Schuhe zum Rock? - ein ganz umfangreiches Thema!
Wie ich anfing, draussen im Rock rumzulaufen, habe ich einfach nur die Hose gegen einen Rock ausgetauscht. Also lief ich lange Zeit erst einmal weiter mit meinen ganz normalen Schuhe rum.
Ganz am Anfang waren das erst einmal eher Turnschuhe, also echte Turnschuhe. Auf den Geschmack von Turnschuhe im Alltag kam ich in erster Linie durch einen Schuhkauf mit meinen Eltern Anfang der 80er in Dró in der Nähe von Riva del Garda. Da kam ich mit gelblichen Turnschuhen heim von der Marke Canguro (= Känguru). Aber auch Freunde, Klassenkameraden fingen an, Turnschuhe im Alltag zu tragen. Joschka Fischer ja dann auch im Bundestag.
Am liebsten hatte ich mein weisses Paar Turnschuhe getragen, auch als die Aussenhaut schon langsam anfing, abzublättern. Diese Schuhe aus den frühern 80ern habe ich heute noch und trage sie seit bald 30 Jahren manchmal noch für leichte Gartenarbeiten.
Neben diesen Turnschuhen hatte ich dann noch ein kleines Sortiment "ganz normaler Männerschuhe". Was mir auffiel, dass mir längere Zeit es nicht gefiel, Socken zu den Röcken zu tragen. Also trug ich auch im Winter die Schuhe an den nackten Füßen zum Rock. Erst als besonders meine Schwestern mich für das für verrückt erklärten, gewöhnte ich mir an, Socken zum Rock zu tragen. So konnte ich auch im Winter häufiger Röcke tragen.
Mein Schuhsortiment blieb aber noch lange Zeit so: normale Männertreter, die nicht in besonderer Weise zum Rock ausgesucht waren. Das trug mir aber besonders von Frauen immer wieder die Rückmeldungen ein, dass die Schuhe nicht zum Rock passen würden. Steter Tropfen höhlt den Stein, nach so zwei, drei Jahren fing ich an, gezielt im Rock auf Schuhkauf zu gehen.
So fing ich an, eher schlankere Schuhe zu kaufen - meine bevorzugte Schuhform waren Schuhe im Turnschuh-Stil - heute sagt man eher Sneakers dazu. Also keine ausgesprochenen Turnschuhe, sondern normale Straßenschuhe in entsprechendem Turnschuh-Zuschnitt und sportlichen Ziernähten und so.
Ich trug damals mit meiner Kleindung eher beige / Erdtöne, grau von hell bis dunkel, manchmal blau, Jeansröcke sowieso auch. Da passten eigentlich immer diese Sneakers dazu: gelblich-beige, selten braun, und schwarz (besonders für Regentage). Für den Winter entdeckte ich die ersten Halbstiefel à la Camel-Boots mit Profil und dickeren Sohlen. Meinem Vater gefielen diese Schuhe besonders gut. Das waren aber schon klobigere Treter, auch bei Schuhgröße 42. Die passten dann aber auch besonders gut zu meinen langen Winterröcken. Eher braun, manchmal schwarz.
Das war mein Schuhsortiment für rund 15 Jahre. Allesamt aus der Männerabteilung. Als ich dann Probleme mit Fußpilz bekam, wechselte ich häufiger die Schuhe, mein Fundus wuchs an. Auch schaute ich, nicht alleine nur diese verschweissten Plastikschuhe zu tragen / zu kaufen. Und im Sommer begann ich, Sandalen zu tragen - was ich mir in den 80ern abgewöhnt hatte. Wir befinden uns hier jetzt im Bereich der Nuller Jahre.
Und hier kam ich allmählich in die Damenschuhabteilung. Denn da bin ich zufälligerweise günstigen Trekkingsandalen für Damen begegnet. In Blau und Grau waren meine ersten beiden Damenschuhe, die ich mir kaufte.
Aber auch da bekam ich wiederholt Probleme mit Fußpilz. Sandalen sind zwar offen und belüften die Füße recht gut, aber der ganze Plastikkram führt dennoch - bei mir - zu Staunässe. Also habe ich bald versucht, atmungsaktivere Schuhe zu finden - und bin auf Riemchen- bzw. Römersandalen gestoßen - und zwar bei den Damen, ein Paar von Marco Tozzi. Jetzt sind wir schon ungefähr bei 2015 angekommen. Alle Frauen haben sofort von 'Römersandalen' gesprochen und den Look gelobt. Ein Jahr später fingen diese Sandalen leider schon an zu zerfleddern. Also machte ich mich fortan auf die Suche nach weiteren Römersandalen, die allerdings in dieser klassischen Form meines ersten Paares nicht mehr wirklich im Ansatz erhältlich waren. Ich ging Kompromisse ein und erpberte mir ein breites Spektrum an Damensandaletten / -sandalen. Wichtig: möglichst wenig Plastik, möglichst wenig Material. Letzteres gibt es bei den Männersandalen nicht, und bei bezahlbaren Männersandalen gab es praktisch ausschließlich Plastik, besonders, was das Fußbett angeht.
Allmählich - also jetzt so die letzten Jahre - fing ich an, auch bei anderen Schuharten zunächst bei den Damenschuhe zu schauen - bei Größe 42 wird man da auch durchaus fündig. Da gibt es auch etliche Schuhe, die eigentlich vom Erscheinungsbild den Männerschuhen gleichen. Gerade, was Winterschuhe, Halbstiefel angeht (ich meine Stiefeletten, 'Halbstiefel' ist glaubich eigentlich der Fachausdruck für das, was wir "Halbschuhe" nennen). Also bei Nicht-Sandalen auch wieder das inzwischen recht wichtige Thema: möglichst atmungsaktive Materialien, bevorzugt Leder, bei regenfesten Schuhen mache ich da aber durchaus Ausnahmen.
Inzwischen habe ich auch ein paar Schuhe, Sandalen und andere, die ich im Anflug von besonders viel Portion Mut mir angeschafft habe: Sandalen mit dekorativen Elementen (Goldnieten, Steinchen, Perlchen und so) oder andere in deutlich weiblich besetzten Farben wie Pink, Rosa, Crème. Die setze ich aber nur dezent ein. Eher schon, um ein wenig zu provozieren: Seht her, ich als Mann darf mir das auch leisten. Oder schwarze Lackstiefelchen, die dieser Novembertage öfters
zum Einsatz kommen.
Diese Lackschuhe hatte ich letztes Jahr zu einem verregneten Wochenende mit alten Kumpels an. "Ah, Du hast ja Lackschuhe!" - und gut war´s.
Aber High-Heels, Pumps, Mary Janes oder sowas kommt für mich nicht in Frage. Schuhe mit Profilsohlen dürfen gerne mal etwas Absatz haben - Männerschuhe à la Camel-Boots kommen da auf zwei, drei Zentimeter. Meine höchsten - wir hatten´s gerade bei "
gestern getragen" (
Bild) - kommen auf um die 5 Zentimeter.
Und Stiefel habe ich zwei, drei. Aber ich bin nicht der Stiefeltyp. Letztes Winterhalbjahr hatte ich glaubich nur einmal Stiefel an.