> Aber in einer Weise, bitte, wo Mann Mann ist, und Frau noch Frau.
tautologien dienen dazu, stereotypen zu bekräftigen. man stützt sich ohne definition einfach auf die strukturelle gewalt herrschender normen und sieht sich selbst durch abgrenzung vom devianten als normal -- also diskriminierung, das eigene wollen auf kosten anderer.
wenn rocktragen dazu führt, daß man plötzlich lauter frauensachen anhat, so liegt das vielleicht daran, daß fast alle kleidung mittlerweile als "weiblich" gilt, ganz im sinne dieser stereotypien. und wenn ein mann gerne röcke trägt, wird er halt strümpfe brauchen. und schuhe. und ein dazupassendes oberteil. fertig ist der drag :-D davon würde ich mich nicht hypnotisieren lassen, denn dann kann man das ganze projekt abblasen.
MERKE: wenn weibliches für einen mann schlecht ist, umgekehrt männliches für eine frau aber nicht, so bekräftigt das nur einmal mehr die männliche konstruktion der wirklichkeit und den immanenten rassismus gegen frauen.
was ich an dieser gruppe von devianten, den rockfreunden, als unangenehm empfinde, ist ihr sonderbar verzweifelter versuch, sich erneut abzugrenzen vom "bösen", das sie selbst sind (effeminierung), anstatt den politisch sinnvollen standpunkt einzunehmen, daß wir die kategorien männlich/weiblich dekonstruieren und dadurch eine freie gesellschaft propagieren, in der das individuum sich frei entfalten kann, ohne angst vor normativen konservativen diskriminierenden leuten haben zu müssen. niemand muß gegen die frauen oder den feminismus argumentieren, niemand muß die schwulen und transen für deviant erklären -- wir können zeigen, daß all diese kategorien der kleiderordnung rassistische attitüden sind. dies ist der notwendige männliche part zum feminismus -- friede für die menschen, das ende des geschlechterrassismus. wer ist denn so dumm und glaubt, man müsse frauen und männer durch kleidung voneinander trennen, um sie noch als solche wahrzunehmen? ist das nicht ein bißchen einfältig? wir müssen nicht die frauen vermännlichen, wir sollten die männer verweiblichen -- das wäre jedenfalls hübscher anzusehen und würde nicht 90% der kleidungsmöglichkeiten zu einem exotismus machen.
männlich/weiblich und heteronormativität sind nur historisch und kulturell begrenzte konzepte. es ist völlig egal, was sich jemand anzieht, und es ist irrelevant, wer mit wem poppt. idioten lachen über alles, was sie nicht kennen, kluge leute sind eh -- klug (eine tautologie! zirkuläre definition!). zu anderen zeiten und an anderen orten ist ohnedies alles anders. wozu also all diese mühe der abgrenzung?
mir ist es immer herzlich egal, was ein anderer anzieht :-) ich freue mich nur darüber, daß sich jemand anders anzieht, als die einheitskultur vorschreibt.