Sehr hilfreich!!
Hallo zusammen,
ich habe ja in dem Thread "Das geht ja gar nicht" meinen Wunsch in Frage gestellt, nach langer Zeit den Kilt in Köln wieder einmal auszuführen und meine Bedenken geäußert.
Wegen der vielen aufmunternden Reaktionen der Forenmitglieder - vielen lieben Dank Euch allen nochmals - bin ich dann aber kurzentschlossen bekilted losgegangen und hatte einen wunderschönen Abend mit einem meiner besten Freunde in Köln erlebt, der direkt Lust auf mehr gemacht hat...
Die allerersten Gehversuche hatte ich aber bereits in den 90er Jahren unternommen und damals half das parsimony-Forum (8565 oder so;-) ) enorm. In erster Linie darin, die eigenen verkrusteten Denkmuster zu hinterfragen und aufzubrechen, dann aber gab's auch praktische Hilfe. Ich bin sehr froh, dass ich Ferdi kennenlernen durfte und mit ihm und anderen ( glaube Schorsch, Jürgen und einer Partnerin der beiden) einen sehr interessanten Tag in Köln erlebte.
[Plaudermodus an]
Wir hatten uns auf der Domplatte getroffen, alle im Rock bis auf meine Wenigkeit. Mir bot sich ein völlig neuer Anblick und es war ein Erlebnis, für das man eine kurze Zeit benötigt, um damit fertig zu werden(, insofern sollte man eigentlich dafür Verständnis haben, wenn sich unschuldige Mitmenschen nach Männern im Rock die Hälse verrenken...)
Ohne Umschweife sind wir nach einem Geschäft für alternative Klamotten und haben mir einen - wie konnte es anders sein - Kilt ausgesucht, der schon übelst billig war und zudem auch noch so aussah... Trotzdem haben sich die anderen und ich selbst damit anschließend auf die Straße getraut. Für mich ein Sprung ins kalte Wasser, allerdings mit der Schützenhilfe anderer "Rocker". (Methodisch kann ich dieses Vorgehen übrigens nur jedem empfehlen, der sich entschließt, zum ersten Mal im Rock statt Hose auf die Straße zu treten, darüber aber noch einige Unsicherheit verspürt...)
Ferdi war sehr fürsorglich, verstand meine Gefühlslage und unterstützte mich moralisch und seine Worte:"Es kann gar nichts passieren..." etc. haben mir wirklich sehr geholfen. Immer wieder machte er mich auf positive Kommentare von Passanten aufmerksam, die ich überhaupt nicht registriert hätte. (Ob er wohl vielleicht auch mal zwischendurch geflunkert hat, um mich in Sicherheit zu wiegeln??;-) )
Das anfängliche Gefühl des Ausgeliefertsein, sowie das bisher ungewohnte Tragegefühl, man habe gar nichts an, waren recht schnell verschwunden und alsbald konnte ich das Rocktragen wirklich genießen.
Nach längerer Wanderung durch die Stadt kehrten wir schließlich ein und spätestens da fühlte ich mich pudelwohl...
[plaudermodus aus]
Diese "Rockschere" in dem Kopf des Rockers, die bei den ersten öffentlichen Rockversuchen zu Unwohlsein führt, ist ja durch eine -sage mal- gesellschaftliche Übereinkunft mit entsprechendem Verhaltenskodex entstanden und kann m.M. am besten gelöst werden durch eine gesellschaftliche Gegenbewegung, wenn auch im Kleinen... eben mit solch einem Forum...