhöfen gibt es merkwürdige Schimpfwörter, wie "Schwuchtel" oder "Jude". Wenn "Schotte" zufälligerweise kein Schimpfwort ist, aber "Sepp" oder "Zugeuner" schon, was ist damit gewonnen. Als ich im 5. Schuljahr war, was "Spasti" so ein Schimpfwort. Das wurde mir aber von meinen Eltern ausgetrieben. Genauso müssen Eltern, Leher, Onkels/Tanten usw. "Schwuchtel" als Schimpfwort austreiben und sich nicht damit zufrieden geben, wenn jemand nicht als schlechte Schwuchtel, sondern als guter Schotte angesehen wird.

Darauf wollte ich eigentllich hinaus.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 09:51
Und was ist daran besser, Günter?
LG!
Michael
Ach mensch Michael. Es stellt die Männlichkeit nicht infrage. Merkt eigentlich noch wer, wie konservativ und engstirnig Männer sind und ihr Verhalten den Söhne weitergeben?  (Außer ihr hier)

Transe und Schwul sind so die beiden Schlachtwörter die jeden Mann kastrieren. Wobei mir so manche Definition hilfreich ist, auf Arbeit das Rocktragen durchzusetzen. Anders bekommt es nicht immer durch um sich auf das AGG zu berufen.

Ja, Nico, das weiß ich doch. Ich verstand Günters Posting so, als würde er in dasselbe Horn tuten. Deswegen fragte ich, was seiner Meinung nach besser daran ist, ein Schotte zu sein als ein Schwuler.

Ich finde Deinen Satz gut, die Unterscheidung zwischen Rock und Kilt aufzuweichen. Ein Kilt ist ein Rock, genau wie eine Fustanella oder ein Sarong oder ein Lunghi ein Rock ist.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 22.08.2015 11:49
Hallo Michael,
wenn du die Männer vor die Wahl stellst, werden sie lieber den Schotten, als den Schwulen wählen.
Es gibt dummerweiße auch schwule Schotten.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 22.08.2015 12:54
Lieber Michael,

mir ist schon klar, worauf Du hinaus wolltest.

Die Peer Group bekommt aber mit dem fortschreitenden Alter der Kinder eine immer größere Bedeutung. Das geht in der Pubertät mit der Distanzierung von den Eltern bzw. von elterlicher Haltung einher. Die Ausprägung ist unterschiedlich. Und die Fähigkeit zur Differenzierung ist nicht sonderlich ausgeprägt. Wenn dann die Wortführer vielleicht noch mit nicht sonderlich guten Eltern als Vorbilder ausgestattet sind, wird vermutlich eher der Schotte cool sein als die Schwuchtel.
Und man darf den Hormonschub, der mit der Pubertät einhergeht, nicht außer Acht lassen! Das eigene Geschlecht und die Auseinandersetzung damit sowie die mit dem anderen Geschlecht einhergehend mit eigener Unsicherheit sorgen dafür, daß selbst bei Kindern/Jugendlichen, die beste Erziehung genießen, alles auf den Prüfstand kommt – inklusive Gefühslausbrüchen mit sehr viel Schwarz-Weiß-Schemata.

Für Kinder im Vorschulalter ist der rocktragende Vater sicher ein wesentlich geringeres Problem als für die im Schulalter, weil sie es nicht anders kennen. Und dennoch werden sich Vierjährige fragen, warum alle anderen Väter Hosen tragen, nur der eigene Vater nicht.
Es ist wahrscheinlich etwas einfacher, wenn das Kind mit einem rocktragenden Vater aufwächst, als wenn der Elfjähriger oder die Neunjährige auf einmal damit konfrontiert wirst.

Wenn die Gattin und Mutter mit dem Rock am Mann und Vater nicht warm wird, wird das Thema noch komplizierter.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 22.08.2015 13:14
Hallo Hacky,

Frag Jugendliche, Michael, und Du wirst eine eindeutige Antwort bekommen!
Kein Kind, kein Jugendlicher will für seine Eltern gehänselt oder womöglich gar gemobbt werden.

Wenn ich jüngere Kinder, wie meine ansehe, wie klar sie in der Lage sind, Wünsche und auch ihre Einschätzungen zu den Reaktionen der Altersgenossen zu formulieren - warum fragst Du nicht einfach erstmal nach?

Mir wäre es im Schulalter ziemlich egal gewesen, hätten meine Eltern nicht so der Norm entsprochen, weil di Verbindung Eltern - Schule minimal war, abgesehen von 2 Freunden die mich gelegentlich besucht haben.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 20:44
Hallo Michael,
wenn du die Männer vor die Wahl stellst, werden sie lieber den Schotten, als den Schwulen wählen.
Es gibt dummerweiße auch schwule Schotten.

Klar gibt es auch schwule Schotten. Aber was ist dumm daran, Nico?

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 20:48
Lieber Michael,

mir ist schon klar, worauf Du hinaus wolltest.

Die Peer Group bekommt aber mit dem fortschreitenden Alter der Kinder eine immer größere Bedeutung. Das geht in der Pubertät mit der Distanzierung von den Eltern bzw. von elterlicher Haltung einher. Die Ausprägung ist unterschiedlich. Und die Fähigkeit zur Differenzierung ist nicht sonderlich ausgeprägt. Wenn dann die Wortführer vielleicht noch mit nicht sonderlich guten Eltern als Vorbilder ausgestattet sind, wird vermutlich eher der Schotte cool sein als die Schwuchtel.
Und man darf den Hormonschub, der mit der Pubertät einhergeht, nicht außer Acht lassen! Das eigene Geschlecht und die Auseinandersetzung damit sowie die mit dem anderen Geschlecht einhergehend mit eigener Unsicherheit sorgen dafür, daß selbst bei Kindern/Jugendlichen, die beste Erziehung genießen, alles auf den Prüfstand kommt – inklusive Gefühslausbrüchen mit sehr viel Schwarz-Weiß-Schemata.

Für Kinder im Vorschulalter ist der rocktragende Vater sicher ein wesentlich geringeres Problem als für die im Schulalter, weil sie es nicht anders kennen. Und dennoch werden sich Vierjährige fragen, warum alle anderen Väter Hosen tragen, nur der eigene Vater nicht.
Es ist wahrscheinlich etwas einfacher, wenn das Kind mit einem rocktragenden Vater aufwächst, als wenn der Elfjähriger oder die Neunjährige auf einmal damit konfrontiert wirst.

Wenn die Gattin und Mutter mit dem Rock am Mann und Vater nicht warm wird, wird das Thema noch komplizierter.

Ja, Ben, entwicklungspsychologisch hast Du recht.

Wobei ich da wohl selber atypisch war: Ich habe mich nie an den Gleichaltrigen orientiert, sondern auf das Thema angesprochen gesagt: Menschen, die nicht weiter sind als ich selber, können doch keine Vorbilder sein.

Ich bin übrigens in der nächsten Woche wohl weniger online. Falls mich jemand vermissen sollte, mag er beruhigt sein. Ich bin Ende nächste Woche wieder dabei. Vielleicht klappt es auch zwischendurch mal.

LG,
Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 22.08.2015 21:11
Michael,
nichts ist daran dumm. Das ist nur ein Wort, das man verwendet, um auf etwas aufmerksam zu machen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 22.08.2015 21:42


Allerdings wird da sehr wohl zwischen Kilt und Rock differenziert...
Rock : Papa Transe..schwul etc..

Kilt : Traditionskleidung, ist Vater Schotte bis hin zu obercool...

Just my 2 pence...

Und was ist daran besser, Günter?


Nichts ist grundlegend besser, Michael. Aber wenn es um einen Vater geht, ist es mit einem Schotten meistens leichter als mit einem Schwulen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 22.08.2015 21:42
Michael,
nichts ist daran dumm. Das ist nur ein Wort, das man verwendet, um auf etwas aufmerksam zu machen.

Aha ja, Nico!  :)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 22.08.2015 21:48
Zu einem Onkel oder Großvater hat man in der Regel andere Distanz als zu den Eltern.

Klar. Aber wenn der Großvater wenige hundert Meter von den Enkelkindern entfernt wohnt, und die Enkelkinder ihn besuchen in Begleitung von Kameraden aus der Schule, und er dann mehrmals einen Kilt trägt, und es doch nicht zu Hänseleien kommt...

Gruß
Gregor



Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 22.08.2015 21:51
Ich sollte wohl zufügen:

Ich habe nie erlebt, dass die beiden Enkeltkinder, die in der Nähe wohnen, jetzt 16 und 12 Jahre alt, je ein Problem damit hatten. dass ich einen Kilt trug.
Ihnen ist es natürlich. So ist ihr Großvater. Punkt.

Gruß
Gregor

 
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 22.08.2015 23:08
Als Großvater hast du eine andere Funktion den Kindern gegenüber. Das ist schon ein Unterschied, ob der Opa oder der eigene Vater Rock trägt.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Tine am 22.08.2015 23:50
Hallo,

ich wollte mich mal an die Männer mit Kindern wenden. Den letzten Beitrag, den ich gefunden habe ist schon wieder ein paar Jahre her.
Ich hatte gestern mal wieder ein Gespräch mit meiner Frau über das Rock tragen. Bin ja noch nicht wirklich so weit, dass ich einen Rock anziehen kann, wenn sie dabei ist. Sie ist sehr skeptisch bezüglich Rock. Die größten Bedenken sind, dass unsere Kinder in der Schule gehänselt und ausgelacht werden. Wie ist oder war das bei Euch. 

Gruß Hacky


Hallo Hacky,

ich bin zwar kein Mann im Rock, aber ich habe über das Thema "Papa im Rock" schon eine Menge Text hier im Forum hinterlassen.

Ich möchte Dir keine Angst machen, will Dir allerdings sehr dazu raten, vorsichtig zu sein und Euer Umfeld genau zu beobachten, denn ganz aus der Luft gegriffen erscheinen mir die Bedenken Deiner Frau nicht.
Einiges ist hier ja schon angesprochen worden. Dem Beitrag von Günter kann ich nur beipflichten! Und auch Bens Beitrag halte ich für sehr wichtig und gut.

Zu allererst: Verwandtschaft (Onkel, Großvater oder noch weiter weg) ist ganz was anderes als der eigene Vater. Der prägt das Männerbild eines Jungen in den ersten Lebensjahren am intensivsten. (Die Kinder die hier angesprochen wurden, die den Verwandten im Rock/Kilt voll akzeptieren, haben vermutlich alle einen Vater, der Hosen trägt - denke ich mal so.)

Zweitens: Ein Kilt ist tatsächlich in den Augen des Publikums etwas ganz anderes als ein Rock. Wenn Du also Röcke trägst, überlege Dir gut, wie sie aussehen. Je "weiblicher" der Rock, bzw. Dein Gesamtbild, erscheint, desto problematischer kann es werden.

Drittens: Es kommt erheblich darauf an, wo Du Dich bewegst. Ist es eine mondäne Großstadt oder eine spießige Kleinstadt?

Mit genügend Fingerspitzengefühl kannst Du sicher einen Weg finden, der für Dich passt und, der auch für die Kinder und Deine Frau in Ordnung ist.
Alles Gute und viel Erfolg!  :)
Tine
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 23.08.2015 00:42
Hallo,

ich wollte mich mal an die Männer mit Kindern wenden. Den letzten Beitrag, den ich gefunden habe ist schon wieder ein paar Jahre her.
Ich hatte gestern mal wieder ein Gespräch mit meiner Frau über das Rock tragen. Bin ja noch nicht wirklich so weit, dass ich einen Rock anziehen kann, wenn sie dabei ist. Sie ist sehr skeptisch bezüglich Rock. Die größten Bedenken sind, dass unsere Kinder in der Schule gehänselt und ausgelacht werden. Wie ist oder war das bei Euch.  

Gruß Hacky


Hallo Hacky,

ich bin zwar kein Mann im Rock, aber ich habe über das Thema "Papa im Rock" schon eine Menge Text hier im Forum hinterlassen.

Ich möchte Dir keine Angst machen, will Dir allerdings sehr dazu raten, vorsichtig zu sein und Euer Umfeld genau zu beobachten, denn ganz aus der Luft gegriffen erscheinen mir die Bedenken Deiner Frau nicht.
Einiges ist hier ja schon angesprochen worden. Dem Beitrag von Günter kann ich nur beipflichten! Und auch Bens Beitrag halte ich für sehr wichtig und gut.

Zu allererst: Verwandtschaft (Onkel, Großvater oder noch weiter weg) ist ganz was anderes als der eigene Vater. Der prägt das Männerbild eines Jungen in den ersten Lebensjahren am intensivsten. (Die Kinder die hier angesprochen wurden, die den Verwandten im Rock/Kilt voll akzeptieren, haben vermutlich alle einen Vater, der Hosen trägt - denke ich mal so.)

Zweitens: Ein Kilt ist tatsächlich in den Augen des Publikums etwas ganz anderes als ein Rock. Wenn Du also Röcke trägst, überlege Dir gut, wie sie aussehen. Je "weiblicher" der Rock, bzw. Dein Gesamtbild, erscheint, desto problematischer kann es werden.

Drittens: Es kommt erheblich darauf an, wo Du Dich bewegst. Ist es eine mondäne Großstadt oder eine spießige Kleinstadt?

Mit genügend Fingerspitzengefühl kannst Du sicher einen Weg finden, der für Dich passt und, der auch für die Kinder und Deine Frau in Ordnung ist.
Alles Gute und viel Erfolg!  :)
Tine

Liebe Tine,

ja, in meinem Fall haben meine Großnichten einen Vater der nur Hosen trägt. Und zudem sind meine Großnichten Mädchen und keine Jungs.

Aber unterscheide bitte nicht Kilts von Röcken, sondern wenn schon dann Männerkilts von Frauenröcken. Mit einem Männersarong gäbe es sicher auch nicht die Probleme, obgleich zwei Tamilen kenne, die das Sarongtragen in Sri Lanke lieben, sich hier in Deutschland aber nicht trauen.

Ich hätte aber sicher als Junge auch keine Probleme mit einem rocktragenden Vater gehabt.


LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Günter am 23.08.2015 00:58
Hallo Michael,
man merkt du bist Hochschulen verwöhnt...und kinderlos..
Erstens im normalen Umfeld gibt es keine Frauenkilts...
somit ist Kilt allemal ungewöhnlich aber nicht genderverkehrt.

Für Kinder ist es ungemein wichtig nicht die Elern erklären zu müssen sondern die Eltern als Fels in der Brandung zu erkennen...
Und für Kinder ist erstmal das Genderthema kein Thema. Kinder diskutieren nicht tiefgründig.
Da hilft kein Philosophisches schönreden...da wird tacheles geredet...philosophiebefreit. ..wettbewerbsorientiert..hart ..
Gruß
Günter
Röcke tragender Vater von 2 Jungs...
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 23.08.2015 09:22
Hallo Michael,
man merkt du bist Hochschulen verwöhnt...und kinderlos..
Erstens im normalen Umfeld gibt es keine Frauenkilts...
somit ist Kilt allemal ungewöhnlich aber nicht genderverkehrt.

Für Kinder ist es ungemein wichtig nicht die Elern erklären zu müssen sondern die Eltern als Fels in der Brandung zu erkennen...
Und für Kinder ist erstmal das Genderthema kein Thema. Kinder diskutieren nicht tiefgründig.
Da hilft kein Philosophisches schönreden...da wird tacheles geredet...philosophiebefreit. ..wettbewerbsorientiert..hart ..
Gruß
Günter
Röcke tragender Vater von 2 Jungs...

Lieber Günter,

ich habe mich mal in Glasgow nach einem Kilt informiert, der billiger und kürzer war. Da bekam ich die Information, der sei "lady's wear". Später erfuhr ich, dass man das "kilted skirt" nennt. Das nun aber einfach mit "kiltähnlicher Rock" zu übersetzen, ist nicht korrekt, da eben ein Kilt auch ein Rock ist. Und auch im Englischen ist ein skirt nicht unbedingt weiblich besetzt, wenn das auch traditionell so gesehen werden mag.

Was die Kinderpsychologie angeht, magst Du für die meisten Kinder recht haben. Ich kann mich daran erinnern, schon früh vieles Normale in Frage gestellt zu haben. Meine Eltern mussten mich oft dafür erklären, warum sie manches so machen wie alle, auch wenn es falsch ist. Als ich so mit vielleicht 13 Jahren die "Schwalben" am Himmel beobachtete und mit Hilfe eines Buches feststellte, dass das keine Schwalben sondern Mauersegler waren, kam mir die Frage auf, warum das meine Eltern nicht auch schon herausgefunden hatten und all die andern Leute in der Nachbarschaft, die immer nur von "Schwalben" sprachen.

Im Umkehrschluss kam ich schon seit früher Kindheit mit Altersgenossen oft nicht so klar. Aber da will ich jetzt nicht vertiefen. Peegrouporientierung war mir aber schon immer etwas suspekt.

LG!
Michael

Noch ein Nachtrag, Günter:

"Kinder denken nich tiefgründig" ist zu kurz gegriffen. Kinder haben noch nicht den Begriffsapparat von Erwachsenen, ihnen fehlen oft die Wörter und die Grammatik für ganz subtile Fragestellungen. Das berühmte "Wieso? Weshalb" Warum?" der Sesamstraße ist aber typisch kindlich. Wie sollen Kinder auch sonst das Leben kennenlernen? Und was ist das anderes als Philosophie, die Freundschaft zur Weisheit, das Streben danach, die Welt zu verstehen und herauszufinden, wie man am besten in ihr lebt?

Was hat das mit "Schönreden" zu tun? Bei Philosophie geht es um Fakten, um Zusammenhänge, um Erkenntnis. Es geht darum, unter die Oberfläche des alltäglichen Zweckdenkens zu kommen, sich selbst zu hinterfragen, die vordergründigen Sicherheiten zu erschüttern und zu neuen, festeren Sicherheiten zu gelangen. Gerade das tun auch zumindest manche Kinder mit Vorliebe. Es liegt dann an uns Erwachsenen das zu fördern oder zu behindern.  

Wenn Kinder nur wettbewerbsorientiert denken, liegt das sicher auch an unserer wettbewerbsorientierten Gesellschaft. In anderen, mehr auf Solidarität ausgerichteten Gesellschaften ist die Wettbewerbsorientierung nicht so ausgeprägt. Im Wettbewerb der Gesellschaften untereinander verlieren die solidarischen Gesellschaften dann aber meistens, weil Brutalität stärker ist als Weisheit, auch wenn sich die so handelnden Menschen letztlich selber schaden. Aber das merken sie nicht, weil sie keine Energie darauf verwandt haben, die Wahrnehmung dafür zu sensibilisieren. Wir merken es ja zur Zeit, was die Wettbewerbsorientierung für Folgen hat: Klimawandel, Kriege, Flüchtlingsströme, Ausbeutung der Regenwälder und Weltmeere, Armut-Reichtum-Schere usw. Uns fehlt es einfach an Weisheit.

So, ich muss jetzt machen, dass ich meinen Zug kriege.

Nur das noch: Wir sind nicht freiwillig und absichtlich kinderlos. Ich konnte mir nie vorstellen, keine Kinder zu haben. Aber das Leben fragt nicht unbedingt danach, wie wir es gerne hätten.

LG und einen schönen Sonntag!
Michael  
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 23.08.2015 10:10
Hallo Günther,
Hallo Michael,
man merkt du bist Hochschulen verwöhnt...und kinderlos..
Oh oh oh...jetzt geht die Moralkeule hier auch schon rum.... Jeder, der keine Kinder hat soll sich schuldig fühlen und wird als verwöhnt und egoistisch abgestempelt. Manchmal bekommt man das von den Rufern zu hören, die selber Kinder haben und ihren Lebenstil anderen aufdrücken, die nicht danach leben. Oft beneiden diese Leute, die kinderlosen, dass diese sich mehr Zeit mit der Kinderplanung lassen und ihr Leben erstmal genießen. Der Rock ist für viele schon ein Indiz dafür, sich der traditionellen Verantwortung der Familie zu entziehen.

Estens im normalen Umfeld gibt es keine Frauenkilts...
somit ist Kilt allemal ungewöhnlich aber nicht genderverkehrt.
Kilted Skirts. Sind oft länger als der traditioenlle Kilt, oder als Minirock.
Im normalen Umfeld hierzulande ist der Kilt genauso genderverkehrt und damit weiblich belegt, weil es nicht unsere Tradititon ist, dass in Mitteleuropa der herkömmliche Mann Rock trägt. Für mich gibt es kein genderverkehrt.

Für Kinder ist es ungemein wichtig nicht die Elern erklären zu müssen sondern die Eltern als Fels in der Brandung zu erkennen...
Das meinte ich damit, dass es einer ganzen Generation die Kinder kosten würde, wenn Männer mit Rocktragen anfingen, solange Frauen die Ausweichmöglichkeit haben noch auf die "harten Kerle" in Hosen zurück zugreifen.
Und Männer verzichten nicht auf Frauen und Sex. Dann lieber auf den Rock.

Und für Kinder ist erstmal das Genderthema kein Thema.
Unterbewusst schon. Sie halten sich dennoch an ungeschriebene Grenzen. Jungs spielen nicht mit Puppen und dürfen kein Rsa mögen. Mädchen tragen Kleider und Röcke. Daamit erfüllen sie ein Gender. Die eigenen Kinder hätten vielleicht auch nicht das Problem mit dem Vater im Rock/Kilt, wenn es die anderen Kinder und deren Eltern nicht hätten. Probleme haben und machen immer nur die anderen.

Kinder diskutieren nicht tiefgründig.
Da hilft kein Philosophisches schönreden...da wird tacheles geredet...philosophiebefreit. ..wettbewerbsorientiert..hart ..
Ja, das machen die einfachen Leute die mit der Thematik nichts am Hut haben, auch.

Gruß
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 23.08.2015 10:15
Hups, Nicos Beitrag hatte ich noch nicht gelesen, da hatte ich meinem oben noch was hinzugefügt.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Tine am 23.08.2015 13:45
Hallo Günther,
Hallo Michael,
man merkt du bist Hochschulen verwöhnt...und kinderlos..
Oh oh oh...jetzt geht die Moralkeule hier auch schon rum.... Jeder, der keine Kinder hat soll sich schuldig fühlen und wird als verwöhnt und egoistisch abgestempelt.

Hallo Rock aktiv ,

es geht nicht um Moral und schuldig, sondern um Vorstellungsvermögen. Zumindest sehe ich das so und unterstelle Günter die gleiche Absicht. Das Leben ist oft anders als man (frau) es sich vorstellt. Wir kennen immer nur den Bereich, in dem wir uns bewegen. Der mag größer oder kleiner sein, ist aber immer irgendwie begrenzt. Sicher können sich Menschen ohne eigene Kinder vorstellen, wie es ist Kinder zu haben. Aber die Vorstellung deckt längst nicht so viele Bereiche ab, wie sie die Wirklichkeit unweigerlich mit sich bringt, wenn man Kinder hat.

Dafür habe ich andere  Bereiche, in denen ich keine Ahnung habe, wie es tatsächlich zugeht. Ich hoffe allerdings, dass ich das auch entsprechend nach außen kommuniziere oder mich dezent zurückhalte. ...was wohl nicht immer der Fall sein dürfte...  ::)


Ich hätte aber sicher als Junge auch keine Probleme mit einem rocktragenden Vater gehabt.


Hallo Michael,

eine Aussage "damals hätte ich..." ist sehr hypothetisch bis in meinen Augen oft unzulässig. So viele Faktoren spielen in das Verhalten von Menschen hinein, dass es mir unmöglich erscheint solche Aussagen mit mehr als 60% Wahrscheinlichkeit (frei geschätzt ohne wissenschaftlichen Hintergrund) abzugeben - völlig unabhängig davon, wie ehrenwert der Anlass zu solchen Äußerungen ist.

Viele Grüße
Tine
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 23.08.2015 15:45
Hallo Tine,
mir ist bewusst dass es negative Konsequenzen mit sich ziehen kann, wenn der Vater seine Kinder im Rock zur Schule schafft. Ich habe mir auch schon die ein oder andere Szene ausgemalt, was wäre wenn. Ganz kritisch sehe ich folgendes Beispiel: Der alleinerziehende Vater im Rock und seinem Sohn oder der Tochter auf dem Spielplatz. Bei wieviele würde der Gedanke aufkommen, dass der Vater die Mutter spielen möchte? Wieivel kinder würden den Kontakt zu dem Kind meiden, mit ihm zu spielen, weil sie den Vater gesehen haben?

"eine Aussage "damals hätte ich..." ist sehr hypothetisch bis in meinen Augen oft unzulässig."
Bei Michael musst du bedenken, dass er schon als Kind Röcke anziehen wollte und die Mädchen dafür beneidete. Daher glaube ich nicht, dass er selber ein Problem damit gehabt hätte. Die anderen Kinder und Eltern schon eher. Ob er aber deswegen nicht in der Schule und Freundschaften darunter gelitten hätten, ist eine andere Frage.

Gruß
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 24.08.2015 11:19
"eine Aussage "damals hätte ich..." ist sehr hypothetisch bis in meinen Augen oft unzulässig."
Bei Michael musst du bedenken, dass er schon als Kind Röcke anziehen wollte und die Mädchen dafür beneidete. Daher glaube ich nicht, dass er selber ein Problem damit gehabt hätte. Die anderen Kinder und Eltern schon eher. Ob er aber deswegen nicht in der Schule und Freundschaften darunter gelitten hätten, ist eine andere Frage.

Gruß


Das stimmt, Nico und Tine!

So, weiter zum nächsten Vortrag.

Bin natürlich im Rock hier auf der Tagung! Gestern meinte eine Frau, ihr Mann trage auch Röcke.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Tine am 24.08.2015 11:54
Hallo Rock aktiv,

aus meiner Sicht sind die möglichen Konsequenzen zum Großteil viel subtiler als Kinder die offen sagen: "Weil Dein Papa einen Rock trägt, spiele ich nicht mit Dir!" Darauf kann man antworten und fragen: "Was ist daran so schlimm?" Viele Kinder reagieren darauf dann sehr aufgeschlossen und lassen sich durchaus überzeugen, dass Männer auch mal Röcke tragen können.

Viel wichtiger erscheint mir, was unterbewusst in den eigenen Kindern abläuft. Wobei aus meiner Sicht Mädchen weniger durch Vaters Röcke "belastet" werden als Jungs. (Bei Mädels schlägt wahrscheinlich die Marotte der Mutter mehr durch.)

Ich kann ja nur wieder beschreiben, wie es bei uns war. Da hat der Sohn einen Vater, der im Laufe der Zeit immer mehr bis quasi ausschließlich Röcke trägt. Das ist für das Kind erst mal kein Problem, denn der Papa ist der Papa, egal in welcher Kleidung.
Irgendwann entsteht der Unterschied Männchen-Weibchen im Kopf des Sohnes. Und dann geht es los: Mein Papa ist ein Mann. Ich bin auch ein Mann. Soweit ok. Irgendwann kommt die Erkenntnis: Die andern Männer sind anders. Bin ich wie mein Papa ein Mann oder ist es besser wie die andern zu sein?
Ich gehe davon aus (ohne wissenschaftliche Bildung), dass dieser Zwiespalt zu einer tiefen Verunsicherung führt, die der Junge selbst vermutlich gar nicht so beschreiben kann.

Diese Unsicherheit (so sie dann vorhanden ist) strahlt der Junge aus und zieht damit die Angriffe anderer auf sich, die damit ihre eigene Unsicherheit (da ist etwas anders, mit dem wir nicht umgehen können) bekämpfen möchten.
Diese Angriffe müssen dann auch nicht immer offen laufen im Sinne von Ohrfeigen oder tatsächlicher Ausgrenzung wie "Du darfst nicht mitspielen", zumindest nicht, solange erwachsenes Betreuungspersonal dabei ist.

Ich mache mir im Nachhinein immer noch Vorwürfe, dass ich nicht genauer hingeschaut habe, wie es unserm Sohn erging. Vordergründig war nämlich immer alles soweit ok und die üblichen Rangeleien kann man wohl nicht ausschließen. Das dachten wir zumindest bis in die höheren Klassen der Grundschule...

Vielleicht hat sich die ganze Problematik bei uns auch extrem ausgewachsen, weil wir in einer wirklich konservativ-spießigen Kleinstadt leben und die Röcke meines Gatten kürzer und bunter wurden im gleichen Maß in dem die Absätze an den Schuhen höher wuchsen.

Damit will ich niemandem das "Anderssein" vermiesen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass die Folgen weniger offensichtlich sein können, als im ersten Moment angenommen. Deshalb erscheint es mir wichtig, sich genau zu überlegen, was man wann in welchem Umfang tut. Ein glückliches Leben ist aus meiner Sicht eine Gratwanderung zwischen Selbstverwirklichung und Rücksichtnahme, getragen von Eigenverantwortung und Toleranz sowie der Fähigkeit, sich zurücknehmen zu können ohne damit einen Selbstwertverlust zu verbinden. :)

Viele Grüße
Tine


PS an MAS: Danke für Deine Zustimmung. Im Grunde hat mich am meisten das "sicher" in Deiner Aussage gestört. Mit "möglicherweise", "wahrscheinlich" oder "vermutlich" hätte ich die Aussage vielleicht sogar ohne Kommentar stehen lasen können. ;)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GuidoB am 25.08.2015 11:51
Hallo zusammen,

als *stiller Mitleser* möchte ich mich jetzt auch mal zu Wort melden und ein wenig aus eigener Erfahrung berichten.

Ich selber trage Röcke, seit ich denken kann. Meine Exfrau war, (als sie es damals heraus fand) überhaupt nicht davon begeistert, im Gegenteil und ob ich mich denn bald umoperieren lassen wolle..... 
Aber wenn ich diese ganze Geschichte aufschreiben würde, könnte ich auch einen Roman schreiben.

Mein Sohn, mittlerweile neunzehn Jahre alt, kennt mich im Rock seit er zehn Jahre alt ist. Angefangen hat es damals, dass ich hin und wieder in der schwarzen Szene verkehr(t)e und da ist Rock tragen normal, das konnte ich ihm damals so ganz gut erklären und für ihn war es ok.

Mein Exfrau fand das alles sowieso ganz "komisch". Die "schwarzen" Röcke hat sie, wenn ich zu den schwarzen Abenden gefahren bin, toleriert, die "normalen" aber waren tuntig.
Wir wohnten in einem eher kleinen Dorf und ich wollte ihm, meiner Ex ( und vielleicht auch mir) damals das Gespött der Leute nicht antun. In dem Dörfchen wusste und weiß fast jeder alles von Jedem. Bei irgendwelchen besonderen Vorkommnissen ging es rund wie ein Lauffeuer und das wollte ich meinem Sohn ersparen.

Nach meiner Trennung und erfolgreichen Scheidung vor ein paar Jahren bin ich in den Nachbarort gezogen und habe dort eine Wohnung.
Da aber alle Kinder/Jugendlichen/junge Erwachsene der umliegenden Orte gemeinsam in dem Ort zur Schule gehen, in dem ich wohne, habe ich mir auch hier das Rock tragen draußen verkniffen (höchstens mal zum Auto wenn ich etwas vergessen hatte). Lustig war allerdings, dass meine Ex-Nachbarin immer dann auch zum Auto musste.

Mein Sohn ist vor etwas über einem Jahr zu mir gezogen. Wir haben uns natürlich auch über das Thema unterhalten und er hat die Einstellung "zieh an, was Du willst, mir macht es nichts aus". Er findet es sogar klasse, dass sein "Alter" nicht so "langweilig" ist wie andere. Er möchte sogar, dass ich im Rock vor die Türe gehe, damit die "engstirnigen Holzköpfe" mal etwas zu lästern haben.
Ich möchte es ihm trotzdem ersparen.

Zuhause laufe ich fast nur im Rock herum, was auch seine Exfreundin und ein paar seiner "Kumpels" mitbekommen haben. Ich wäre voll der "coole Alte" der anders ist.

Trotzdem habe ich Bedenken, im Rock zum Beispiel zum Einkaufen zu gehen, weil ich ihm einfach das Gerede ersparen möchte.
Vielleicht sehe ICH die ganze Sache aber auch "engstirnig" und ICH habe Angst vor dem Gerede.....

Ich muss nochmal darüber nachdenken.

Gruß GuidoB
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 25.08.2015 14:37
Hallo Guido,

wenn Dein Sohn aufgeschlossen ist, ist das schon sehr viel. Wenn Du die ersten Gehversuche im Rock an seiner Seite unternimmst...?
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Dr.Heizer am 25.08.2015 15:50
Hallo Guido,

wenn Dein Sohn aufgeschlossen ist, ist das schon sehr viel. Wenn Du die ersten Gehversuche im Rock an seiner Seite unternimmst...?

Das finde ich auch eine tolle Idee. Wenn der "Alte" doch "cool statt langweilig" ist, warum soll sich Dein Sohn nicht mit "ihm" zeigen?
Es wissen doch wohl schon mehr Menschen vom Rock an Dir, als Dir vielleicht bewusst ist - und dieser Umstand ist keinesfalls ein schlechter! Ich drücke auch Dir die Daumen, dass es bald Normalität wird, denn Dein Sohn scheint damit weniger ein Problem zu haben, als Du zu glauben wagst. ;)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Peter am 25.08.2015 17:11
Trotzdem habe ich Bedenken, im Rock zum Beispiel zum Einkaufen zu gehen, weil ich ihm einfach das Gerede ersparen möchte.
Vielleicht sehe ICH die ganze Sache aber auch "engstirnig" und ICH habe Angst vor dem Gerede.....

Hallo Guido,

das ist doch schon was anderes, ob das Kind 10 oder inzwischen 19 ist. Mit 19 sollte er schon selbst erkennen und bestimmen können, ob er Gerede/Tratsch etc. aushält (falls es überhaupt kommt...). 10jährige muss man eventuell noch beschützen.

So wie du es beschreibst, ist es augenscheinlich eher dein Problem.

LG

Peter


Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 25.08.2015 19:21
Hall Guido,

Mein Exfrau fand das alles sowieso ganz "komisch".

Ich dachte du hast eine neue Freundin, die keine Probleme mit deinen Röcken hat und die schon öfters mit dir im Rock draußen war. Oder ist das jetzt auch deine Exfrau (wegen den Röcken)? Oder hast du von deiner Ex-Ex-Frau geredet?

Gruß
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GuidoB am 27.08.2015 13:10
Hallo zusammen,

erst mal lieben Dank für Eure rege "Anteilnahme".

@Rock aktiv: Nein, die Rede war von meiner Exfrau. Meine jetzige Partnerin (und die Liebe ist noch genau so groß wie am Anfang  :)) hat damit kein Problem. Ich denke, ICH stehe mir wesentlich mehr im Weg, als ich mir selbst eingestehen will.

Zu euch Anderen:
Mit 19 hatte ich damals jedenfalls noch nicht den Kopf, so weit in die Zukunft zu schauen, dass ich einige Folgen meines Handelns überblicken konnte. Mir waren viele Sachen einfach egal. Heute hat mich die eine oder Andere Sache eingeholt. Ich arbeite zwar in einem großen Unternehmen, aber einige meiner jetzigen Kollegen (und leider auch Vorgesetzten) kommen aus dem Städtchen wo ich aufgewachsen bin und meine doch recht "intensive" Jugend verbracht habe, Es ist wirklich doof, wenn ich mit "fast" 50 Jahren noch an Blödheiten von früher erinnert werde. Vor allem, wenn es um die Karriere geht. Manch einer ist halt etwas nachtragend (und die Ausrede, war ich war halt noch jung, zählt nicht).
Es gibt halt doch jede Menge konservative Leute, die gerne mit dem Finger auf Andere zeigen und dafür habe ich NOCH  nicht das Kreuz um es an mir abprallen zu lassen.
Ich arbeite jedenfalls zur Zeit an meiner Selbstfindung. Vielleicht habe ich irgendwann das Stadium erreicht, wo mich alle mal gerne haben können und mir meine weitere Karriere egal ist.

Zu Hause werde ich jedenfalls weiter im Rock herum laufen und dann werde ich weitersehen.

Gruß Guido
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 27.08.2015 13:20
Hallo Rock aktiv,

aus meiner Sicht sind die möglichen Konsequenzen zum Großteil viel subtiler als Kinder die offen sagen: "Weil Dein Papa einen Rock trägt, spiele ich nicht mit Dir!" Darauf kann man antworten und fragen: "Was ist daran so schlimm?" Viele Kinder reagieren darauf dann sehr aufgeschlossen und lassen sich durchaus überzeugen, dass Männer auch mal Röcke tragen können.

Viel wichtiger erscheint mir, was unterbewusst in den eigenen Kindern abläuft. Wobei aus meiner Sicht Mädchen weniger durch Vaters Röcke "belastet" werden als Jungs. (Bei Mädels schlägt wahrscheinlich die Marotte der Mutter mehr durch.)

Ich kann ja nur wieder beschreiben, wie es bei uns war. Da hat der Sohn einen Vater, der im Laufe der Zeit immer mehr bis quasi ausschließlich Röcke trägt. Das ist für das Kind erst mal kein Problem, denn der Papa ist der Papa, egal in welcher Kleidung.
Irgendwann entsteht der Unterschied Männchen-Weibchen im Kopf des Sohnes. Und dann geht es los: Mein Papa ist ein Mann. Ich bin auch ein Mann. Soweit ok. Irgendwann kommt die Erkenntnis: Die andern Männer sind anders. Bin ich wie mein Papa ein Mann oder ist es besser wie die andern zu sein?
Ich gehe davon aus (ohne wissenschaftliche Bildung), dass dieser Zwiespalt zu einer tiefen Verunsicherung führt, die der Junge selbst vermutlich gar nicht so beschreiben kann.

Diese Unsicherheit (so sie dann vorhanden ist) strahlt der Junge aus und zieht damit die Angriffe anderer auf sich, die damit ihre eigene Unsicherheit (da ist etwas anders, mit dem wir nicht umgehen können) bekämpfen möchten.
Diese Angriffe müssen dann auch nicht immer offen laufen im Sinne von Ohrfeigen oder tatsächlicher Ausgrenzung wie "Du darfst nicht mitspielen", zumindest nicht, solange erwachsenes Betreuungspersonal dabei ist.

Ich mache mir im Nachhinein immer noch Vorwürfe, dass ich nicht genauer hingeschaut habe, wie es unserm Sohn erging. Vordergründig war nämlich immer alles soweit ok und die üblichen Rangeleien kann man wohl nicht ausschließen. Das dachten wir zumindest bis in die höheren Klassen der Grundschule...

Vielleicht hat sich die ganze Problematik bei uns auch extrem ausgewachsen, weil wir in einer wirklich konservativ-spießigen Kleinstadt leben und die Röcke meines Gatten kürzer und bunter wurden im gleichen Maß in dem die Absätze an den Schuhen höher wuchsen.

Damit will ich niemandem das "Anderssein" vermiesen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass die Folgen weniger offensichtlich sein können, als im ersten Moment angenommen. Deshalb erscheint es mir wichtig, sich genau zu überlegen, was man wann in welchem Umfang tut. Ein glückliches Leben ist aus meiner Sicht eine Gratwanderung zwischen Selbstverwirklichung und Rücksichtnahme, getragen von Eigenverantwortung und Toleranz sowie der Fähigkeit, sich zurücknehmen zu können ohne damit einen Selbstwertverlust zu verbinden. :)

Viele Grüße
Tine


PS an MAS: Danke für Deine Zustimmung. Im Grunde hat mich am meisten das "sicher" in Deiner Aussage gestört. Mit "möglicherweise", "wahrscheinlich" oder "vermutlich" hätte ich die Aussage vielleicht sogar ohne Kommentar stehen lasen können. ;)

Liebe Tine,

zugestimmt habe ich vor allem Nicos Erklärung, dass ich schon als kleiner Junge gerne Röcke getragen hätte und die Mädchen um ihre Röcke beneidet habe. Warum hätte ich da also etwas gegen einen rocktragenden Vater gehabt haben? Er hätte mir als Vorbild dienen können. So ohne rocktragendes männliches Vorbild musste ich erst erwachsen werden, um den Mut zu entwickeln, Röcke zu tragen.

Du schreibst so schön, was im Unterbewusstsein eines Jungen vor sich geht, wenn sein Vater Rock trägt. Was geht aber im Unterbewusstsein eines Jungen vor, der sich sehnlichst wünscht, Röcke zu tragen, der aber kein männliches Vorbild dafür findet?

LG,
Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 27.08.2015 13:24
Mit 19 hatte ich damals jedenfalls noch nicht den Kopf, so weit in die Zukunft zu schauen, dass ich einige Folgen meines Handelns überblicken konnte. Mir waren viele Sachen einfach egal.
Das ist das Privileg der Jugend, zu der man mit 19 Jahren noch gehört, Guido.
Unabhängig von dem, was Du damals angestellt hast, sind Deine Kollegen/Vorgesetzten ziemlich armselig, wenn sie das Jahrzehnte später noch ausspielen, von der anscheinend fehlenden Trennung zwischen Privat- und Berufsleben ganz zu schweigen...
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Hacky am 27.08.2015 15:50
Hallo Leute,
danke für die vielen Antworten. Soweit habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Meine Kinder sind noch ziemlich jung,
1 und 5 Jahre. Ich sollte glaube ich, nach den ganzen Berichten, erst einmal langsam machen. Jetzt habe ich auch mal eine andere Sicht zu lesen bekommen. Ich muss auch einfach nochmal mit meiner Frau reden. Mal schauen, was sich noch ergibt. Wünschen würde ich es mir schon, nur muss ich auch auf meine Familie schauen.
Vielleicht wird der Männerrock doch noch mal salonfähig. Ich weiß, dass es eine Wunschvorstellung ist, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber mit Eurer Hilfe, wer weiß…  ;)
Ich danke Euch allen auf jeden Fall für die Antworten.

Gruß Hacky
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: BerlinerKerl am 28.08.2015 08:25
Der Männerrock wird nicht mehr in deinem Leben salonfähig.

Das Thema ist hier schon sehr breit getreten worden.
Zu seiner Zeit habe ich auch schon gesagt, das man das mit den Kindern nicht so eng sehen sollte.
Warum ich das sage?
Ich selbst habe ein Kind und trage seit gut 30 Jahren Röcke. Am Anfang nicht regelmäßig, aber mit
der Zeit kommt auch der Mut zu mehr.
Als unser Kind unterwegs war habe ich mit meiner Frau gesprochen, weil ich auch bedenken hatte.
Sie hat mir den Mut gegeben so zu bleiben wie ich bin.

Heute gesehen war das eine gute Entscheidung. Weder im Kindergarten, Grundschule noch Gymn. hat
es Probleme gegeben. Sie ist weder gehänselt worden, noch wurde sie von irgendjemand ausgegrenzt.

Wo seht ihr das Problem??
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 28.08.2015 10:55
Heute gesehen war das eine gute Entscheidung. Weder im Kindergarten, Grundschule noch Gymn. hat
es Probleme gegeben. Sie ist weder gehänselt worden, noch wurde sie von irgendjemand ausgegrenzt.

Wo seht ihr das Problem??
Der Unterschied ist, dass du eine Tochter und keinen Sohn, wie die meisten hier, hast. Mädchen werden für das Verhalten ihrer Eltern weniger sanktioniert, als die Söhne Der Vater wird als Vorbild rangezogen. Das Problem der Männer ist hier, nicht vor dem Sohn als "Transe" aufzutreten oder von Anderen als solcher und gefährdendes Vorbild zu gelten, vor denen Kinder geschützt werden müssen. Bei Mädchen liegt das Hauptaugenmerk auch eher bei der Mutter. Und Heme bekommt die Tochter nur, wenn die Mutter "assi", also in der gegensätzlich weiblichen Erwartung auftritt. Für einen extravaganten Modegeschmack der Mutter aber schon mal nicht.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 28.08.2015 13:44
Ich stimme rock aktiv selten zu, aber daß es für Töchter, wenn sie älter sind, leichter sein kann als für Söhne, halte ich nicht für abwegig.
Entscheidend in Berliner Kerls Fall scheint mir jedoch zu sein, daß auch die Mutter/Gattin damit keine Probleme hat. So kommt ein Kind gar nicht erst in die Verlegenheit, sich auf eine Seite stellen zu müssen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Jürgen64 am 29.08.2015 01:41
Hallo Hacky,

ich habe jetzt nur die erste Seite überflogen, egal, Du wolltest Antworten von Vätern, ich habe zwei Kinder (9 und 13) und trage Rock nach Lust und Laune seit Februar 2000.

Meine Tochter (die Ältere) fragt mich hin und wieder "Papa, ziehst Du heute DEN Rock an, und wir gehen im Partnerlook"! Probleme in der Schule (Gymnasium, kommt jetzt n die 8. Klasse) hat sie offensichtlich nicht. Allerdings, schon im Kindergarten hat sie cool reagiert als ein Nachbarsmädchen sagte "Dein Papa trägt ja Röcke" mit der Antwort "Deiner ist zu feige dazu!"

Der Sohnemann, kommt jetzt in die 4., ist da zurückhaltender. Ihm ist es egal ob ich Rock oder Hose trage. Er kommt nicht auf die Idee Rock zu tragen, hat aber offensichtlich auch kein Problem in unserem ländlichen Umfeld. Es ist halt so, keiner Rede wert.

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: BerlinerKerl am 29.08.2015 09:40
Ich denke es kommt auch darauf an, wie man selbst mit dem Thema Rock umgeht.

Die Kinder merken, wenn man selbst unsicher ist und dies überträgt sich.

Einfach eine freie Erziehung zum Thema Mode und gerade Rock. Ich denke, dann
funktioniert das.

Was ich hier häufig lese sind Meldungen von Männern und Frauen, die nur Vermutungen anstellen.
Männer, die sich selbst nicht sicher sind und meinen hier jemanden in Schutz nehmen zu müssen und
Frauen die selbst ein Problem mit dem Partner und der Kleidung haben.

Wie Ben schon richtig erkannt hat, geht unsere Familie offen mit dem Thema um.
Übrigens, ich habe meiner Frau gesagt, dass wenn sie ein Problem damit hat auch alleine
ins Kino, Theater pp. gehen kann.
Warum soll ich mir die Pistole auf der Brust setzen lassen??

Danach ein Kompromiss. Keine Röcke mit Blumen, Rüschen pp. die wirklich als weiblich gelten.

... und ...?

Selbst im Dorf und Freunde nie Probleme gehabt.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Francoscot am 29.08.2015 15:45
Meine Kinder sahen mich regelmassig in Schottischen Kilt, aber das war nur für Schottische oder sonderbare Evente. Bei der Hochzeit meiner Tochter, zum Beispiel, war es ganz normal dass ich in Kilt sie begleite.

Meine Enkelkinder haben mich nimmer in Hose gesehen. Die älteste, bei schlechtem Wetter, sagte manchmal, ich müsse dicke Strumpfhosen dabei anziehen (lange wollene Socken genügen mir und kommen mir bequemer an), aber keine Verwerfung, selbst wenn ich mit ihr in die Schule ging.
Vor einigen Monaten tanzte ich mit einer Gruppe spanischer Folkloristen die mir eine Hose für das Show liehen. Mein Foto wurde bei Facebook geoffenbart, und meine älteste, die zum ersten Mal mich zweiröhrich sah, schrieb sogleich, sie sah mich lieber mit Rock.
Kann man eine bessere Zeugenaussage kriegen?

Martin (hoffentlich sind meine Worte verstehbar!)

Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 30.08.2015 11:44
Aus einem amerikanischen Kiltforum kenne ich ein Mitglied, einen Familienvater, der sehr oft Kilts trägt, meistens traditionelle. Seine Frau übrigens nicht nur toleriert sein Kilttragen, sie sieht sehr gerne, dass er im Kilt ist. Auf vielen Fotos im Internet ist sie auch selbst in Mini-Kilt zu sehen, ja die ganze Familie, Vater, Mutter, Teenagesohn und –Tochter, hat sich mehrmals in Kilts bzw. Mini-Kilts ablichten lassen, und oft haben sie dabei alle den gleichen Tartan getragen.
     
Der Vater ist in der Schule der Kinder sehr engagiert und nimmt dort mit Verschiedenem Teilt, was in den USA nicht unüblich ist. Dabei trägt er meistens einen Kilt. Und das hat, laut ihm, den Kindern keine Probleme gebracht.

Umfeld spielt natürlich eine große Rolle. Aber wohl um noch so mehr, WIE man sich anders kleidet. Und hier dürfte ein männliches Erscheinungsbild im Kilt unproblematischer sein, besonders in Relation zu den eigenen Kindern, denke ich, als ein mehr weibliches, wozu der Rock selbst aber nur wenig beitragen dürfte, viel mehr dagegen Schuhwerk, Tops etc.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 30.08.2015 12:37
Umfeld spielt natürlich eine große Rolle. Aber wohl um noch so mehr, WIE man sich anders kleidet. Und hier dürfte ein männliches Erscheinungsbild im Kilt unproblematischer sein, besonders in Relation zu den eigenen Kindern, denke ich, als ein mehr weibliches, wozu der Rock selbst aber nur wenig beitragen dürfte, viel mehr dagegen Schuhwerk, Tops etc.

Gruß
Gregor

Hallo Gregor,
bei "damenschuhen" ist es eher die Körperhaltung, die Männer in normalen Schuhen so nicht haben und nur Frauen entweder so oder so gehen. Bei Männen ist es immer  eine einseitige sillhouette. Ähnlich, wie, dass Männer nur in Hosen dargestellt werden. So habe ich schon unterschiedliche Meinungen von Männern gelesen, die z.B. High-Heels nicht als weiblich bezeichnen und sogar anziehen, aber Röcke als total verweiblicht betrachten und nie im Leben einen anziehen würden. Lustigerweiße berufen sich jene auf vergangene Epochen, wie wir es mit den Röcken tun. Im Grunde schwurbeln wir alle nur um unsere eigenen Anliegen und sprechen es widerum anderen ab, dass das eine oder andere schon zuviel und nicht mehr männlich ist.

Das Festhalten an Stereotype, um seine Männlichkeit nach außen zu kehren wird gerade aus dem Grund kein Voranbringen bewirken Ist ein Vater weniger Mann, wenn er androgyn aussieht?  http://www.design-issue.com/bettina-rheims-gender-studies-21-04-bis-17-05-2012-im-nrw-forum-dusseldorf/ (http://www.design-issue.com/bettina-rheims-gender-studies-21-04-bis-17-05-2012-im-nrw-forum-dusseldorf/)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 30.08.2015 13:36
Hallo Rock aktiv,

ich habe den verlinkten Artikel gelesen.

Zitat
BETTINA RHEIMS: GENDER STUDIES – 21.04. bis 17.05.2012 im NRW-Forum Düsseldorf
Der „Androgyn ist ein uraltes Sehnsuchtssymbol des Menschen für die ursprüngliche, verloren gegangene Einheit und Harmonie mit dem Kosmos. In der Moderne wurde das Androgynitätsmotiv im 19. Jahrhundert in der europäischen Kunst als Schönheitsideal aufgenommen und heute ist es für viele Modeschöpfer wieder eine Inspiration und erlebt im 21. Jahrhundert eine neue, globale Beachtung unter jungen Menschen.


Nur ist es so, dass nicht jeder Mann, wie auch nicht jede Frau, sich ein androgynes Erscheinungsbild verschaffen kann, die anderen erstrebenswert sein könnte, wie sehr er oder sie es auch gerne möchte. Die Figur, die Gesichtszüge, das Alter und was noch sonst dafür benötigt wird, stimmen nicht.

Ich gebe dir aber Recht, wenn es zu dem, was am Mann als feminin betrachtet wird, kommt, ob Schuhwerk oder Rock/Kleid etc. Es ist subjektiv. Aber wenn man dann mehrere Frauensachen kombinieren, wird man doch früher oder später als weiblich empfunden.

Ob das ein Problem ist, oder ein Vorteil, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Da es aber hier um Väter und Kinder geht, ist die Situation doch etwas anders.

Gruß
Gregor     

Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 30.08.2015 23:25
Hallo Rock aktiv,
Nur ist es so, dass nicht jeder Mann, wie auch nicht jede Frau, sich ein androgynes Erscheinungsbild verschaffen kann, die anderen erstrebenswert sein könnte, wie sehr er oder sie es auch gerne möchte. Die Figur, die Gesichtszüge, das Alter und was noch sonst dafür benötigt wird, stimmen nicht.
Hallo Gregor,
Androgynität hat nicht nur was mit dem äußeren Erscheinungsbid zu tun, sondern auch etwas mit dem eigenen inneren Befinden. Denkst du etwa, ich bin androgyn? Ich bin nicht androgyn. Ich bin durchschnittlich behaart, wie die meisten Männer. Ich kann es aber mit Kleidung so verrücken, dass es trotzdem annähernd androgyn aussieht und ich mich so fühle. Auch mit 3Tage Bart.

Ich gebe dir aber Recht, wenn es zu dem, was am Mann als feminin betrachtet wird, kommt, ob Schuhwerk oder Rock/Kleid etc. Es ist subjektiv. Aber wenn man dann mehrere Frauensachen kombinieren, wird man doch früher oder später als weiblich empfunden.
Ersetze mal Weiblichkeit durch Schönheit. Vielleicht fällt dir etwas auf und du kommst der Sache näher.
Ich wurde früher als Jugendlicher oft angefeindet, weil ich ein, zu dieser Zeit, noch relativ puppenhaftes Gesicht hatte und nicht wie die meisten Jungs in dem Alter pickeliges und kantiges Gesicht. Schönheit verunsichert Jungen und Männer. Darum trauen Jungs sich auch nicht die schönsten Mädchen anzusprechen.
Schönheit wird mit Fruchtbarkeit gleichgesetzt und ist etwas wertvolles und anmutiges, dass man Mädchen und Frauen zuordnet, nicht aber den Jungen. Erfüllt ein Junge nun diese Merkmale oder unterstreicht sie noch mit schöner (femininer) Kleidung, statt übermaskulinen Schlapperlook, der das Schönsein verleugnet, kann dieser nur weiblich oder schwul sein. Es passt nicht in das Bild des Selbsterlebten und Gesehen der anderen Jungen und Männer.

Ob das ein Problem ist, oder ein Vorteil, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Da es aber hier um Väter und Kinder geht, ist die Situation doch etwas anders.
Gruß
Gregor
Es ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen die volle Freiheit zu haben, aus der ganzen Palette schöpfen zu können und auf der anderen Seite sich mit Vorurteilen konfrontiert zu sehen oder Gehässigkeit ausgesetzt zu sein. Egal wie sich der Vater kleidet, er ist trotzdem immer noch ein Mann und Vater seiner Kinder.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 08:41
Nico,

ich habe aber auch Frauen schon sagen hören: "Das ist aber ein schöner Mann!", wobei dieser Mann dann durchaus konventionell männlich gekleidet war ohne irgendwelche Besonderheiten.

Was mich aber an dieser Diskussion hier stört ist, dass von Euch allen nur immer davon ausgegangen wird, dass der Vater gerne Röcke trägt und es dem Sohn/den Söhnen Probleme bereiten könnte.

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht. Es heißt immer nur, man solle Rücksicht nehmen auf die Söhne, die keine Röcke tragen wollen, aber nicht auf die Söhne, die gerne wollen, sich aber ohne Vorbild nicht trauen. Vgl. http://www.ksta.de/ratgeber/-viele-jungs-wollen-mal-ein-kleid-tragen-,15189524,13275012.html (http://www.ksta.de/ratgeber/-viele-jungs-wollen-mal-ein-kleid-tragen-,15189524,13275012.html) und selbstverständlich http://www.emma.de/artikel/papa-im-rock-manchmal-muessen-vaeter-eben-vorbilder-sein-266026 (http://www.emma.de/artikel/papa-im-rock-manchmal-muessen-vaeter-eben-vorbilder-sein-266026).

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 31.08.2015 10:33
Hallo Michael,
diese Jungs gibt es sicher:

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht.

Ich denke, es sind vergleichsweise wenig, vor allem wenn sie mangels Vorbild garnicht erst auf die Idee kommen, einen Rock zu tragen.

Hilfreicher wäre es, würden entsprechene Wünsche von der Gesellschaft akzeptiert und nicht unterdrückt, wenn Jungs einen entsprechenden Wunsch äussern.

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.

Mit welchem Widerstand. zu rechben wäre, ginge es um ein Kleid oder um einen Rock, kann man sich ausmalen. Da käme vermutlich auch Widerspruch miener Frau, und auch ich müsste, gegen meine Überzeugung, abwägen was für das Kind besser erscheint - der freie Wille, oder gesellscaftliche Akzeptanz.

Wie auch immer, ich denke nicht, dass Männer in Röcken als Vorbild für die Kinder benötigt werden, wenn, dann eher als Beispiel für die Gesellschaft.

Cephalus

Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Dr.Heizer am 31.08.2015 10:38
Meine Kinder sahen mich regelmassig in Schottischen Kilt, aber das war nur für Schottische oder sonderbare Evente. Bei der Hochzeit meiner Tochter, zum Beispiel, war es ganz normal dass ich in Kilt sie begleite.

Meine Enkelkinder haben mich nimmer in Hose gesehen. Die älteste, bei schlechtem Wetter, sagte manchmal, ich müsse dicke Strumpfhosen dabei anziehen (lange wollene Socken genügen mir und kommen mir bequemer an), aber keine Verwerfung, selbst wenn ich mit ihr in die Schule ging.
Vor einigen Monaten tanzte ich mit einer Gruppe spanischer Folkloristen die mir eine Hose für das Show liehen. Mein Foto wurde bei Facebook geoffenbart, und meine älteste, die zum ersten Mal mich zweiröhrich sah, schrieb sogleich, sie sah mich lieber mit Rock.
Kann man eine bessere Zeugenaussage kriegen?

Martin (hoffentlich sind meine Worte verstehbar!)


Ein sehr schönes Beispiel aus unseren Reihen! Danke Francoscot für diesen Beitrag, denn besonders lächeln musste ich über die Mitteilung Deiner ältesten Tochter - das ist die beste Bestätigung nach dem Motto: "Papa rockt und das ist gut so!"

Ich denke einfach, wenn man ein echter Kerl ist, kann man bequem in Rock oder Kilt am öffentlichen Leben teilnehmen, ohne dass die Kinder dadurch ein Problem haben werden. Wir haben hier einige Mitglieder im Forum, bei denen das überhaupt kein Problem ist, GregorM hat auch ein Beispiel aus der sonst so konservativen USA geschildert. Ich denke gerade auch an den Spruch der Tochter von Jürgen64
 

Meine Tochter (die Ältere) fragt mich hin und wieder "Papa, ziehst Du heute DEN Rock an, und wir gehen im Partnerlook"! Probleme in der Schule (Gymnasium, kommt jetzt in die 8. Klasse) hat sie offensichtlich nicht. Allerdings, schon im Kindergarten hat sie cool reagiert als ein Nachbarsmädchen sagte "Dein Papa trägt ja Röcke" mit der Antwort "Deiner ist zu feige dazu!"

Es ist also nicht der Rock oder Kilt, sondern es ist der Mann, der darinsteckt, der eine wichtige Rolle für die Kinder spielt! Ist es der weichgespülter Warmduscher, der sich bei jeder fauchenden Miezekatze versteckt und überall Probleme sieht, sogar Angst vor dem Erklimmen eines Baumhauses in 2 Metern Höhe hat oder einfach ein Kerl, der Zeit hat für seine Kinder, mit ihnen was unternimmt, sie bestärkt und unterstützt? Der erste ist peinlich, Kinder wollen den zweiten! Rock oder Hose sind dann nachrangig.  :)
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 10:52
Hallo Michael,
diese Jungs gibt es sicher:

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht.

Ich denke, es sind vergleichsweise wenig, vor allem wenn sie mangels Vorbild garnicht erst auf die Idee kommen, einen Rock zu tragen.

Hilfreicher wäre es, würden entsprechene Wünsche von der Gesellschaft akzeptiert und nicht unterdrückt, wenn Jungs einen entsprechenden Wunsch äussern.

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.

Mit welchem Widerstand. zu rechben wäre, ginge es um ein Kleid oder um einen Rock, kann man sich ausmalen. Da käme vermutlich auch Widerspruch miener Frau, und auch ich müsste, gegen meine Überzeugung, abwägen was für das Kind besser erscheint - der freie Wille, oder gesellscaftliche Akzeptanz.

Wie auch immer, ich denke nicht, dass Männer in Röcken als Vorbild für die Kinder benötigt werden, wenn, dann eher als Beispiel für die Gesellschaft.

Cephalus




Lieber Cephalus,

um auf die Idee zu kommen, einen Rock tragen zu wollen, brauchte ich auch als etwa Fünfjähriger kein Vorbild, da genügte, dass mir Röcke gefielen und meine Freundin mich ihre anprobieren ließ. Aber Röcke in der Öffentlichkeit zu tragen, auch unter den Augen von Männern, denen gegenüber ich mich damals geschämt hätte, im Rock zu erscheinen, nicht aber gegenüber Frauen und Mädchen, da brauchte ich selbst als Erwachsener Vorbilder, die ich ja auch mit 34 Jahren (!) dann fand, als ich im Netz danach suchte.

Sicher wünsche ich mir, dass "die Gesellschaft" Männer und Jungs in Röcken und Kleidern usw. akzeptiert. Aber "die Gesellschaft" ist ein Abstraktum. Sie besteht konkret aus lebenden Menschen, und die gilt es zu beeinflussen, damit sie merh Akzeptanz und Respekt aufbringen. Das kann aber wiederum auch nur durch Menschen geschehen, und diese Menschen sind wir.

Jungs brauchen zudem auch Vorbilder darin, sich gegen einen Gesellschaftsdruck zu stellen. Das ist allein schon für die politische Mündigeit wichtig! Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.

Dem Wohl des Kindes, das ja auch ein zukünftiger Erwachsener ist, ist es bestimmt nicht förderlich, wenn man ihm vorlebt, wie man am besten nicht auffällt und sich immer schön der Masse anpasst, um keine negativen Reaktionen von dieser zu erwarten. Helden werden nicht geboren, sondern erzogen, Feiglinge ebenso. (Obwohl es auch genetische Dispositionen gibt.)
Vordergründig und kurzfristig mag es gut für das Kind sein, ihm negative Reaktionen der Gesellschaft (vor allem der Peers) zu ersparen, aber langfristig schadet das dem Kind.

Kennt Ihr das Lied vom Johnny Cash "A boy named Sue"? https://de.wikipedia.org/wiki/A_Boy_Named_Sue (https://de.wikipedia.org/wiki/A_Boy_Named_Sue)
Ganz so meine ich es nicht, aber schon so in der Richtung.

LG, Michael



Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: eff am 31.08.2015 11:24
Hallo zusammen,

mittlerweile sind meine Kinder schon Erwachsen und "aus dem Hause" wie man so schön sagt. Ich erinnere mich an die Kindergartenzeit unseres Sohnes. Er wollte unbedingt - genau wie seine jüngere Schwester - im Kleid in den Kindergarten. Also hat meine Frau ein passendes gekauft. Auch mit dem Hintergedanken, dass dieses Kleid die Tochter anschließend tragen kann. Er ist dann mehrere Male damit in den Kindergarten. Probleme gab es keine. Von Hänseleien etc. habe ich auch nichts gehört. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Sohn damals auch nicht gerade zimperlich mit "Austeilen" war.

Ich finde es im Nachhinein immer noch toll, dass die Kindergärtnerinnen es toleriert haben. Eine meinte nur, das sei eine kurze Phase und dann wieder vorbei. So war es dann auch. Das Kleid hat dann anschließend tatsächlich unsere Tochter getragen.

Viele Grüße, Erwin
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 11:48
Hallo zusammen,

mittlerweile sind meine Kinder schon Erwachsen und "aus dem Hause" wie man so schön sagt. Ich erinnere mich an die Kindergartenzeit unseres Sohnes. Er wollte unbedingt - genau wie seine jüngere Schwester - im Kleid in den Kindergarten. Also hat meine Frau ein passendes gekauft. Auch mit dem Hintergedanken, dass dieses Kleid die Tochter anschließend tragen kann. Er ist dann mehrere Male damit in den Kindergarten. Probleme gab es keine. Von Hänseleien etc. habe ich auch nichts gehört. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mein Sohn damals auch nicht gerade zimperlich mit "Austeilen" war.

Ich finde es im Nachhinein immer noch toll, dass die Kindergärtnerinnen es toleriert haben. Eine meinte nur, das sei eine kurze Phase und dann wieder vorbei. So war es dann auch. Das Kleid hat dann anschließend tatsächlich unsere Tochter getragen.

Viele Grüße, Erwin

Das ist doch eine schöne Geschichte, Erwin!

Aber warum hat dann Eure Tochter das Kleid getragen und nicht weiterhin Euer Sohn?
War das nur mal ein Ausprobieren, wonach er das Interesse verloren hat?

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: eff am 31.08.2015 12:18
Hallo Michael,

ich denke es war nur ein Ausprobieren - vor allem, weil seine Schwester (manchmal) so rumlief. Kurze Zeit später hatte er das Interesse daran verloren. Ich selber habe in dieser Zeit keine Röcke getragen, war also in dieser Richtung kein Vorbild. Es gab damals andere Dinge in unserem Leben, die wichtiger waren. Erwin


Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 12:26
Hallo Michael,

ich denke es war nur ein Ausprobieren - vor allem, weil seine Schwester (manchmal) so rumlief. Kurze Zeit später hatte er das Interesse daran verloren. Ich selber habe in dieser Zeit keine Röcke getragen, war also in dieser Richtung kein Vorbild. Es gab damals andere Dinge in unserem Leben, die wichtiger waren. Erwin




Danke für die Antwort, Erwin!

Ich werde jetzt gleich mal wieder im Kleid rausgehen. Wer micht dann als Vorbild sehen will, mag das tun.


LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 31.08.2015 13:24
Lieber Michael,

Aber warum hat dann Eure Tochter das Kleid getragen und nicht weiterhin Euer Sohn?
War das nur mal ein Ausprobieren, wonach er das Interesse verloren hat?

Man kann natürlich auch die Frage stellen warum etwas ausprobiert und dann nicht weiter verfolgt wurde.
Wenn ich irgendetwas neues probiere mache ich damit weiter, wenn es mir gut erscheint.
Was war am Kleid nicht gut?

War es unbequem?
Gab es keine (ausreichende) Bestätigung für sein Tun, oder sogar doch negatives Feedback?
Oder war er einfach alleine, in seiner sozialen Umgebung mit seiner Kleidung?

Zitat
Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.

Dem Wohl des Kindes, das ja auch ein zukünftiger Erwachsener ist, ist es bestimmt nicht förderlich, wenn man ihm vorlebt, wie man am besten nicht auffällt und sich immer schön der Masse anpasst, um keine negativen Reaktionen von dieser zu erwarten. Helden werden nicht geboren, sondern erzogen, Feiglinge ebenso. (Obwohl es auch genetische Dispositionen gibt.)
Vordergründig und kurzfristig mag es gut für das Kind sein, ihm negative Reaktionen der Gesellschaft (vor allem der Peers) zu ersparen, aber langfristig schadet das dem Kind.


Darüber kann man jetzt trefflich philosophieren:
Eine Gesellschaft funktioniert im wesentlichen dadurch, dass sich alle weitgehend anpassen, in allen Bereichen. Unangepasste sind in den wenigsten Fällen Helden, oft aber Aussenseiter,  Angepasste selten Feiglinge meist aber integrierter Teil ihrer Umgebung.

Ich denke man muss sehr sorgsam abwägen wann, wo, im welchem Bereich und Umfang man ausschert.

LG, Cephalus
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 15:59
Lieber Michael,

Aber warum hat dann Eure Tochter das Kleid getragen und nicht weiterhin Euer Sohn?
War das nur mal ein Ausprobieren, wonach er das Interesse verloren hat?

Man kann natürlich auch die Frage stellen warum etwas ausprobiert und dann nicht weiter verfolgt wurde.
Wenn ich irgendetwas neues probiere mache ich damit weiter, wenn es mir gut erscheint.
Was war am Kleid nicht gut?

War es unbequem?
Gab es keine (ausreichende) Bestätigung für sein Tun, oder sogar doch negatives Feedback?
Oder war er einfach alleine, in seiner sozialen Umgebung mit seiner Kleidung?

Zitat
Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.

Dem Wohl des Kindes, das ja auch ein zukünftiger Erwachsener ist, ist es bestimmt nicht förderlich, wenn man ihm vorlebt, wie man am besten nicht auffällt und sich immer schön der Masse anpasst, um keine negativen Reaktionen von dieser zu erwarten. Helden werden nicht geboren, sondern erzogen, Feiglinge ebenso. (Obwohl es auch genetische Dispositionen gibt.)
Vordergründig und kurzfristig mag es gut für das Kind sein, ihm negative Reaktionen der Gesellschaft (vor allem der Peers) zu ersparen, aber langfristig schadet das dem Kind.


Darüber kann man jetzt trefflich philosophieren:
Eine Gesellschaft funktioniert im wesentlichen dadurch, dass sich alle weitgehend anpassen, in allen Bereichen. Unangepasste sind in den wenigsten Fällen Helden, oft aber Aussenseiter,  Angepasste selten Feiglinge meist aber integrierter Teil ihrer Umgebung.

Ich denke man muss sehr sorgsam abwägen wann, wo, im welchem Bereich und Umfang man ausschert.

LG, Cephalus

Lieber Cephalus,

ja, mich würde auch interessieren, warum Erwins Sohn das Interesse verlor, wollte aber nicht zu aufdringlich fragen.

Und ja, sicher ist eine gewisse Anpassung für das Funktionieren einer Gesellschaft notwendig. Aber ich bin da wohl von Hermann Hesse beeinflusst, der den Soldaten, die im Krieg fielen und als Helden verehrt wurden, das Heldentum absprach, weil sie nur Befehlen gehorchten, und sie statt dessen als bedauernswerte Opfer bezeichnete. Die wirklichen Helden waren für ihn die Deserteure, die den Befehlen nicht gehorchten, da sie den Irrsinn des Krieges nicht unterstützen wollten. Von der Mehrheit der Gesellschaft wurden diese dagegen als Vaterlandsverräter angesehen. Hermann Hesse nennt sein Konzept "Eigensinn", was mich ja auch zu diesem Essay beeinflusst hat: http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html (http://michael-alwis-schmiedel.blogspot.de/2005/03/sozialverantwortlicher-eigensinn.html)

Übrigens hinkt das von mir gewählte Beispiel des Boys mit dem Namen Sue, weil es mir eigentlich nicht darum geht, einen Jungen zu einem Kämpfer in einer feindlichen Umwelt und Konkurrenzgesellschaft zu erziehen und ihn deswegen Situationen auszusetzen, die ihn dazu zwingen, Stärke zu entwickeln. Aber es geht mir darum, einen Jungen - und ein Mädchen gleichermaßen - dazu zu erziehen, auch gegen den Widerstand der Gesellschaft für das einzustehen, was er*sie für wahr und richtig ansieht. Letzlich hat auch die Gesellschaft mehr von diesem Verhalten, als von reiner Schwarmintelligenz.

Aber hier stehen vielleicht humanistischer Idealismus und biologische Verhaltensweisen einander gegenüber. Wir sind ja zum großen Teil immer noch auch Tiere.

LG, Michael

PS: Ich sehe gerade das Threasthema. Davon sind wir abgekommen, denn es geht nicht mehr um Bedenken der Frau, sondern um Erziehung generell. Unsere Erzeihung als Eltern, Onkel*Tanten, Lehrer*innen usw. sind auch eh nur Einflüsse unter vielen, die einen heranwachsenden Menschen prägen. Letztlich muss jede*r seinen*ihren Weg finden, so oder so.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 31.08.2015 16:15
Sers.

Kinder probieren öfter etwas aus (oder an), weil es ihre Neugierde weckt. Ist die Neugierde befriedigt, bleiben sie dabei oder lassen es sein. Eine wirkliche Erklärung wird man dafür nicht bekommen, weil Kinder eben auch sprunghaft sind und in dem Moment leben.
Andererseits spüren Kinder sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt, sie mit nicht ausgesprochenen Vorbehalten konfrontiert werden. Die Ablehnung muss nicht offen ausgesprochen werden. 

Gesellschaft ist ja ein recht komplexer Begriff.
Eltern jüngerer Kinder haben sehr viel mit anderen Eltern zu tun. Da können Kindergarten/Schule und Spielplatz schon die Vorhölle gesellschaftlicher Konventionen sein.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 31.08.2015 17:32
Andererseits spüren Kinder sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt, sie mit nicht ausgesprochenen Vorbehalten konfrontiert werden. Die Ablehnung muss nicht offen ausgesprochen werden. 

Genau das ist die bedrückende Realität, die mehr an freier Enfaltung und eigenem Willen hindert, als ausgesprocjene Kritik, der man eher argumentativ begegnen kann.

Genau da schließt sich der Bogen zu den Bedenken der Frau.
Welch unaugesprochenen Vorbehalte gegen Mann un dann auch Kinder könnten die Familie - insbesondere dei wehrlosesten Mitglieder treffen.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 31.08.2015 17:50
Andererseits spüren Kinder sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt, sie mit nicht ausgesprochenen Vorbehalten konfrontiert werden. Die Ablehnung muss nicht offen ausgesprochen werden. 

Genau das ist die bedrückende Realität, die mehr an freier Enfaltung und eigenem Willen hindert, als ausgesprocjene Kritik, der man eher argumentativ begegnen kann.

Genau da schließt sich der Bogen zu den Bedenken der Frau.
Welch unaugesprochenen Vorbehalte gegen Mann un dann auch Kinder könnten die Familie - insbesondere dei wehrlosesten Mitglieder treffen.

Andererseits: Sind die Qualen, die man hat, weil man nie tut, was man tun will, nur aus Angst vor anderen Menschen, nicht mindestestens genau so schlimm?

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: JürgenH am 31.08.2015 18:05
Hallo zusammen,

die vielen Vorbehalte und Ängste gegenüber anderen lohnen sich auch mal auszuklammern, wie Michael schon sagte manchmal ist das tun das richtige.
Meine Ängste die ich früher hatte bzgl. meiner Kinder im Kindergarten sowie zu Hause gegenüber den anderen haben
sich als völlig unsinnig erwiesen. Ich habe nie von den Kindern oder deren Eltern negative Erlebnisse erfahren.
Ich war der "coole Papa". Das war dann auch Motivation pur.
Was in den Köpfen der Anderen rumspukt ist mir letztendlich egal.
bis dahin
JürgenH
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 31.08.2015 19:39
Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.
Hallo Michael,
nur mit dem Unterschied, dass Männer in Röcken, solanfe sie kein Kilt sin als Weicheier abgestellt werden.
Das Beispiel mit deinen Soldaten stütz meine Theorie und offenbart was Männer eigentlich für ein jämmerliches Geschlecht sind. Und wem nehmen sich Kinder eher zum Vorbild? Den gehirnamputierten Soldaten, der im Krieg ins Gras beißen musste, oder den Schöngeist im Rock, der 180 Jahre wurde?

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.
Da scheint es in Bayern ja noch ziemlich konservativ zuzugehen, wenn sogar Jungen für ihr langes Haar gerügt werden. Was soll der Scheiß? Ich dachte, Blau ist eine Bubenfarbe und jetzt ist das unmännlich oder für Jungen ungeeignet? Geht's noch?

Eine Gesellschaft funktioniert im wesentlichen dadurch, dass sich alle weitgehend anpassen, in allen Bereichen.
Hallo Cephalus,
dann pass dich an. Keiner hindert dich daran. Ich machs nicht. Dazu lebe ich nur einmal.Und am Ende leckt dir eh keiner am Arsch als dankeschön, dass du so brav angepasst warst. Wie sah übrigens der verfickte Mörder von der Annelie aus? Brav angepasst im Smoking und schön den Saubermann nach außenhin gespielt.

Eine wirkliche Erklärung wird man dafür nicht bekommen, weil Kinder eben auch sprunghaft sind und in dem Moment leben.
Hallo Ben,
in dem Moment leben nicht nur Kinder, sondern vor allem Naturvölker. Die erfreuenn sich bspw. an er blühenden Blume und denen ist es egal, ob die morgen oder erst in ein paar Wochen verwelkt ist. Kindern wird doch schon in Schule regelrecht jede Phantasie und Kreativität aberzogen und auf die Zukunft hin getrimmt. "Was willt du später mal werden? Du musst das und das machen, damit du dies und jenes erreichen kannst." Einfach nur abrartig. Mir wurde als Kind auch ständig gesagt, ich hätte zuviel Phantasie und sollte bei der Realität bleiben.







Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 01.09.2015 00:49
Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.
Hallo Michael,
nur mit dem Unterschied, dass Männer in Röcken, solanfe sie kein Kilt sin als Weicheier abgestellt werden.
Das Beispiel mit deinen Soldaten stütz meine Theorie und offenbart was Männer eigentlich für ein jämmerliches Geschlecht sind. Und wem nehmen sich Kinder eher zum Vorbild? Den gehirnamputierten Soldaten, der im Krieg ins Gras beißen musste, oder den Schöngeist im Rock, der 180 Jahre wurde?


Na ja, Nico,

Hermann Hesse lebte den Großteil seines Lebens in nationalistischeren Zeiten. Da waren die Frauen auch nicht anders drauf. Man war halt so erzogen. Heute sind es vielleicht die erfolgreichen Geschäftsleute, denen die Menschen nacheifern. Was damals militärische Tapferkeit war, ist heute wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Es geht meines Erachtens auch nicht nur um Schöngeistigkeit, sondern um Wahrhaftigkeit und Kritikfähigkeit, die sich den Massenideologien entgegenstellen.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Jürgen64 am 01.09.2015 00:55
Miichael, da hast Du in mir einen Gedanken geweckt den ich noch gar nicht hatte, Danke dafür! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, sogar ein positives Beispiel für meinen Nachwuchs zu sein. Vielleicht sollte ich einmal mehr mit meinen Kindern reden? Ohne zu fordern, sondern einfach fragen wie sie denken ...

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 01.09.2015 08:53
Miichael, da hast Du in mir einen Gedanken geweckt den ich noch gar nicht hatte, Danke dafür! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, sogar ein positives Beispiel für meinen Nachwuchs zu sein. Vielleicht sollte ich einmal mehr mit meinen Kindern reden? Ohne zu fordern, sondern einfach fragen wie sie denken ...

Gruß
Jürgen

Lieber Jürgen,

das ist ja eigenartig! Hast Du Deine Vorliebe für Röcke eher als etwas empfunden, für das Du Dich entschuldigen musst und womit Du andere Menschen belastest? Sieh es wirklich mal anders herum: Ich trage Rock und bin stolz darauf!

Das was die Frau von der üstra sagte, dass sie Geschlechterrollenklischees aufbrechen wollen, das ist doch auch unser Anliegen. Das ist Aufklärungsarbeit, die Menschen von ihren verkrusteten Denkgewohnheiten befreien, emanzipieren. Da mit laden wir keine Schuld auf uns und brauchen uns demzufolge auch nicht zu ent-schuldigen, sondern das ist wertvolle, gesellschaftliche Bildungsarbeit. Damit sind wir postive Beispiele für andere, für Kinder und Erwachsene, sofern sie das erkennen können und wollen.

Ja, frage Deine Kinder mal. Und erkläre ihnen, was Deine Beweggründe sind und wie Du über den Hosenzwang in den Köpfen der meisten Mitmenschen denkst. Lebe Ihnen Deine Ideale vor und lasse ihnen die Freiheit, ihre Ideale zu finden.

LG!
Michael



Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: eff am 01.09.2015 11:20
Lieber Michael,

Aber warum hat dann Eure Tochter das Kleid getragen und nicht weiterhin Euer Sohn?
War das nur mal ein Ausprobieren, wonach er das Interesse verloren hat?

Man kann natürlich auch die Frage stellen warum etwas ausprobiert und dann nicht weiter verfolgt wurde.
Wenn ich irgendetwas neues probiere mache ich damit weiter, wenn es mir gut erscheint.
Was war am Kleid nicht gut?

War es unbequem?
Gab es keine (ausreichende) Bestätigung für sein Tun, oder sogar doch negatives Feedback?
Oder war er einfach alleine, in seiner sozialen Umgebung mit seiner Kleidung?

Zitat
Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.

Dem Wohl des Kindes, das ja auch ein zukünftiger Erwachsener ist, ist es bestimmt nicht förderlich, wenn man ihm vorlebt, wie man am besten nicht auffällt und sich immer schön der Masse anpasst, um keine negativen Reaktionen von dieser zu erwarten. Helden werden nicht geboren, sondern erzogen, Feiglinge ebenso. (Obwohl es auch genetische Dispositionen gibt.)
Vordergründig und kurzfristig mag es gut für das Kind sein, ihm negative Reaktionen der Gesellschaft (vor allem der Peers) zu ersparen, aber langfristig schadet das dem Kind.


Darüber kann man jetzt trefflich philosophieren:
Eine Gesellschaft funktioniert im wesentlichen dadurch, dass sich alle weitgehend anpassen, in allen Bereichen. Unangepasste sind in den wenigsten Fällen Helden, oft aber Aussenseiter,  Angepasste selten Feiglinge meist aber integrierter Teil ihrer Umgebung.

Ich denke man muss sehr sorgsam abwägen wann, wo, im welchem Bereich und Umfang man ausschert.

LG, Cephalus

Hallo Cephalus und Michael,

ja - ich stimme zu. Man kann jetzt darüber philosophieren warum das Tragen des Kleides nur eine kurze Phase war. Eine nicht ernstgemeinte Antwort könnte sein: "Es waren keine Gummibärchen dran". Das kam in einem anderen Zusammenhang vor.

Aber Spaß beiseite: Ich weiß nicht, warum er das Kleid nicht mehr tragen wollte. Es könnte z. B. sein, dass es bei seinen Aktivitäten doch zu hinderlich war; oder doch etwas vorgefallen war, was ich nicht mitbekommen habe. Väter bekommen manchmal nicht alles mit - Mütter haben in dieser Hinsicht die bessere "Antenne".  Wie dem auch sei, was ich besonders hervorheben wollte, dass es im Kindergarten - und auch sonst - keine Probleme gab. Viele Grüße (ich muss jetzt was arbeiten). Erwin
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 01.09.2015 11:36

Hallo Cephalus und Michael,

ja - ich stimme zu. Man kann jetzt darüber philosophieren warum das Tragen des Kleides nur eine kurze Phase war. Eine nicht ernstgemeinte Antwort könnte sein: "Es waren keine Gummibärchen dran". Das kam in einem anderen Zusammenhang vor.

Aber Spaß beiseite: Ich weiß nicht, warum er das Kleid nicht mehr tragen wollte. Es könnte z. B. sein, dass es bei seinen Aktivitäten doch zu hinderlich war; oder doch etwas vorgefallen war, was ich nicht mitbekommen habe. Väter bekommen manchmal nicht alles mit - Mütter haben in dieser Hinsicht die bessere "Antenne".  Wie dem auch sei, was ich besonders hervorheben wollte, dass es im Kindergarten - und auch sonst - keine Probleme gab. Viele Grüße (ich muss jetzt was arbeiten). Erwin

Lieber Erwin,

ich kann mit Deiner Antwort gut leben. Ich finde Deine Schilderung letztlich auch ermutigend für alle kleinen Rollenklischeebrecher!

Wobei: Du kannst Ihn bei passender Gelegenheit ja mal fragen, ob er nicht mal wieder ... Und dann erfährst Du entweder ein "Au ja!" oder ein "Nee, lieber nicht, weil ..."

LG und frohes Schaffen!
Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 02.09.2015 01:47
Nabend zusammen.

Ich antworte mal gesammelt.

Andererseits: Sind die Qualen, die man hat, weil man nie tut, was man tun will, nur aus Angst vor anderen Menschen, nicht mindestestens genau so schlimm?
Wie reagieren viele Erwachsene auf Vorbehalte bzw. Kritik, die sie spüren, aber nicht ausgesprochen wird? Wie schwer ist das erst für Kinder?
Und mein Beispiel bezog sich auf das bereits von effs Sohn getragenes Kleid.

Da scheint es in Bayern ja noch ziemlich konservativ zuzugehen, wenn sogar Jungen für ihr langes Haar gerügt werden. Was soll der Scheiß? Ich dachte, Blau ist eine Bubenfarbe und jetzt ist das unmännlich oder für Jungen ungeeignet? Geht's noch?
Sieht es in Sachsen so viel anders aus? Du kannst die Frage, um die die Zuspitzung der Bundesländerklischeekeule zu verhindern, auch auf Schleswig Holstein oder Nordrhein-Westfalen erweitern.

In dem Moment leben nicht nur Kinder, sondern vor allem Naturvölker. Die erfreuenn sich bspw. an er blühenden Blume und denen ist es egal, ob die morgen oder erst in ein paar Wochen verwelkt ist. Kindern wird doch schon in Schule regelrecht jede Phantasie und Kreativität aberzogen und auf die Zukunft hin getrimmt.
Nun, diese Vergleiche hinken immer ein wenig. Erwachsene in unseren Kulturkreisen sind anderen Prägungen und Erfahrungen ausgesetzt als die von Dir angeführten Naturvölker. Als Lehrer hast Du einen Lehrplan zu vermitteln, der zumindest an Regelschulen bei zu großen Klassen wenig Spielraum lässt. Eltern stehen dem häufig ohnmächtig gegenüber, weil sie Angst haben, daß ihr Kind durchs Raster fällt.
Das macht von die Dir zitierten Aussagen keinen Deut besser.

Väter bekommen manchmal nicht alles mit - Mütter haben in dieser Hinsicht die bessere "Antenne".  
Öhm, nein. Viele Väter mögen weniger quantiiative Zeit mit ihren Kindern verbringen, was aber nicht gleichbedeutend mit einem besseren Zugang der Mütter ist.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 02.09.2015 08:08
Nabend zusammen.

Ich antworte mal gesammelt.

Andererseits: Sind die Qualen, die man hat, weil man nie tut, was man tun will, nur aus Angst vor anderen Menschen, nicht mindestestens genau so schlimm?
Wie reagieren viele Erwachsene auf Vorbehalte bzw. Kritik, die sie spüren, aber nicht ausgesprochen wird? Wie schwer ist das erst für Kinder?
Und mein Beispiel bezog sich auf das bereits von effs Sohn getragenes Kleid.

Lieber Ben,

Du spielst an auf Kritk, die von außen kommt. Ich meine aber auch die Kritik, die von innen kommt. Wenn ich mir die ganze Zeit vorhalte, dass ich etwas machen will, mich aber nicht traue. Was macht das mit mir?

In dem Moment leben nicht nur Kinder, sondern vor allem Naturvölker. Die erfreuenn sich bspw. an er blühenden Blume und denen ist es egal, ob die morgen oder erst in ein paar Wochen verwelkt ist. Kindern wird doch schon in Schule regelrecht jede Phantasie und Kreativität aberzogen und auf die Zukunft hin getrimmt.
Nun, diese Vergleiche hinken immer ein wenig. Erwachsene in unseren Kulturkreisen sind anderen Prägungen und Erfahrungen ausgesetzt als die von Dir angeführten Naturvölker. Als Lehrer hast Du einen Lehrplan zu vermitteln, der zumindest an Regelschulen bei zu großen Klassen wenig Spielraum lässt. Eltern stehen dem häufig ohnmächtig gegenüber, weil sie Angst haben, daß ihr Kind durchs Raster fällt.
Das macht von die Dir zitierten Aussagen keinen Deut besser.

Ja, in den so genannten Naturvölkern (ein recht veralteter Begriff) gibt es zumeist sehr strenge Verhaltennormen. Das diese Menschen wie Kinder seien, ist eine romantische Verklärung. Vielmehr sind es ausgeklügelte, durch komplexe Regelwerke geordnete Gesellschaften.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: cephalus am 02.09.2015 11:07
Du spielst an auf Kritk, die von außen kommt. Ich meine aber auch die Kritik, die von innen kommt. Wenn ich mir die ganze Zeit vorhalte, dass ich etwas machen will, mich aber nicht traue. Was macht das mit mir?

Hallo Michael!
Auch hier geht es ausschließlich um die Kritik, die von aussen kam oder kommen könnte.
Nur deswegen traut man sich nicht etwas zu machen.
Was hält einen Menschen denn ab etwas zu machen was er gerne will, wenn nicht irgendwlche negativen Erfahrungen oder Erwartungen?
MMn sind da doch nur Kritik, Ausgrenzug, Liebesentzug usw. oder, eigentlich ein anderes Thema, Schmerzen, Gesundheitsrisiken oder Tod.

Alles was ich will mache ich doch, wenn ich keinerlei unangenehme Konsequenzen erwarte oder für möglich halte. Nur wegen der möglicherweise sehr unangenehmen Konsequenzen mache ich sowas (https://youtu.be/GASFa7rkLtM?t=2m21s) nicht...

LG
Cephalus
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 02.09.2015 12:05
Du spielst an auf Kritk, die von außen kommt. Ich meine aber auch die Kritik, die von innen kommt. Wenn ich mir die ganze Zeit vorhalte, dass ich etwas machen will, mich aber nicht traue. Was macht das mit mir?

Hallo Michael!
Auch hier geht es ausschließlich um die Kritik, die von aussen kam oder kommen könnte.
Nur deswegen traut man sich nicht etwas zu machen.
Was hält einen Menschen denn ab etwas zu machen was er gerne will, wenn nicht irgendwlche negativen Erfahrungen oder Erwartungen?
MMn sind da doch nur Kritik, Ausgrenzug, Liebesentzug usw. oder, eigentlich ein anderes Thema, Schmerzen, Gesundheitsrisiken oder Tod.

Alles was ich will mache ich doch, wenn ich keinerlei unangenehme Konsequenzen erwarte oder für möglich halte. Nur wegen der möglicherweise sehr unangenehmen Konsequenzen mache ich sowas (https://youtu.be/GASFa7rkLtM?t=2m21s) nicht...

LG
Cephalus

Lieber Cephalus,

mit Kritik von innen meine ich, wenn man sich selbst dafür kritisiert, dass man der Kritik von außen so einen hohen Stellenwert beimisst, statt das zu tun, was man für richtig hält, sich dann aber doch nicht traut, der inneren Kritik nachzugeben, sondern lieber der von außen nachgibt.

Da brauchen Kinder und Jugendliche Vorbilder von außen, die ihnen vorleben, wie man tut, was man für richtig hält, auch wenn man dann von außen dafür kritisiert wird. Erwachsene brauchen diese Vorbilder allerdings oft auch.

LG, Michael

Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 02.09.2015 14:21
Ich überlege gerade, ob sich ein Kind im Vorschulalter vor seinem Tun so viele Gedanken über mögliche Reaktionen macht. Im fortschreitenden Alter bestimmt, aber davor habe ich meine Zweifel. Ihre Spontaneität lässt sie Dinge machen, die wir im fortschreitenden Alter wahrscheinlich aufgrund gemachter Erfahrungen, Prägungen und einem erweiterten Abstraktionsvermögen nicht mehr oder erst nach langem Abwägen  machen
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 02.09.2015 15:43
Ich überlege gerade, ob sich ein Kind im Vorschulalter vor seinem Tun so viele Gedanken über mögliche Reaktionen macht. Im fortschreitenden Alter bestimmt, aber davor habe ich meine Zweifel. Ihre Spontaneität lässt sie Dinge machen, die wir im fortschreitenden Alter wahrscheinlich aufgrund gemachter Erfahrungen, Prägungen und einem erweiterten Abstraktionsvermögen nicht mehr oder erst nach langem Abwägen  machen

Das mag sein, Ben, aber wenn man sich in fortgeschrittenem Alter zurück besinnt, merkt man, was man lieber anders gemacht hätte oder schimpft auf die Leute, die einen daran gehindert haben oder auf sich selbst, dass man sich von den Leuten davon hat abbringen lassen.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 02.09.2015 15:45
Da brauchen Kinder und Jugendliche Vorbilder von außen, die ihnen vorleben, wie man tut, was man für richtig hält, auch wenn man dann von außen dafür kritisiert wird. Erwachsene brauchen diese Vorbilder allerdings oft auch.

Lieber Michael,

wenn Jugendliche etwas ausprobieren möchten, brauchen sie Vorbilder, aber gleichaltrige. Mit größeren Kindern wohl dasselbe.
Wenn die Eltern nichts gegen das haben, was sie tun (wollen), dann gut, aber als Vorbilder - nein.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: GregorM am 02.09.2015 16:17
Ich überlege gerade, ob sich ein Kind im Vorschulalter vor seinem Tun so viele Gedanken über mögliche Reaktionen macht. Im fortschreitenden Alter bestimmt, aber davor habe ich meine Zweifel.

Genau. Deshalb sind die Eltern da. Und dann kommt es vor, dass Eltern aus Liebe zu den Kindern ihnen etwas verbieten, was sie vielleicht nicht hätten tun sollen. Aber auch Eltern sind nur Menschen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: MAS am 02.09.2015 16:18
Da brauchen Kinder und Jugendliche Vorbilder von außen, die ihnen vorleben, wie man tut, was man für richtig hält, auch wenn man dann von außen dafür kritisiert wird. Erwachsene brauchen diese Vorbilder allerdings oft auch.

Lieber Michael,

wenn Jugendliche etwas ausprobieren möchten, brauchen sie Vorbilder, aber gleichaltrige. Mit größeren Kindern wohl dasselbe.
Wenn die Eltern nichts gegen das haben, was sie tun (wollen), dann gut, aber als Vorbilder - nein.

Gruß
Gregor

Lieber Gregor,

ich kann mich nicht daran erinnern, als Jugendlicher gleichaltrige Vorbilder gehabt zu haben. Ich habe mir damals gesagt: Die sind doch auch nicht weiter als ich, die können doch keine Vorbilder sein. Ich hatte erwachsene Vorblider oder welche im Fernsehen oder in Bücher, nur leider keine im Röcketragen. Das heißt schon, nämlich all die Männer aus anderen Kulturen, in denen Männer eben Röcke tragen. Wenn ich denn gleichaltrige Vorbilder im Röcketragen hatte, waren es die Mädchen. Ich habe mich aber nicht getraut, es denen nachzumachen.

LG, Michael
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 05.09.2015 13:22
Hallo,
ich möche hier noch ein paar Fragen in den Raum werfen.
Allerdings wird da sehr wohl zwischen Kilt und Rock differenziert...
Rock : Papa Transe..schwul etc..

Kilt : Traditionskleidung, ist Vater Schotte bis hin zu obercool...

Just my 2 pence...
Womit hat man eigentlich ein Problem, wenn ein Vater im Rock oder in Pumps seine Kinder in de Kindergarten schafft? Wenn, dann sind es die Anderen die damit ein Problem haben und nicht der Vater selber, sonst würde er es nicht tun. Kinder wissen bis zum 14 oder 16 Lebenjahr nicht, was Homosexualität ist und kennen nicht alle abweichenden Formen und es interessiert sie auch nicht. Es wird ihnen erst mit der Entdeckung der eigenen Sexualität bewusst und die fängt weit nach dem Grundsschulalter an.
Das Einzige, was Kinder trennen sind die Geschlechter anhand der Kleidung und Utensilien. Vater, Mutter. Dann zieht sich der Vater eben fast wie eine Frau an. Aber das kann man Kindern bestimmt besser erklären, als so manchen verbohrten Erwachsenen, oder nicht?
Wenn der Vater, in diesem Fall, für Andere offen und bewusst angeblich homosexuell wäre, hätte er sicherlich keine Familie gegründet und eigene Kinder mit einer Frau gezeugt.
Nach meinen aktuellen Verständnis rutschen homosexuelle Männer nicht über Frauen drüber, geschweige gründen eine Familie mit einer Frau.

Gruß
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Asterix am 05.09.2015 22:18
Anknüpfend an das Zitat von Dir rock aktiv:

Zitat
Das Einzige, was Kinder trennen sind die Geschlechter anhand der Kleidung und Utensilien. Vater, Mutter. Dann zieht sich der Vater eben fast wie eine Frau an. Aber das kann man Kindern bestimmt besser erklären, als so manchen verbohrten Erwachsenen, oder nicht?

Ja, und vielleicht ist das sogar noch leichter möglich, wenn man sich bewusst macht, dass alles, was unter dem Label "Männerkleidung" verkauft wird, auch für "die Frau" verfügbar ist, nur manchmal anders geschnitten...

Gruß
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: Ben am 07.09.2015 11:03
Kinder registrieren schon im jüngeren Alter, daß es gleichgeschlechtliche Liebe gibt. Die sexuelle Komponente spielt sicher erst in der Pubertät eine Rolle.
Titel: Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
Beitrag von: androgyn am 13.09.2015 14:31


Hilfreicher wäre es, würden entsprechene Wünsche von der Gesellschaft akzeptiert und nicht unterdrückt, wenn Jungs einen entsprechenden Wunsch äussern.

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.
So, wie der hier http://www.vevo.com/watch/romano/Kopenick/DEUV71500925 (http://www.vevo.com/watch/romano/Kopenick/DEUV71500925)  ;D
Vielleicht dient er als Vorbild deiner Schwiegereltern  ;)